Lieber
Herr Dr. Jörg Zorn,
Wie
dem Impressum ihrer Webseite zu entnehmen ist, zeichnen Sie
verantwortlich für die im “Navigator Allgemeinwissen”
veröffentlichten Beiträge...
es ist gut, wenn Sie informieren...
aber auch ich informiere und ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass ich diesen Brief ins Internet stelle.
Wenn Sie vom Christentum als einer monotheistischen Religion reden, weichen Sie zwar nicht von der Linie der Großkirchen ab, aber diese Linie war seit eh und je unhaltbar. Sie wurde in Nicäa, 325, durch Kaiser Konstantin erzwungen, (1) weshalb das nicänische Bekenntnis auch sagt:
" es sind nicht drei Herren, sondern ein Herr. Denn wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der katholische Glaube, von drei Göttern oder Herren zu sprechen."
Der Text spricht für sich - oder gegen sich, - je nachdem wie man will.
Seit wann ist es korrekt irgendeinen Glauben über
"die christliche Wahrheit" zu stellen?
Ich wiederhole: dieses Bekenntnis widerspricht urchristlichem Verständnis:
Dann, Herr Dr. Zorn, mit krtischem Blick auf die Lehren der "Mormonen" behaupten Sie:
" Zwar berufen sie sich in Teilen auch auf die Bibel, fühlen sich aber in erster Linie dem Buch Mormon, das u.a. von einer ersten Besiedlung Amerikas durch einen um 600 v. Chr. vermuteten Stamm Israels erzählt, verpflichtet.
Falschaussagen wie diese treffen wir überall an. Ein Tausendsassa schreibt von einem anderen ab: Wenn Sie vom Christentum als einer monotheistischen Religion reden, weichen Sie zwar nicht von der Linie der Großkirchen ab, aber diese Linie war seit eh und je unhaltbar. Sie wurde in Nicäa, 325, durch Kaiser Konstantin erzwungen, (1) weshalb das nicänische Bekenntnis auch sagt:
" es sind nicht drei Herren, sondern ein Herr. Denn wie uns die christliche Wahrheit zwingt, jede Person einzeln für sich als Gott und als Herrn zu bekennen, so verbietet uns der katholische Glaube, von drei Göttern oder Herren zu sprechen."
Der Text spricht für sich - oder gegen sich, - je nachdem wie man will.
Seit wann ist es korrekt irgendeinen Glauben über
"die christliche Wahrheit" zu stellen?
Ich wiederhole: dieses Bekenntnis widerspricht urchristlichem Verständnis:
Sogar "Familia
Spiritualis Opus" bestätigt 2013:
"Alles
schien in bester Ordnung, jedoch hatten (im Jahr 325, auf dem Konzil zu Nicäa) einige Bischöfe nur ein
Lippenbekenntnis abgelegt, da
Kaiser Konstantin mit der Verbannung jener Bischöfe gedroht hatte,
die das Bekenntnis nicht unterschrieben..."
Dann, Herr Dr. Zorn, mit krtischem Blick auf die Lehren der "Mormonen" behaupten Sie:
" Zwar berufen sie sich in Teilen auch auf die Bibel, fühlen sich aber in erster Linie dem Buch Mormon, das u.a. von einer ersten Besiedlung Amerikas durch einen um 600 v. Chr. vermuteten Stamm Israels erzählt, verpflichtet.
Sie behaupten also, Herr Dr. Zorn, die Mormonen...
"berufen sie sich in Teilen
auch auf die Bibel,..."
Sie kennen offensichtlich weder die Geschichte der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage noch die Theologie dieser Gemeinschaft. Sonst hätten sie diesen Unfug nicht zu Papier gebracht. Ohne die Bibel gäbe es die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage nicht. Die Lehre dieser Kirche wirft Licht auf die Bibel, sie bestätigt sie.
Das glauben Sie nicht? Lassen Sie uns sehen:
Professor Heikki Räisänen ein evangelischer Exget, lobt Joseph Smith den ersten Propheten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ausdrücklich dafür wie ernsthaft und gewissenhaft Smith mit Bibeltexten umging. Siehe u.a.
gerd-skibbe.blogspot.com/2014/10/eine-leider-vergessene-analyse.html
Prof. Räisänen unterzog die von Joseph Smith unternommenen Korrekturen an Bibeltexten einer gründlichen Untersuchung. Er sagt: Joseph Smith traf immer wieder den Nagel auf den Kopf, er befindet sich in Übereinstimmung mit moderner Bibelkritik … er verbesserte zweifelhafte Bibelaussagen, machte sie glaubhafter!
Sie Herr Dr. Zorn verweisen darauf, dass laut Buch Mormon eine der ersten Besiedlungen Amerikas durch die Jarediten (wahrsch. Tolteken) erfolgte... soweit so gut, aber, der Kern der Buch-Mormon-Lehren weist uns darauf hin, dass es nicht darauf ankommt, über Völkerwanderungen Kenntnisse zu erlangen, auch nicht Gott zu feiern, sondern seine Gebote, wie wir sie in der Bibel finden, zu halten!
Das Buch Mormon lehrt, dass niemand denken soll, er sei mehr als ein anderer. Es sagt, dass wir ein vorirdisches Dasein hatten, und dass wir hier sind, um Erfahrungen zu sammeln, dass wir eines Tages vor unserem Schöpfer stehen werden, um Rechenschaft über unser Leben abzulegen.
Durch das Buch Mormon erfahren wir, dass Gott die Zweiklassengesellschaft: Hier die Geistlichen und da die Laien, nicht eingesetzt hat, und, dass Christen nur dann Christen sind, wenn sie tun, was er gebot.
Tausende Experten geben, wie Sie, Herr Dr. Zorn, Auskunft (auch) über "Mormonen”. Fast ausnahmslos handelt es sich dabei leider um massive Falschaussagen. Es sind entsetzliche Zerrbilder, die, z. B. von Pfarrer Zimmer “Unter den Mormonen in Utah”, Dr. Rüdiger Hauth, Prof. Dr. Samuel Leuenberger, Dr. Lothar Gassmann u.a. von meiner Kirche gezeichnet wurden, und die bedauerns-werterweise von einigen Autoren unbesehen als authentisch betrachtet und genutzt werden.
Sie kennen offensichtlich weder die Geschichte der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage noch die Theologie dieser Gemeinschaft. Sonst hätten sie diesen Unfug nicht zu Papier gebracht. Ohne die Bibel gäbe es die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage nicht. Die Lehre dieser Kirche wirft Licht auf die Bibel, sie bestätigt sie.
Das glauben Sie nicht? Lassen Sie uns sehen:
Professor Heikki Räisänen ein evangelischer Exget, lobt Joseph Smith den ersten Propheten der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ausdrücklich dafür wie ernsthaft und gewissenhaft Smith mit Bibeltexten umging. Siehe u.a.
gerd-skibbe.blogspot.com/2014/10/eine-leider-vergessene-analyse.html
Prof. Räisänen unterzog die von Joseph Smith unternommenen Korrekturen an Bibeltexten einer gründlichen Untersuchung. Er sagt: Joseph Smith traf immer wieder den Nagel auf den Kopf, er befindet sich in Übereinstimmung mit moderner Bibelkritik … er verbesserte zweifelhafte Bibelaussagen, machte sie glaubhafter!
Sie Herr Dr. Zorn verweisen darauf, dass laut Buch Mormon eine der ersten Besiedlungen Amerikas durch die Jarediten (wahrsch. Tolteken) erfolgte... soweit so gut, aber, der Kern der Buch-Mormon-Lehren weist uns darauf hin, dass es nicht darauf ankommt, über Völkerwanderungen Kenntnisse zu erlangen, auch nicht Gott zu feiern, sondern seine Gebote, wie wir sie in der Bibel finden, zu halten!
Das Buch Mormon lehrt, dass niemand denken soll, er sei mehr als ein anderer. Es sagt, dass wir ein vorirdisches Dasein hatten, und dass wir hier sind, um Erfahrungen zu sammeln, dass wir eines Tages vor unserem Schöpfer stehen werden, um Rechenschaft über unser Leben abzulegen.
Durch das Buch Mormon erfahren wir, dass Gott die Zweiklassengesellschaft: Hier die Geistlichen und da die Laien, nicht eingesetzt hat, und, dass Christen nur dann Christen sind, wenn sie tun, was er gebot.
Tausende Experten geben, wie Sie, Herr Dr. Zorn, Auskunft (auch) über "Mormonen”. Fast ausnahmslos handelt es sich dabei leider um massive Falschaussagen. Es sind entsetzliche Zerrbilder, die, z. B. von Pfarrer Zimmer “Unter den Mormonen in Utah”, Dr. Rüdiger Hauth, Prof. Dr. Samuel Leuenberger, Dr. Lothar Gassmann u.a. von meiner Kirche gezeichnet wurden, und die bedauerns-werterweise von einigen Autoren unbesehen als authentisch betrachtet und genutzt werden.
Aus
diesem Grund widersprach ich in einigen hundert Artikeln den
schlimmsten Desinformationen. Ich stellte sie vor allem unter
http://gerd-skibbe.blogspot.com
ins Internet.
(Im
Fall meines Aufsatzes “Die ausstehende Rehabilitation von Millionen
Europäern” hatte ich von Februar d.J. bis jetzt 26 500 Aufrufe.)
Niemand
entschuldigte sich für den gegen meine Kirche verbreiteten Unfug,
obwohl meine Beweisführung sich als unabweisbar erwies, -
ausgenommen Prof. Leuenberger in einem Fall. Später schrieb er mehr
Unsinn, nämlich exakt das Gegenteil der tatsächlichen Lehren der
Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Auch Herr Dr.
Gassmann hatte zwar keinen Beleg für die unerhörte Behauptung
Mormonen würden in ihren Tempeln Geister beschwören, doch er
beharrt.
Immer wieder erlebe ich, dass vor allem junge Menschen in Sachen Religion verunsichert sind und sich auf Internetaussagen von Leuten mit Rang und Namen verlassen. Schon deshalb ist Präzision angesagt.
Immer wieder erlebe ich, dass vor allem junge Menschen in Sachen Religion verunsichert sind und sich auf Internetaussagen von Leuten mit Rang und Namen verlassen. Schon deshalb ist Präzision angesagt.
Mir
kann nicht gleichgültig sein, wenn auch bei bestem Willen der
jeweiligen Autoren nicht der Kern der beleuchteten Sache getroffen
wird.
“Navigator Allgemeinwissen” schrieb bedenklich tendenziös:
Woran glauben die Mormonen?
Kurz
gesagt, sehen sich die Mormonen als die einzig wahre Kirche, die das
Evangelium – sozusagen als Wiederherstellung ursprünglicher Werte
– neu zu verkünden hat.
Obwohl
von außen häufig protestantisch eingeordnet, sind sie weder das,
noch fühlen sie sich den Katholiken zugehörig. Im Gegenteil! Die
von diesen beiden Kirchen angestrebte Ökumene („der Dialog,
die Zusammenarbeit der monotheistischen
Religionen: Juden-, Christentum
und Islam“) zum Beispiel, wird von den Mormonen strikt abgelehnt.
Zwar berufen sie sich in Teilen auch auf die Bibel, fühlen sich aber in erster Linie dem Buch Mormon, das u.a. von einer ersten Besiedlung Amerikas durch einen um 600 v. Chr. vermuteten Stamm Israels erzählt, verpflichtet.
Grundsätzlich verkündet das Mormonentum den Glauben, wonach auch der Mensch, wenn er denn den Gesetzen und Geboten ihrer Kirche ( die, der Mormonen) Folge leistet, durchaus ebenfalls Gott werden kann.
Zwar berufen sie sich in Teilen auch auf die Bibel, fühlen sich aber in erster Linie dem Buch Mormon, das u.a. von einer ersten Besiedlung Amerikas durch einen um 600 v. Chr. vermuteten Stamm Israels erzählt, verpflichtet.
Grundsätzlich verkündet das Mormonentum den Glauben, wonach auch der Mensch, wenn er denn den Gesetzen und Geboten ihrer Kirche ( die, der Mormonen) Folge leistet, durchaus ebenfalls Gott werden kann.
Autor:
Manfred Zorn
Gegenüber solcher, von mir als niederträchtig empfundenen Unterstellung (Mormonen hätten andere Gebote als die allgemeine Christenheit) biete ich folgenden Text als Basis eines neuen Artikels
an:
Gerd
Skibbe: Woran
glauben die Mormonen (wirklich)
Kurz
gesagt, die Mormonen betrachten sich als Mitglieder der
wiederhergestellten Urkirche, beanspruchen aber nicht im Alleinbesitz
der Wahrheit zu sein. Der erste Prophet der Kirche Jesu Christi der
Heiligen der Letzten Tage Joseph Smith (1805-1844) betonte
wiederholt: “Alle haben Wahrheit, vermischt mit einigen Irrtümern.”
Was
Mormonen von den Anhängern der “christlich ökumenischen
Kirchengemeinschaft” unterscheidet ist u.a. das Menschen- und
Gottesbild. Mormonen glauben daran, dass Menschen Doppelwesen sind,
bestehend aus einem ewigen Geistkörper und dem vergänglichen Leib.
Die
Mitglieder dieser Kirche betrachten Gott Vater und Gott Sohn als zwei
getrennte verherrlichte Persönlichkeiten, die ihr eigenes Gesicht
haben. Diese Lehre wurde in Nicäa, auf strikte Weisung Konstantins,
(1) mit dem 1. ökumenischen Konzil, 325, als arianische Häresie
verworfen.
Weil
sich die von vielen Christen angestrebte “ökumenische
Gemeinschaft” entschieden zum nicänischen (antiarianischen)
Gottesbild bekennt, - dass da “nicht drei Götter sind, sondern nur
einer”, - lehnen “Mormonen” eine Mitarbeit mit den Großkirchen
ab. Dennoch suchen sie das Gespräch mit allen.
Immer
mehr Historiker wie Thomas Hägg (2) bestätigen allerdings, dass die
am altrömischen Trend zum Monotheismus orientierte Formulierung des
Nicänums, keineswegs der urchristlichen Lehre entsprach. So gesehen
sind Mormonen Arianer.
Sie
betrachten Bibel und Buch Mormon als gleichwertige heilige
Schriften.
“Mormonismus”
lehrt, dass jeder
Mensch
das Potential hat in der Ewigkeit Gott ähnlich oder gleich zu
werden. Weithin unbekannt ist, dass selbst Luther (3) und Papst
Benedikt XVI. (4) dieser Aussage zustimmen, indem sie auf ein Zitat
des Athanasius, den vielleicht wirkungsvollsten Kirchenlehrer des 4.
Jahrhunderts”, verweisen: “Christus das göttliche Wort wurde
Mensch, damit
der Mensch Gott werde.”
Mormonen
sind weltoffen und tolerant, sie sind entschiedene Verfechter des
Individualrechtes.
Mit freundlichen Grüßen
Gerd Skibbe
________________
(1)
"Familia
Spiritualis Opus" bekennt 2013:
"Alles
schien in bester Ordnung, jedoch hatten einige Bischöfe nur ein
Lippenbekenntnis abgelegt, da
Kaiser Konstantin mit der Verbannung jener Bischöfe gedroht hatte,
die das Bekenntnis nicht unterschrieben..."
(2)
"Kirchen
und Ketzer" 2010: "der
Erzketzer Arius ist Traditionalist. Er steht fest auf dem Boden der
kirchlichen Lehrtradition."
(3)Tuomo
Mannermaa “Luther und Theosis”, Band 16 Veröffentlichungen der
Luther-Akademie Ratzeburg, Helsinki/Erlangen 1990, S. 11: “Theosis
als Thema der finnischen Lutherforschung…
(4)
Generalaudienz, am 20. Juni 2007:
“der
Kern der Inkarnationslehre des Athanasius lautet: „Christus, das
Göttliche Wort, „wurde Mensch, damit wir vergöttlicht würden...“
Gerd Skibbe
3153 Bayswater, Melbourne
Victoria
Australien