"Selig sind, die nach Gerechtigkeit hungern,
denn sie sollen satt werden."
Es ist nicht einfach naiv, sondern ein Hohn zu glauben, dass der Weltenrichter Christus darüber hinwegsehen wird, dass die "allgemeine" Kirche die Urkirche mit Stumpf und Stiel ausgerottet hat.
Es geht nicht um Verurteilung, und schon gar nicht um Rache, sondern um die Wiederherstellung der Gerechtigkeit. Es geht nicht darum einen Kniefall zu erzwingen, sondern um das ehrliche, heilende Eingeständnis der Schuldigen versagt zu haben. Um die Erregung der Scham und des tiefsten Bedauerns geht es, um das Zuwegebringen von Menschlichkeit, nach dem vorläufigen Sieg des Barbarismus. Um den schließlichen Triumph des Guten geht es.
Es wird klar werden, dass jedes Schwimmen mit einem verschmutztem Hauptstrom bedeutet, dass man irgendwann dieselbe Strecke gegen diesen Strom zurücklegen muss. Erst dann kommt man wieder ins Gebiet des klaren Wassers. Erst dann beginnt man von vorne. Die Geschichte lehrt uns, dass alleine schon das Mitmachen mit dem jeweiligen Zeitgeist genügte um in der irdischen Hölle zu landen. Das haben vor allem die Deutschen im 20. Jahrhundert erfahren, aber auch die Kommunisten.
Noch in den Märztagen 1945 habe ich, als fünfzehnjähriger Hitlerjunge, kräftig mitgesungen, immer hübsch im gleichen Schritt und Tritt, immer noch mit dem Hakenkreuzfähnchen am Ärmel:
"Es zittern die morschen Knochen
Der Welt vor dem roten Krieg,
Wir haben den Schrecken gebrochen,
Für uns war's ein großer Sieg.
Wir werden weiter marschieren
Wenn alles in Scherben fällt,
Denn heute gehört uns Deutschland
Und morgen die ganze Welt.
Und liegt vom Kampfe in Trümmern
Die ganze Welt zuhauf,
Das soll uns den Teufel kümmern,
Wir bauen sie wieder auf.
Im Urtext heist es allerdings: "denn heute hört uns Deutschland und morgen die ganze Welt."
Wir fanatischen Jungfaschisten übertrieben schon aus Bangen. Und als alles in Trümmern lag, mussten wir schmerzlich erfahren was es heisst, zurückkehren zur Vernunft und Friedensliebe.
Das war kein Sprung über den Graben, sondern ein bitter erlebter Rückweg über Jahrzehnte.
Egal welcher Kirche oder Gemeinschaft jemand angehört, gleichgültig wie bewusst er sich dessen ist, sobald er das "faschistische" Bekenntnis von Nicäa (Athanasianum bzw. Nicänum) akzeptiert, steht er in der Mitverantwortung an der Vernichtung seiner Brüder.
Das Nicänum - mit seinem Hauptteil - 3 ist 1 - (sowie mit der im Nicänum enthalteten brutalen Drohung gegen alle Andersdenkenden) hat die Hölle ausgebrütet, wie sie das millionenfache Verderben über diejenigen gebracht hat, die es abgelehnt haben.
Es war und ist nicht einfach ein Bekenntnis zu gewissen Worten, sondern das Bekenntnis zum Geist der Intoleranz.
Hitlers Judenhass und die Judenvernichtungslager sind aus diesem Guss.
Haltet wenigstens den Mund, statt Euch etwa über den Isis - terror zu erbosen. Dasselbe, um ein Haar dasselbe!, haben Eure athanasianischen Glaubensgenossen fast 1400 Jahre lang zahllosen Mitmenschen angetan.
Eure Rechtsvorgänger wüteten gnadenlos gegen Unschuldige. Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass das vergessen ist.
Millionen Frauen und Kinder die Opfer Eurer Glaubensvorgänger wurden, wünschen aus Eurer Hand ihre Ehemänner und Brüder zurück. Gebt sie ihnen, wenn ihr könnt, wenn nicht, dann hört auf dieses dümmste aller Bekenntnisse nachzuplappern:
"wer nicht glaubt, dass 3 gleich eins ist, der wird auf ewig verloren sein."
"Quam nisi quisque integram inviolatamque servaverit, absque dubio in aeternum peribit."
Zu deutsch:
"Jeder, der diesen (Glauben, dass 3 gleich 1 ist) nicht unversehrt und unverletzt bewahrt, wird ohne Zweifel auf ewig verloren gehen.
Das ist blanker Faschismus.