Info
für interessierte Theologiestudenten und deren Lehrer
“Offener
Brief eines Mormonen an Sektenbeauftragte in Deutschland“
Ziemlich
weit vorne rangiert seit Jahren dieser in sich unstimmige Artikel
unter www.bibelkreis.ch/themen/Mormonen
im
Internet, (noch
am 30. Aug. 2012)
Die Mormonen sind eine der gefährlichsten Sekten der Neuzeit
Des
Artikels Fazit lautet:
„Die
Sündhaftigkeit des Menschen und die Rechtfertigung
durch Christus werden (bei den Mormonen) in einen optimistischen
Fortschrittsweg des Christen verfälscht. Die Meinung, man könne
schon auf
Erden zum Gott werden
und die Ansicht,
auch Gott entwickle sich weiter, widersprechen dem christlichen
Glauben fundamental.”
Selbst wenn die
Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage,
wider jeden Realitätssinn meinen würden, „...man
könne schon
auf Erden zum Gott werden...)
was
wäre daran wirklich gefährlich?
Lächerlich
ja, aber gefährlich?
Immer
wieder verblüffend ist, dass Internetnutzer von Rang und Namen,
obwohl sie vom Schrifttum dieser Kirche wenig wissen, sich in die
Brust werfen, um zu erklären, was „Mormonismus“ ist. Viele
Schreiber lassen erkennen, dass sie nicht einen Augenblick lang daran
gezweifelt haben, dass das Buch Mormon aus dem Mund eines Betrügers
stammt.
Sonderbar,
dass der vermeintliche Betrüger sich als 39jähriger freiwillig in
die Hände derer begab die ihn ermorden wollten, sonderbar auch, dass
ihm diejenigen folgten, die nichts Gutes von den Antimormonen zu
erwarten hatten.
Niemand
spricht unseren Kritikern das Recht auf freie Meinungsäußerung ab,
aber auch wir reklamieren für uns ein Recht, nämlich, das auf eine
redliche Behandlung.
Massenwirksam
wird Unsinn über „Mormonen“ ausgegossen. Selbst unserer Kirche
eher wohlgesonnene Theologen wie Herr Dr.
Werner Thiede, verbreiten Unterstellungen, als wären sie die reine
Wahrheit. Er fand es
„empörend,
dass die Mormonen
eine Art Todesgesellschaft“
unterhalten haben, „deren
mormonische Mitglieder auch ‚zerstörende Engel‘ und schließlich
‚Söhne Dans‘ genannt wurden.“
„Die
Heiligen der Letzten Tage – Christen jenseits der Christenheit“,
2001, S. 31, Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen,
Fußnote
Diese
Behauptung ist historisch falsch. Es gab Daniten, ehemalige
(exkommunizierte oder abgefallene) Mormonen“, die sich gegen die
harschen Übergriffe der Christen wehrten.
Das
war es. Der Rest sind Rudimente elementarer Falschdarstellungen.
Wie
würden die Verantwortlichen der Großkirchen reagieren, wenn ein
prominentes Mitglied unserer Kirche schriebe, „die
evangelische und katholische Kirche
habe
eine Todesgesellschaft (wie
die SS usw.)
unterhalten, die als zerstörende Engel in Auschwitz wirkten“, denn
tatsächlich gehörten die - von Fachlauten geschätzten - 200 000
Täter fast alle der evangelischen oder katholischen Kirche an.
Selbst
Kanzelprediger warnen vor den Gefahren des Mormonentums. Manchmal
bar guter Sitten und des normalen Anstandes, reißen einige Preacher
den Mund ziemlich weit auf, denn das steht fest, nicht die „Mormonen“
haben die „Christen“ Mitte des 19. Jahrhunderts vor sich her
getrieben, sondern es war exakt umgekehrt. Der Satz:
„Das
sind die mit den vielen Frauen!“
wurde
schon bald nach der Mitte des 19. Jahrhundert zum geflügelten Wort,
das buchstäblich jeder Erwachsene Mitteleuropas und der USA kannte.
Er wurde zum Freibrief für Ungezogenheiten und Gemeinheiten aller
Art.
Doch
sei sie polygam gewesen oder monogam ausgerichtet, in der Ehe eines
Mormonen gilt, dass die Frau im Zentrum steht, erhöht. Der Ehemann
ist ihr Beschützer.
Bildhauer
Avard Fairbanks, damals Präsident einer amerikanischen
Mormonengemeinde, gab diesem Ideal Ausdruck, mit dieser
künstlerischen Gestaltung.
Bild aus eigenem Archiv |
Was
Kenner wie M.R. Keller „Ein
seltsamer Heiliger“ 1928, Zürich u.a.
noch fair als „puritanische (mormonische) Polygamie“
bezeichneten, nannten schwarz-weiß malende Moralprediger verächtlich
„Vielweiberei“. Das war lange der Hauptgegenstand ihrer Kritik,
wohl wissend, dass Jesus sich nicht schämte der „Sohn Davids“
und „Abrahams“ zu sein, obwohl beide ebenfalls Polygamisten
waren.
Unsere
Hauptkritiker nannten und nennen sich selbstbewusst "Christen
und geben bedenkenlos falsches Zeugnis gegen ihre Nächsten.
Zum
Thema Polygamie verfasste ich den im Internet zugänglichen Artikel:
(2)
„Kennst Du das Buch Mormon?“ denn
das Buch Mormon verbietet Polygamie grundsätzlich.
Niemals
gab irgendein von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten
Tage herausgegebener Text auch nur die geringste Ursache anzunehmen,
Mormonen meinten, sie könnten „schon
auf Erden zum Gott werden“. Das
war eine der vielen contra Mormonen produzierten Erfindungen und
Unwahrheiten, die ausschließlich aus Reihen der Frommen stammten.
Dass
die bewährten Nachfolger Christi, irgendwann
in der Ewigkeit,
Gott werden können, war Lehre der Urkirche, sagen Papst Bendedikt
XVI. uva. Gelehrte u.a. auch Luther! (siehe Anhang 2) Das allerdings
scheinen die derzeitigen Theologen der Großkirchen nicht zu wissen,
denn wenn sie es wüssten, würden sie den Trend kippen, jedenfalls
sie wären wenigsten moralisch dazu verpflichtet, wahrhaftig zu
urteilen.
Selbst
Adolf von Harnack bestätigte:
„...
Der Gedanke der Vergottung ist
der letzte
und oberste
gewesen; nach Theophilius, Irenaeus, Hippolit und Origenes findet er
sich bei allen Vätern der alten Kirche, bei Athanasius, bei den
Kappadoziern, Appolinares, Ephraim Syrus, Epiphanius u.a.“ Adolf
von Harnack „Dogmengeschichte“, Mohr-Siebeck, 1990 S. 46
Was
treibt bekennende Christen in den Wort- und Grabenkrieg?
Augenöffnende
Wirkung hatte jüngst Prof. Dr. theol. Samuel Leuenbergers,
„Zusammenfassung“, sowie Verröffentlichungen der beiden
ehemaligen Sektenbeauftragten Dr. theol. Lothar Gassmann und Dr.
Rüdiger Hauth.
Unleugbar
rücken die Lehren der Kirche Jesu Christi der HLT nun verstärkt ins
Blickfeld einer breiteren Öffentlichkeit, da
in den USA die Präsidentschaftwahlen anstehen und mit Mitt Romney
ein bekennender Mormone, nach dem höchsten Amt strebt.
Diesen Aufstieg wollen die extremen Evangelikalen verhindern.
Wodurch?
Da
schreibt: „Religion
Dispatches“
of
May 27th, 2011: „The
LDS-Mormons are definitely dangerous
and are to be categorised as a sect. In Europe, however, they do not
pose a social hazard, as they are too insignificant for that.
In the US one cannot make this statement
so
clearly, since – compared to the share of the population,
politically they are represented above average... The
Mormons are dangerous, because they reject the Nicene-Trinitarian
confession.“
Einen
Augenblick bitte: weil sie nicht „nicänisch-trinitarisch“
glauben, dass 3 gleich 1 ist, sind sie gefährlich (dangerous“)?
Wirklich?
Die Schreiber wissen allerdings, dass kaum jemand erklären kann, was
das meint, „nicänisch-trinitarisch“ eingestellt zu sein und was
das aus historischer Sicht bedeutet.
Selbst
die führenden unter den trinitarischen Meinungsbildner wissen kaum
wovon sie reden.
Wusstet
Ihr, dass es auch in diesem Fall exakt umgekehrt war, dass die
Nicäa-Trinitarismus
– Bekenner, all denen gefährlich wurden, die ihr Recht auf freie
Wahl ihrer Religion beanspruchten?
Dass sie Gefahren über das gesamte römische Reich brachten und zwar
für alle Hellenen, Mandäer, Manichäer, Arianer usw., mit der Folge
barbarischer Tempelplünderungen, Verbannung und Ermordung
Andersglaubender usw.?
In
Deutschland Trier wurde, 385, der spanische Bischof Priscillian mit
sechs anderen Bischöfen geköpft, weil die Bekenner des
trinitarischen Nicäaglaubens nicht hinnehmen wollten, dass man als
Christ tolerant sein muss.
Die
moderne Geschichtsforschung entkleidete den damaligen Prozess in
Trier der Lüge, Priscillian, wäre der Zauberei und unzüchtiger
Orgien wegen angeklagt.
Ana
Maria C.M.
Jorge, Center for the Study of Religious History (CEHR) Portuguese
Catholic University (UCP) “The Lusitanian Episcopate in the 4th
Century. - Priscilian of Ávila and the Tensions Between Bishops”
sagt die ganze Wahrheit:
“Priscillian
helps us to achieve a better understanding of the Christianization
process and the orthodox/heterodox debate in late antiquity. …Against
a background of the progressive “Constantinization” of the
church, bishops become key figures who centralize the main forces of
the day. … The
confrontation between rival Christian communities – Priscillianist
and Nicean Catholicism
– reveals an important facet of the position adopted by Christians
in their relations with civil authorities, as well as the close ties
between Christianity, the top of the ecclesiastical hierarchy and the
Empire. It also gives a clear picture of the work of the bishop of a
city in antiquity, in which the emphasis was on the militant view of
the kerigma.”
Seit dem Jahr 366, als „Papst“ Damasus die hochchristlich-arianische (nichtnicänische) römische Gemeinde des Bischofs Ursinus vernichtete, indem er 137 Gottesdienstbesucher erschlagen ließ, bis weit über das Mittelalter hinaus mussten die Verweigerer des Nicäabekanntnisses um ihr Leben bangen.
Wird
das hassvolle Ringen pro nicänischem Glauben jemals aufhören? Soll
die Diffamie den Sieg davontragen?
Werfen
wir einen Blick auf dieses Bekenntnis, das im Athanasium seinen
Niederschlag fand und das tatsächlich behauptet, drei ist gleich
eins, und dass mit militärischer Gewalt überall dort durchgesetzt
wurde, wo römische Soldaten standen.
Bis
zur Zeit Karl des Großen (742-814) spielte das nicänische
Bekenntnis unter Christen in Mitteleuropa überhaupt keine Rolle,
(A.von Harnack) während es in Italien und im Osten, bereits kurz
nach seiner Verabschiedung, durch das 1. ökumenische Konzil, 325, in
Nicäa, zu Mord und Totschlag führte. Das große Schlagwort
damaliger Tage lautete: Tod den Arianern! Denn sie waren die
Antinicäner, die Häretiker, die „Anti-Christi“ (Ambrosius von
Mailand).
Also
sind die Mormonen ebenfalls „eine Art“ Antichristen und vor denen
muss man die ganze Welt warnen. So einfach ist das.
Papst
Innozenz III. 1198 Papst geworden bestimmte dann auf dem 4.
Laterankonzil, 1215, erneut und eindeutig, dass Christen nicänisch
zu glauben haben und der Trinitätslehre verpflichtet sind, im klaren
Gegensatz zum Tritheismus, der von einer aus drei göttlichen
Personen bestehenden Gottheit spricht (wie eben die Arianer glaubten
und wie die Mormonen bekennen).
Danach
wurde das nicänische Bekenntnis mit Brachialgewalt nördlich der
Alpen durchgesetzt, was schließlich auch zur Ausrottung des
deutschen „Waldensertums“, mit ihren überwiegend arianischen Lehren führen sollte.
Bild: ev. Gesamtverband Oberweser-Brücke online Verbreitungsgebiete der Waldenser um 1200 |
Wer weiß schon, dass im Zuge der Durchsetzung nicänischer Ideen Familien verbrannt, Gottesdienstbesucher eingemauert wurden?
Luther
verteidigte dieses Bekenntnis noch, als wäre es der Heiligen Schrift
gleich. Wie es allerdings zustande kam wussten die mit
Kirchengeschichtsfragen beschäftigten Gelehrten noch nicht, auch der
berühmte Reformator nicht, sonst wäre er vorsichtiger gewesen.
Kurz
und knapp: der Kern dieses Bekenntnisses sagt:
„wie
wir durch
die christliche Wahrheit geheißen (oder genötigt) werden,
jede Person einzeln als Gott und Herrn zu bekennen, (!) so werden wir
durch den katholischen Glauben daran gehindert,
von
drei Göttern oder Herrn zu sprechen...
Dies ist der allgemeine (katholische)
Glaube.
Wer
auch immer diesen
nicht
treu und standhaft glaubt, wird nicht
gerettet
sein
können.“
Mit
Vernunft, Logik und Jesuslehren hat solche Konstruktion wenig zu
tun, denn seit wann ist unter den Bibelgläubigen irgendein Glaube
höher anzusetzen als die
„christliche Wahrheit“
zu der Jesu Nachfolger stehen sollten?
Selbst
hochrangige Theologen wie Prof.
Bernd Oberdorfer, Augsburg,
bekennen
heute, dass
„Verlegenheit
noch das harmloseste ist, was viele Christen (darunter nicht wenige
Theologen) befällt, wenn die Sprache auf die Trinitätslehre kommt.
Muss, wer an Jesus Christus glaubt, sich auch das paradoxe
„Hexeneinmaleins“ (Goethes) zu Eigen machen, dass Gott einer und
drei zugleich ist?“ „Zeitzeichen“,
evangel. Kommentare, Aug 2004
Wikipedia: arianisch geprägte Ikone von Rubljew (1370-1430) sie genießt in der Russ.-Orthod. Kirche hohes Ansehen |
Mormonen wird indirekt und zugleich massiv, aber mit künstlicher Aufgeregtheit vorgeworfen, sie glaubten der Bibel (und damit dem Gottesbild der Heriligen Schrift) mehr, als Kaiser Konstantin, (285-337) denn er war es der die Unterschriften der Bischöfe in Nicäa erzwang, um seine heidnische Vorstellung von Gott durchzusetzen!
Aber
wer, außer einer handvoll Spezialisten weiß das schon? (siehe
Anhang 2)
Jedenfalls
kannten die Urchristen die katholische Glaubensvariante nicht, die
Drohung:
Wer
auch immer nicht treu und standhaft (trinitarisch)
glaubt, wird nicht
gerettet
sein
können.“,
war
ihnen völlig fremd, denn Jesus hatte als Kriterium für Errettung
gesetzt:
„Wuchert
mit euren Talenten (Pfunden).“
„Alles
was ihr einem meiner Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan.“
„Wer
meine Gebote hat und hält sie, der ist es der mich liebt.“
Da
wäre noch einmal nachzufragen: „Mormonen“ sind gefährlich? weil
sie glauben, ihr Vater im Himmel - der uns zuerst als unsterbliche
Geister ins Leben rief - habe ein Gesicht?
Wahr
ist: noch 1553 wurde der damals 44 jährige Schweizer Arzt Michael
Servet vom Reformator Calvin mit ausgesucht grünem Holz verbrannt,
weil er eben dasselbe geglaubt und bekannt hatte:
Wikipedia: Michael Servet, Entdecker des kleinen Blutkreislaufes, |
Gott
hat ein Antlitz!
Papst Benedikt XVI., den die meisten Mormonen, wegen seiner Ehrlichkeit sehr schätzen, muss also auch als gefährlich eingestuft werden? denn er vollzog an diesem Punkt eine Kehrtwende um 180 Grad, wenn auch ziemlich unauffällig.
Jedenfalls
wäre er zur Lutherzeit noch von seinen eigenen Inquisitoren auf den
Scheiterhaufen befördert worden, denn am 23.
Januar 2006 sagte der deutsche Papst in seiner ersten Enzyklika:
„Dantes
„Göttliche Komödie“ habe ihn ... inspiriert, ... wo ein
„kosmischer Ausflug“ im inneren des Paradieses zum innersten
Licht der Liebe führe, „die Sonne und Sterne zugleich bewege“. –
Das tiefste Innere dieses unzugänglichen Lichtes sei jedoch nicht
etwa ein noch gleißenderes Leuchten oder noch helleres Scheinen,
sondern das zarte Gesicht eines Menschen,
das dem Seher da endlich auf seiner Suche entgegentrete. Dies sei
„etwas vollkommen Neues“. Das menschliche
Antlitz
Jesu Christi, das Dante im Inneren des innersten Geheimnisses Gottes
erkenne, sei „noch viel bewegender als die Offenbarung Gottes in
der Form des Dreifaltigen Kreises von Erkenntnis und Liebe.
Gott, das unendliche Licht, ... besitzt ein menschliches Gesicht.“
KIRCHE
HEUTE, Mai 2006
Ist
das nun der ewige Abschied des Vatikans vom Nicänum, oder war das
nur ein Versprecher? Wenn Benedikt XVI. meinte was er gesagt hat,
dann wäre dies die Basis für größere Zuneigung unsererseits,
nichts dass wir Katholiken werden könnten, denn da hat sich zuviel
ereignet in den letzten fast 2 000 Jahren. Doch es wäre ein großer
Schritt aufeinander zu.
Nehmt
Euch, liebe Studenten, ein paar Minuten Zeit.
Es
lohnt sich:
Bildet
Euch selbst ein Urteil, Ihr jungen Christen wenn Ihr je von der
Liebe, Wahrheit und Toleranz Christi berührt wurdet.
Die
Zeiten und die Menschen haben sich geändert, zumal wir uns allesamt
weltweit mit den wachsenden Ausläufern eines Islams radikalster Art
konfrontiert sehen. Wenn wir den Kampf gegen das Unmenschliche
bestehen wollen, dann gewiss nicht dadurch, dass wir vor Diffamie in
unseren Reihen die Augen schließen und den Mund halten, wo zu reden
ist.
Das
Menschen-Recht da zu
schaffen, wo es fehlt, führt zur Erlösung, sagte der Prophet
Habakuk. (2:
4)
Dietrich
Bonhoeffer (1906-1945) sagte ebenfalls mit einem Bibelwort, worauf es
ankommt und machte das Zitat zum Motto seines Lebens:
„Öffne deinen
Mund für die Stummen,
für das Recht aller
Schwachen. Öffne
deinen Mund, richte gerecht, verschaffe dem Bedürftigen und Armen
Recht.“
Sprichwörter
31: 8-9
Richte
gerecht!
Prof.
Dr. Samuel Leuenberger schrieb die wohl kurioseste Kurzdarstellung
meiner Kirche, die
mir je begegnete.
Seine „Zusammenfassung“
der Lehren der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
(Mormonen) enthält 18 fundamentale Fehler. Sie auf 4 normalen
Druckseiten unterzubringen, ist wirklich beachtlich.
Diese
Zusammenfassung wurde mir vom ehemaligen Sektenbeauftragten Dr.
Lothar Gassmann informationshalber zugeschickt, als er selbst, vor
der Qualität und Wucht der von mir zitierten Argumente, sprachlos
geworden war. Siehe im Anhang 2 (bzw. frühere Blogs)den Briefverkehr – sie stammten
fast ausschließlich aus verlässlichen Quellen europäischer
Universitäten.
Andererseits
muss ich bekennen, Prof Leuenberger liegt grundsätzlich richtig,
wenn er vom Fortschrittsglauben der Mormonen spricht, aber das ist
ein anderes Thema, bezogen auf das große Jesusgebot: “Darum
sollt ihr vollkommen sein, gleich wie es euer Vater im Himmel ist.”
Matth. 5: 48
Der
Text dieser Zusammenfassung befindet sich als vollständiger Wortlaut
ebenfalls im Anhang
2.
Er ist im Internet
unter www.bible-only.org
zu
finden (er
war noch
am 16.08. 2012
auf diesem Weg erreichbar)
Bereits
Mitte Mai 2007
machte ich Prof.
Leuenberger darauf aufmerksam, dass seine „Zusammenfassung“ eine
Anzahl nicht unerheblicher Fehler enthält und schrieb eine
mehrseitige Klarstellung.
Als
Antwort erhielt ich am 23. Mai 07 diesen Brief, per Internet:
„Sehr
geehrter Herr Skibbe,
Ihre
ausführlichen Bemerkungen zu meiner Darstellung der Mormonen Kirche
habe ich erhalten. Ich finde gut, dass Sie Stellung nehmen. Ihre aus
Ihrer Sicht nötigen Korrekturen werde ich selbstverständlich meinen
Studenten vorlegen. Mir ist es ein Anliegen fair zu informieren...
Ich
grüße Sie freundlich
Samuel
Leuenberger.
Fünf Jahre später, am 11. Juli 2012, nachdem ich ihn, nach seinem hochaggressiven Angriff auf die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage umfangreich auf Dokumente deutscher Universitäten hinwies, (siehe den vorletzten Absatz im Anhang 2) empfahl mir Herr Dr. Lothar Gassmann, eben die erwähnte, aber immer noch nicht berichtigte Darstellung, mit diesen Worten:
Sehr
geehrter Herr Skibbe,
als
Antwort können Sie gerne folgende Zusammenfassung, die Herr Prof.
Dr. Samuel Leuenberger auf meine Bitte hin schrieb, veröffentlichen.
Mit
freundlichen Grüßen
Dr.
Lothar Gassmann
1998-2008 Sekten- und
Weltanschauungsbeauftragter
Also veröffentliche ich :
- 1. ) - Unter Punkt 5 (meiner Nummerierung, der Zusammenfassung) behauptet Prof. Leuenberger:
nach
den Mormonenlehren...
„kann
bei Gott nicht von Allwissenheit gesprochen werden.“
(5)
- Demgegenüber lehrt das Buch Mormon:„O wie groß ist die Heiligkeit unseres Gottes! Denn er weiß alles – es gibt nichts was er nicht weiß!“
2. Nephi 9: 20
- 2.) - Mit Punkt 4 sagt Prof. Leuenberger Mormonen würden lehren:
“Keiner
der Gottheiten ist Schöpfer Himmels und der Erden.”
(4)
Im Buch Mormon u.v.a. Schriftstellen
heißt es jedoch:
„...der
allmächtige Schöpfer Himmels und der Erde...
kennt eure Gedanken.“ Buch
Mormon, Jakob 2: 5,
2. Nephi
8:13 …
In einem bedeutenden Teil des “mormonischen” Tempelrituals ist
von nichts anderem als der Schöpfung Himmels und der Erden auf
Befehl Gottes hin, die Rede.
- 3.) - Punkt 17 bei Prof Leuenberger:
- Die Schuld des Menschen vor Gott wird (seitens der Mormonen) nicht ernst genommen. (17)
- Demgegenüber steht im Buch Mormon und in anderen Schriften der Kirche Jesu Christi der HLT geschrieben:
„Wir
werden hingebracht werden und vor Gott stehen – wissend wie wir
jetzt wissen, und wir
werden eine klare Erinnerung an all unsere Schuld haben.“
Alma
11: 43
.
4.)
- Punkt 6
bei Prof. Leuenberger:
- gemäß den Lehren der Mormonen hat Jesu Kreuzestod kaum mit Tilgung von Schuld und Gerechtmachung vor Gott zu tun. (6)
- Das Buch Mormon schreibt jedoch:
„Er
(Christus) kommt in die Welt, auf dass er alle Menschen errette, wenn
sie auf seine Stimme hören wollen, denn siehe er nimmt die Leiden
aller Menschen auf sich, ja die Leiden eines jeden lebenden Geschöpfs
der Männer und Frauen die
zur Familie Adams gehören...
er erleidet dies, damit die Auferstehung allen Menschen zuteil
werde... er gebietet allen Menschen, dass sie umkehren und sich auf
seinen Namen taufen lassen und
bis ans Ende ausharren, sonst müssen sie verdammt werden... nur
wo es kein Gesetz gibt, da gibt es keine Strafe, und wo es keine
Strafe gibt, da gibt es keinen Schuldspruch und wo
es keinen Schuldspruch gibt, da hat die Barmherzigkeit des Heiligen
Israels wegen der Sühne Anspruch auf den Menschen, denn die Sühne
tut den Forderungen der Gerechtigkeit Genüge
...“
2.
Nephi 2: 20-25
„Der
Herr Gott … liebt die Welt (die Menschen), so dass er sogar sein
eigenes Leben niederlegt, damit er alle Menschen zu sich ziehen kann.
Darum
verbietet er niemanden, an der Errettung durch ihn teilzunehmen.”
2.
Nephi 2: 24
„die
Erlösung kommt im heiligen Messias und durch ihn... siehe er bringt
sich selbst als Opfer für Sünde dar, um dem Zweck des Gesetzes
Genüge zu leisten für
alle
die
ein reuiges Herz und einen zerknirschten Geist haben, und für
niemanden sonst kann dem Zweck des Gesetzes Genüge geleistet
werden...
kein
Fleisch (niemand) kann in der Gegenwart Gottes wohnen außer durch
das Verdienst und die Barmherzigkeit und die Gnade des heiligen
Messias... Und
wenn die Zeit erfüllt ist, kommt der Messias, um die Menschenkinder
vom Fall zu erlösen und weil sie vom Fall erlöst sind, so sind sie
für immer frei geworden.” ebenda
2. Nephi 2: 6-8, u. 26
5.)
- Punkt
7 :
Prof. Leuenberger schreibt:
„Sein
Kreuzestod hat in erster Linie Voraussetzungen zur Höherentwicklung
der Menschen geschaffen. Jesus
ist also nicht Versöhner zwischen dem Himmlischen Vater und den
Menschen.“
(7)
Das
Buch Mormon widerspricht dem entschieden:
„Christi
Blut sühnt
für
die Sünden derjenigen, die durch die Übertretung Adams gefallen
sind.“ Mosia
3: 11
- „Und
da der Mensch gefallen war, konnte
er von sich aus kein Verdienst zustande bringen,
sondern die Leiden und der Tod Christi sühnen
für
seine Sünden durch Glauben und Umkehr... dass er die Bande des Todes
zerreisse...“ Alma
22: 14
- „Seid ihr so gewandelt, dass ihr euch vor Gott untadlig verhalten habt: Könntet ihr, wenn jetzt der Ruf an euch erginge zu sterben, in eurem Innern sagen, ihr seid genug demütig gewesen? Eure Kleider seien durch das Blut Christi, der kommern wird, um sein Volk aus ihren Sünden zu erlösen, gesäubert und weiß gemacht worden.“Alma 5:27
Es
gibt mehr als 40 000 Zitate von Autoritäten der Kirche Jesu Christi
der HLT, die klar aussagen:
„Ohne
die Versöhnung durch Christus wären wir definitiv verloren. Er ist
der Versöhner und Erlöser.“
Weiter:
siehe Anhang 1 bzw. siehe frühere Posts
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