Dienstag, 30. März 2021

Brigham Young (3)

 

Brigham Young (3)

American Moses

Von Leonard J. Arrington, 1986

Auszüge übersetzt – versehen mit Anmerkungen - von Gerd Skibbe

 

Bekehrung und Engagement

 

Der zweiundzwanzigjährige Bruder Joseph Smiths, Samuel, (G.Sk. : - einer der wenigen die das Vorrecht hatten die goldenen Platten zu sehen) kam im April 1830 in die Nähe Mendons. Dort traf er Phineas, den ältesten Bruder Brigham Youngs, der auch als wandernder Methodistenprediger wirkte.

Samuel sagte: “Ich weiß, dass dieses Buch Gottes Offenbarung ist, übersetzt durch SEINE Macht. Mein Bruder Joseph  ist ein Prophet, her und Offenbarer“ (G.Sk. : Kein Mitglied der großen Smithfamilie bezweifelte jemals die Echtheit des Buches Mormon, auch William nicht, der nicht selten mit dem älteren Bruder Joseph stritt und der kein Freund Brigham Youngs war.)

Die Youngbrüder hatten schon gerüchteweise von der „goldenen Bibel“ gehört.

   Die fünf Brüder: Von links nach rechts: Lorenzo Dow, Brigham, Phineas, Joseph, John Young  Keiner wankte jemals.

Phineas sagte sich: Ich werde schon die Fehler finden die in diesem Werk vorkommen, um die Menschen vor einem Wahn zu bewahren. Doch nach einer Woche des Studiums kam er zu einem gewissen Schluss. Die von ihm erwarteten Irrtümer konnte er nicht entdecken, wahrscheinlich ist das Buch authentisch. Phineas gab es seinem Vater der bald ähnlich urteilte. Seine Schwester Fanny urteilte: Es ist eine Offenbarung!

Brigham war zurückhaltender in der Bewertung. Er ging methodisch vor.

(G. Sk.: Ein nicht gerade gebildeter HLT-Missionar kam und gab seine Überzeugung als Zeugnis für die Wahrheit des Anspruches des Buches Mormon. Augenblicklich fühlte Brigham den Geist des Werkes: Ewige Herrlichkeiten lagen, wie in einer Vision, vor ihm.)

Zugleich mit seinen Brüdern und Schwestern wurde er wie sein Vater im April 1832 getauft. Bemerkenswert ist, dass sie allesamt bis an ihr Lebensende tätige Mitglieder Kirche blieben. Im selben Monat vollzogen John P. Green und einige seiner Familie, sowie Freunde denselben Schritt.

Brighams Bruder Lorenzo hatte zuvor einen bemerkenswerten Traum: u.a. vernahm er des Herrn Stimme: „... Gott wünscht euch alle zu gewinnen, insbesondere Brigham.“

Zuvor besuchte Brigham die Predigtversammlungen des berühmten Erweckungs-Methodisten Lorenzo Dow, der stundenlang sprechen konnte. Hinterher fragte Brigham sich was er gelernt habe: Ja Moral, die Notwendigkeit Gottes Gebote zu halten, aber sonst nichts. Von Dingen des Reiches Gottes verstand er nicht das Geringste. Dunkelheit wie zur Mitternacht

Nach seiner Taufe gab er seinem Wunsch Ausdruck, dass er fortan treu im Licht und der ewigen Wahrheit weiter gehen würde. 

Leidenschaftliche Nachfolger

„Nach meiner  Taufe wünschte ich mit Donnerkraft das (in seiner Fülle wiederhergestellte) Evangelium allen Nationen zu verkünden.Wie Feuer brannte es in meinem Innern überall in der Welt zu sagen was Gott diesen letzten Tagen für uns tat...“ Brigham Young

 (G.Sk.: Bedenke: Keine Kirche lehrte zuvor, dass Gott Vater und sein Sohn und der Heilige Geist drei unterschiedliche Götter sind. Die jeweiligen Theologen waren und sind allesamt, kurioserweise bis zur Stunde, auf das in sich sehr widerprüchliche Athanasianum verpflichtet.

Keine andere Kirche lehrte zuvor, dass wir ewig existierende Intelligenzen sind, die Gott allesamt liebt und erlösen will, - nachdem wir ins Erdenleben fielen um eigene Erfahrungen zu sammeln - wenn wir seiner Stimme folgen. Er will alle erhöhen, aber er wird niemanden zwingen seinen Willen zu tun.

Keine andere Kirche lehrt entschieden, dass individuelle Entscheidungsfreiheit Gottes Gabe an jeden ist.

Zwang und Christuskirche schließen einander aus.

Sei gewiss: Nur die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage baut Tempel. Keine Kirche ist im Besitz jener Vollmachten die Jesus einst auf seine Nachfolger übertrug. Keine andere Kirche sagt es klipp und klar: Machtmissbrauch und Übertretung führt immer, wie damals, nach dem Ableben der ersten Apostel, zum Vollmachtsverlust. Ausschließlich Christus selbst ist berechtigt verlorene Legitimationen zurückzubringen.

Keine andere Kirche lehrt und lebt dermaßen konsequent Toleranz. Jede Kirche hat Wahrheiten die immer wahr bleiben, aber sie sind mit Irrtümern durchsetzt...

Keine andere Kirche lehrte und verkündet unmissverständlich, dass der Geist jedes Menschen, sobald er stirbt zu dem Gott heimgeführt wird, der ihm das Leben gab.

Nur auf Basis dieses Wissens  kann die Menschheit in Frieden leben!)

Eine Woche nach seiner Taufe gab Brigham eine einstündige Ansprache: „Ich öffnete meinen Mund  und Gott füllte ihn.“ Er war seiner eigenen Unzulänglichkeit wohl bewusst.

Die Mendongemeinde bestand nun aus fünfzehn Familien. Während einer Versammlung sprach Missionar Grifford in unbekannter Sprache und ebenso Brigham.

Schon nach unserer zweiten Zusammenkunft gifteten Baptistenprediger indem sie behaupteten die Anwesenden hätten sich in der Scheune wo sich zusammenfanden,  entkleidet.

Miriam wurde von Vilate Kimball betreut, während beide Männer missionierten und sieben Personen tauften.

Miriam


Miriam wurde immer schwächer. Am 8. September 1832 schlug sie ihre Hände zusammen, dankte und pries Gott mit ihrem letzten Atemzug.

Ende dieses Monats beschlossen Brigham, sein Bruder Joseph und Heber, sein Freund nach Ohio zu gehen. Dort in Kirtland, 500 km entfernt, befand sich der Hauptkörper der Kirche mit Joseph Smith. John P.  Green mit seiner Familie war dort bereits angekommen.

Unterwegs suchten und besuchten sie Mitgliederversammlungen wo Brigham wiederholt in Zungen sprach. Skeptisch eingestellt  sagten einige die es miterlebten das sei teuflisch...

Kaum angekommen erfuhren sie, dass Joseph Smith sich mit seinen Brüdern im Wald befand wo sie Holz einschlugen. Brigham berichtet: „Meine Freude war unbeschreiblich, ich genoss das Privileg die Hand des Propheten Gottes zu schütteln. Sofort empfing ich durch den Geist der Offenbarung das sichere Zeugnis, dass dieser Mann war, was er zu sein behauptete. Er war glücklich uns zu sehen und hieß uns willkommen. Er begleitete uns als wir nach Hause gingen.“

Joseph Young erinnerte sich: Groß, flaxblond, blauäugig und robust, so sah er aus: Joseph Smith.


                                                          Gemälde von 1835:  Joseph Smith 1805 - 1844

Im Heim des Propheten angekommen, sahen sie Ehefrau Emma im Bett liegend mit ihrem Kind Joseph ihrem Erstgeborenen. Während des Abendgebetes sprach Brigham wieder in Zungen. Mehrere anwesende Brüder schienen befremdet. Sie fragten den Propheten: Der antwortete: „Es ist von Gott!“

Und Jesoph Smith, der nie zuvor ähnliches erfahren hatte, sprach sodann ebenfalls in Zungen.

(G.Sk, Wir wissen aus einigen Berichten von Menschen mit Nahtoderfahrungen, dass sie ebenfalls in Zungen sprachen. Joseph Smith erklärte jedenfalls bezogen auf  Brighams Gabe, dies sei die Sprache Adams, die wir alle während unseres vorirdischen Dasein  nutzten.)

Nach 1832 kam solches Ereignis nur noch selten im Leben Brighams vor.

  

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