Wenn der Begriff "Waldenser" fällt, denkt alle Welt an mutige Leute in Italien in den Alpen, die sich der römischen Kirche nicht anschließen und sich ihr nicht unterwerfen wollten und deshalb verfolgt wurden. Ihr Anstifter und geistlicher Führer sei ein Kaufmann namens Petrus Waldus (1148-1218) gewesen.
Das trifft nicht den Kern.
Allerdings flohen die Waldenser zu Waldus Zeiten immer häufiger vor den verlängerten Armen der gnadenlosen Kirche in die entlegendsten, ärmlichsten Täler der Gebirge. Sie lebten lieber in bitterster Not als in Unfreiheit.
Bild Gesamtverband Oberweser: Waldenserhütte |
Es gibt Berichte von Augenzeugen, die geradezu höllische Szenen beschreiben, wenn der im Auftrag der Kirche handelnde Krake zugriff. (1)
Vergleichbares geschah erst wieder 700 Jahre später, durch die Gestapo Hitlers, durch die GPU Berijas, durch Pol Pots Mörderbanden und durch Maos "Rote Garden".
Nur wenigen ist klar, dass Waldus der vermutlich 80. oder 100. Leiter dieser stark missionierenden, urchristlichen Restkirche war, die auf eine solide Sukzessionskette bis auf Christus verweisen kann. Sie sieht gegen Roms Legitimationsreihe wie Gold aus. Die katholische dagegen gleicht einem Gespenst, weil sie neben durchaus guten Männern, Personen nennt die nie Christen waren, sondern bestenfalls Karrieristen, und weil sie aus fragwürdigen Behauptungen und Papieren besteht, die nachweislich nicht immer echt sind.
Selbst wenn die römische Kirche jemals die wahre Schlüsselträgerin des Gottesreiches gewesen wäre, dann hätte sie ihre beanspruchten Rechte - als vorordinierte Friedensstifterin - durch die Art ihres Kampfes um die Macht ohnehin längst eingebüßt.
Es fiel mehr als nur ein Tropfen Blut ins zuvor glasklare Wasser des Bechers .
Waldus, wahrscheinlich ein Konvertit, predigte gegen die egoistisch orientierten, verweltlichten, raffgierigen Kleriker das Evangelium des Verzichtes und der Nächstenliebe.
Waldus lehrte, dass jeder die Bibel studieren sollte, weshalb Papst Coelestin III. (der Himmlische) 1197 das Bibellesen verbot!
"Wer bist du, dass du mir verbietest was jedes Christen Pflicht ist?" fragte Waldus das Oberhaupt der gewaltanwendenden Kirche die in der Ruinenstadt residierte.
Immer wieder lautete die Antwort: des Papstes Vollmachten stünden im Papstbuch, Liber pontificalis niedergeschrieben.
Nicht alle gaben sich damit zufrieden, da sie sahen, dass diese Niederschriften eher einem Märchenbuch ähnelten.
Die Waldenser gibt es, - allerdings unter anderem Namen, - seit der Zeit der Machtkämpfe um die innerkirchliche Vormacht, um 250.
Damals erwies sich der Älteste Novatian (200-259) unbeabsichtigt als einer der Gründer des Waldensertums. Er war einer von zeitgleich! mehreren Bischöfen Roms (Er gilt als Gegenpapst).
Bis jetzt wird verschleiert, dass es um das Jahr 325 in der etwa 1000 qkm umfassenden Großstadt etwa 40 Gemeinden gab (nach Optatus, bei Döllinger). (2) Das bedeutet, es könnten im 4. Jahrhundert in Rom zeitgleich bis zu 40 Gemeindevorsteher (Bischöfe) amtiert haben.
Novatian kam gegen den Mann Cornelius der sich als Primus der römischen Bischöfe (quasi Papst) aufführte nicht an, weil er mit Berufung auf die Lehren der Bibel sagte: die Kirche kann Mord und Ehebruch nicht verzeihen, das könne nur Gott. Das war vielen zu streng und zu eng. Eine Gruppe Bischöfe unter Führung des Gegenspielers Cornelius exkommunizierte Novatian als Ketzer. Von da an wurden die Anhänger Novatians, die Vorfahren der Waldenser verfolgt. In Ägypten wurden sie von Truppen des rüden Metropoliten Alexandrias, Cyrill, (378-444) um 430 völlig degradiert und ihrer Gemeindehäuser samt ihren Inventars beraubt. Die Kirche war erbarmungsloser Kerkermeister geworden.
Wir haben nichts vergessen, auch nicht dass 1572 in und nach der Bartholomäusnacht 30 000 Menschen in Frankreich ermordet wurden, weil sie den "Waldensern" verwandt waren.
Zeitgenössisches Gemälde von Francois Dubois |
Papst Gregor XIII. Er ließ bei Bekanntwerden des Massakers in Frankreich zum Dank einTe Deum singen singen und eine Gedenkmünze prägen |
Wikipedia: Keine andere mir bekannte Karte stellt die Situation deutlicher dar |
1209 Vertreibung der Katharer aus Carcassone |
Ein Augenzeuge, der in Rom einigen Waldensern begegnet war, schreibt im Jahre 1202:
"Diese Leute haben keinen festen Wohnsitz. Sie ziehen je zwei und
zwei durchs Land, mit nackten Füßen und Wollkleidern. Sie haben keinen
eigenen Besitz; denn sie haben alles gemeinsam nach dem Vorbild der
Apostel. Sie folgen nackt dem Christus nach."
"Wie kann ein nackter Christus so ein Anziehungspunkt sein? Die
Antwort liegt auf der Hand, wenn man sich vergegenwärtigt, wer der
bekleidete Christus in jener Zeit war. Er war der Kreuzritter mit
Schwert und Harnisch, der das Heilige Land erobern sollte. Der
"bekleidete" Christus. Das war derjenige, der mit Waffen und nicht mit
dem Wort, der mit dem Schwert und nicht mit dem Kreuz die Menschen
besiegen sollte. Gegen diesen bekleideten Christus setzten die Waldenser
den "nackten" Christus, ohne Schwert, ohne Harnisch, ohne Panzer." (Astrid Bender)
Wegen ihrer Ablehnung römisch-katholischer Symbole gab es in ihren Versammlungen weder Altäre (die nur Teil des Tempels sein können) noch Kreuze.
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1184 verurteilte Papst Lucius III. die Waldenser als Ketzer. 1181 war er vom Kardinalbischof zum Papst befördert worden. Seine Zeitgenossen rühmten
seinen Gerechtigkeitssinn. Henry, Charles Lea in Auswertung der Niederschriften teilt
uns in seiner "Geschichte der Inquisition im Mittelalter" Bd 1
allerdings mit, dass
"der Erlass des Lucius III. auf dem sogenannten Konzil von Verona 1184 allen Machthabern gebot ,
vor ihren Bischöfen eidlich zu geloben, dass sie die kirchlichen und
weltlichen Gesetze gegen die Ketzerei voll und wirksam durchführen
wollten. Jede Weigerung oder Vernachlässigung sollte mit
Exkommunikation, Absetzung und der Unfähigkeit ein anderes Amt zu
bekleiden, bestraft werden...So unternahm es die Kirche, die weltlichen
Herrscher zur Verfolgung zu zwingen."(3)
1208 rief Papst Innozenz III. zum Kreuzzug gegen die Katharer auf. Der Ev. Gesamtverband Oberweser formulierte:
"Die nächste Antwort ...
war die Gründung des Predigerordens der Dominikaner um 1216. Als von
Papst Gregor IX. im Jahre 1231 die Inquisition offiziell eingerichtet
wurde, begannen endgültig die dunkle Zeit des Terrors. Für Unbußfertige
und Rückfällige wurde der Feuertod als Strafe bestimmt."
Waldensergemeinden um 1100 (ev. Gesamtverband, Oberweser) |
Waldenser wurden gezwungen, rotglühendes Eisen in die Hand zu nehmen |
Diese Großverbrechen wurden nie bestraft, es sei denn dass die römische Kirche mit Zunahme des Wissens an Glaubwürdigkeit verlor.
Zu keiner Zeit erwogen die Kirchengewaltigen, ob durch antichristliches Tun die apostolische Sukzessionskette abriss!
Erst auf Druck Englands setzte der König Sardiniens und Piemonts, Karl Albert, dem scheußlichen Treiben der Kirche, 1848, durch politische Dekrete ein Ende. Es war keineswegs so, dass die Kirche von sich aus Erbarmen gezeigt hätte.
Bereits Oliver Cromwell, (1599-1658) der auf Antrag des Parlamentes hätte König Englands werden können, (was er jedoch ablehnte und deshalb Lordprotektor wurde), hatte gegen den Vatikan oponiert und sich, wenn auch vergeblich, für die Freiheitsrechte der schwer misshandelten Waldenser eingesetzt.
Ungefähr sieben Jahre vor der Wiederherstellung ihrer Menschenrechte, contra Klerus, empfing ein sechsjähriges Mädchen, namens Madeline Cardon Guild, Kind einer glaubenstarken Waldenserfamilie einen Wahrtraum.
Sie schreibt:
Lucile C. Reading verfasste eine Abkürzung des Geschehens wie sie in der „History of John Paul Cardon“ festgehalten wurde, die durch dessen Enkelin Rebecca Cardon Hickman Peterson, dem Generalsekretär der Genealogischen Gesellschaft der Kirche Jesu Christi der HLT (Mormonen), Archibald F. Bennett, übergeben wurde. Sie erschien im Januar 1948 als Artikel in der "Improvement Era“
Siehe auch Liahona Juni 2014 S. 25-29
Quellen: Zu keiner Zeit erwogen die Kirchengewaltigen, ob durch antichristliches Tun die apostolische Sukzessionskette abriss!
Erst auf Druck Englands setzte der König Sardiniens und Piemonts, Karl Albert, dem scheußlichen Treiben der Kirche, 1848, durch politische Dekrete ein Ende. Es war keineswegs so, dass die Kirche von sich aus Erbarmen gezeigt hätte.
König Karl Albert (Amadeo) von Sardinien und Piemont (1798-1849) |
Bereits Oliver Cromwell, (1599-1658) der auf Antrag des Parlamentes hätte König Englands werden können, (was er jedoch ablehnte und deshalb Lordprotektor wurde), hatte gegen den Vatikan oponiert und sich, wenn auch vergeblich, für die Freiheitsrechte der schwer misshandelten Waldenser eingesetzt.
Ungefähr sieben Jahre vor der Wiederherstellung ihrer Menschenrechte, contra Klerus, empfing ein sechsjähriges Mädchen, namens Madeline Cardon Guild, Kind einer glaubenstarken Waldenserfamilie einen Wahrtraum.
Sie schreibt:
"Als ich ein Kind im Alter von sechs oder sieben war erhielt ich eine bemerkenswerte Manifestation, die mein ganzes Leben änderte. Ich wünsche von ihr so zu berichten was sich ereignete. "ich schlief im oberen Raum. Ein sonderbares Gefühl kam über mich..."
Lucile C. Reading verfasste eine Abkürzung des Geschehens wie sie in der „History of John Paul Cardon“ festgehalten wurde, die durch dessen Enkelin Rebecca Cardon Hickman Peterson, dem Generalsekretär der Genealogischen Gesellschaft der Kirche Jesu Christi der HLT (Mormonen), Archibald F. Bennett, übergeben wurde. Sie erschien im Januar 1948 als Artikel in der "Improvement Era“
„Madeline’s
Dream“ in the follow as abbreviation: „It
had seems in her dream that she was a young lady sitting on a small
strip of meadow close to the vineyard... and she glanced down at a
Sunday Schoolbook in her lap. As she looked up, she was startled to
see three strange men. And there came the feeling of peace, that had
flooded over her when one of the man said: ‚Don’t be frightened.
We have come from a place far from her to tell you about the true and
everlasting gospel.’ Then the men told her that an angel had
directed a boy to find an important book old gold hidden in the
earth. They said that someday she, Madeline, would able to read this
book, and then, because of it she would gladly leave her home, cross
the great ocean, and go to America to live...
Her
Father told again the story of why they lived in a small village high
in the north Italian Alps...Her grandparents many generations back
had had homes in the lovely Valleys at the foot of these lofty
mountains. There the people lived simple, happy lives, basing all
they did on the teachings of the apostles who lived at the time of
Christ. The Vaudois (meaning people who live in the valleys of the
Alps) even sent forth missionaries two by two to teach. Many people
from other lands were converted to their faith.
News
of their success reached Rome, and Word went to the Vaudois valleys
that they must give up their own church and abide by the dictates of
the larger ruling Church in Rome. This they refused to do. ...
Angered, Pope Innocent VIII (1484-1492)
proclaimed a general crusade
for the extermination of every member of the Vaudois church. Soon the
peaceful valleys where they lived were filled with tragedy and
destruction.
There was hardly a rock that did not mark a scene of death. Those who survived were driven from their homes. They retreated higher and ever higher up the steep mountains...This people settled high in the Piedmont valleys of the Alps... The older children often expressed gratitude for their home and for their church with its motto: ‚The Light Shining in Darkness“... About eight years after Madeline’s dream the king of Sardinia, pressured by England and other Countries to stop persecuting the Piedmont Protestants, granted his Vaudois subjects freedom of religion.
Wikipedia Innozent VIII. |
There was hardly a rock that did not mark a scene of death. Those who survived were driven from their homes. They retreated higher and ever higher up the steep mountains...This people settled high in the Piedmont valleys of the Alps... The older children often expressed gratitude for their home and for their church with its motto: ‚The Light Shining in Darkness“... About eight years after Madeline’s dream the king of Sardinia, pressured by England and other Countries to stop persecuting the Piedmont Protestants, granted his Vaudois subjects freedom of religion.
The
tragic 800-year war ended in February 1848.
The
very next year Lorenzo Snow, who later became the fifth President of
the Church, was called to open a mission in Italy, but he and his two
companions could not find anyone interested in their message.
Discouraged, he wrote, ‘I see no possible means of accomplishing
our object. All is darkness.’
On
September 18, 1850 Lorenzo
and his two companions climbed a high
mountain in northern Italy and, on a large projecting rock, offered e
fervent prayer for guidance. They were then inspired to dedicate the
land for the preaching of the gospel, and they named the rock upon
they stood ‚The Rock of Prophecy.’
Lorenzo Snow im Jahr 1900 (1814-1901) |
Before
leaving the mountain the missionaries sang ’The Hymn of the Vaudois
Mountaineers in Times of Persecution.’
The
strains of this song had floated down into the valleys many times
from high caves and fissures in the rocks where the persecuted had
been hiding.
It
had been a rallying cry as the Vaudois took up arms to fortify their
mountain passes.
It
had been sung in thanksgiving in their church services.
Now
the three missionaries, standing on The Rock of Prophecy, sang the
stirring words:
"For
the strength of the hills we bless thee,
Our
God, our father’s God;
Thou
hast made they children mighty
By
the touch of the mountain sod."
Shortly
afterward, on a Saturday afternoon, Madeline’s father went home
early from his work...he told his family that three strangers were
coming to bring an important message... when they reached his small
rock home; they found Madeline sitting on a little strip of meadow
close to the vineyard. She looked up from the Sunday Schoolbook, she
was reading into the faces of three men... Some baptisms were held in
October 1850. Twenty families eventually accepted the gospel...“
Siehe auch Liahona Juni 2014 S. 25-29
1.) James D. McCabe, 1881, "Cross and Crown"
"Little children were torn from the arms of their mother, dashed against the rocks and carelessly cast away. The sick or the aged were either burned in their homes or hacked in pieces, mutilated half-murdered and flayed alive. They were exposed, in dying state, to the heat of the sun, or to flames, or to ferocious beasts; others were tied, in a state of nakedness, into the forms of a human ball, the head between the legs, and in this state were rolled down the precipice. Some of them, torn and bruised by the rocks from which they had rebounded, remained suspended from some projecting rock, or the branch of some tree, and still groaned forty-eight hours afterwards. Women and young girls were violated, impaled, set up naked upon spikes at the corners of the roads, buried alive, roasted upon lances, and cut in pieces by these soldiers of the faith, as by cannibals Two of the most infuriated of these fire-raisers were a priest and a monk of the order of St. Francis. "And let it not be said, adds the historian Leger, that I exaggerated things upon account of the persecutions which I myself personally endured. In some places fathers have seen their children torn through the midst by the strength of men's arms, cut through with swords. In other places mothers have seen their daughters forced, or murdered in their presence. Daughters have witnessed the mutilation of the living bodies of their brothers and fathers, brothers have seen brothers whose mouths have been filled with powder, to which the persecutors set fire, making the head fly in pieces; pregnant women have been ripped up and the fruit of their womb had been taken, living, from their bowels. What shall I say: OH! My God, the pen falls from my hands.." He describes further harrows and then he ends these descriptions with these words before he continues on with their history. "All these noble and courageous persons, thus put to death, might have saved their lives by abjuring their religion."
2.) Johann J. Ignaz von Döllinger „Hippolytus und Kallistus“ 1853 „wir wissen aus Optatus, dass um das Jahr 311 einige 40 Basiliken (Gemeinderäume G.Sk.) in Rom waren“
3.) Henry Charles Lea "Geschichte der Inquisition im Mittelalter" Bd 1 S. 123
Eine Anmerkung:
Es besteht keine Sicherheit welche Lehren der Urkirche von den "Waldensern" ( Vaudois, Katharern, Albigensern, Bogomilen usw.) vernachlässigt wurden. Es besteht aber Grund anzunehmen, dass sie - wie die Mormonen - an das vorirdische Dasein des Menschen glaubten: ein Katharer im Internet www.thorstenczub.de/jesus2 bestätigt:
„Aus vielen Zeugnissen geht hervor, dass außer Origenes auch andere bedeutende frühchristliche Theologen, Philosophen und Kirchenlehrer - so zum Beispiel Justinus, der Märtyrer (100-165), Tatian (2. Jhd.), Clemens von Alexandria (150-214), Gregorios von Nyssa (334-395), Synesios von Kyrene (370 413) ... und der Bischof Nemesios von Emesa (um 400-450) glaubten, dass die Seelen der Menschen schon vor der Entstehung der materiellen Welt vorhanden waren.“
Kann man „Madeline’s Dream“ auch in deutsch lesen?
AntwortenLöschenLiebe(r) Almar auf Deine Anregung hin habe ich sofort eine Übersetzung angefertigt
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