2.1 Organisationsformen
der Frühen Kirche und der sie beseelende Geist
2.2 Heutige
kirchliche Strukturen und dominierende Interessen.
Es gab
zwölf von Christus ordinierte Apostel. Drei von ihnen wurden, nach dem Tod des
Erlösers laut Galaterbrief als „Säulen“
oder Träger der höchsten Verantwortung anerkannt. (1) Galater 2: 9 Petrus, Jakobus und
Johannes. Das in Erinnerung zu rufen ist nicht unwichtig, denn Rom behauptet
Linus sei der zweite Papst nach Petrus gewesen, Anaklat der dritte und so fort.
Während dieser Zeit der angeblichen obersten Führerschaft in der Kirche durch
Päpste, lebte jedoch noch die „Säule“ Johannes
in Ephesus. Nach dem Tod des Petrus und des Jakobus stand ihm die Präsidentschaft
zu. Er blieb Erster über sämtliche Bischöfe. Niemand war berechtigt ihm diese Führungsrolle abzusprechen, schon gar nicht ein Mann namens Linus von dem man bekanntlich nichts, überhaupt nichts weiß.
Solche Feststellung sagt nicht, dass es in Rom
damals keine ehrenwerten Bischöfe gab. Es bedeutet auch nicht, dass damit die
biblische Geschichtsschreibung in Frage gestellt wird, die vatikanische sehr wohl. Alles war
damals anders.
Es gab in der Frühkirche Siebziger, und dreiköpfige
ehrenamtlich arbeitende Bischofschaften, sowie Älteste die in Kollegien innerhalb
ihrer Gemeinden wirkten. Diese Strukturen wurden bald durch zuvor unbekannte
ersetzt. Die Ämter Priester, Diakone und Missionare blieben bewahrt, allerdings
änderten sich deren Funktionen.
Der Bischof, zivil gekleidet, leitete
die Gemeinde. In den ersten dreihundert Jahren sind, wie Grabungen erwiesen,
diese Gemeinden klein wie die Räume in denen die Gläubigen sich versammelten.
Kreuze kamen nicht vor. Die Abendmahlsgeräte waren schlicht. Zeremonien gab es
nicht.
„Wie primitiv noch die
Gotteshäuser im Anfang des III. Jahrhunderts waren, können wir am besten aus
dem Bericht des Lampridius, vita Alex. 49, g entnehmen. Danach bewarben sich
unter Alexander Severus (im Jahr 230) die Christen um einen öffentlichen Raum,
auf den nur noch die Garköche Anspruch erhoben.“(2) Jungklaus, Full Text of: „Die Gemeinde Hippolyts ...nach seiner
Kirchenordnung
„Selbst in Rom ... mit dem absolut
größten Anteil von Christen an der Bevölkerung lässt sich bis heute kein
einziger christlicher Versammlungsort für die Zeit vor der konstantinischen
Wende (um 325) nachweisen .... (3) Christoph Müller, Inaugural
Dissertation Albert-Ludwig-Universität in Freiburg „Kurialen und Bischof...“
2003
Für
Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) ist
es interessant zu hören, dass in Rom um 220, wie in ihren eigenen Gemeinden
„…an der Seite des Bischofs zwei Ratgeber stehen. sowie das
Ältestenkollegium...“ (4) Jungklaus, Kirchenordnung “Full
Text of: „Die Gemeinde
Hippolyts dargestellt nach seiner Kirchenordnung
Hippolyt legte weiter dar:
„... (Wenn es sich) um eine
auszuübende Kirchendisziplin handelte... bildete der Bischof mit dem
Presbyterkollegium (Ältestenkollegium) das Richterkollegium...
Der Bischof ist bei jeder Taufe, bei jedem Abendmahl und bei Ordinationen
anwesend... die Diakone besuchen jene Kranken und Alten die der Bischof nicht
erreichen kann, aber sie erstatten ihm einen Bericht.“ (5) ebenda
„(nach
Tertullian „(vgl. de bapt.18) ist (die Taufe) bis dahin keine Taufe von
Säuglingen, sondern von reiferen Kindern oder Erwachsenen durch Untertauchung).
In der Frühzeit wurden nur Erwachsene getauft“ (6) Anton Grabner-Haider-Maier
„Kulturgeschichte des frühen Christentums“ Vandenhoeck & Ruprecht
Wieder ist es spiegelbildlich: Mormonen
taufen nur reifere Kinder und auch bei ihnen ist der Bischof ein Richter (in innerkirchlichen
Belangen). Wörtlich:
„Der Bischof (einer
„Mormonengemeinde) ist ein Richter.“ (7) Lehre und
Bündnisse 64: 40
Gemeinsam mit seinen Ratgebern und
Mitgliedern des Ältestenkollegiums bilden sie da wie hier das Richterkollegium,
das allerdings weder Übertretungen vergeben darf, noch andere als die Strafe
des Gemeinschaftsentzugs oder in schweren Fällen des Kirchenausschlusses
verhängen darf. Die bürgerliche Rechtsprechung wurde und ist davon nicht
berührt.
Sehr
unwahrscheinlich ist, dass in den ersten beiden Jahrhunderten würdigen Männern
das Priestertum vorenthalten wurde, denn in Christus waren sie Gleiche,
potentielle Miterben.
Die frühe
Kirche kannte und respektierte ein
niederes Priestertum, das aaronische, oder levitische, sowie die höhere Stufe,
das Priestertum nach der Ordnung Melchizedeks. (8) (9) Hebräer
5: 5-6 „…niemand nimmt sich selbst die Ehre, sondern er
wird berufen von Gott gleichwie Aaron. Also auch Christus hat sich nicht selbst
in die Ehre gesetzt, dass er Hoherpriester würde, sondern der zu ihm gesagt
hat: "Du bist mein lieber Sohn, heute habe ich dich gezeuget." Wie er auch am andern Ort spricht:
"Du bist ein Priester in Ewigkeit nach
der Ordnung Melchisedeks."
(9) Chr. Müller „Kurialen und
Bischof, Bürger und Gemeinde in der gallischen Stadt des 4. bis 6.
Jahrhunderts“ 2003: „Petronius´ letztem Willen zufolge sollte ihm sein Bruder
Marcellus, Mitglied des dortigen Klerus und bereits mit den Weihen eines Leviten versehen, nachfolgen.“
Papstwappen zeigen sowohl den silbernen
wie den goldenen Schlüssel des Priestertums, die kaum anders als im Sinne
zweier Rangstufen verstanden werden können:
Wappen des Papstes Franziskus |
Niemand der
einer Gemeinde diente erhielt Lohn für seine Arbeit, ausgenommen jemand
beanspruchte die Rückzahlung einer persönlichen Auslage.
Noch im
Jahr 220 tadelte der römische Bischof Hippolyt Rom die ebenfalls römische Gemeinde der Theodotianer die ihrem Bischof ein Gehalt zahlte, dies sei eine „gräuliche Neuerung“ (10) Jungklaus, Full Text of: „Die
Gemeinde Hippolyts dargestellt nach seiner Kirchenordnung“ Erst mit der
Inkraftsetzung konstantinischer Regelwerke änderte sich das.
Mit
Konstantin kam der privilegierte Klerikerstand hervor.
Vor 319
hatte niemand den Bischofsstuhl ‚bestiegen’. Der erwählte Mann wurde auf
Weisung eines „Primus“ durch andere Bischöfe eingesetzt, nachdem die
betreffende Gemeinde ihre Zustimmung zu dieser Berufung – wahrscheinlich durch
Erheben der rechten Hand – gegeben hatte. Inthronisierungen gab es erst nach
Nicäa. Danach kam es zu regelrechten Wettrennen um einen Bischofssitz. Dieser erschien
gewissen Bewerbern immer lukrativer zu werden:
„Konstantin (hatte 325) die
Verfügung getroffen, Angehörige des Klerikerstandes generell von curialen
Lasten zu befreien, das dürfte einige der Curiales (den Stadtadel) dazu
verführt haben, die städtischen Verpflichtungen abzustreifen und eine Position
im Klerikerstand anzustreben… Kleriker dürfen zudem staatliche Unterstützung,
wie Getreidezuwendungen in Anspruch nehmen.“ (11) Alexander Demandt „Diokletian
und die Tetrarchie – Aspekte einer Zeitenwende“
Solcher
Paradigmenwechsel musste dem Geist der Kirche schaden.
Wäre es
nicht so traurig, man könnte darüber lachen, sich vorzustellen wie ein paganer
Großreeder eines Morgens erwacht und nach schlimmen Albträumen ausruft:
„Heureka! Ich lasse mich taufen.“ Seine
Frau wird ihn gefragt haben ob er verrückt geworden sei. „Deine Senatoren
werden dich schneiden. Christen werden Leute die nicht alle Tassen im Schrank
haben!“
„Nein, mein
liebster Schatz! Sie werden sich grün
ärgern, dass nicht sie sondern ich zuerst auf die Idee kam. Von den gesparten
Steuern werde ich dir einen Palast bauen, mit einer goldenen Kutsche wirst du
durch die Stadt reisen. Gaffen werden sie und deine Gunst suchen!“
Zuvor war es
lebensgefährlich Christ oder gar Bischof zu sein. Todesmutig standen sie da und
erfreuten sich der Segnungen Gottes. Nach Nicäa wandte sich das Blatt. Die
Eigensüchtigen schossen wie Unkraut nach warmem Frühlingsregen auf. Charaktere
die der Geld- und Geltungssucht nicht widerstehen konnten rissen das
Priestertum an sich. Sie genossen zwar nicht mehr die Privilegien Gottes der
inneren Ruhe und Geborgenheit, sondern stattdessen die handfesten ihres Kaisers.
„Ein Posten im höheren Klerikat, speziell die Bischofswürde,
offerierte dem Amtsinhaber die Kontrolle über nicht unerhebliche Geldmengen,
auch wenn sich diese offiziell nicht im persönlichen Besitz des Bischofs
befanden. Natürlich konnte sich der Staat auf Dauer nicht leisten, die für das
Eintreiben der munizipalen Steuern verantwortlichen Curialen und deren Güter an
die Kirche zu verlieren. So verwundert es nicht, dass im Westen der unter den
Kaisern Valentinian III. und Maiorian 439, 452 und 458 Versuche unternommen
wurden, das absolute Ordinationsverbot für Decurionen zu reaktivieren“ (12) Jörg Köpke „Die italienischen
Bischöfe unter ostgotischer Herrschaft 490-552“, 2006
Als jemand
der das Aufkommen des „real existierenden Sozialismus“ in Ostdeutschland hautnah
miterlebte, weiß ich, wie das in der Praxis funktioniert, die Gesinnungen von
Menschen zu kaufen. Wer in der sowjetisch besetzten Zone „etwas werden wollte“ glaubte
sich bald inmitten des Elends der Nachkriegszeit genötigt den Kommunismus zu
loben, obwohl er selbst das „System“ lieber laut getadelt, wenn nicht verflucht
hätte. Der in Ostdeutschland meistgehasste Stalinist, namens Walter Ulbricht
gab schon vor Gründung der DDR (Oktober 1949) Weisungen mittels Geld und andere
Privilegien leichtfertige Leute zu locken bei der Errichtung des unnatürlichen
Systems mitzuwirken, dem er sowie eine
handvoll Gleichgesinnter sich verschrieben hatten. Sie vermochten sich auch
deshalb durchzusetzen, weil es im Land die sowjetischen Panzerkolonnen gab, meist wohl versteckt, aber
dennoch immer präsent. Ein einigermaßen gebildeter arbeitsscheuer junger Mann
konnte sich auf kurzem Weg bewerben Offizier der Volkspolizei zu werden. Binnen
Wochen stieg sein Gehalt, als vorheriger Facharbeiter etwa im Juni 1949, von
200 auf 600 Mark Nettoverdienst. Im Straßenbild erschienen damals umgehend mehr Offiziere als Mannschaften. Sie
ließen sich aushalten und dienten einem Staat der offen unpopuläre
Entscheidungen diktierte, wie Zwangsenteignungen und Überwachung sowie durch Verhaftungen
Andersdenkender. Die werteschaffende
Bevölkerung zahlte den Gesamtpreis.
So etwa ging
es nach Nicäa, konkret nach Verabschiedung des Gesetzes zum Glaubenszwang
Cunctos populos 380, im Herrschaftsbereich römischer Legionen reichsweit zu.
Unterwerfe dich oder du wirst leiden.
Ähnlich ging
bereits Konstantin vor. Er erwarb die Gesinnungen. Damit richtete er die
eigentliche Kirche zugrunde. Das Neue,
das er produzierte trug allerdings den Schimmer von Gold und das mögen viele. Einige wollten sich blenden
lassen.
Das Buch
Mormon lehrt dagegen:
„Der Arbeiter in Zion (Kirche) soll für Zion arbeiten, denn wenn
sie für Geld arbeiten werden sie zugrunde gehen.“ (13) 2. Nephi 26:
31
Nach dem 1. Ökumenischen
Konzil zu Nicäa wünschten Viele „Christ“ zu werden, nun da ihnen wegen dieses
Schrittes keine Gefahr mehr drohte. Im Gegenteil. Konstantins scheinbar
christengünstige Gesetzgebung, lockte nicht nur ehrenwerte Männer ins
Verderben. Die Witwen und die Waisen, die Kranken und die Parasiten fühlen sich
angezogen. Hinzu kam die sich ihnen darbietende Freundlichkeit und
Aufmerksamkeit die sie in den Gemeinden
empfingen. Des Kaisers Erlaubnis Bischöfe dürften sich der Armenkasse seines
Imperiums bedienen, führte auch zu fast kostenloser Brotversorgung nicht nur
der Bedürftigen. Konstantin wollte zwar, dass die Kirche wächst, denn sie
sollte ihm helfen, Ordnung ins Chaos zu bringen. Sie sollte ihm dienen. Aber
all die Wohltaten einschließlich der finanziellen Sonderstellung anderer
‚Kleriker’, wollten jetzt immer mehr Leute genießen. Sehr bald erkannte
Konstantin, dass ihm ein unerwartetes Defizit drohte. Konsequenterweise schrieb
er nur wenige Monate – schon 326 - nach der quasi-Anerkennung der Kirche, 325,
samt den nun sichtbaren Folgen, die
„auri
lustralis collatio“ aus. Sie wurde als „chrysargyrion“ bekannt und bald berüchtigt.
Jeder der ein Gewerbe betrieb musste sie zahlen.
„(Diese) Gold- und Silbersteuer … wurde zunächst alle fünf, im 5.
Jh. alle vier Jahre veranschlagt. Libanios beklagte kurz nach 387 n.Chr. die
Ungerechtigkeit dieser Gewerbesteuer, die zu großem Leid und Schrecken führte…“
Man bedenke,
zu diesem Zeitpunkt galt ausschließlich die katholische Kirche – die Kirche
Konstantins – reichsweit! als erlaubte Religion.
„…Handwerker, ... Gärtner, Fischer, zur See reisende Händler,
Kaufleute sowohl in der Stadt als auch auf dem Land (vgl. CTh 13, 1, 10) und
auch Prostituierte. ...Die Höhe der Steuer berechnete sich nach dem im Gewerbe
tätigen Kapital des Betroffenen. Dazu zählten Werkzeuge, Vieh, Sklaven, sie
selbst und ihre Familienangehörigen... Zunächst sorgten die Kurialen und
hafteten wohl auch für die Eintreibung dieser Steuer bei den Händlern und
Handwerkern ihrer Stadt (Gr. Naz., ep. 98), ab 399 sollten sich die Händler
dann jedoch geeignete mancipes aus ihrer Mitte zur Steuereinsammlung wählen,
damit nicht länger den Kurialen diese Last aufgebürdet würde. Für die
Verwaltung der eingegangenen collatio lustralis war der praefectus praetorio,
deren Vikare oder Statthalter zuständig (Jones, LRE I, 434). Reiche
Fernhändler, die diese Steuer zahlen könnten und sollten, setzten sich über See
ab, zurück blieb nur der arme Handwerker mit seinem Werkzeug, mit dem er sich
kaum ernähren könne... Hunde setzten die Steuereintreiber den fliehenden
Händlern und Handwerkern nach, so dass es sogar vorkam, dass Eltern ihre Kinder
in die Sklaverei verkaufen mussten, um die Steuer aufzubringen. Auch Zosimus
zeichnete das gleiche Schreckensbild wie Libanios. Immer wenn die Zeit der
Steuererhebung näher rückte, so Zosimos, erhob sich Jammer und Wehklagen in
jeder Stadt. Die, die aufgrund ihrer Armut nicht konnten, wurden mit Peitschen
und Martergerät gefoltert. So kam es, dass Mütter ihre Kinder verkauften und
Väter ihre Töchter an Männer feilboten, um den Steuereintreiber das
chrysargyrion liefern zu können. Jones hielt nach Auswertung der einschlägigen
Quellen trotz der vielen Klagen der Zeitgenossen über die annona die
Belastungen durch die collatio lustralis für härter... Wie eine Stelle aus der
Vita des Johannes Eleemon schildert, war in Alexandria neben den öffentlichen
Steuern und der Miete für den Laden zudem noch ein Handgeld für den
Marktaufseher, der diese Gelder eintrieb, üblich. Hinzu kam für die in
Kollegien organisierten Handwerker und Händler, zu denen ein Großteil der
städtischen Gewerbetreibenden gehörte, die Verpflichtung zur Leistung von
munera, deren Durchführung von den Kurialen der Heimatstadt organisiert
wurde... Schuhmacher galten offenbar als besonders arme Männer, doch selbst auf
ihr Schustermesser als ihr einziges Kapital würde, so Libanius, die Steuer von
unerbittlichen Steuereintreibern erhoben (Lib., or. 46, 22).“ (14) Sabine
Hübner “Der Klerus in der Gesellschaft des spätantiken Kleinasiens” 2005
„Durch ein Edikt von 346 wurde wiederum
bekräftigt, dass Kleriker keine munera sordida leisten und nicht für die
Instandhaltung der Wege und Brücken aufkommen müssten. Allen im Handel tätigen
Klerikern wurde wiederum auch die Befreiung von der Gewerbesteuer zugesichert, nun aber mit der hinzugefügten
Einschränkung, dass sie mit ihren erwirtschafteten Gewinnen die Armen
unterstützen sollten. Dieses Gesetz ist ein erster Hinweis darauf, dass
offenbar viele Gewerbetreibende in den Klerus strömten und man einen Missbrauch
verhindern wollte. Es ging den Kaisern jedoch nicht darum, mögliche Steuerverluste
durch reiche Händler im Klerus zu vermeiden, denn deren erwirtschaftete
Überschüsse sollten ja den Bedürftigen und nicht dem Fiskus zukommen. Es sollte
aber augenscheinlich verhindert werden, dass sich erfolgreiche und wohlhabende
negotiatores allein wegen der Steuervorteile zu Klerikern ordinieren ließen, um
fortan abgabenfrei ihre Geschäfte betreiben und noch höhere Gewinne erzielen zu
können. … Viele gingen nach ihrer Weihe ihrem Gewerbe auch weiter nach, Diakone
und Presbyter ebenso wie Lektoren. Sie dachten vermutlich auch nicht daran,
(ihr Gewerbe) aufzugeben.“ (15) Sabine
Hübner, „Der Klerus in der Gesellschaft des spätantiken Kleinasiens Fr.
Schiller Uni, Jena, 1976
Jesus dagegen hatte sein Prinzip der
Selbstlosigkeit seiner Anhänger verbindlich proklamiert:
"Niemand kann zwei Herren
dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er
wird dem einen anhangen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen
und dem Mammon." (16) Matth. 6: 24
2.2 Heutige kirchliche
Strukturen und dominierende Interessen.
Keine
Kirche kann auf Geld verzichten.
Aber: der Unterschied, zwischen der
eigentlichen, der Frühkirche und den heutigen Großkirchen kann größer nicht sein:
- - die Christen gaben,
- - und die Konstantinianer nahmen. Sie nehmen es
bis heute, sowohl als Kirchensteuer, die der Staat einzieht wie auch durch
Inanspruchnahmen fragwürdiger „Entschädigungen“ durch den Staat (dessen
Einnahmen zu ungefähr 90 Prozent aus den von jedermann zu zahlenden Steuern
stammen.) Dies sei ein Ausgleich für Enteignungen in napoleanischen Tagen, immerhin bleibt fragwürdig, auf welchem Weg die Kirche die Ländereien und
Vermögen zuvor erwarb. Expertenschätzungen
ergaben, dass die Steuerzahler seit Gründung der Bundesrepublik etwa 15
Milliarden Euro gezahlt haben. (17) Statistik, Bundeshaushalt 2015
Tertullian (160-220) beschreibt, dass es damals ganz
anders war:
„dass jeder (Christ) einmal im Monat gibt, oder wann er will, wenn
er überhaupt will, und wenn er kann; denn es wird niemand gezwungen“
(18) Ludwig Hertling SJ, „Geschichte der Katholischen Kirche bis 1740“
Diejenigen die nach Nicäa, 325, Sterbende überzeugten,
sie müssten ihre Ländereien und ihr Vermögen wenigstens teilweise „Gott“
schenken, die Urkundenfälscher, die Steuereintreiber, Bettelmönche, Ablasshändler
vieler Jahrhunderte raubten das Geld der
Witwen und Waisen. Das kennzeichnete den Abfall vom Ideal. Mehr, es war Abfall
von Gott, die Ablehnung seiner Grundsätze in der Realität. Er sah es auch
voraus und warnte:
„…sie fressen der Witwen Häuser und wenden langes Gebet vor. Diese
werden desto mehr Verdammnis empfangen.“ (19) Markus 12: 40
Christus konnte sein Reich nicht gemeinsam mit den
Geistlichen des pharisäischen Judaismus aufbauen, obwohl es fraglos positiv
hervorragende Leute unter ihnen gab: denn „sie
wenden lange Gebete vor…“ das nannte der Herr selbst „Heuchelei“. Er gab
die strikte Weisung, den „Sauerteig der
Pharisäer zu meiden, die da ist die Heuchelei.“ (20)
Lukas 12: 35
Das war kein gutgemeinter Ratschlag, sondern ist ein Gebot.
Erschütternd für Nachdenkliche ist, in welchem Ausmaß das konstantinische
Denken noch das 21. Jahrhundert dominiert. Zusätzlich zu
Entschädigungszahlungen nehmen die Großkirchen, was sie bekommen können:
Kirchenexperte Carsten Frerk
erklärte auf Nachfrage des "Spiegel" die Lage am Beispiel von
Bayern:
„Die sieben Bistümer des Freistaats haben jährliche Kircheneinnahmen von
rund 1,2 Milliarden Euro, trotzdem zahlt das Land (der Staat) die Gehälter von
beispielsweise fünf Bischöfen und zwei Erzbischöfen, zwölf Weihbischöfen, 60
Kanonikern sowie 33 Erziehern an bischöflichen Priester- und Knabenseminaren.
In Bayern flossen dafür allein im vergangenen Jahr 65 Millionen Euro vom
Freistaat an die katholische Kirche, hinzu kamen 21 Millionen für die
evangelischen Kollegen. Auch Baden-Württemberg zeigte sich gegenüber den
Geistlichen großzügig: Je 49 Millionen zahlte das Land 2009 an die katholische
und die evangelische Kirche.
Im protestantischen Norden fallen die Zahlungen etwas geringer aus, sind
aber trotzdem beeindruckend: Die evangelische Kirche erhielt vom Land
Niedersachsen 30 Millionen Euro, die Katholiken 7,6 Millionen Euro. Insgesamt zahlte Deutschland im Jahr
2009 mehr als 442 Millionen Euro für kirchliche Personalkosten. Die Empfänger der Gehälter finden
das nicht unangebracht, sondern selbstverständlich"
Aus diesen Reihen kommen zeitgleich
die seltsamsten Verleumdungen der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten
Tage, offen oder verdeckt.
Die Verweltlichung wurde damals forciert
indem weitere antike Kaiser bestimmten was christlich und was verboten ist. Es
entstanden Strukturen die mit dem Original kaum noch etwas gemeinsam haben. Das
Fortleben des Geistes der Cäsaropapisten ist offenbar.
Die Kraft die vom ursprünglichen
Christentum ausging sollte die Menschen der Kirche stärken, nicht den Staat.
Eben dies wollte Christus unterbinden.
Schlau wie die römischen Kaiser
waren, spannten sie die Geistlichen der Kirche mit aufmunternden Worten und Verheißungen
vor ihren Karren. Die ganz Klugen der
Kirche lernten im Verlaufe der Zeit selbst die Ärmsten nahezu aller Staaten
auszubeuten. Das „goldene“ Zeitalter des überfrommen Spanien, zwischen 1500 und
1600 bezahlten
die „bekehrten“ Indianer Mittel- und Südamerikas. Silberflotten segelten das
erpresste Inka- und Aztekengold herbei. Dieser Reichtum zauberte allerdings
keine Supergetreideernten hervor und auch keine Konsumgüter. Spanien stürzte bis 1600 mitsamt dem Raubgold dreimal in den Staatsbankrott.
Wie konnte all das passieren?
Schritt für Schritt! Paso a paso. Bald hielten es selbst die besten Priester für
selbstverständlich, dass sie vom Staat besoldet wurde.
Vor allem in Deutschland ist das bis
heute so.
Sie bemühen sich in der Gunst des
Staates zu stehen und zu bleiben. Wenn es um die Bewertung des
Wahrheitsgehaltes der Lehren etwa der Mormonen geht, ist vielen Geistlichen ihr
eigenes Wohlergehen, die Sicherung ihrer momentanen Vorrechte wichtiger als die
Verteidigung jener Ideale für die sie eigentlich einstehen sollten. Sie wenden lange Gebete vor, zugleich
sind sie es die den Mormonenmissionaren als eiserne Wand entgegenstehen: „Mormonen sind die mit den vielen Weibern!“
Ratsch! Out!
Aber, das steht fest, diese jungen Leute erhalten außer von ihren Familien keinen Pfennig für ihren Dienst. Sie sind Vorbilder an Idealismus - und! Die Behauptung sie verkündeten religikösen UNSINN ist eine Lüge, gegen deren Verbreitung sich nur selten großkirchliche Geistliche wenden.
Eben, um all das klar zu belegen entsteht dieses Buch. Unwiderleglich wird hier aus den Resultaten internationaler Geschichtsforschung erklärt, dass der verfemte "Mormonismus" nicht mehr und nicht weniger ist, als das Spiegelbild der Frühkirche, in all ihren Facetten und Details.
Als eine Schande ohnegleichen hat sich infolge weltweiter Forschung herausgestellt, dass insbesondere die urkirchliche Lehre vom voriridischen Dasein aller Heutemenschen aus politischen und finanziellen Gründen bereits im sechsten Jahrhundert verflucht und eliminiert wurde.
Da liegt der Schwerpunkt, in der Kumpanei großkirchlicher Theologie mit den Ideen von Verbrechern des Typs Justinian, der nach dem Urteil seines Biografen Prokop "Blut wie Wasser vergiessen konnte."
Aber, das steht fest, diese jungen Leute erhalten außer von ihren Familien keinen Pfennig für ihren Dienst. Sie sind Vorbilder an Idealismus - und! Die Behauptung sie verkündeten religikösen UNSINN ist eine Lüge, gegen deren Verbreitung sich nur selten großkirchliche Geistliche wenden.
Eben, um all das klar zu belegen entsteht dieses Buch. Unwiderleglich wird hier aus den Resultaten internationaler Geschichtsforschung erklärt, dass der verfemte "Mormonismus" nicht mehr und nicht weniger ist, als das Spiegelbild der Frühkirche, in all ihren Facetten und Details.
Als eine Schande ohnegleichen hat sich infolge weltweiter Forschung herausgestellt, dass insbesondere die urkirchliche Lehre vom voriridischen Dasein aller Heutemenschen aus politischen und finanziellen Gründen bereits im sechsten Jahrhundert verflucht und eliminiert wurde.
Da liegt der Schwerpunkt, in der Kumpanei großkirchlicher Theologie mit den Ideen von Verbrechern des Typs Justinian, der nach dem Urteil seines Biografen Prokop "Blut wie Wasser vergiessen konnte."