"Die Kinder ... sollen … kommen, wenn sie herangewachsen
sind; sie sollen kommen, wenn sie gelernt haben, wenn sie darüber belehrt sind,
wohin sie gehen sollen: sie mögen
Christen werden, sobald sie imstande sind, Christum zu kennen. Aus welchem Grunde
hat das Alter der Unschuld es so eilig mit der Nachlassung der Sünden?
Bibliothek der Kirchenväter: Tertullian - Über die Taufe (De baptismo)
Dann brachte Bischof Augustinus von Hippo, um 400, die nicht christliche Lehre
von der Erbsünde auf. Demzufolge seien
alle ungetauften Kleinkinder verloren, Erben der Hölle, für ewig vom Angesicht
Gottes, ihres Vaters verbannt.
Augustinus war ohnehin der Ansicht, dass man in einer Hölle Ewigkeiten
hindurch Qualen leiden muss. Auf die Frage, ob eine endlose Strafe für endliche
Verfehlungen nicht unverhältnismäßig sei, entgegnete er, dass der Mensch wegen
der Erbsünde (- von der in der Bibel
kein Wort geschrieben steht - G.Sk.)
„ewiges Übel“ verdiene.
Die 4. Synode von Karthago von 418 gebot,
dass die Taufe von Kindern christlicher Eltern bald nach der Geburt zu erfolgen
hat,
„um sie der
Gefahr der Verdammnis zu entreißen, die ihnen droht, falls sie ungetauft
sterben“
„Das Los der ungetauft verstorbenen
Kinder“ – wie auch der Titel einer moderneren „Untersuchung zum gegenwärtigen Stand der
Frage“ von Alois Winklhofer, Passau, Uni München, lautet heißt es:
„Die heute das
theologische Feld beherrschende Auffassung ist, auch wenn sie in gewisser
Hinsicht milder ist als die der alten Kirche, im Wesen keine andere als seit je
und seit Augustinus:
Nämlich, dass die
ungetauft versterbenden unmündigen Kinder ausnahmslos in der Erbsünde sterben
und von der ewigen übernatürlichen
Seligkeit ausgeschlossen sind; sie sind darnach in der „Hölle" und „Verdammnis".
Das klingt hart und fast vermögen
wir diese Rede nicht zu hören. Aber wenn wir diese Begriffe „Hölle" und „Verdammnis"
rein theologisch nehmen, so ergibt sich eine wenigstens für unser Gefühl menschliche
Milderung einer harten Lehre. Das Wesentliche der „Hölle" ist ja
theologisch der Ausschluss, der strafweise Verlust der unmittelbaren übernatürlichen
Gottesanschauung, die poena damni, nicht die poena sensus.
Augustinus nahm auch eine poena sensus für
diese Kinder an, ein Strafleiden, …
können unmündige Kinder ohne die Wassertaufe, den baptismus in re, auf keinem
anderen Weg, etwa dem der persönlich erweckten Begierde nach der Taufe (votum
baptismi) oder sonst wie von der Erbsünde befreit werden? Und die Antwort heißt:
Nein! Es ist klares Dogma, dass der in
der Erbsünde Versterbende in keinem Fall zur übernatürlichen Seligkeit gelangen
kann.“
„Ist ein Kind
sündig? Die Antwort lautet leider: Ja. Jeder Mensch, egal welchen Alters, ist schuldig vor Gott.“ Bibelbund e.V.
Erst 2007 schaffte die katholische
Kirche die Lehre von der Vorhölle ab. Dann milderte der Vatikan die jahrhundertelang gepredigte
Lehre: „Nun können auch ungetauft
sterbende Babys und Kinder in den Himmel kommen.“
Und warum habt ihr dann den Seelen ungezählter, untröstlicher Eltern, deren Kinder
sehr früh verstarben Anderthalbjahrtausende hindurch zur normalen Trauer die schwere
Bürde hinzugefügt, sie hätten zu wissen, dass ihre ungetauften Kinder, ihrer
Versäumnisse wegen, Gefangene einer Hölle geworden sind, aus der es kein
Entrinnen gibt?
Warum?
Wisst doch, dass Millionen Eltern die mit solchen Behauptungen leben
mussten, kaum mit vagen Entschuldigungen abgespeist sein wollen. Mütter und
Väter weinten wegen Eurer Dummheit! Und ihr nanntet das: eine frohe Botschaft.
In hundertundeiner Predigt war jahraus, jahrein, in allen christlichen Gemeinden,
die Rede von der Hölle. Sie stand schließlich im Bewusstsein vieler Hörer ziemlich obenan. Sie half die Masse Mensch
dirigierbar zu halten, denn sie drohte allen,
die sich dem Ungeheuer Kirche nicht zu Füßen warfen.
Niemand wagte es den schlichten Gläubigen, die weit davon entfernt waren selber
in den Heiligen Schriften zu lesen, die Wahrheit öffentlich zu sagen, nämlich,
dass die Bibel von alledem, was die Theologen zu spekulieren wagten, nichts
berichtet oder gar verlangt wird.
Da steht nur geschrieben: Zuerst bist du eingeladen Glauben an Christus zu entwickeln,
(insofern du von ihm gehört und darüber nachgedacht hast) dann solltest du einsehen,
dass du innere Umkehr üben darfst, (statt weiterhin drauf los zu leben, wie dir
deine primitiven Instinkte raten) dann,
wenn du willst, kannst du getauft werden um Vergebung deiner tatsächlichen Vergehen
(Sünden) vor Gott zu erlangen.
Das lehrt die Bibel.
Die Reihenfolge lautet immer: 1. Glaube, 2. Buße (Metanoia= innere Abkehr von
Süde) dann folgt vernünftigerweise 3. die Einladung zur Taufe. Mit ihr bezeugst du, schau: den alten Menschen mit seinen unbeherrschten
Leidenschaften habe ich zu Grabe getragen. Nun kommt aus dem Wasserbad ein
neuer, gereinigter hervor. Jetzt beginne ich noch einmal von vorne. Unter dem Lotterleben von
gestern habe ich einen Schlussstrich gezogen.
Das unheilige Gebrabbel „der Taufpate“ stünde für all das, sollte man
vergessen.
Die Bibel lehrt und erklärt auch, was das ist: „Sünde“.
Jakobus formuliert:
„Wer also das Gute tun kann und
tut es nicht, der sündigt.“ 4:17
Wie also kann ein Baby Gutes oder Böses tun?
Da war, zumindest bis weit ins 20. Jahrhundert hinein, entschieden zu viel Pfaffengewäsch um diese Sache herum. Für ihr elendes Geschwafel werden
die Halunken, die den Kummer weinender Eltern verdoppelten, noch zu zahlen haben – allerdings nicht ewig - denn der wahre
Gott ist ein Gott der Vergebung, dem nichts mehr am Herzen liegt als ein
Höchstmaß an Glück auch für diejenigen die lebenslänglich mit der Angst
hausieren gingen. Irgendwann ist die größte Schuld gelöscht, echte Reue
vorausgesetzt.
Das Buch Mormon kennt den grauenvoll parteiischen, hartherzigen,
antlitzlosen Gott der großkirchlichen Theologen nicht, weshalb sie, von wenigen Ausnahmen abgesehen, dieses Buch nicht mögen. Auch weil es Part
für Part, vom ersten bis zum letzten Blatt, die Überlegenheit der Vernunft
seiner Theologie beweist
„(Die) kleinen Kinder brauchen keine Umkehr und keine Taufe. Siehe, die
Taufe ist für die Umkehr, um die Gebote zu erfüllen, die der Sündenvergebung
dienen. Doch die kleinen Kinder sind in Christus lebendig, ja, von der Grundlegung
der Welt an; wäre es nicht so, dann wäre Gott ein parteiischer Gott und auch
ein veränderlicher Gott und würde auf die Person sehen, denn wie viele kleine
Kinder sind doch ohne Taufe gestorben! Wenn also kleine Kinder ohne Taufe nicht
errettet werden könnten, hätten sie in eine endlose Hölle kommen müssen. Siehe,
ich sage dir: Wer da meint, kleine
Kinder brauchten die Taufe, der befindet sich in der Galle der Bitternis und in
den Banden des Übeltuns, denn er hat weder Glauben noch Hoffnung noch Nächstenliebe;
darum muss er, falls er abgeschnitten wird, solange er noch so denkt, in die
Hölle hinabgehen. Denn furchtbar ist die Schlechtigkeit, anzunehmen, Gott
errette das eine Kind wegen der Taufe, und das andere müsse zugrunde gehen,
weil es keine Taufe gehabt hat.“
Moroni 8: 11 – 15
Der Autor verkündet das Prinzip des liebenden Gottes im 19. Vers, desselben Kapitels, noch
einmal:
„Kleine Kinder können keine Umkehr
üben, darum ist es eine furchtbare Schlechtigkeit, die reine Barmherzigkeit
Gottes für sie zu leugnen, denn sie sind wegen seiner Barmherzigkeit alle in
ihm lebendig.
Wer sagt, kleine Kinder brauchten
die Taufe, leugnet die Barmherzigkeit Gottes und achtet seine Sühne und die
Macht seiner Erlösung für nichts.“
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