Es stand eine Anfrage betreffs Konversion vom Islam zum Mormonismus im Raum. Das sei gefährlich, denn die große Rechtsschule der Kairoer Al-Azhar- Moschee schrieb 1978:
„Alles Lob gebührt Gott, dem Herrn der Welten. Segen und Friede ... wer vom Islam abgefallen ist, wird zur Reue aufgefordert. Zeigt er keine Reue, wird er islamrechtlich getötet.
Gott der Allerhöchste weiß es am besten."
Dem letzten Satz dieser Fatwa kann man nur zustimmen: Eine volle Akzeptanz des Buches Mormon durch Muslime kann deshalb nicht als Abfall von Islam betrachtet werden. weil es weithin mit dem Koran, und den von ihm anerkannten Bibeltexten übereinstimmt.
Im Koran werden die alten Propheten als Schriftbewahrer und als Gesandte und buchstäbliche Propheten Gottes bezeichnet.
Lehi, Nephi usw. stehen zeit- und ranggleich in eben dieser Reihe.
Mohamed verehrte den "allein wahren Gott" der Bibel, nämlich Elohim, Mohamed gab ihm den Zusatznamen "Allah"
Die Zielrichtung der erwähnten Fatwa widersteht dem "Christentum" des Kreuzes.
Im Bewusstsein der arabischen Welt wird nie in Vergessenheit geraten was ihnen die Kreuzritter jahrhundertelang antaten.
Nicht nur das.
Die in Spanien lebenden und zwischen 711 bis etwa 1100 vorherrschenden Muslime übten selten Gewalt gegen Christen.
Wie erstaunt waren die vorgeblich christlichen Eroberer als sie 1085 - nach fast vierhundert Jahren islamischer Regierung - Toledo "befreiten. Der Ortsischof kam mit seiner Anhängerschar und begrüßte die Conquistatoren: Niemand habe sie zur Konversion zum Islam gezwungen!
Es war stets umgekehrt.
Nachdem den Christen 1492 die Eroberung Granadas, der letzten islamischen Bastion auf europäischem Boden gelang, wurden die Friedensverträge gebrochen und die Mauren zur Taufe wie Vieh getrieben, um dann 1609 obendrein zur Auswanderung gezwungen. *
* Ich verfasste und veröffentlichte 2020 den 2-teiligen historischen Roman "Ordenspriester Dr. Jòse Carranza und sein Sohn" mit entsprechenden Dokumenten.
Was sich die sogenannten Christen überall wo sie obsiegten herausnahmen ist bis zur Stunde sichtbar: Immer noch weht das Banner Kaiser Konstantins von einer der bedeutendsten Kathedralen der Christenheit, der Hauptkirche zu Sevilla, als Wetterfahne.
An ihrer Stelle stand bis 1402- in Sevilla - die maurische Hauptmoschee. Diese Demütigung war zu viel.
Die Giralda ist das Wahrzeichen der Stadt ... „Giraldillo ist die den (christlichen) Glauben darstellende weibliche Figur mit der Fahne Konstantins.“ Baedekers Reiseführer, Spanien, 5. Auflage, 1992. S. 584
Um Unterwerfung und die von Jesus untersagte Form der Weltherrschaft, ging und geht es g e g e n Jesus.
Die Giralda ist das Symbol der Geschichte des königlichen Wortbruches der Vertreibung von 800 000 Mauren aus Spanien, so wie der Eliminierung der Juden. Sie entspricht dem konstantinischen Ungeist und Willen zur „Macht“. Beide Aktionen, zwischen 1492 und 1609 unter dem Kreuz ausgeführt, gehören zu den schändlichsten in der Historie der „Christen“heit.
Bezeichnend ist, dass der Hauptschuldige, Erzbischof Don Juan de Ribera, Valencia, durch Papst Pius VI., am 18. September 1796, für dieses Verbrechen und seine Intoleranz „selig” gesprochen wurde.
Da sich die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage von alledem deutlich abgrenzt, - auch indem sie das Kreuz als christliches Symbol ablehnt - ist eigentlich nicht zu befürchten, dass ein Muslime von den Korangelehrten als Apostat betrachtet wird, falls er sich dieser Kirche anschließt, obwohl es durchaus theologische Differenzen gibt, aber die Übereinstimmungen überwiegen.
Es ist wahr: Mormonismus und Koran sind Varianten desselben Glaubens. Sie preisen die Barmherzigkeit des "allein wahren Gottes". Beide stehen für Toleranz und gegenseitigen Respekt ein.
Erinnern wir uns wie großartig uns drei historischer Persönlichkeiten des wahren Islam erscheinen: Oben steht der persische Muslime, Arzt und Philosoph al–Rāzī .
Abū Bakr Muhammad ibn Zakariyyā al–Rāzī (854- 925)
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Soviel stand für ihn fest: Alle Kinder des Großen über den Sternen sollten gut zueinander sein, um IHN und sich selbst glücklich zu machen.
Al Razi, der bedeutendste aller Medizinlehrer lehrte: „Gott auferlegt uns, sich für das Wohlergehen jedes Menschen einzusetzen. Das Ziel des Arztes ist es, allen Menschen, selbst seinen Feinden, Gutes zu tun. Unser Beruf verbietet uns, jemandem Schaden zuzufügen: Mein Gott leite mich in der Wahrheit und nichts als in Liebe und Wahrheit zu leben.“
- „Unser Glaube verbietet uns, jemandem Schaden zuzufügen.“
Berühmt bis heute ist er, weil er in Bagdad Krankenhäuser so einrichtete, wie wir sie kennen. Seine Heilerfolge sind sensationell, seine Schriften bahnbrechend.
Abd er–Rahman III. war ein Held desselben Glaubens
Abd al-Raḥmān III (889/91 - 961)
Er stammte aus dem Haus der Umayyaden. Fast ein halbes Jahhundert lang regierte er das Kalifat Cordoba.
Er realisierte das herrliche Koranwort, das auch in der Bibel geschrieben steht: Gott ist Liebe. Dieser Große des Islams pries die Barmherzigkeit Allahs nicht nur mit den Lippen.
Er drückte seine Ehrfurcht zu ihm in seinem liebevollem Tun aus. Schon als zwanzigjähriger Fürst des Kalifats Cordobas begriff er, was jedes guten Regenten Pflicht ist. Er wirkte dem Glaubensgezänk entgegen, nachdem er erkannt hatte, dass jeder Mensch unantastbare Rechte besitzt, die Gott ihm gewährte. Abd–er Rahman wusste, dass eine Veredlung der Welt unmöglich ist, wenn deren Führer verwildern.
Mit seiner Weitsicht und Güte beglückte er alle.
Kann es Besseres geben?
Abd er–Rahman III. tadelte nicht, sondern ermutigte alle in seinem Herrschaftsbereich Lebenden, kameradschaftlich, ehrlich, wohlwollend und gut menschlich zusammenzuarbeiten. Er sagte es nicht nur. Er lebte es vor: Wer Jude war lebte unbeeiträchtigt jüdisch, Und die Christen konnten ihn nur loben.
Die islamische Welt kann stolz auf Herrscher wie Saladin (1138 - 1193) sein. 1187 waren die Truppen Saladins aufgestellt und bereit zum Angriff. Nahe Jerusalem schlug er die Kreuzritter. "Das Schlachtfeld von Hattin ist übersät
mit toten und verletzten Rittern.
Trotz seines eindeutigen militärischen Erfolges hält Saladin indessen kein Blutgericht über die Kreuzfahrerstädte und -burgen in und um Jerusalem herum ab. Ihre Bewohner dürfen meist einfach frei abziehen oder müssen dafür ein Lösegeld entrichten... Am 2. 10. 1187, ziehen die Besiegten, geführt von Heraklius, dem Patriarchen von Jerusalem, gefolgt von Priestern und Mönchen, die den Kirchenschatz der Grabeskirche mit sich tragen, in einem langen Zug aus der Stadt. Und: Jerusalem fällt - von einigen Auseinandersetzungen um die Stadt abgesehen - kampflos in die Hand Saladins, Die Eroberung Jerusalems war der "größte militärische Erfolg, der dem Islam unter seiner Führung beschieden war und beschieden sein konnte" und " für Saladin und für seine Glaubensgenossen in erster Linie ein religiöser Sieg; wie kein anderer Erfolg es vermocht hätte, verbreitete die Wiedergewinnung Jerusalems Freude in der ganzen islamischen Welt...
Doch Saladins Versuche, den Belagerungsring um die Stadt Akkon endgültig aufzubrechen, misslangen. Am Ende blieb Akkon nichts anderes mehr übrig, als vor Richard Löwenherz zu kapitulieren. Dieser ließ nach seinem Einzug in die Stadt 3000 Muslime ermorden. Seine Versuche, danach auch Jerusalem zu erobern, scheitern kläglich, und als Richard Löwenherz später, kurz nach dem dreijährigen Waffenstillstand von 1192, das Heilige Land frustriert verlässt, hat er Jerusalem, dessen Befreiung das Ziel des ganzen Unternehmens gewesen war, nicht einmal gesehen. Stattdessen bot er nach seinen erfolglosen Aktionen gen Jerusalem Saladin einen Waffenstillstand an, den dieser, ebenfalls kriegsmüde geworden, annahm... Als der Waffenstillstandsvertrag in Kraft tritt, bleibt dem Kreuzfahrerstaat noch ein schmaler Küstenstreifen zwischen Jaffa und Tyrus, ungefähr das Gebiet, das der heutige Staat Israel in den Grenzen vor 1967 umfasst. Die Christen erhalten den garantierten Zugang zu ihren heiligen Stätten. Knapp ein halbes Jahr nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens starb Saladin am 4.3.1193 in Damaskus... Sein ganzes Handeln muss aus seiner tiefen Gläubigkeit, seinem Verwurzeltsein im Islam verstanden werden. [...] Als Streiter wollte er den Islam stark machen und die Gläubigen schützen." Sein Ruf in der islamischen Welt weit über seinen Tod hinaus beruht nicht zuletzt darauf sich Saladin um muslimische Pilger ebenso kümmerte wie "um alle Personengruppen, die einer Unterstützung bedurften: Gelehrte und Studierende aus der Fremde, Arme und Waisen. [...]
Wenn Saladin Audienz hielt, war der Andrang der Bittsteller groß und keiner ging weg, ohne Hilfe erhalten zu haben...
So gab er seinen Besitz zum Wohle vieler, die es ihm mit echter Zuneigung dankten. Sie liebten Saladin, der gerecht, gütig und selbstlos war."
Blicken wir noch einmal zurück:
Bild von Marco Zanoli