Dienstag, 27. April 2021

Ingrids Auswahl - Ingrids Poetry (211)

                                                                             When

When the heart is filled with pain

When all but fears and tears remain

From just one thought

New courage borrow

We meet our Lord tomorrow.

If we hold on just one more day


                    Choose to walk the narrow way

                      Longing to see his loving Face

                       Believing in his love, his grace

                 Sweet thoughts to conger earthly sorrow

                      A knowledge sure, the firm believe

                             We meet our Lord tomorrow.

Freitag, 9. April 2021

 Brigham Young (5)

 

Nach ermüdenden Tagesmärschen wurde gemeinsam gebetet und gesungen. Besonders beliebt waren die Liedvorträge die Brigham und sein Bruder Joseph darboten.

Levi Hancock, selbst Lieddichter und noch von Joseph Smith berufene Generalautorität, urteilte, dass diese Duette - die ihr Bekenntnis zum Lebenszweck und zum Heroismus zum Ausdruck brachten - zum Schönsten gehörten, was das „Zionslager“ bieten konnte. Hingebungsvoll sangen sie:  „In unserer Gemeinschaft wollen wir keine Feiglinge sehen... wir fürchten uns nicht zu sterben

Das Anliegen der Mitglieder des „Zionlagers“ war, vor den Neugierigen,  den Zweck ihres Marsches nicht preiszugeben. Auf die Frage wohin sie gingen, lautete die Antwort stets: Nach Westen.


Nahe Jackson, Illinois, hörten mehr als zweihundert Siedler der umliegenden Dörfer zu, als einige Brüder, allen voran Joseph Smith, am Sabbat, über die Freiheit des Denkens sprachen. Anschließend bemerkten einige Zuhörer, dieser Mann sei einer der größten Denker, die sie jemals hörten.

Joseph Smith, anders als einige Marschteilnehmer, klagte nie über die Beschwerden die das Unternehmen  natürlich mit sich brachte.

Um den 10. Juni beauftragte der Prophet Orson Hyde und Parley P. Pratt – beide spätere Berühmtheiten in der Kirchengeschichte – (wahrscheinlich reitend) sich zu beeilen Gouverneur Dunklin in Jefferson City aufzusuchen um von ihm die Bestätigung zu erhalten, nun da die angefragte Unterstützung nahe, ob er weiterhin zu seinem Versprechen stehe.

Die Boten wurden schwer enttäuscht. Dunklin habe seine Meinung geändert.

Indessen versammelten sich die Mormonengegner in Liberty, Missouri, in hitziger Manier. Die Siedler befürchteten kriegerische Auseinandersetzungen.

Als das Zionslager sich Jackson Country näherte erfuhren die Mitglieder die real heraufziehende Gefahr direkt.

Heber C. Kimball berichtet: „Fünf (Alteingesessene)  kamen zu uns heran geritten und drohten: Noch vor dem Morgengrauen würde die Truppe Joseph Smiths zur Hölle fahren... Flüche die ich nie zuvor hörte kamen von ihren Lippen. Hunderte Männer würden zu ihnen stoßen und dann käme die Vernichtung über das Lager! Die ganze Gegend sei unseretwegen in Aufregung. Nichts als die Kraft Gottes kann uns noch beistehen.“

Nur wenig später überzog sich der Himmel mit schweren Gewitterwolken. Tropische Regenmassen  fielen herunter. Brigham und die meisten der Männer des „Zionslagers“ fanden Schutz in einer leer stehende Hütte. 

Heftigst blies der Sturm.

Levi Hancock berichtet: „Ich erlebte viele Gewitter, aber keiner kam diesem gleich. Hagelgeschosse sausten herunter. Wir vernahmen wie Bäume umstürzten. Bewunderung erfüllte unsere Herzen als wir dieses Wunder Gottes erfuhren.“ Andere schrieben ähnlich. Heber C. Kimball bemerkte: „Der Allmächtige kämpfte für uns!“

Später erfuhren sie, dass der vielköpfige Mob glücklicherweise nicht fähig war den trennenden Fluss zu überwinden. Hagel schlug durch die Hüte der  zum Schlimmsten entschlossenen Angreifer, deren scheu gewordene Pferde ihre Reiter zu Boden warfen.

Anderntags ritt Oberst John Scone mit zwei Begleitern heran. 

Sie wünschten die Absichten der „Mormonen“ zu ermitteln.

Joseph Smith erklärte den Ankommenden: Wir sind nicht hier um irgendwen zu belästigen sondern denen unseres Glaubens gegen massive Übergriffe beizustehen. Joseph schilderte den drei Männern was seine Freunde erleiden mussten. Bewegt von der Schilderung der schlimmen Ereignisse die der Prophet eloquent vorgetragen hatte, versprachen die Boten die Aufgeregtheit der alten Siedler zu mildern. Und sie hielten ihr Wort. Diese Männer sollen geweint haben, als sie die Hilfsbedürftigkeit der Bedrängten und die Sauberkeit unserer Absichten sahen.

Für eine Weile half all das.

Dann aber traf die Cholera das Zionslager. 

Joseph löste es auf: Jeder möge auf seine Weise heimkehren.

Die Mehrheit blieb bei Joseph.  Insbesondere mit der Hilfe Brighams und Hebers wünschten sie die mitgebrachten Hilfsgüter - Bettzeug und Kleidung - den nach Clay County vertriebenen Mitglieder zu bringen.

Einige Kilometer vor ihrem Ziel stießen sie auf eine kleine Militärgruppe unter Führung des, den Heiligen wohlgesonnenen, Generals Clyde B. Atchison, der ihnen riet, ihren Marsch nicht in Richtung Liberty fortzusetzen. Die Menschen dort seien in heller Aufregung, wegen der Gerüchte und der Tatsache, dass die „Mormonen“ bewaffnet ankämen.

Plötzlich unter diesen Umständen Anfang July 1834, schlug die Cholera zu. Selbst Joseph Smith war betroffen. 68 Männer litten heftige Qualen, 14 verstarben an den Folgen.

Nachdem alle Männer durch Joseph Smith von ihren Verpflichtungen entbunden wurden, erreichten die meisten Kirtland im August den Ausgangsort Kirtland

Brigham erinnerte sich später: „ Ich wanderte mit Joseph tausend Meilen. Ich beobachtete ihn genau, sowohl was er tat, als auch was er sagte.  Für nichts in der Welt würde ich meine Erkenntnisse hergeben  die ich auf dieser Reise durch ihn erwarb. Ich lernte wie man „Israel“ führt. Gott ist in und über mir zugunsten seines Werkes (Königreiches).“

Für  Brigham waren die Erfahrungen die sie mit dem „Zionslager“ erwarben höchster Gewinn, während andere kritisierten es sei alles vergeblich gewesen.



(G.Sk. Hätten die leitenden Männer der Kirche etwa untätig zusehen sollen wie ihre Mitglieder drangsaliert werden?)
Wikipedia schreibt:

Missouri Executive Order 44, auch bekannt als Mormonische Ausrottungsverordnung, ist eine Verordnung in der mormonischen Geschichte, die am 27. Oktober 1838 vom Gouverneur Missouris Lilburn Boggs erlassen wurde. Sie wurde nach der Schlacht um dem Crooge River im Mormonenkrieg 1838, nach einer Auseinandersetzung zwischen Mormonen und einer Staatsmiliz, erlassen. Der Gouverneur bestand darauf, dass sich die Mormonen offen und absichtlich gegen das Gesetz gestellt und Krieg gegen die Bürger des Staates geführt hätten und deshalb als Feinde behandelt und ausgerottet oder aus dem Staat vertrieben werden müssten. Obwohl die Verordnung als Mormonische Ausrottungsverordnung bezeichnet wurde, verloren relativ wenige Menschen ihr Leben. Aber die Staatsmilizen nutzten die Verordnung als Grund dafür, die Mormonen von ihrem Land in Missouri zu vertreiben und sie zu zwingen, nach Illinois auszuwandern. Die Mormonen kamen erst 25 Jahre später nach Missouri zurück, als sie eine wohlwollendere Umgebung vorfanden, um dort Häuser zu bauen.

(Erst) Im Jahr 1976 wurde die Verordnung formal, wegen ihrer Verfassungswidrigkeit, von dem damaligen Gouverneur Missouris Kit Bond abgeschafft.


Donnerstag, 8. April 2021

Ingrids Auswahl - Ingrids Poetry (210)

                                                                        Things I love

 

A cottage in the woods set by a bubbling brook,

A corner in my room, and on my lap a book.

Some paper and a pen, my thoughts left free to roam,

Extracting from life’s store the lines that make a poem.

Some lines to bring sweet joy, and some expressing pain

For life’s allotted time, is sunshine mixed with rain.

The beauty of the rainbow reflects the human soul.

Without the tears of earthly years, God’s heaven could not be whole.

Freitag, 2. April 2021

Brigham Young (4)



American Moses

Von Leonard J. Arrington, 1986

Auszüge übersetzt – versehen mit Anmerkungen - von Gerd Skibbe

 

Nach seiner Rückkehr vom Ausflug nach Kirtland  arbeiteten Heber C. Kimball und Brigham in den umliegenden Orten und predigten, zuvor oft durch fußtief verschneite Wege wandernd, eine völlig andere Religion.


(G. Sk. Keine andere vermochte es, bis jetzt - 2021 - Auskunft über den Sinn des Lebens zu geben die sich in Übereinstimmung mit Christi Forderung und Gebot befand: „Ihr sollt vollkommen sein, gleich wie euer Vater im Himmel vollkommen istl" Das ist nur dann möglich wenn ein göttlicher, unsterblicher Teil in jedem von uns wohnt, ein Teil, der Gewalt nicht erträgt und der nicht duldet ,dass wir jemals Gewalt anwenden. Menschen die meinen sie seien mehr als andere, die sich über die Mahnungen ihres eigenen Gewissens hinwegsetzen, werden einen hohen Preis für ihre Anmaßung bezahlen, nachdem ihr Geist in die vorirdische Heimat zurückkehrte. Nur bittere Reue kann sie reinigen. Erst dann haben sie Anspruch auf die Gnade Christi. Das, in der Tat, ist eine ganz andere Religion)

 Binnen sieben Monaten entstanden, auch durch ihr Wirken, zwölf Gemeinden.

Kirtland indessen wuchs zu einem Ort von 1 300 Einwohner.

Aber nicht dort, im westlichen Missouri in Jackson County sollte die Stadt Gottes - Zion - errichtet werden. (Für die einen eine Illusion für andere ein realisierbares Ziel) Ungefähr 1200 Seelen folgten dieser Aufforderung.

(G. Sk. Interessant ist, dass Josephs Vorstellungen für jeden von ihm gegründeten Ort vierzig Meter breite Straßen vorsahen, und für jedes Wohnhaus eine Grundfläche von ca zweitausend. Wenn die Einwohnerschaft die Summe von 20 000 erreichte, sollte eine weitere Neugründung erfolgen. ... 

Wie sein Vorbild Joseph lehrte Brigham diesseitige Seligkeit! „Eine Religion die nicht im Stande ist die Menschen hier selig zu machen, kann es auch nicht im Jenseits.“  (G.Sk.: Mancherlei andere, neue Ideen kamen von beiden Männern, wie Josephs bemerkenswerter Vorschlag die Sklaven aus Mitteln des Senates freizukaufen. Oder:  „Verwandeln wir die Gefängnisse in Lehr- und Lernstätten usw.“) Unter den Anwesenden einer seiner Pedigtversammlungen in Kirtland  befand sich - etwa ein Jahr nach dem Tod Miriams, - Mary Ann Angel, die er fünf Monate später heiratete.

  

                                                       Mary An Angell 1803-82 

                                                 ihr Bruder Truman O. Angell. Er war der Architekt des SLC Tempels


                                   (1810-87) Truman O. Angell war auch Teilnehmer des Zionslagers 

Zu dieser Zeit lehrte Joseph Smith die Grundsätze der Vereinigten Ordnung und des Tempelbaus.

Jedes Mitglied sollte seinen Überfluss an Mitteln der Kirche spenden. Brigham jedoch besaß nichts, „nur zwei Kinder, für die er sorgen musste... und ein paar geborgte Schuhe, keine Winterkleidung, außer einem selbstgemachten Umhang“

Später, als er seinen ständigen Wohnsitz zu Kirtland nahm, und dort seine handwerklichen Fähigkeiten, bei dem Errichten von Blockhäusern  und insbesondere beim Tempelbau einbringen konnte, gelangte er in einigermaßen „komfortable“ Umstände.

Indessen nahmen die Gehässigkeiten der von baptistischen Predigern aufgehetzten Siedler sowohl in Ohio wie in Missouri enorm zu. Joseph  Smith wurde nachts aus dem Bett gerissen und draußen von einer wüst fluchenden Meute  mit Teer übergossen und dann mit Federn bedeckt. In Missouri wurde ein Einkaufshaus , sowie die Druckerei der „Mormonen“ zerstört, einige Häuser von Mitglieder wurden in Brand gesetzt und deren Vieh getötet.

Die Betroffenen klagten, doch Gouverneur Dunklin versprach er würde den Opfern helfen, wenn die Heiligen ihrerseits ihm eine Art Hilfstruppe zusagten.

Joseph Smith nahm dieses Angebot ernst und rekrutierte Männer für eine kleine Armee die dann als „Zionslager“ operierte. Brigham Young und Heber C. Kimball gehörten zu den ersten Freiwilligen, während Joseph, Brighams Bruder noch  zögerte, bis der Mormonenprophet ihm verhieß, dass er unversehrt wieder heimkehren werde.

Mit 25 Wagen beladen mit Waffen und Versorgunggütern   zogen sie - ungefähr 200 Männer , elf Frauen und sieben Kinder - am  4. May 1834 los.                                

Brighams Frau Mary Ann ging schwanger, doch er sah , dass sie, für die Zeit seiner Abwesenheit, bei ihrem Bruder Samuel Angell gut aufgehoben war.

(G.Sk. Immerhin handelte es sich um einen - überwiegend-  Fußmarsch von 1600 km in eine Richtung für den 45 Tage vorgesehen waren. Das bedeutete 36 km pro Wochentag. Doch oft gab es Hindernisse wie sumpfige Gegenden, oder Morast. Moskitos und Schlafmangel plagten die Tapferen, die wenn es gut ging, auch sechzig km pro Tag zurücklegen konnten. Ehrlichkeitshalber muss hinzu gefügt werden, dass viele unter den Mitgliedern in Missouri sich nicht gerade weise verhielten, indem sie prahlten, sie würden bald das Land dominieren. Damit schreckten sie die anderen ab: Die Alteingesessenen befürchteten auch politisch bald in die Hinterhand zu geraten. Einige Baptistenprediger  meinten irrtümlich oder gar bösartig, Joseph Smith habe den Anspruch erhoben ein Gott zu sein, den seine Leute, - die von vielen als überdurchschnittlich intelligent betrachtet wurden - anbeteten.)

Der damals sechzehnjährige George A. Smith schrieb eines abends in sein Tagebuch: „Der Tag war extrem heiß. Wir litten unter Durst und wir sahen uns gezwungen Wasser zu trinken in denen kleine Tiere umherschwammen. Wir lernten sie mit unseren Zähnen auszuseihen.“

Ein anderer merkte an: „Unsre Socken waren blutig nach dem Sechzigkilometermarsch. Wir stillten unseren Durst mit Buttermilch aus einem Eimer der verdächtig aussah. Roger Orson weigerte sich aus demselben Gefäß  für die Pferde zu trinken: Nun dann hättest du erst das Butterfass sehen sollen. Alle lachten und verlangten nach mehr.“

Mittwoch, 31. März 2021

Ingrids Auswahl - Ingrids Poetry (209)

When the Saviour (a song)

 

1 When our Saviour, Redeemer on earth comes to reign.

He will free all the Nations from sorrow and pain.

When the fanfare of trumpets will fall on our ear

Oh, then surly we know that his coming is near.

.

2 Then the Saviour, good shepherd will gather his own.

Leading all who have loved him to their heavenly home.

We shall rise up to meet him sweet Hosannas we sing.

To our Saviour, Redeemer, our Heavenly King.

   

             3 Then the Saviour, Friend Jesu our needs will supply. 

                He will heal every hurt, wipe the tears from each eye.  

                Like bright Stars of Heaven in his presents we shine

                      For the king, of all Nations, our Saviour divine.

  

Dienstag, 30. März 2021

Brigham Young (3)

 

Brigham Young (3)

American Moses

Von Leonard J. Arrington, 1986

Auszüge übersetzt – versehen mit Anmerkungen - von Gerd Skibbe

 

Bekehrung und Engagement

 

Der zweiundzwanzigjährige Bruder Joseph Smiths, Samuel, (G.Sk. : - einer der wenigen die das Vorrecht hatten die goldenen Platten zu sehen) kam im April 1830 in die Nähe Mendons. Dort traf er Phineas, den ältesten Bruder Brigham Youngs, der auch als wandernder Methodistenprediger wirkte.

Samuel sagte: “Ich weiß, dass dieses Buch Gottes Offenbarung ist, übersetzt durch SEINE Macht. Mein Bruder Joseph  ist ein Prophet, her und Offenbarer“ (G.Sk. : Kein Mitglied der großen Smithfamilie bezweifelte jemals die Echtheit des Buches Mormon, auch William nicht, der nicht selten mit dem älteren Bruder Joseph stritt und der kein Freund Brigham Youngs war.)

Die Youngbrüder hatten schon gerüchteweise von der „goldenen Bibel“ gehört.

   Die fünf Brüder: Von links nach rechts: Lorenzo Dow, Brigham, Phineas, Joseph, John Young  Keiner wankte jemals.

Phineas sagte sich: Ich werde schon die Fehler finden die in diesem Werk vorkommen, um die Menschen vor einem Wahn zu bewahren. Doch nach einer Woche des Studiums kam er zu einem gewissen Schluss. Die von ihm erwarteten Irrtümer konnte er nicht entdecken, wahrscheinlich ist das Buch authentisch. Phineas gab es seinem Vater der bald ähnlich urteilte. Seine Schwester Fanny urteilte: Es ist eine Offenbarung!

Brigham war zurückhaltender in der Bewertung. Er ging methodisch vor.

(G. Sk.: Ein nicht gerade gebildeter HLT-Missionar kam und gab seine Überzeugung als Zeugnis für die Wahrheit des Anspruches des Buches Mormon. Augenblicklich fühlte Brigham den Geist des Werkes: Ewige Herrlichkeiten lagen, wie in einer Vision, vor ihm.)

Zugleich mit seinen Brüdern und Schwestern wurde er wie sein Vater im April 1832 getauft. Bemerkenswert ist, dass sie allesamt bis an ihr Lebensende tätige Mitglieder Kirche blieben. Im selben Monat vollzogen John P. Green und einige seiner Familie, sowie Freunde denselben Schritt.

Brighams Bruder Lorenzo hatte zuvor einen bemerkenswerten Traum: u.a. vernahm er des Herrn Stimme: „... Gott wünscht euch alle zu gewinnen, insbesondere Brigham.“

Zuvor besuchte Brigham die Predigtversammlungen des berühmten Erweckungs-Methodisten Lorenzo Dow, der stundenlang sprechen konnte. Hinterher fragte Brigham sich was er gelernt habe: Ja Moral, die Notwendigkeit Gottes Gebote zu halten, aber sonst nichts. Von Dingen des Reiches Gottes verstand er nicht das Geringste. Dunkelheit wie zur Mitternacht

Nach seiner Taufe gab er seinem Wunsch Ausdruck, dass er fortan treu im Licht und der ewigen Wahrheit weiter gehen würde. 

Leidenschaftliche Nachfolger

„Nach meiner  Taufe wünschte ich mit Donnerkraft das (in seiner Fülle wiederhergestellte) Evangelium allen Nationen zu verkünden.Wie Feuer brannte es in meinem Innern überall in der Welt zu sagen was Gott diesen letzten Tagen für uns tat...“ Brigham Young

 (G.Sk.: Bedenke: Keine Kirche lehrte zuvor, dass Gott Vater und sein Sohn und der Heilige Geist drei unterschiedliche Götter sind. Die jeweiligen Theologen waren und sind allesamt, kurioserweise bis zur Stunde, auf das in sich sehr widerprüchliche Athanasianum verpflichtet.

Keine andere Kirche lehrte zuvor, dass wir ewig existierende Intelligenzen sind, die Gott allesamt liebt und erlösen will, - nachdem wir ins Erdenleben fielen um eigene Erfahrungen zu sammeln - wenn wir seiner Stimme folgen. Er will alle erhöhen, aber er wird niemanden zwingen seinen Willen zu tun.

Keine andere Kirche lehrt entschieden, dass individuelle Entscheidungsfreiheit Gottes Gabe an jeden ist.

Zwang und Christuskirche schließen einander aus.

Sei gewiss: Nur die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage baut Tempel. Keine Kirche ist im Besitz jener Vollmachten die Jesus einst auf seine Nachfolger übertrug. Keine andere Kirche sagt es klipp und klar: Machtmissbrauch und Übertretung führt immer, wie damals, nach dem Ableben der ersten Apostel, zum Vollmachtsverlust. Ausschließlich Christus selbst ist berechtigt verlorene Legitimationen zurückzubringen.

Keine andere Kirche lehrt und lebt dermaßen konsequent Toleranz. Jede Kirche hat Wahrheiten die immer wahr bleiben, aber sie sind mit Irrtümern durchsetzt...

Keine andere Kirche lehrte und verkündet unmissverständlich, dass der Geist jedes Menschen, sobald er stirbt zu dem Gott heimgeführt wird, der ihm das Leben gab.

Nur auf Basis dieses Wissens  kann die Menschheit in Frieden leben!)

Eine Woche nach seiner Taufe gab Brigham eine einstündige Ansprache: „Ich öffnete meinen Mund  und Gott füllte ihn.“ Er war seiner eigenen Unzulänglichkeit wohl bewusst.

Die Mendongemeinde bestand nun aus fünfzehn Familien. Während einer Versammlung sprach Missionar Grifford in unbekannter Sprache und ebenso Brigham.

Schon nach unserer zweiten Zusammenkunft gifteten Baptistenprediger indem sie behaupteten die Anwesenden hätten sich in der Scheune wo sich zusammenfanden,  entkleidet.

Miriam wurde von Vilate Kimball betreut, während beide Männer missionierten und sieben Personen tauften.

Miriam


Miriam wurde immer schwächer. Am 8. September 1832 schlug sie ihre Hände zusammen, dankte und pries Gott mit ihrem letzten Atemzug.

Ende dieses Monats beschlossen Brigham, sein Bruder Joseph und Heber, sein Freund nach Ohio zu gehen. Dort in Kirtland, 500 km entfernt, befand sich der Hauptkörper der Kirche mit Joseph Smith. John P.  Green mit seiner Familie war dort bereits angekommen.

Unterwegs suchten und besuchten sie Mitgliederversammlungen wo Brigham wiederholt in Zungen sprach. Skeptisch eingestellt  sagten einige die es miterlebten das sei teuflisch...

Kaum angekommen erfuhren sie, dass Joseph Smith sich mit seinen Brüdern im Wald befand wo sie Holz einschlugen. Brigham berichtet: „Meine Freude war unbeschreiblich, ich genoss das Privileg die Hand des Propheten Gottes zu schütteln. Sofort empfing ich durch den Geist der Offenbarung das sichere Zeugnis, dass dieser Mann war, was er zu sein behauptete. Er war glücklich uns zu sehen und hieß uns willkommen. Er begleitete uns als wir nach Hause gingen.“

Joseph Young erinnerte sich: Groß, flaxblond, blauäugig und robust, so sah er aus: Joseph Smith.


                                                          Gemälde von 1835:  Joseph Smith 1805 - 1844

Im Heim des Propheten angekommen, sahen sie Ehefrau Emma im Bett liegend mit ihrem Kind Joseph ihrem Erstgeborenen. Während des Abendgebetes sprach Brigham wieder in Zungen. Mehrere anwesende Brüder schienen befremdet. Sie fragten den Propheten: Der antwortete: „Es ist von Gott!“

Und Jesoph Smith, der nie zuvor ähnliches erfahren hatte, sprach sodann ebenfalls in Zungen.

(G.Sk, Wir wissen aus einigen Berichten von Menschen mit Nahtoderfahrungen, dass sie ebenfalls in Zungen sprachen. Joseph Smith erklärte jedenfalls bezogen auf  Brighams Gabe, dies sei die Sprache Adams, die wir alle während unseres vorirdischen Dasein  nutzten.)

Nach 1832 kam solches Ereignis nur noch selten im Leben Brighams vor.

  

Montag, 29. März 2021

Brigham Young (2)

Brigham Young (2)

American Moses

Von Leonard J. Arrington, 1986

Auszüge übersetzt – versehen mit Anmerkungen - von Gerd Skibbe

 

Kindheit in Vermont und New York

 

„In meinen jungen Tagen, statt zur Schule zu gehen, musste ich Holz hacken und Wurzeln ausgraben (um das Land vorzubereiten) für die Aussaat. Ich musste zwischen den Wurzeln barfuß pflügen, und wenn ich ein paar Schuhe  hatte schätzte ich mich glücklich!“

Brighams Eltern, John und Abigail (Nabby) Young brachten sieben ihrer acht Kinder von Massachusetts – 40 km südwestlich Boston – nach  dem ostzentralen New York. Das war ein schwieriger, 160 km langer, Umzug. Sie vollzogen ihn, per Schlitten, von Pferden gezogen, im Winter, denn im Herbst und Frühling erwiesen sich die Wege, wegen des Morastes, als unpassierbar...

Bis sie ihr eigenes Haus bauen konnten, lebten sie in einer alten Hütte. Das Bauholz musste in die baumlose Gegend geschleift werden. Freundliche Nachbarn halfen.

Binnen eines Tages konnten so die etwa sechs meter langen Wände hochgezogen werden. Innerhalb einer Woche konnte begonnen werden den Kamin zu mauern. Doppelstockbetten wurden errichtet. Oben wurde Korn gelagert.

Bis zum Herbst lebte die Familie von Getreide, wilden Beeren, Eichhörnchen, Tauben, Kaninchen, Truthühnern, Rebhühnern, Wachteln, Rehen und wenn es gut ging Bären. Ab dem späten März und im April gewannen sie von Ahornbäumen Saft, der stundenlang gekocht wurde bis aus dem Sirup Zucker entstand.

Ihr neuntes Kind das Nabby, 1801, zur Welt brachte war Brigham. Geschwächt von Tuberkulose  war sie unfähig allein für das Kind zu sorgen. Brighams 13jährige Schwester Fanny zog ihn mit der Milchflasche groß.

Während sie die Kühe molk, saß das Baby Brigham auf ihren Hüften. Sie spann Fäden,  webte und nähte Kleidung, die Sahne schlug sie zu Butter, bereitete die Mahlzeiten und schaute nach den Tieren auf der Weide, bis sie zweieinhalb Jahre später heiratete.

Für alle Siedlerfamilien bestand die immerwährende und schwerste Aufgabe darin Rodungen durchzuführen um mehr Land zur Bewirtschaftung zu  gewinnen. Zudem war die Gegend wenig wenig zum Ackerbau geeignet, denn die Felder waren steinreich.

1804 entschieden die Youngs weiter zu ziehen um den rauen Umständen zu entkommen. In 250 km Entfernung fanden sie einen Platz der reich an Beeren und Wild aller Art war. Vater John, nachdem er ein Blockhaus baute, war imstande so viel Land von Gesträuch und Bäumen zu befreien um hinreichend Getreide anzubauen,die Familie durch den nächsten Winter zu bringen.

Louisa kam bald nach ihrer Ankunft der neuen Heimat zur Welt. Drei Jahre später erblickte das elfte und letzte Kind Nabbys das Licht des Diesseits: Lorenzo Dow, benannte nach einem damals berühmten Prediger. Indessen starb seine elfjährige Schwester, die sich vermutlich ihre Krankheit von der Mutter geholt hatte.

Noch im selben Jahr zogen die Youngs weiter nach Sherburne. Dort blieben sie, bis Brigham 13 wurde. Sehr bald bekam er, nach eigenen   Aussagen die Aufgabe Gestrüpp niederzuhauen und zu verbrennen, sowie zu helfen Zäune zu ziehen, und all das die meiste Zeit hindurch hungrig. Er lernte Fallen für Bisamratten und Biber zu stellen, Fische zu fangen... Kühe zu melken , zu buttern und mehr.

Später sagte er, nur elf Tage während seiner Kindheit, erlaubten ihm die Umstände eine Schule zu besuchen.

Irgendwann bekam er ein Paar Schuhe, ungewohnt sie zu tragen zog er sie nach jedem Kirchenbesuch wieder aus.

Gegen die Sonne trug er einen selbstgefertigten Strohhut.

Er erinnert sich der guten Gefühle die ihn ergriffen als er, damals acht Jahre alt, nach Jahren der Trennung seine Schwester Rhoda wiedersah die den Methodistenprediger John P. Greene geheiatet hatte (G.Sk.: Greene sollte in der Geschichte der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage eine gewisse Rolle spielen. Er gehörte zu den wenigen, die aus der Hand des ersten Missionars, Samuel Smith,  ein Buch Mormon entgegennahmen und das mit positiven Konsequenzen.)

Sechzehnjährig nahm ihn sein Vater beiseite: „Brigham du bist nun alt genug für dich selbst zu sorgen.“...

Bei einem Handwerker in der Nähe erhielt er einen Job und musste selbst herausfinden wie man ein Möbelstück herstellt. Seine erste Aufgabe bestand darin aus einem nassen Baumstamm, der Jahre hindurch am Flussufer lag ein Bettgestell zu fertigen.  Diejenigen die ihn nun fünf weitere Jahre hindurch kannten und sahen wie hart er arbeitete, urteilten: Brigham sei ein ehrlicher und begabter Handwerker.

Dreiundzwanzigjährig lernte er Miriam Angeline Works kennen. Auf dem Weg zu ihrem Heim diskutierten sie und sangen gemeinsam. Wenig später borgte er Pferd und Wagen, mietete ein Haus mit einer Grundfläche von 30 Quadratmetern, und heiratete Miriam.


                                                                          Miriam kurz vor ihrem Tod 26-jährig

Vier Jahre wohnten sie dort und besuchten die Zusammenkünfte der Methodisten.

Mit ihrer dreijährigen Tochter Elizabeth zogen sie nach Mendon. Sein guter Ruf begleitete ihn: Brigham sei tief religiös, demütig und ehrlich, sagte der spätere Prediger Hiram McKee, Brigham sei, seines Verhaltens wegen ein Beispiel des Glaubens.

In Mendon lernte er den gleichaltrigen Heber C. Kimball kennen.  


                 Altersbild um 1865 wie Brigham akzeptierte auch Heber Polygamie. Er heiratete  46, oft verwitwete             Frauen mit ihren Kindern und kümmerte sich um sie. Insgesamt waren es 66.

Lebenslänglich sollte diese Freundschaft währen. 

Leider erkrankte Brighams Ehefrau Miriam schwer. Tuberkulose.

Ein Nachbar erinnerte sich später und schrieb in einem Brief an die „Ontario Republicans Times“ :

... da war selten ein Ehemann und Vater von mehr Herzlichkeit und Anhänglichkeit als Brigham. Nur wenige, die in vergleichbaren Umständen lebten, konnten ihre Familien besser versorgen. Miriam, eine vorbildliche Christin, war jedoch leider zu krank um irgendeine Arbeit zu leisten...“

Heber C. Kimball erinnerte sich: „Wir arbeiteten, Seite an Seite, für 50 Cent pro Tag für andere, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang hart. In der Erntezeit verdienten sie ihren Unterhalt in Naturalien.