Islamistischer
Terror und sein Spiegelbild - ...
Al
Qaida, Ansar al-Islam fechten nicht nur mit westlichen Waffen,
sondern mit unislamischen Strategien gegen alles was ihnen
unislamisch erscheint. Dieser Widerspruch ist ihnen entweder noch
nicht aufgefallen, oder sie ignorieren die Tatsache.
Denn in der 2. Sure steht festgeschrieben:
„In der Religion gibt es keinen Zwang!“ Vers
256
Die
Rabiaten legen jedoch den Finger auf einige wenige, völlig andere, aber sehr
wirkungsvolle, den Andersdenkenden unheilbringende Sätze ihres
ihnen heiligen Buches:
“O Herr, lass von den Ungläubigen auf Erden
keinen”
Sure 71, Vers 27
“Euch ist der Krieg vorgeschrieben…“ Sure
2, Vers 212
Bild Wikipedia: der 11. September 2001 war der größte Terroranschlag in der Geschichte |
In Afrika ist es Boko Haram, eine islamistische Sekte, die ihren Machtbereich unübersehbar gewissenslos auszuweiten trachtet. Zwang und Schrecken ausübend hat Boro Haram, 2012, mindestens 600 Todesopfer in Nigeria zu verantworten. Ihre Brutalitäten richten sich gegen Christen, denen der Koran das „Recht des anderen Glaubens“ zugesteht.
Im
Kampf um die Weltherrschaft ist kein Ende abzusehen.
Wenn
kein Wunder geschieht, werden, wie so oft in der Geschichte belegt,
die Brutaleren siegen.
Die
zivilisierte Welt ist zu recht empört, aber zugleich blind und
partiell vergesslich, denn auf dieselbe erbarmunslose Weise siegte
das „Christentum“ und beherrschte zumindest die europäische Welt
zwischen dem Jahr 380, als Theodosius sein Diktat zum Glaubenszwang
veröffentlichte, bis zur Französischen Revolution 1789 - eintausendvierhundert unendliche Jahre.
Danach
wurde das illegitime Mittel der Kirchenherrschaft, die Inquisition,
von den Nichtkirchlichen aufgehoben und geächtet.
Entsetzt
zeigten sich die Truppenteile Napoleon Bonapartes als sie, 1808, in den
Verließen eines Madrider Dominikanerklosters die Gefangenen, die
Ketzer, vorfanden, die Geringfügigkeiten der katholischen Theologie
in Frage stellten und nun von der Außenwelt abgeschnitten, ihrem
Prozess und möglicherweise ihrem Tod, entgegen sahen.
Napoleon
ließ das Kloster sprengen, ein symbolischer Akt, der bedeutete:
„Kontra Kirchenterror - Freiheit für
jeden.“
Die
eigentliche Botschaft Christi lautete, nach den Worten des
Lukasevangeliums: Er sei gekommen, den Gefangenen die Freiheit zu
verkünden. (1)
Es
ist nicht korrekt zu sagen, erst Papst Innozenz III. (1161-1216) hätte eine
Strafprozessordnung zur Ausrottung des Ketzertums geschaffen.
Als
fast normal wurde „christlicher“seits empfunden, wenn die
vorgeblich besseren Christen (die Athanasianer, die Katholiken) die
Abgefallenen (die nicht nicänisch glaubenden Arianer, die
Nichtkatholiken) oder gar die Juden terrorisierten.
„Das 9. Toledo-Konzil ordnete 655 die strengste
Überwachung der Juden an. Sie müssen jedem bischöflichen
Gottesdienst beiwohnen und sich an allen jüdischen Festtagen in der
Kirche einfinden. Bei Nichterscheinen droht Prügelstrafe...“ (2)
Bereits
siebzig Jahre zuvor, 587 hatte sich Rekkarde I. der König des
Westgotenreiches aus persönlichen und politischen Gründen vom
Arianismus abgewandt und sich athanasianisch (d.h. katholisch) taufen
lassen.
Damit
stand fest, dass in Spanien religiöse Toleranz - die von den
Arianern weitgehend gelebt wurde, endgültig verschwand. Mit dem Zeitpunkt
der Taufe Rekkarde I. kam die spanische Inquisition auf, die
schändlichste weltweit.
681
heißt es denn auch - laut dem 12. Konzil zu Toledo - :
„... reißt mit der Wurzel die jüdische Pest
aus... die jüdische Religion ist verboten! Allen Juden Spaniens wird
befohlen, sich binnen eines Jahres taufen zu lassen... wer der Gnade
der Taufe noch nicht teilhaftig wurde, wird mit einhundert
Peitschenhieben, dem Ausreissen des Kopfhaares... sowie der
Landesverweisung bestraft... sein Eigentum wird dem Herrscher zur
Verfügiung gestellt...“ (3)
Unabdingbar haben wir jede Art Vergewaltigung menschlichen Gewissens aktiv eingreifend abzulehnen, müssen wir zu geeigneten Waffen greifen um die schwer erkämpften Menschenrechte überall zu verteidigen, wo sie missachtet werden.
Bei
alledem ist vielen nicht die Tatsache bewusst, dass die
Christianisierung weiter Weltteile nichts anderes war, als die
Vernichtung der Jesus-Christuslehre, und das, in seinem Namen.
Niemals
darf ein Mensch einen anderen wie einen Sklaven behandeln!
Niemals
darf irgendjemand genötigt werden zu glauben was andere für richtig
halten.
Jeder
Muslime muss das Recht auf freie Wahl seiner Religion und
Unversehrtheit seines Lebensstiles beanspruchen dürfen.
Dieses
Recht muss für jedermann kommen, oder die ganze Welt geht zum
Teufel.
Unrecht
ist was Professor Taufiq Ali Wahba im offiziellen Sprachorgan der
islamischen Azhar-Universität erklärt:
„Wenn eine Person sich ohne
Zwang zum Islam bekehrt und dann zum Unglauben (kufr) zurückkehrt
oder eine andere Religion annimmt, dann wird dies nicht als „Freiheit
des Glaubens“ betrachtet. Vielmehr ist es die Verhöhnung und
Geringschätzung des Islams, was nicht zu rechtfertigen ist. Dies ist
die Verletzung der Unantastbarkeit des Islams und ein massiver
Angriff auf die öffentliche Ordnung, auf die Gesellschaft und auf
ihre Errungenschaften. Daher
ist die Tötung des Apostaten als dessen Strafe und als Abschreckung
für andere religiöse Pflicht.“
(4)
Mit
ähnlicher Rechtsauffassung setzte sich die konstantinische Version
eines Christentums durch, das in jeder Hinsicht urchristlichen Lehren
entgegengesetzt wirkte. Dafür zeichnete auch Justinian I. (482-565)
verantwortlich:
„Die Kindstaufe wurde
zwangseingeführt, die Nichtbeachtung mit dem Verlust von Eigentum
und Bürgerrecht bestraft, das Festhalten am „hellenischen“
Glauben bzw. die Apostasie nach der Taufe mit der Todesstrafe. Dies
war ein entscheidender Schritt, da nun praktisch jeder Reichsbewohner
bereits als Kind getauft wurde und ein Abfall
vom Christentum als grundsätzlich todeswürdiges Verbrechen
galt.“ (5)
Niemals dürfen
Christusgläubige sich damit abfinden, dass es Kräfte gab und gibt, die das
Individualrecht grundsätzlich abschaffen wollen. Was Justinian vertrat war pures Antichristentum, das laut zu sagen, müsste jedem Theologen zur Pflicht gemacht werden.
Leuchtend steht
solchem verbrecherischem Streben der Mut derjenigen gegenüber, die wie Thomas
Jefferson, Joseph Smith und Gotthold Ephraim Lessing, oder wie Moroni
der Befehlshaber der nephitischen Truppen um 70 v. Chr. (dessen
Geschichte im Buch Mormon breiten Raum einnimmt), ihre ganze Kraft
für die Verteidigung des Prinzips der
Entscheidungsfreiheit eingesetzt haben.
Entschlossen bis zum
äußersten zu gehen schreibt Moroni an Zerahemnach seinen
intoleranten Gegenspieler - und legt damit die Militärdoktrin der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) fest:
„Wir
haben nicht den Wunsch, Männer des Blutvergießens zu sein. Ihr
wißt, dass ihr in unserer Hand seid, doch wir
haben nicht den Wunsch euch zu töten, wir sind nicht hergekommen, um
gegen euch zu kämpfen, dass wir um der Macht willen euer Blut
vergießen, wir haben auch nicht den Wunsch irgendjemand unter das
Joch der Knechtschaft zu bringen.
Aber eben das ist der Grund, warum ihr gegen uns gezogen seid... ihr
seid zornig auf uns wegen unserer Religion... ihr könnt unseren
Glauben nicht zerstören... ja ihr seht, dass Gott uns stützen und
erhalten und bewahren wird, solange wir ihm und unserem Glauben und
unserer Religion treu bleiben, und niemals wird der Herr zulassen,
dass wir vernichtet werden, außer wenn wir in Übertretung verfallen
und unseren Glauben verleugnen...“
Der
Chronist urteilt über Moroni, dass dieser
„ ein starker Mann von vollkommenem Verständnis war... dessen
Seele sich über die Freiheit freute und darüber, dass sein Land und
seine Brüder von Knechtschaft und Sklaverei frei waren..., ein Mann
der sich über die Maßen um das Wohlergehen und die Sicherheit
seines Volkes bemühte...“ (6)
Moroni und sein
Freund Helaman die gemeinsam die jungen Leute anfeuerten, wenn nötig
ihr Leben für die Verteidigung der Freiheit zu opfern, rieten
allerdings denjenigen die zuvor einen Eid geleistet hatten, wie die von Ammon Bekehrten, nie wieder
eine Waffe in die Hand zu nehmen, ihr Gelübde zu halten!
Den Terroristen
aller Zeitalter fehlt das Gefühl für Rechtschaffenheit, ihre Lieblosigkeit und Anmaßung stehen ihnen ins Gesicht geschrieben.
Kaiser Justinian,
der sich für den frömmsten aller hielt, und der, nach den Angaben seines Hofchronisten, Prokop, „Blut
wie Wasser vergießen konnte,“
ging es zu keiner Zeit um den Sieg der Sache Christi, sondern, wie er
bei der Vernichtung der toleranteren Arianer Afrikas und Italiens bewies, um imperiale
Macht. Ihm ging es, wie vielen anderen, um Befriedigung seiner höchstpersönlichen
Herrschersucht. Dass er dabei den Namen Christi in seinen
Machtpoker einbezog ist eine Sache, die nur von wenigen Christen
unserer Tage überhaupt bewusst oder die von ihnen auch nur in Betracht
gezogen wurde. (Würden großkirchliche Berufsfromme sonst so arrogant immer noch von der "arianischen Häresie" reden? Alleine bei Google 30 000 Beiträge)
Das Christentum
unserer Tage ist immer noch krank und elend an den Einmischungen
nicht weniger Caesaropapisten, die kaum anders als die islamistischen Terrorísten dachten und handelten.
Der islamistische
Geist der Gewalttäter im Namens Allahs, sieht dem der
Gewaltherrscher vom Format Konstantins, Markians und Justinians zum
Verwechseln ähnlich.
Ihm haben wir mit
allen erlaubten Mitteln zu widerstehen.
Quellen:
- Lukas 4: 18
- Werner Keller „Und wurden zertreut unter alle Völker“ Knaur 1966, S. 159
- ebenda. S. 160
- Wikipedia verweist auf die Übersetzung aus: Majallat al-Azhar (Zeitschrift der Azhar, Kairo), Bd. 44 (1972–1973), S. 570–571
- Buch Mormon, Alma 44: 1-4, 48: 11-12