Montag, 22. Juni 2015

(2) Mormonismus - die vernüftigste aller christlichen Religionen



 Religionen die nicht verhindern wollten, dass die Würde oder die Entscheidungsfreiheit des Einzelnen angetastet wird haben keine Daseinsberechtigung. Nächst des Lebens selbst, ist die Freiheit seiner Willensentscheidungen des Menschen höchstes Gut.

Der Vorwurf, Gottes höchstes Gebot und Menschenpflicht zur Nächstenliebe mit Füßen getreten zu haben trifft alle Großkirchen. Das sogenannte 1. Ökumenische Konzil der Kirche, 325, machte es möglich. Sie wurde Schritt für Schritt zur bezahlten Handlangerin des römischen Unrechtsstaates, indem sie sich dem Willen eines brutalen Kaisers unterwarf.

Es ist alles aufgezeichnet. Der Tag wird kommen, an dem wir uns mit Entsetzen von den grauenvollen Wirklichkeiten abwenden werden, die zum Zweck der Unterwerfung der Menschheit unter das „Kreuz“ Christi ersonnen und ausgeführt wurden.

Es besteht guten Grund davon auszugehen, dass es einen großen unsichtbaren Gottesfeind gibt, dessen Absicht darin besteht Menschen zu gängeln. Es soll eben das Recht ausgehebelt werden, dass der Vater Jesu Christi seinen Kindern ausdrücklich verliehen hat.

„Mormonismus“ ist die einzige christliche Religion von Rang die klar lehrt: dass priesterliche Vollmachten die von Christus selbst auf bestimmte seiner Jünger übertragen wurden, weiter gegeben werden durften: aber, unter der streng gesetzten Voraussetzung niemals selbstherrlich herrschen zu dürfen. Sonst erlöschen die zuvor erteilten Legitimationen umgehend.

Ist solches Prinzip nicht eben sowohl menschenfreundlich als auch vernünftig?

Joseph Smith  schrieb diese Sätze, als er selbst Gefangener war:

 dass die Rechte des Priestertums untrennbar mit den Mächten des Himmels verbunden sind und dass die Mächte des Himmels nur nach den Grundsätzen der Rechtschaffenheit beherrscht und gebraucht werden können.

Dass sie uns übertragen werden können, das ist wahr; aber wenn wir versuchen, unsere Sünden zu verdecken oder unseren Stolz und eitlen Ehrgeiz zu befriedigen, oder wenn wir auch nur mit dem geringsten Maß von Unrecht irgendwelche Gewalt oder Herrschaft oder Nötigung auf die Seele der Menschenkinder ausüben wollen - siehe, dann ziehen sich die Himmel zurück, der Geist des Herrn ist betrübt, und wenn er sich zurückgezogen hat, dann Amen zum Priestertum oder der Vollmacht jenes Mannes. Lehre und Bündnisse 121 : 36-37

Bar jeder Gewissensregung haben die kreuztragenden Barbaren ihr angebliches Christus-Siegel Menschen fremdester Kulturen eingebrannt, als wären die ihr Eigentum. Im Juni 1858 (fast dreißig Jahre, nach dem Hervorkommen des Buches Mormon, und fünfundzwanzig Jahre nach Veröffentlichung des „Wortes der Weisheit“ das vor Drogengebrauch warnt!) zwangen die "Christen" im Juni 1858 der russischen, französischen, englischen und US-amerikanischen Siegermächte, China den Schandvertrag von  Tianjin auf.

Tianjin (chinesisch 天津條約 / 天津条, Pinyin Tiānjīn tiáoyuē), auch Vertrag von Tien-tsin

Das heidnische Land hatte den Opiumhandel zuzulassen, weil  die militärisch Überlegenen positive Handelsbilanzen anstrebten, gleichgültig wie viel Verderben sie damit den Menschen des Reiches der Mitte  bescherten. Die "Kirchen" der Ausbeuter, die russisch-orthodoxe, die lutherisch-protestantischen, anglikanischen Denominationen frohlockten, denn dieser Vertrag  beinhaltete, dass  China "christliche"  Missionierung zu erdulden hat.

 
"Mormonen" verstanden seit je unter Missionierung, den Menschen zu sagen, dass Gott sie nie in die Knie zwingen würde, weil er der liebende buchstäbliche Vater jeder unsterblichen menschlichen Seele ist, und dass von daher jedem Menschen die Kraft innewohnt sich für gut oder böse zu entscheiden und dass es wichtig ist sich jeden Tag für das Gute zu entscheiden.

 
Anders als Protestanten schreiben Mormonen  „Willensfreiheit“ und das Eigenvermögen des Menschen groß.

 
Für die Großkirchen durfte die „Bekehrung“ zum Kreuz Christi auch mit List, Tücke und schließlich auch gewaltsam erfolgen. Davon konnten die Juden und die 1609 endgültig besiegten Mauren Spaniens ihr trauriges Lied singen.

 
Noch im 20. Jahrhundert nahmen Christen den Aborigines die Kinder weg um sie „christlich“ zu erziehen.

 
Die Opfer in Afrika, Amerika, Australien, Asien und Europa wurden vor allem mit dem Kultischen „vertraut“ gemacht, was oft mit prächtigen Zeremonien einherging.

 
Genau das gibt es bei den Mormonen nicht.

 Mormonenmissionare sagen den Menschen, dass sie auf eigenen Wunsch ins Fleisch geborene Söhne und Töchter Gottes sind, deren Individualrecht niemand, selbst Gott nicht antasten darf, und dass es wichtig ist stets auf die eigene feine Stimme des Gewissens zu hören. Sie lehren, dass

 
„dieses Erdenleben  als Prüfungszeit vorgesehen ist um zu „sehen, ob [wir] alles tun werden, was auch immer der Herr, [unser] Gott, [uns] gebietet“ (Abraham 3:25)… Um zu prüfen, wie wir unsere gottgegebene Entscheidungsfreiheit nutzen.“ Generalkonferenz der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage April 2009 Steven E. Snow

 

Sonntag, 21. Juni 2015

(1) Mormonismus - die vernünftigste aller Religionen





Das Wort "vernünftig" meint: einsichtig, gescheit, anständig.
  
Vor neunzig Jahren erhob ein namentlich unbekannter Mormone ein Umfrage. Maßgebliche Geistliche der weltweit wichtigsten christlichen Kirchen lehnten u.a. unumwunden und übereinstimmend die altjüdisch, altchristliche Lehre vom vorirdischen Dasein der menschlichen Seelen (Geister) ab. Prompt sitzen sie in der Falle, werden es indirekt gewahr und meiden Gespräche zu diesem Thema.
Sobald Menschen positiv erwägen, ob sie möglicherweise ewige Geschöpfe sind, die aus guten Gründen in einen sterblichen Körper geboren wurden, ergibt sich eine völlig neue Sichtweise.
Albert Mössmer sagt, 1990,  zusammenfassend in seinem Buch „Die Mormonen“:
„Die Mormonen vermitteln anschaulich, zu welchem Zweck wir auf der Welt sind, woher wir kommen, wohin wir gehen. Was hier angeboten wird, sind nicht die abstrakten Erklärungsversuche der großen Volkskirchen. Das Paradies ist bei den Mormonen nicht ein ungewisses Sich-in-der-Gegenwart-Gottes-Befinden, sondern es bedeutet, dass man seine Freunde und Verwandten wiedertrifft und das Leben wie auf der Erde fortsetzt, nur ohne die irdischen Probleme…“
Um 540 verwarf der Imperator des byzantinischen Reiches Justinian I. diese Lehre. Und Rom, und damit alle Ableger der römisch-katholischen,  griechisch - und russisch orthodoxen Kirchen, folgten gehorsam dem Willen eines Mannes, der ehrgeiziger und gefühlsärmer kaum sein konnte, hätte er sonst das friedliche Ostgotenreich vernichtet?
Ihn trieb pure Unvernunft. Er schnitt dem Christentum sozusagen ein Bein ab.
Danach waren die Theologen ununterbrochen damit beschäftigt dem Restkörper das Überleben zu ermöglichen.
Davor war jeder Christ in seinem Selbstverständnis Sohn oder Tochter Gottes, ausgestattet mit denselben Grundeigenschaften über die der allmächtige Gott vollkommen verfügt.
Der Zwillingsbruder Jesu, Thomas, überlieferte uns das syrische Perlenlied, das nicht anders verstanden werden kann, als Bestätigung dieses altjüdisch-urchristlich-mormonischen Glaubens: Wir entstammen allesamt einer königlichen Familie. Wir sind hier um zu lernen:
K. Beyer, einem großkirchlichen Exegeten des 20. Jahrhunderts, kann man nur von Herzen zustimmen, wenn er übereinstimmend mit der Lehre des Propheten Joseph Smith das „Syrische Perlenlied“ so kommentiert:

Die Botschaft des Liedes lautet: Die unsterbliche menschliche Seele göttlicher Herkunft darf sich erst dann endgültig vereinen mit ihrem unvergänglichen geistigen Leib der gleichfalls von Gott abstammt, aber immer bei ihm bleibt, wenn sie zuvor auf der Erde in einem vergänglichen fleischlichen Leib und in feindlicher Umgebung mit göttlicher Hilfe Selbsterkenntnis erlangt und mutig die ihr von Gott gestellte Aufgabe erfüllt hat.“…

Und Walter Rebell, der Herausgeber des Buches „Neustestamentliche Apokryphen und Apostolische Väter“, 1992 fügt hinzu:

Das ist eine synkretistische Religion in der Nachfolge Platons, die sich auch leicht mit der christlichen Ethik verbinden lässt. Ihre Bilder teilt sie mit der Gnosis und den anderen antiken Erlösungsreligionen, ohne dass man sicher sagen kann, wer sie von wem übernommen hat. Das führt schließlich zu der Frage, ob der gnostische Anteil am spätantiken Synkretismus wirklich so hoch ist, wie meist angenommen wird. Denn, dass der Mensch die Erde als Fremde empfindet, ist ein weit verbreitetes Lebensgefühl…”

Zur Erinnerung, Walter Rebell verweist darauf: „…Das ist eine synkretistische Religion … die sich auch leicht mit der christlichen Ethik verbinden lässt…“
Darf man also, allein diesen einen Aspekt betrachtend, sagen: „Mormonismus“ lehrt, zumindest mit diesem Glaubenselement, eine vernunftgemäße Theologie?“

Donnerstag, 18. Juni 2015

(1) Katechismus der Katholischen Kirche - Ecclesia Catholica - in der Kritik


Papst Benedikt XVI. zeigte seine große Hochachtung vor dem Katechismus der Katholischen Kirche indem er der Öffentlichkeit sein Kompendium unterbreitete, in der einige sonderbare Parolen geschrieben stehen. Darunter die, "dass es keine Offenbarungen mehr geben wird....


Wer demnach jetzt noch ihn befragen oder von ihm Visionen oder Offenbarungen haben wollte, der würde nicht bloß unvernünftig handeln, sondern Gott geradezu beleidigen...

Man denkt unwillkürlich daran, was bereits der evangelische Theologe Prof. Dr. Heinz Kraft vor Jahrzehnten feststellte. Er schreibt in seiner Habilitationsschrift "Konstantins religiöse Entwicklung":


      "In den Spekulationen Konstantins nach denen Gottes natürliche Offenbarung vollkommene Erkenntnis vermittelt, besteht eigentlich kein Bedürfnis nach der übernatürlichen Offenbarung."
  
Man sollte den entsprechenden Text des Katechismus genau lesen, um dann die Frage zu stellen, in welcher Absicht wurde dieses Werk geschrieben? Um den Ideen Konstantins zu folgen?
Papst Benedikt XVI. preist jedoch Christus, allerdings nur verbal, wenn er im Sinne Konstantins sagt:


Ich bin Gott, dem Herrn, unendlich dankbar, dass er der Kirche diesen Katechismus geschenkt hat, der im Jahr 1992 von Papst Johannes Paul II., meinem verehrten und geliebten Vorgänger, promulgiert (veröffentlicht)  worden ist.“


Wer jedoch fragt hier nach? Wer ‚Eure Heiligkeit‘, hat der Kirche ‚diesen Katechismus geschenkt‘? 
War es Gott der Herr seiner Kirche und seiner Gläubigen, der gesagt hat er sei

       "derselbe heute, gestern und in Ewigkeit"?

War er es, der sich den Menschenkindern, die sich um  die Erkenntnis der Wahrheit bemühten, stets offenbarte? Er der das Gebot aufstellte: Klopfet an, dann wird euch geöffnet werden.

Oder ist es letztlich der Ungeist jenes mörderischen Kaisers der 325 in Nicäa bestimmte was Gläubige sich fortan unter dem Begriff "Gott" vorstellen sollten?


Was wüssten wir sonst von den jenseitigen Welten, hätte Christus es uns nicht offenbart? Und nun schweigt der, der lebt?
 Wirklich?


Empfing Petrus nicht nach Christi Fortgang von ihm die wichtige Offenbarung, dass das Evangelium fortan auch den Heiden gepredigt werden sollte?


Und, empfing Johannes der Offenbarer nicht großartige Erkenntnisse zwei Generationen nachdem seine Jünger auf eigenen Füßen stehen mussten?


Natürlich genießen alle Päpste des 20. Jahrhunderts die Liebe ihrer Katholiken zu Recht, weil sie menschlicher waren als die meisten ihrer Vorgänger. Niemand will ihnen den guten Willen absprechen, oder ihren Eifer, Gutes zu bewirken. Sie beteten viel. Doch sie glaubten, gemäß ihrem Katechismus, nicht ernsthaft daran, von dem Gott den sie anrufen, eine präzise Antwort zu erhalten, obwohl Jesus klar machte:


„Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet.


Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet.


der ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um Brot bittet,


oder eine Schlange, wenn er um einen Fisch bittet?


Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten.“ Matth. 7: 7-11


Im Kompendium des „Katechismus“ wird jedoch das Schweigen Gottes – sein Nichtantwortenwollen - geradezu zum Dogma erhoben. Das in der Kritik stehende  neunte Prinzip dieses Werkes behauptet: „Es wird keine andere Offenbarung mehr geben.“ Das wird so verstanden, dass es eine Sünde ist, Gott um eine Offenbarung oder Vision oder um mehr Erkenntnis zu bitten.


Leicht zu erraten gegen welche andersgeartete Kirche sich dieser Vorwurf richtet.


Der offizielle Text lautet:


9. Welches ist die letzte und endgültige Stufe der Offenbarung Gottes?


Die letzte Stufe verwirklicht sich in seinem Fleisch gewordenen Sohn, in Jesus Christus, dem Mittler und der Fülle der Offenbarung. Er, der eingeborene und Mensch gewordene Sohn Gottes, ist das vollkommene und endgültige Wort des Vaters. Mit der Sendung des Sohnes und der Gabe des Geistes ist die Offenbarung nunmehr gänzlich abgeschlossen, auch wenn der Glaube der Kirche im Lauf der Jahrhunderte nach und nach ihre ganze Tragweite erfassen muss.


„Seit er uns seinen Sohn geschenkt hat, der sein einziges und endgültiges Wort ist, hat Gott uns kein anderes Wort zu geben. Er hat alles zumal in diesem einen Worte gesprochen, und  mehr hat er nicht zu sagen“ (hl. Johannes vom Kreuz).


...denn was er ehedem nur in Stücken zu den Propheten geredet, das hat er nunmehr im Ganzen gesprochen, indem er uns das Ganze gab, nämlich seinen Sohn.


Wer demnach jetzt noch ihn befragen oder von ihm Visionen oder Offenbarungen haben wollte, der würde nicht bloß unvernünftig handeln, sondern Gott geradezu beleidigen, weil er seine Augen nicht einzig auf Christus richten würde, ohne jegliches Verlangen nach anderen oder neuen Dingen.“


     „Es wird keine andere Offenbarung mehr geben.“


Nun gibt es Bibelzitate die das ernsthaft bestreiten.


     „Es wird keine andere Offenbarung mehr geben.“


"Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus
reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was
mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird
es euch verkünden. "
Joh. 16, 12-15


In diesem Sinne schreibt der Apostel Jakobus:


„Fehlt es aber einem von euch an Weisheit, dann soll er sie von Gott erbitten; Gott wird sie ihm geben, denn er gibt allen gern und macht niemand einen Vorwurf.  Wer bittet, soll aber voll Glauben bitten und nicht zweifeln; denn wer zweifelt, ist wie eine Welle, die vom Wind im Meer hin und her getrieben wird. Ein solcher Mensch bilde sich nicht ein, dass er vom Herrn etwas erhalten wird.“ Kap 1: 5-7 Einheitsübersetzung


Christus selbst lehrte, ohne zu sagen, dies sei zeitlich begrenzt:


„Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.“


Die alten Israeliten wussten wie wichtig der Zugang zu den nicht immer offen zutage liegenden Wahrheiten ist:


„Ohne prophetische Offenbarung verwildert das Volk…“ Proverb 29: 18


Wie dringend notwendig wäre es zu allen Zeiten gewesen den Willen dessen zu erfahren, der in den Gebeten verehrt wird:


„… dein Wille geschehe im Himmel wie auf Erden.“


Die Verwilderten glaubten was sie wünschten. Sie wussten es nicht besser, aber der Stellvertreter Christi auf Erden hätte zuvor Gott fragen, und nicht erst reden sollen, bevor er eine klare Antwort erhalten hatte. Als Urban II. 1095 den Verbrechern, Banditen und Edelherren als Papst den Ablass von all ihren Vergehen in Aussicht stellte, wenn sie zum großen Kreuzzug aufbrechen, stürzte er und mit ihm diejenigen die ihm folgten in die Katastrophe.


Von welchem Geist sie beseelt waren erwies sich bald.




1097 wurde Antiochia belagert und gestürmt. Sämtliche Nichtchristen wurden ermordet


Das hat Gott gewiss nicht gewollt. In welches Dilemma die Katholische Kirche sich mit ihrer ablehnenden Haltung zur Möglichkeit „fortlaufender Offenbarung“ gebracht hat ist offensichtlich.


Auch das Buch Mormon sagt es wiederholt, dass der Mensch Gott um Weisheit und Erkenntnis bitten soll.


 „Und es gibt unter uns viele, die viele Offenbarungen haben; denn nicht alle sind sie halsstarrig. Und wer nicht halsstarrig ist und Glauben hat, der hat Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist, der (sich) den Menschenkindern gemäß ihrem Glauben kundgibt.“ Jarom Vers 4
     Das Buch Mormon lehrt es immer wieder:
„Und ich versiegle diese Aufzeichnungen, nachdem ich einige Worte als Ermahnung für euch geredet habe. Siehe, ich möchte euch ermahnen, wenn ihr dieses hier lesen werdet, sofern es nach Gottes Weisheit ist, daß ihr es lest, dass ihr daran denkt, wie barmherzig der Herr zu den Menschenkindern gewesen ist, von der Erschaffung Adams an bis herab zu der Zeit, da ihr dieses hier empfangen werdet, und daß ihr im Herzen darüber nachdenkt. Und ich möchte euch ermahnen: Wenn ihr dieses hier empfangt, so fragt Gott, den Ewigen Vater, im Namen Christi, ob es wahr ist; und wenn ihr mit aufrichtigem Herzen, mit wirklichem Vorsatz fragt und Glauben an Christus habt, wird er euch durch die Macht des Heiligen Geistes kundtun, dass es wahr ist. Und durch die Macht des Heiligen Geistes könnt ihr von allem wissen, ob es wahr ist.“ Moroni 10: 2 - 5


Wahr ist es. Ich selbst habe gefragt und erhielt in mein wortloses Zentrum hinein die kraftvolle und beglückende Antwort durch die Macht des Geistes: Ja, das Buch Mormon ist ein echter Bericht.


Genauer hingesehen ergibt sich, dass dieses Buch die ganze Welt versöhnt, nämlich „alle Menschen die auf seine Stimme hören wollen.“ 2. Nephi 9: 21
In Dubai, am 15. September 2015, in einer Wartezone dieses riesigen Flughafens sahen Ingrid und ich diesen freundlichen etwa fünfzigjährigen farbigen Geistlichen der katholischen Kirche, der in Nigeria diente. Ein selbstloser Dienst der ihn in die nächste Nachbarschaft der hassvollen für alle Christen hochgefährlichen Boko Haram führte. Wie empfanden ihn als unseren Bruder, der sich nicht von uns abwandte, nachdem wir zu erkennen gaben welcher Kirche wir angehören.

Freitag, 12. Juni 2015

Sonderbar!

Man muss sich schon fragen, falls Joseph Smith ein Betrüger war, gehört er dann nicht zur Klasse der "größten Betrüger aller Zeiten"?
 
Joseph Smith nach der Totenmaske und nach Beschreibungen (1805-1844)
 
 
- Er schwört "Stock und Bein" er habe Gott und Christus gesehen und mit ihnen gesprochen,
- er bringt ein Buch heraus, dass der Bibel gleichwertig sein will
- behauptet, ihm seien Johannes der Täufer, sowie Petrus, Jakobus und Johannes die Lieblingsjünger Christi erschienen. Sie hätten ihm und Oliver Cowdery beide Priestertumsarten - das niedere und das höhere durch Handauflegung übertragen;
- sagt und schreibt, ihm sei zu alledem dies und  jenes offenbart worden, fast alles fast entgegengesetzt zu den Hauptlinien christlicher Tradition...
 
und dann bringt er eine Kirche heraus, die man getrost als eine "Kirche der Ehrlichen" bezeichnen muss, obwohl es in ihren Reihen durchaus auch Heuchler gibt, wie in Christi Reihen auch einen Judas.
 
Heißt es nicht: "Gleich zu gleich gesellt sich gern" ?
 
 

Donnerstag, 11. Juni 2015

Eine Kritikerin schrieb und ich antworte




„...der Stil von Gerd Skibbe stört mich ehrlich gesagt ein bisschen. Ich empfinde ihn als etwas militant und zum Teil sogar recht lieblos bis aggressiv – vor allem in der Beurteilung von Mitmenschen, genauer gesagt: von andersdenkenden, heutigen Christen.“
Tja, dieser Vorwurf kam auch von zwei meiner Enkelinnen: „Opa Du hast, in Deiner Broschüre „Alles war anders“, (2008) Frau Regine Marquardt persönlich angegriffen!“


  Das ist wahr. 




Aber, was ging meiner öffentlich gemachten Attacke voraus?

Ein Freund (der keineswegs auch ein Freund unserer Kirche war!) ermöglichte mir Anfang 1996 das „vertrauliche“ Rundschreiben  Nr. 18-95 des Landesinnenministeriums zur Kenntnis zu nehmen. Ich war schockiert:

Dahinter steckt die
Kultusministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern Frau R. Marquardt. Das erkannte ich gleich, und es sollte sich sehr schnell herausstellen, dass es so war. 
 

Sie hatte bereits zuvor einigen Wirbel gegen uns verursacht. 
Nun versuchte sie unsere Missionare mit gewissen Klauseln, die unter Mitwirkung des Innenministeriums erarbeitet wurden, aus dem Land zu drängen.

Also, dieses Rundschreiben war die Ursache für die Schwierigkeiten von denen unsere Missionare berichteten, wenn sie sich in den größeren Städten anmelden wollten!

Zu dieser Zeit  war ich Ratgeber des Missionspräsidenten Walter Wunderlich,  stellvertretender Generalstaatsanwalt Kaliforniens, USA.

Ich protestierte sofort, denn ihres Zeichens evangelische Theologin, verheiratet mit dem Hauptpastor der Landeshauptstadt Schwerin,​
war die Hinterhältigkeit ihrer Absicht für mich klar durchschaubar.
Wie schon angedeutet, hatte sie fast zeitgleich, sobald sie mit SPD Mandat im Amt war, eine überarbeitete "Informationsbroschüre" herausgebracht, angeblich um mehr Kenntnisse über Sekten und Weltanschauungsgruppen zu verbreiten, obwohl sich die „alte“ von 1990 noch kaum im Umlauf befand. Die Hefte lagen zu Hunderten im Neubrandenburger Rathaus herum.



         Beachte den leicht schräg gestellten Aufdruck : "aktualisierte überarbeitete Neuauflage 95"

Die Überarbeitung bestand im Wesentlichen darin, ein Kapitel über "Mormonen" einzufügen, die sie persönlich als ein Dorn im Auge empfand. Sie versuchte, soweit ihr das möglich war, unsere Kirche als nicht ungefährliche "Sekte" darzustellen, weil "die Mormonen" nicht offenlegen, welche Details in ihrem Tempelritual vorkommen.

 
Ich empfand es als völlige Missachtung des eine Demokratie kennzeichnenden Prinzips der Unschuldvermutung.

Die „Schweriner Volkszeitung“ vom 20. Dezember 1995 veröffentlichte ein Interview mit der Kultusministerin unter der heimtückischen Überschrift: „Wir wollen keine Ängste schüren!“

Frau Marquardt wollte kraft ihrer Reputation erreichen, dass Mormonen mit Argwohn betrachtet werden, oder bereits bestehende Vorurteile verstärken, was ihr durchaus teilweise gelang.

Welch ein Trick. Diesmal politisch untersetzt und auf Staatskosten.
Ich telefonierte mit dem zuständigen Journalisten Herrn Schultz, der einigermaßen rüde reagierte. Für ihn schien  festzustehen, dass am anderen Ende der Strippe ein engherziger, halbblinder Sektierer steht. Einige Mitglieder der Schweriner Gemeinde reagierten empört, bestellten die Zeitung ab… Als Mitglied des Jugendhilfeausschusses Neubrandenburgs mit CDU Mandat hatte ich eigentlich den Ruf eines moderaten Mannes, der mit nicht wenigen PDS-Mitgliedern auf gutem Fuß stand, mit denen der SPD ebenfalls. Umgehend suchte ich meinen Freund, den stellvertretenden OB Neubrandenburgs, Burkhard Räuber auf und sagte ihm geradezu, ich würde in der nächsten Sitzung der Stadtvertreter mein Amt als Ratsherr mit einer Erklärung niederlegen. Burkhard, ein aktiver Katholik, schüttelte sofort den Kopf.
Fest stand, dass die Neubrandenburger Presse mich bislang häufig, etwa zwei-bis dreimal in jeder Woche,
seit Jahren positiv zitiert hatte. Es würde einiges Aufsehen erregen, wenn ich in meiner angekündigten "persönlichen Erklärung" u.a.  sagen würde:

"Seit einhundert Jahren verbot niemand (außer den Kommunisten der sechziger Jahre) unseren Missionaren,
​ ​
in Deutschland zu wirken. Jetzt,
mit der neuen Demokratie, nachdem wir die Diktatur der Kommunisten überwunden haben, soll meine Religion unter fadenscheinigen Hinweisen verdrängt werden…“

 
Wahr ist, ich hätte meine ganze Redezeit ausgeschöpft, und die Presse hätte es im Wesentlichen weitergegeben. Diese Rede hätte ich sorgfältig vorbereitet. Burkhard wusste das, er telefonierte umgehend mit Schweriner Beamten.
Ich informierte Präsident Dieter Uchtdorf, der mir sofort seine Sympathie und seine volle Unterstützung anbot und der mich umgehend bat, mein Mandat nicht nieder zu legen. So fanden wir, Präs. Uchtdorf und ich, uns kurz darauf, im Frühling 1996, auf die erwartete Einladung hin, im Landesinnenministerum in Schwerin zusammen. Zwei Staatssekretäre kamen zu uns. Präsident Uchtdorf nahm die Gelegenheit wahr, etwa eine halbe Stunde lang mittels eines Bildbandes beeindruckend darzulegen,​ was die Lehren und Absichten unserer Kirche sind.   
Dieter F. Uchtdorf damals Chefpilot der Deutschen Lufthansa. Er  wurde im Februar 2008 als Mitglied der Ersten Präsidentschaft der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage berufen und  am 30. Oktober 2012 mit dem Verdienstkreuz am Bande  der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
 
 
 
 
 
 
 
Umgehend wurden wir unterrichtet, dass das Innenministerium M.-V. das besagte Rundschreiben zurückzieht. Das geschah.

Mit mir, nachdem ich in voller Lange durch zwei Diktaturen ging, ist politisch gesehen nicht gut Kirschen-essen, wenn sich offensichtliches und vermeidbares Unrecht direkt zu meinen Füßen breit macht. Wenn ich dem entgegen wirken kann, dann tue ich das. Das ist meine Religion, sie verlangt, dass wir Recht schaffen. Rechtschaffenheit ist die vielleicht größte Vokabel des Buches Mormon. Ich liebe dieses Buch wegen seiner Verteidigung der Freiheitsprinzipien. Hauptmann Moroni ist Teil meines Herzens.

Dieter Uchtdorf, der die 600 km weite Anreise nicht gescheut hatte, und ich fuhren anschließend zum Kultusministerium, um beim zuständigen Staatsekretär H. darzulegen, welche Richtigstellungen erforderlich wären.
 
Daraufhin vernahmen wir, dass Frau Kultusministerin Weisung geben würde die glücklicherweise mittig angeordneten Seiten, unsere Kirche betreffend, entfernen zu lassen.  Diese meine „Militanz“ darf jeder kritisieren. Ich hasse niemanden. Aber diese Niederlage musste ich der stolzen Dame zufügen.

Bis heute hoffe ich auf ihre Reaktion auf mein versöhnlich und verständigungstiftend gemeintes Schreiben des Jahre 1996.