Mittwoch, 13. März 2024

"Was treibt euch ins Lügengeschäft?"

 



Mormonen Kritik - Wenn blanker Schwindel zu Religion wird

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Gerd Skibbe <gerd.skibbe@gmail.com>

 

 

 

 

 

 

 

Sa., 9. März, 18:06 (vor 2 Tagen)

 

an poehm

Lieber Matthias Pöhm,

 

du schreibst und veröffentlichst, das ist zunächst ok, aber bedenkst du auch die Frage nach der Ehrfurcht vor der Wahrheit?

In deinem Mormonenartikel zitierst du zum Schluss: "...wenn sich blanker Schwindel vor unseren Augen in ernste Religion verwandelt.“ Christopher Hitchens „Der Herr ist kein Hirte“ 2007

Das Buch steht in meinem Regal neben mir.

Hitchens. erzählt seiner zahlreichen Anhängerschaft gerade eben das absolute Gegenstück der historischen Wahrheit – und seine Leserschaft nimmt es ihm unbesehen ab:

„Als sich (1844) der Streit über die amerikanische Sklaverei zuspitzte, predigten (J.) Smith (gemeint ist der Prophet der Kirche Jesu Christi der HLT) und seine noch dubioseren Schüler vor Kriegsausbruch in Missouri gegen die Abolitionisten.“ Christopher Hitchens „Der Herr ist kein Hirte“ 2007

Bekanntlich sind Abolitionisten Gegner der Sklaverei.

Warum bindet Hitchens seiner Leserschaft diesen und andere Bären auf? Angeblich ist er doch ein Vorreiter wahrhafter, moderner Aufklärung. Sieht er nicht, dass er sich mit seinen nachweislichen Falschaussagen selbst um seine Reputation bringt? Was sind seine Publikationen noch wert, wenn er, dazu in einem Atemzug, fünf Mal lügt?

Prof. John Henry Evans verweist in seiner 1936 erschienen Broschüre „Das Führertum des Propheten Joseph Smith“ auf folgende Fakten: Als er (J. Smith) sich im Jahre 1844 um die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten bewarb gab er eine Flugschrift heraus, die sich mit der Politik der Bundesregierung befasste. In diesem außergewöhnlichen Dokument sprach Joseph Smith auch seine Ansichten über die Sklavenfrage aus, die damals schon zu einer brennenden geworden war. Er sagte: „Verlangt von euren gesetzgebenden Versammlungen ihr guten Leute in den Sklavenstaaten, dass sie die Sklaverei spätestens vom Jahre 1850 aufheben, und rettet so die Anhänger der Sklaverei von Schuld und Schande, Ruchlosigkeit und Verderben. Verlangt vom Kongress, dass ihr jeden Sklaven zu einem angemessenen Preis loskauft aus Mitteln, die durch den Verkauf von öffentlichem Land aufzubringen sind, sowie aus Ersparnis an Tagegelder der Kongressmitglieder. Zerbrecht die Ketten des armen schwarzen Mannes und dingt ihn zu bezahlter Arbeit wie alle anderen menschlichen Wesen!“

Das weiß auch die nicht-mormonische Geschichtsforschung.

Du schreibst:

„Mormonen müssen in fremden Landen auf Mission gehen und andere Menschen von ihrem Fantasie-Glauben überzeugen… Meist sind es sozial Schwache, die an der mormonischen Fussel-Rolle kleben bleiben.“

Glaubst du wirklich, dass kluge, moderne junge Leute, die ihre fünf Sinne beieinander haben, ihre Ersparnisse und zwei Jahre ihres Lebens opfern „gemüsst“ werden könnten?

Weiter mit deinem Text: Die Mormonen betrachten auch das Totenreich als riesiges Missionsgebiet. Sie betreiben die sogenannte "Totentaufe", da werden Verstorbene im Nachhinein zu Mormonen "getauft". Es reicht den Namen des Toten zu haben - schwupps wird er nachträglich Mormone. … Starke Religion!“

 

Ja, gewisse Journalisten haben das behauptet.

Demgegenüber gilt:

Stellvertretende Taufen (also Taufen für Verstorbene) sind gewissermaßen ein Billett. Man akzeptiert es oder nicht.

Verstorbene sind Intelligenzen mit freiem Willen. Niemand außer der betreffenden Person bestimmt, ob sie ins „Konzert“ geht oder nicht. Zu keiner Zeit erfolgte nach einer stellvertretenden Taufe ein Eintrag in irgendeine Art Mitgliederliste!

 


                                      Matthias Pöhm:  Ein sympathischer junger Mann auf breitem Holzweg

Hier ein weiterer Punkt: Du schreibst: „Ein Mormone kann zu Gott werden. Ja, wirklich!

Lieber Matthias, Gott, das ist ein Schöpfer aus der Ewigkeit heraus. Schau mal was Goethe zu diesem Thema sagte… und hier was andere darlegen:

von Harnack ein von allen Seiten anerkannten Kirchengeschichtsforscher bekräftigt: „... der Gedanke der Vergottung (des Menschen) war der letzte und 

o b e r s t e gewesen; nach Theophilius, Irenaeus, Hippolit und Origenes findet er sich bei a l l e n Vätern der alten Kirche, bei Athanasius, bei den Kappadoziern, Appolinares, Ephraim Syrus, Epiphanius u.a“ Adolf von Harnack „Lehrbuch der Dogmengeschichte“

Jeder Mensch, kann nach den Lehren jüdischer Traditionalisten (Kabbalisten) der Ersten Christen und der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage Gott werden. „... Jeder gute... Gedanke und jedes ebensolche Tun zeugt unverlierbare geistige und reale Energien (bis zur) Veredlung und Emporhebung in die reinen Höhenregionen, (tätig) an der immer fortschreitenden Vergottung.“ Erich Bischoff „Kabbala“ 

Hippolyt von Rom (heiliggesprochener Gegenpapst um 220) sagt es ebenfalls: „Durch den Logos brachte Gott Alles hervor, und anders als es gemacht wurde, konnte es nicht gemacht werden. Den Menschen schuf er als solchen; will der Mensch Gott werden, so muss er ihm gehorchen.“ Joseph Langen „Geschichte der römischen Kirche“ 

Dieser Aspekt hat für Origenes und Joseph Smith höchste Bedeutung. „Jeglicher Grundzug der Intelligenz, den wir uns in diesem Leben zu eigen machen, wird mit uns in der Auferstehung hervorkommen. Und wenn jemand in diesem Leben durch seinen Eifer und Gehorsam mehr Wissen und Intelligenz erlangt als ein anderer, so wird er in der künftigen Welt um so viel im Vorteil sein.“ Joseph Smith, Lehre und Bündnisse 130: 18-19 

Nichts, außer dem Sühnopfer Christi, hat mehr Gewicht. Allerdings: „Erst aufgrund der Tugend wird man ein Kind Gottes, und erst in der Erwerbung der Tugend durch eigenen Eifer erwirbt der Mensch die Ähnlichkeit Gottes. Unentbehrlich für das Erreichen der Gottähnlichkeit ist also die Entscheidungsfreiheit.“ H. Benjamins „Eingeordnete Freiheit; Freiheit und Vorsehung bei Origenes“ 

 

Lieber Matthias, nimm bitte zur Kenntnis, dass „Mormonen“ entschiedene Verteidiger des Individualrechtes sind. Es lebe die Entscheidungsfreiheit, nieder mit den Feinden der Freiheit.

 

Freundliche Größe von einem 93-jährigen namens

Gerd Skibbe

der einige tausend Dissertationen las, ehe er zur Feder griff.

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