Achtzehn Monate später - 1946 -
mit den Eltern,
meinem Buder Helmut und Helga.
Ich erinnere mich meiner Schulentlassung im März
1945. Sechszehnmal stand auf meinem letzten Zeugnis eine vier – aus Gnade, da
hätte auch noch Schlechteres stehen können.
Für wen
sollte ich lernen?
Und was
lernte ich überhaupt? Räuberpistolen von Tom Shark und Rolf Torring gefielen
mir. Karl May war mein Lieblingsautor. Sonst nichts. Wenn mein Klassenlehrer Martin Doblies mich dabei ertappte, - statt seinem Rechenunterricht zu folgen, - heimlich
zu schmökern, erteilte er mir mit seinem
etwa einen Meter langen, gelben Rohrstoch eine rückwärtige Extralektion, der selbstverständlich keine Besserung
folgte
Erst als
der erste Russe, am 30. April, mit seiner auf meinen Kopf gerichteten Pistole um
die Straßenecke bog, wachte ich auf. Auf dem Höhepunkt der Siegesfeiern der
betrunkenen, marodierenden Rotarmisten las ich Antimomonenliteratur die ich aus
dem Versteck meines Vaters zog. Sofort wusste ich was da korrekt beschrieben,
und was falsch war.
Also
musste ich doch über ein Grundwissen verfügen.Gespeichert in meinem
Unterbewusstsein standen zudem ein paar Grundsätze, die ich in den Jahren 1937
bis 1941 nebenbei erworben haben musste,während die Mormonenmissionare in
unserer Wohnung Hausversammlungen abhielten, die mich tödlich langweilten:
Da war
dieser Satz: Wir stammen aus dem Vaterhaus Gottes.
Wir sind
hier um zu lernen. Sei ehrlich zu dir selbst und daraus folgt wie Tag der Nacht,
du kannst nicht falsch sein gegen irgendwen. Das nimmst du mit in die
Ewigkeit...
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