Lieber Herr
Martin Borst,
diesen
Brief werde ich veröffentlichen. Ihre Attacken und Anklagen sind schwerwiegend,
und manchmal durchaus nicht redlich.
Sie
schreiben und fordern korrekt:
»Prüfet
aber alles, und das Gute behaltet.« 1. Thessalonicher 5, 21
Erste
Frage:
Haben Sie,
sowie die anderen Verfasser von Schriften gegen die Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage das Buch Mormon Seite für Seite geprüft? So wie ich
es tat, 10 Mal.
Sie
schreiben: Ihre Kirche sagt: Wir glauben an die Bibel, soweit sie richtig
übersetzt ist….
Jegliche
Kritik der Mormonenkirche an der Bibel ist absolut gegenstandslos. Für Ihre Kirche
ist sie allerdings notwendig, um ihre Lehre zu rechtfertigen.
Zweite
Frage: Womit belegen sie das?
Hat der
Verfasser, Herr Martin Borst, jemals auch nur eine einzige Stelle gelesen die
als Joseph-Smith-Übersetzung ausgewiesen wurde?
Hier nur zwei
Beispiele dafür, dass Joseph Smiths Version die Bibel glaubhafter macht, aber
sie keineswegs in Frage stellt:
A) Im Hebräerbrief steht
geschrieben: „Er (Melchizedek) ist ohne Vater, ohne Mutter, ohne
Geschlecht und hat weder Anfang der Tage noch Ende des Lebens: er ist aber
verglichen dem Sohn Gottes und bleibt Priester in Ewigkeit. 7.3 Lutherbibel 1912
Joseph Smith übersetzte: “For this Melchizedek was ordained a priest
after the order of the Son of God, which order was without father,
without mother, without descent, having neither beginning of days, nor end of
life. And all those who are ordained unto this priesthood are made
like unto the Son of God, abiding a priest continually.”
Nicht
Melchizedek als Person, sondern das nach ihm benannte Priestertum nach der
Ordnung des Sohnes Gottes, hatte weder Vater noch Mutter. Dieses Priestertum
hatte weder einen Beginn noch ein Ende... . Und alle, die zu diesem
Priestertum ordiniert sind, werden dem Sohn Gottes gleich gemacht und bleiben
beständig Priester.“
Selbst einem Unbelesenen fällt sofort auf, dass diese Interpretation des
Joseph Smith die erwähnten Verse verständlicher macht.
B)
Ein weitaus bedeutenderes Beispiel bietet diese Auslegung
eines markanten Bibelverses des 16. Matthäusevangeliums: „Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich
meine Kirche bauen.“
Es ist
anmaßend, ein offensichtliches Wortspiel derart auszubeuten, das ausgerechnet
der Stuhl zu Rom der heiligste und wichtigste war. Diese Argumentation kommt
von Damasus, der um 366 allen Ernstes vertrat, Petrus sei der Felsen auf den
der Herr sein Reich errichtet, obwohl zu Tage lag, dass Petrus (Kephas) zwar
Felsen bedeutete, doch der Sinn liegt tiefer: Petrus erlangte seine
„Felsenfestigkeit“, weil ihm von Gott offenbart wurde: Jesus ist der
Gesalbte Gottes. Jesus ist der Felsen.
Dritte
Frage: Was berechtigt den Verfasser der „Anti-Mormonen“schrift:
„Ein
Wort an Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“
auf Joseph
Smith und seine Nachfolger den folgenden Vers anzuwenden:
»Sehet euch vor, vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe.«.
Sie
schreiben: Die Bibel sagt hier und auch an anderen Stellen, dass wir uns auf
gar keinen Fall auf Menschen verlassen dürfen. Das ist absolut korrekt. Denn die Behauptungen des Menschen Martin Borst
halten einer Überprüfung nicht stand, wie etwa diese niedergeschriebene:
DIe Zeugen
(für das Buch Mormon) sind unglaubwürdig. Bei den angeblichen Zeugen liegt
vieles im Dunkeln. Forscht man nach, stößt man auf Lügen, Betrug, Diebstahl,
zweifelhafte Machenschaften. Martin Harris, Oliver Cowdery und David
Whitmer gaben später zu, dass sie die Platten nie gesehen hätten.
Wo, Herr Borst steht das
geschrieben?
Sie sagen, „David Whitmer trat,
nachdem er wegen Betruges und Diebstahls angeklagt worden war, aus der Mormonenkirche
aus“. Das ist nur die halbe Wahrheit, denn sie verschweigen, dass die
Vokabeln „Betrug und Diebstahl“ seitens Withmers niemals auf das Buch Mormon
bezogen!
Das nennt man Irrführung der
Öffentlichkeit.
Im deutschen Recht führt
der Tatbestand der Täuschung zu Rechtsfolgen für den Täuschenden.
Dieses Dokument, 50 Jahre
nach dem Kirchenaustritt Withmers veröffentlicht, (auch im Internet abrufbar)
überführt Sie.
AN ADDRESS TO ALL BELIEVERS IN CHRIST
By A Witness to the Divine Authenticity of the Book of Mormon
David Whitmer
Richmond, Missouri
1887
PART FIRST
CHAPTER I
Dear Reader:
Part first of this pamphlet is a brief
address to those who have not read the Book of Mormon, and who are not
conversant with the denominations that believe in that book.
Part second is an address to all
believers in the Book of Mormon. There are three distinct denominations that
believe the Book of Mormon to be the Word of God:
First: The Church of Christ.
Second: The Reorganized Church of
Jesus Christ of Latter Day Saints.
Third: The Church of Jesus Christ
of Latter Day Saints.
The last named is the church in Salt
Lake City; they believe in the doctrine of polygamy, while the two first named
churches do not believe in that doctrine. I am an elder in "the Church of
Christ." We believe in the doctrine of Christ as it is taught in the New
Testament and the Book of Mormon, the same gospel being taught in both these
books. The Bible being the sacred record of the Jews who inhabited the eastern
continent; the Book of Mormon being the sacred record of the Nephites
(descendants of Joseph, the son of Jacob), who inhabited the western continent,
or this land of America….
Übersetzt:
Eine
Ansprache an alle Christgläubigen
Von
einem Zeugen der göttlichen Authentizität des Buches Mormon
KAPITEL I
Lieber Leser: „Der erste Teil dieser Broschüre ist eine kurze
Ansprache an diejenigen, die das Buch Mormon nicht gelesen haben und mit den
Konfessionen, die an dieses Buch glauben, nicht vertraut sind.
Der zweite Teil ist eine Ansprache an alle, die an
das Buch Mormon glauben. Es gibt drei verschiedene Konfessionen, die glauben,
dass das Buch Mormon das Wort Gottes ist:
Erstens: Die Kirche Christi.
Zweitens: Die neu organisierte Kirche Jesu Christi
der Heiligen der Letzten Tage.
Drittens: Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der
Letzten Tage.
Letztgenannte ist die Kirche in Salt Lake City; Sie
glauben an die Lehre von der Polygamie, während die beiden erstgenannten
Kirchen nicht an diese Lehre glauben. Ich bin Ältester in der „Kirche
Christi“. Wir glauben an die Lehre Christi, wie sie im Neuen Testament und
im Buch Mormon gelehrt wird, wobei in beiden Büchern dasselbe Evangelium
gelehrt wird. Die Bibel ist die heilige Aufzeichnung der Juden, die den
östlichen Kontinent bewohnten; Das Buch Mormon ist die heilige Aufzeichnung der
Nephiten (Nachkommen von Joseph, dem Sohn Jakobs), die den westlichen
Kontinent oder dieses Land Amerika bewohnten…“
Betrachten wir nun Ihren Hinweis
auf Oliver Cowdery: Sie, Herr Martin Borst unterbreiten der Öffentlichkeit ihre
Behauptung: „Martin Harris, Oliver Cowdery und David Whitmer gaben
später zu, dass sie die Platten nie gesehen hätten.“
Um es kurz zu machen: Niemand muss diesem Statement wie
es Wikipedia hier wiedergibt Glauben schenken, aber die Dokumente belegen es: „Es wurde auch behauptet, Cowdery habe sein
Zeugnis von der Göttlichkeit des Buches Mormon und der Echtheit des
Priestertums, das er durch die Hand von Auferstandenen erhalten hat,
widerrufen. Zeugnisse von Familienmitgliedern, die an seinem Totenbett waren, sagen
jedenfalls das Gegenteil davon aus.
Gerüchte, Cowdery habe nach
einer neuerlichen Taufe die Kirche reformieren und die Polygamie abschaffen
wollen, werden nach Ansicht von Mormonen durch die Dokumentenlage nicht
gestützt. Cowdery hat in mehreren Briefen betont, er wolle nur ein einfaches
Mitglied sein.“
Gott segne Sie!
Gerd Skibbe
Melbourne 20 Okt. 2023
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