Mittwoch, 29. Oktober 2014

Treueeid

Wenn auch der Zentralrat der Muslime in Deutschland, mit Paragraph 11 der islamischen Charta, vom 20.02. 2002, eine Anpassung an deutsches Recht vornahm, ist nicht ausgeschlossen, dass bei entsprechender Änderung der Machtverhältnisse jeder der sich des „Islamabfalls“ (dem keine Reue folgt) zu Schulden kommen ließ, die „islamrechtliche Tötung“ zu erwarten hat, obwohl der Koran keine Strafen für Apostaten im Diesseits vorsieht.
Deshalb sollten zuständige Verfassungsrechtler  prüfen ob es vertretbar ist, von ausnahmslos allen Aylsuchenden einen Treueeid auf Unterstützung unbeschränkter Religions-, Meinungs- und Gewissensfreiheit zu leisten.

Dienstag, 28. Oktober 2014

"Der Raub der im Jahr 325 in Nicäa geschah" by Gerd Skibbe





Drei Männer von den etwa 220 unterschriftsberechtigten hatten den Mut, bis zum Ende des 1. ökumenischen Konzils, 325, Kaiser Konstantins Drohungen zu trotzen. Presbyter Arius (260-337) und die beiden ägyptischen Bischöfe, Theonas und Secundus. Sie blieben dabei, dass es Häresie sei den in der Kirche gebräuchlichen Begriff  homo i usios zu löschen, indem das Jota entfernt wird. Das Wort homo i usios lehrt, dass Jesus ein anderer ist, als sein göttlicher Vater. Er sähe ihm ähnlich und daraus folgerte, dass Jesus der Auferstandene, der zur Rechten des Vaters sitzt, wie sein Vater eine Gestalt hat. Beide hätten ihr eigenes Gesicht. Zudem sei Jesus dem Vater nachgeordnet.

Unter Kaiser Konstantins Druck und bei abnehmender Willensstärke der Bischöfe erfolgte die verhängnisvolle Umdeutung:
Prof. Hans Küng, verweist darauf in seiner „Kleinen Geschichte der katholischen Kirche“:

 Konstantin selber läßt das nachher so sehr umstrittene unbiblische Wort wesensgleich griech. Homousios lat. ‚consubstatialis einfügen... Die Unterordnung des Sohnes unter den einen Gott und Vater (der Gott) , wie von Origenes und den Theologen der Vorzeit allgemein gelehrt, wird jetzt ersetzt durch eine wesenhafte, substantielle Gleichheit des Sohnes mit dem Vater


Jeder um intellektuelle Redlichkeit bemühte, fragte sich seit je, warum Konstantin gegenüber den Bischöfen Gewalt anwenden musste. Und er hat!
    seitens des Kaisers Konstantin wurde mit Drohungen und Ankündigung von Repressalien gearbeitet. Jeder Bischof wird einzeln vorgenommen. Ihm wird das Bekenntnis (das Nicänum) vorgelegt und er wird zugleich vor die Alternative gestellt, entweder zu unterschreiben oder in die Verbannung zu gehen... in Nicäa wird auch die Kirchenorganisation in die Organisation des Reiches eingepasst. Folgerichtig wurden alle in Nicäa gefassten Beschlüsse zum Reichsgesetz erklärt.“ 
Rudolf Leeb „Konstantin und Christus“ – die Verchristlichung der imperialen Repräsentation, Walter de Gruyter, 1992, S. 154
         „Noch mehr als dreißig Jahre später lehnen die Homöusianer das nicänische „homousious“ unter        anderem ab, weil Konstantin in Nicäa die Unterschriften der Bischöfe mit Gewalt erzwungen hatte...“
H. Chr. Brennecke „Ecclesia in republica“ Theologiegeschichte, de Gruyter S. 47, 48, 30

Sogar die katholische Quelle "Familia Spiritualis Opus" bekennt 2013:  
"Alles schien in bester Ordnung, jedoch hatten einige Bischöfe nur ein Lippenbekenntnis abgelegt, da Kaiser Konstantin mit der Verbannung für jener Bischöfe gedroht hatte, die das Bekenntnis nicht unterschrieben..."

Warum sollte Konstantin etwas erpressen, was ohnehin Lehrtradition der Kirche war?
Es war nicht erst Thomas Hägg der mit einem präzise formulierten Satz darauf hinwies, dass es Unrecht ist Arius als den großen unverbesserlichen Buhmann hinzustellen:

 "der Erzketzer Arius ist Traditionalist. Er steht fest auf dem Boden der kirchlichen Lehrtradition."
"Kirchen und Ketzer" 2004 und 2006, mit Unterstützung des norwegischen Forschungsbeirates für Klassische Philologie und Religionswissenschaft der Universität Bergen
Gert Haendler betont dasselbe, wenn auch mit anderen Worten, was die Arianer wirklich vertraten:

Einer ist der Gottvater aller, der auch der Gott unseres Gottes ist... Christus ist wohl Gott, aber er ist dem Vater unterordnet
Die Rolle des Papsttums in der Kirchengeschichte bis 1200“ Vandenhoeck & Ruprecht, 1993 S 56,141
Und unter www. dogmatic. „Die vornizänische Theologie“, 2009, Uni-Bonn, S. 145 heißt es:

Irenäus stellt das Gottsein von Sohn und Geist klar heraus, „beiden kommt ein personales Sein zu, da sie gemeinsam mit dem Vater handeln.“

Ältester Arius und seine treuesten wurden dennoch zu Ketzern erklärt. Wenig später stellte Konstantin sogar das Lesen arianischer Schriften unter Todesstrafe.

Gott durfte kein menschliches Angesicht haben.
Immer wieder richtet Athanasius (298-373) der Gegenspieler des Ältesten Arius die Pfeilspitze gegen  alle die meinten Grund zu haben sich Gott mit einer menschlichen Gestalt vorzustellen.
Hassvoll attackiert er in zahlreichen Schriften die Arianer als Gottesfeinde.

   "... wenn aber Gott nicht wie ein Mensch (aussieht), er ist es nämlich nicht, so darf man auf ihn keine menschlichen Eigentümlichkeiten übertragen,... sie (die Arianer) schufen diese trügerischen Sprüchlein und Häresie"  Maßgebliche Werke des Hl. Athanasius in der Übersetzung der"Bibliothk der Kirchenväter". Aus der 1. Rede

 Er befolgt selber den Rat seines gleichgesinnten BischofsAlexander:

    "Dem Arius muss man Widerstand leisten bis aufs Blut " 
 Pfarrer Ernst Ferdnand Klein "Zeitbilder der Kirchegeschichte"

Wenn er und seine "nicänische" Anhängerschaft, in ihrer Bereitschaft Andersdenkende umzubringen, geahnt hätten, dass ein Papst des 21. Jahrhunderts, Benedikt XVI., ihnen widersprechen würde, ob sie sich wohl besonnen hätten?

Bekanntlich ließ Johannes Calvin - wie Martin Luther ein "Nicäner" - noch 1200 Jahre nach Nicäa den Arzt Michael Servet verbrennen, weil er in seinen Publikationen z. B. in "De trinitatis erroribus" (1531), contra Athanasius und gegen die ganze christliche Welt verbreitete:
"Gott hat ein Gesicht!"


 

                                                            Michael Servetus 1509 -  1553

 




Papst Benedikt XVI. korrigierte in seiner 1. Enzyklika  am 23. Januar 2006 das bislang unantastbare Athanasium in seiner Unfrieden stiftenden Passage: 

Dantes „Göttliche Komödie“ habe ihn ... inspiriert, ... wo ein „kosmischer Ausflug“ im inneren des Paradieses zum innersten Licht der Liebe führe, „die Sonne und Sterne zugleich bewege“. – Das tiefste Innere dieses unzugänglichen Lichtes sei jedoch nicht etwa ein noch gleißenderes Leuchten oder noch helleres Scheinen, sondern das zarte Gesicht eines Menschen, das dem Seher da endlich auf seiner Suche entgegentrete. Dies sei „etwas vollkommen Neues“. Das menschliche Antlitz Jesu Christi, das Dante im Inneren des innersten Geheimnisses Gottes erkenne, sei „noch viel bewegender als die Offenbarung Gottes in der Form des Dreifaltigen Kreises von Erkenntnis und Liebe. Gott, das unendliche Licht, ... besitzt ein menschliches Gesicht.“ 

Anscheinend bezog der Papst sich auf dieses oder ein ähnliches Bild:

Der Dreifaltige Kreis symbolisierte die göttliche Trinität

Während seiner Begegnung mit den Priestern der Diözese Rom am 22. Februar 2007, also ein Jahr später, erhärtete Benedikt: 
 „Gott ist nicht bloß ein ferner Schatten, eine »erste Ursache«, sondern er hat ein Antlitz: Es ist das Angesicht der Barmherzigkeit, das Angesicht der Vergebung und der Liebe, das Angesicht der Begegnung mit uns. Diese beiden Themen durchdringen sich also gegenseitig und müssen immer zusammengehen.“
Diese Aussagen sind eben sowohl großartig wie schön. Danke Papst Benedikt. Sie haben es wunderbar gesagt.  Großes Schweigen folgte.
Wieviele Katholiken es überhaupt bemerkt haben ist unklar.
"Mormonen" indessen glaubten immer, wie Arius (250-337) und wie Origenes (185-254), dass da drei Götter sind - eine Dreiheit die in ihren Absichten und in der Liebe einig ist -. Dafür mussten sie leiden.
Die offizielle Lehre der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage lautet:
„Wenn der Erretter erscheinen wird, werden wir ihn so sehen, wie er ist. Wir werden sehen, dass er ein Mensch ist gleich wie wir.“ Lehre und Bündnisse 130: 1

Sowie:
„Der Vater hat einen Körper aus Fleisch und Gebein (nicht Blut! G. Sk.), so fühlbar wie der eines Menschen, ebenso der Sohn, aber der Heilige Geist hat keinen Körper aus Fleisch und Gebein, sondern  ist eine Person aus Geist.“ Lehre und Bündnisse 130: 22


Zu dem Vollzug der ersten Todesstrafen wegen arianischer Gesinnung -  weil Arianer angeblich „die Göttlichkeit Jesu leugneten“ kam es bereits 366 in Rom:
So eroberte der durch den Kaiser und seinen Anhang herbeigerufene Geist der Intoleranz und des Hasses die Kirche. Sie konnte ihn nicht mehr loswerden.
Bald ging es nicht mehr um wahr oder unwahr, sondern um Privilegien und Machtzuwachs. Die Athanasianer hießen Katholiken und nur ihnen sollte der Sieg zuteilwerden, ganz gleich welche Mittel eingesetzt werden mussten, denn das sei ausgemacht, die Arianer waren Gottesfeinde!
An einem Herbsttag des Jahres 366 sitzen etwa 150 Menschen in ihrer kleinen Kapelle, sie hören einer Ansprache ihres Bischofs zu, als plötzlich jemand von außen in den kleinen Saal stürzt und schreit: Sie kommen! Man kann sich die Mütter vorstellen die gerade ihr arianisches Bekenntnis mit einem lauten, gemeinsamen „Amen!“ unterstrichen:
„Jesus ist der „filius unigenitus, Dominus et noster... wir glauben an Gott den Vater und an seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn und Gott, Werkmeister und Bildner der gesamten Kreatur, der seinesgleichen nicht hat.“  
Authentisches Bekenntnis des arianischen Gotenbischofs Wulfila
Ein "Normalchrist" wäre wohl außerstande überhaupt einen Unterschied zu seinem eigenen Glauben zu entdecken. Damals aber galt solcher Glaube  als Verbrechen, weil mit ihm eben die Erkenntnis  einherging: "Unser Herr und Gott Christus hat eine Gestalt und ein Angesicht.“
„…(um) acht Uhr morgens, kam   (Papst Damasus) mit seinem  gottlosen Anhang heran. ... mit (dem) gesamten Klerus, alle mit Beilen,  Schwertern und Knitteln bewaffnet...“ Pfarrer Martin Rade lic. Theol. „Damasus, Bischof von Rom“, 1882, S. 1

Die "Nicäner" lärmten nicht nur. Sie mordeten. Schließlich trugen sie 137 Erschlagene, allesamt Arianer heraus.
 
„Nach Liberius' Tod wurde Damasus I. 366 zu dessen Nachfolger gewählt; eine Minderheit hatte schon zuvor aber Ursinus gewählt. Kämpfe und blutige Auseinandersetzungen folgten - zuletzt in der Basilika  Liberii (auch Sicinini) mit mehr als 100 Toten;..." Ökumenisches Heiligenlexikon
"Nicäner" nennen sich direkt und indirekt diejenigen die sich der "christlich- ökumenischen Kirchengemeinschaft" verbunden fühlen.
Doch bedenken, Nicäner waren es die Joseph Smith 1844 ermordeten. 
"Nicäner" waren es, die im Winter 1846 die Mormonen aus Nauvoo, Illinois gnadenlos ins eiskalte Niemandsland trieben. Für dieses Verbrechen entschuldigte sich am 1. April 2004, das Repräsentantenhaus des Bundesstaates Illinois einstimmig.    

On April 1, 2004, the Illinois House of Representatives unanimously passed a resolution of regret for the forced expulsion of the Mormons from Nauvoo in 1846  Sanford, Melissa (8 April 2004). "Illinois Tells Mormons It Regrets Expulsion". The New York Times.
Drei Jahre nach dieser Entschuldigung, 2007 schrieb der Präsident der Predigerseminare der südlichen Baptisten der USA Dr. Albert Mohlers: 
„The Mormon doctrine of God does not correspond to the Christian doctrine of the Trinity. Mormonism rejects the central logic of this doctrine (one God in three eternal persons) and develops its own doctrine of God - a doctrine that bears practically no resemblance to Trinitarian theology. 
 „Momonism Is Not Christianity“ Blogalogue – Debates about Faith, June 2007 
So schrieb der amerikanische Autor Warren Smith: 
 „The LDS-Mormons are definitely dangerous and are to be categorised as a sect. In Europe, however, they do not pose a social hazard, as they are too insignificant for that. In the US one cannot make this statement so clearly, since – compared to the share of the population, politically they are represented above average... The Mormons are dangerous, because they reject the Nicene-Trinitarian confession." Religion Dispatches“ of May 27th, 2011
„… Mormonen sind gefährlich, weil sie das Nicänum ablehnen…“
Dies entspricht dem Geist, der zur Vernichtung der römischen, (mormonisch!-) arianischen Gemeinde des Bischofs Ursinus, im Jahr 366, führte. 
Dieser Geist führte dazu. dass im Jahr 385 sechs spanische Bischöfe in der deutschen Stadt Trier hingerichtet - geköpft - wurden. Sie hatten es gewagt sich einer weiteren Konstantinisierung der Kirche und dem Nicänum zu widersetzen.

Dies ist der Geist der den Kaiserberater und Mailänder Bischof Ambrosius  verführte zum Krieg gegen die (mormonisch-) arianischen Ostgoten  zu hetzen… Unvergessen ist, dass die Arianer teilweise ausgerottet wurden, weil fromme katholische Prediger verkündeten: 
wer nicht nicänisch glaubt der ist gefährlich.
Sachlich festzuhalten ist, dass immer noch nur wenige Christen wissen, dass die von Warren Smith und Albert Mohlers angesprochene "Nicene-Trinitarian confession" (das Nicänaum oder das Athanasium) im Jahr 325, von einem Mann der Gewalttätigkeiten, Konstantin, der Kirche aufgezwungen wurde. 
Er ließ jeden ermorden der es wagte sich seinem Willen zu widersetzen. Dazu zählten Maxentius, Kaiser von Rom, 312 und Schwager Licinius Kaiser des Ostens, 324. Ebenso erging es seinem Schwiegervater Maximian 310. Seinen Sohn Crispus und die eigene Ehefrau Fausta ließ er angeblich wegen eines vagen Verdachtes, 325, töten, ebenso Licinius kleinen Sohn der irgendwann zu einer Gefahr für ihn heranwachsen könnte.
Germanenfürsten die  für die Freiheit ihrer Völker kämpften, aber in seine Gefangenschaft gerieten, ließ er von wilden Tieren, in seiner Arena zu Trier, zerreissen.
Sein ganzes Denken war heidnisch, antichristlich. Mit dieser Einstellung hat er das Urchristentum vernichtet und seine eigene Kirche - die Reichskirche -  geschaffen.
Die ganze Reichkirche bestand aus Katholiken die auf das Nicänum verpflichtet waren.

Nichts als Unheil hat es angerichtet und Verwirrung gestiftet, wie Basilius, ein Konzilsteilnehmer in Nicäa damals  entsetzt schrieb, "jeder schlug sich - nach Nicäa - mit jedem, es ging zu wie in einer Seeschlacht bei Nacht."
Wir schulden den nach Millionen zählenden unschuldigen Opfern des Nicänums Respekt.
 
Könnte es nicht sein, dass Gott Jesus Christus seine Kirche wiederherstellte, indem er sich einen unbedarften Knaben namens Joseph Smith als Werkzeug aussuchte? 
Jedenfalls ist sie tolerant. Sie droht niemandem. 
Jedenfalls sieht sie der vornicänischen Kirche - die als "arianisch-origenistisch" diffamiert wurde, - verblüffend gleich.
Ist es nicht an der Zeit, das zu bedenken?

 

Sonntag, 5. Oktober 2014

Evangelischer Professor lobt Joseph Smith

Prof. Dr. theol. Heikki Räisänen, Spezialgebiet Exegese des Neuen Testaments und Forschungsprofessor der Akademie von Finnland verfasste den entschieden zu wenig beachteten Artikel der im Februar 1984 in der "Theologischen Literaturzeitschrift" 109. Jahrgang erschien:

„Joseph Smith und die Bibel“ (ISSN 0040-5671)
Heikki Räisänen (Dez. 1941 )

Prof Raisänen beschäftigte sich mit der Frage, wie - aus theologisch-großkirchlicher Sicht - die Korrekturen zu werten sind, die Joseph Smith an Bibeltexten vornahm.

Die Einschübe oder Textänderungen sind als Inspirierte Version bekannt. (Inspired Version)

Immer wieder attackieren  uns außenstehende Christen, Geistliche oder auch einfache Gläubige, Josph Smith hätte die Bibel geändert. Das ist zwar zutreffend, aber ehe jemand sich negativ äußert, möge zuvor bedenken wovon er redet. Heikki Räisänen sagt nach einer kurzen Einleitung:


Das Wort Gottes kann keine Widersprüche enthalten. Wo Joseph Smith Widersprüche entdeckt, gleicht er sie aus. Viele seiner Harmonisierungsmaßnahmen sind heute noch aus Werken großkirchlicher Fundamentalisten bekannt. Der Unterschied ist nur , dass Smith sich nicht mit einer harmonisierenden Auslegung begnügt, sondern den Bibeltext selbst verbessert.“

Räisänen benutzt tatsächlich den Begriff: "verbessert". Das ist zunächst verblüffend, denn, die Frage ob man die Bibel verbessern kann oder nicht, ist eigentlich mit einem klaren Nein zu beantworten. Hier wäre der Ansatz zu destruktiver Kritik gegeben, doch das Gegenteil ist der Fall. 

Um das zu belegen, greifen wir aus der Fülle der Fallbeispiele, die der finnische, evangelische Theologe bringt, einige heraus.  
Räisänen verweist beispielsweise auf den

theologisch wichtigen Widerspruch, der zwischen den Angaben des Exodus über den Umgang Moses (und anderer) mit Gott und der kühnen Behauptung von Joh: 1:18 besteht, niemand habe je Gott gesehen. Während großkirchliche Auslegung geneigt ist, die alttestamentlichen Aussagen abzuschwächen, geht Smith, dem die Diskrepanz nicht entgangen ist, den umgekehrten Weg und korrigiert den johanneischen Text. Joh 1: 19 lautet (in der Inspired Version von J. Smith) also: „Niemand hat Gott je gesehen, außer demjenigen, der über den Sohn Zeugnis abgelegt hat.“

... auch das klassische Problem des Gottesnamens, der lt. Exodus 6: 3 erst dem Mose offenbart wird, während er doch bereits in der Genesis gebräuchlich ist, löst Joseph Smith... indem er aus dem Satzende eine rhetorische Frage macht: „and was not my name Jehova known unto them?“...
Einer der schwierigsten Anstöße für konservative Bibelauslegung ist die unerfüllte Naherwartung. Auch in diesem Fall vertritt Smith eine Deutung, die heute noch in großkirchlichen Konservativismus gang und gäbe ist; der Unterschied ist wieder einmal der, dass er den Text selbst im Sinne der Auslegung ändert. Die Aussage, dieses Geschlecht werde nicht vergehen, bevor alles geschehen sein wird. Matth: 24: 34 wird verbessert: „This Generation, in which these things shall be shown forth, shall not pass away, until all I have told you shall be fulfilled“ dem entsprechend sagt Jesus (bei Joseph Smith) in Matth: 24: 42 nicht „ihr seht dies:“ sondern „meine Erwählten... werden sehen."

Der Rat, dass der Ehemann sein soll als hätte er keine Frau, wird auf die Missionslage durch den Zusatz bezogen: „for ye are called und chosen to do the Lords work“

Konsequenterweise wird festgehalten, dass Jesus nicht am Ende der Tage auf Erden erschienen ist, sondern in der Mitte der Zeit“ z.B. Genesis 6: 60 in der Inspired Version....

Die vielleicht auffälligste Neuerung von allen ist die, dass Smith die Menschheit vom Uranfang an über die Ankunft des Messias Jesus am genauesten unterrichtet sein läßt. Die künftige Heilsgeschichte ist ihr von den frühesten Tagen bekannt... Der mormonische Kommentator Matthews bemerkt dazu: Da die frühen Patriarchen das Evangelium hatten und seinen Vorschriften gehorchten, ist es offenbar, dass der Plan der Erlösung konstant ist und durch die Geschichte der Welt hindurch derselbe gewesen ist. „Dies ist nicht so offenbar in der King James Version!“
In der Tat nicht!
Bei aller Naivität der Lösung sollte zugestanden werden, dass Joseph Smith hier seinen Finger auf ein wirkliches Problem, auf einen heiklen Punkt in der Heilsgeschichte gelegt hat. Wie steht es eigentlich mit Gottes Plan, wenn mit Christus ein neuer Heilsweg eröffnet worden ist, von dem die Alten noch nichts wussten? War den früheren Generationen ein echter Heilsweg offen, etwa in der Form der Buße und der freudigen Annahme des göttlichen Gesetzes?
Wenn nicht, hat dann Gott nicht die alttestamentlichen Frommen irregeführt, indem er ihnen ein Gesetz gab, das das Leben verheißt (z.B. Lev 18: 5) und keinen Hinweis auf seine eigene Vorläufigkeit erhält?
Räisänen verweist dann auf den 1. Clemesbrief indem auch  von dort her Joseph Smiths Linie bestätigt wird:

Clemens versichert, Gott habe von Ewigkeit her alle Menschen auf dieselbe Weise gerechtfertigt, und zwar durch den Glauben... er habe von Geschlecht zu Geschlecht denjenigen Gelegenheit zur Buße gegeben, die sich ihm zuwenden wollten“

Mit der Kontinuität der Heilsgeschichte hängt es ferner zusammen, dass Smith die paulinische Rede vom Gesetz als Ursache der Sünde oder von seiner sündenvermehrenden Funktion abschwächen muss.... auch diesmal befindet Joseph Smith sich in guter Gesellschaft....


Bei der Umgestaltung (einiger Passagen bei Paulus) bringt (Joseph) Smith ein erstaunliches Maß an Scharfsinn auf, mehrfach entsprechen seine Beobachtungen im großen denen moderner Exegeten...


Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Joseph Smith durchgehend echte Probleme erkannt und sich darüber Gedanken gemacht hat... Wie durch ein Vergrößerungsglas lassen sich (bei Joseph Smith) die Mechanismen studieren, die in aller apologetischer Schriftauslegung am Werke sind; die zahlreichen Parallelen zum heutigen Fundamentalismus aber auch zur raffinierten Apologetik etwa der Kirchenväter sind hochinteressant...“

Räisänen fasst schließlich zusammen:


Mit diesen Beispielen aus den Werken Joseph Smiths, sowie aus der neueren Literatur über den Mormonismus hoffe ich hinreichend angedeutet zu haben, dass eine ernsthafte Beschäftigung mit den Werken des Mormonismus eine lohnende Aufgabe nicht nur für den Symboliker und den Religionswissenschaftler ist , sondern auch für den Exegeten und den Systematiker. Der um Fairnis bemühte Forscher kann ihnen den Wert als in ihrer Zeit und Umgebung als sinnvole Neuinterpretation der religiösen Tradition gar nicht so leicht absprechen…“

Samstag, 4. Oktober 2014

"Hetzer bringen eine Stadt in Aufruhr, Weise beschwichtigen sie."

Dieses "Sprüche"-zitat der Bibel war zu allen Zeiten aktuell. 

Doch die Hetze, die im 20. Jahrhundert an der Tagesordnung war, übertraf in seiner Fülle, Frechheit, an Dummheit, Arroganz und Folgenschwere alles bislang Dagewesene. In Mitteleuropa waren an solchen Unfriedlichkeiten ausschließlich Christen  beteiligt - auch wenn viele längst vom Glauben abgefallen waren wie der Oberhetzer Joseph Goebbels.
(Die Forschung vertritt teilweise, dass der Eintrag des katholisch getauften Joseph Goebbels in sein Tagebuch, er sei wegen der Eheschließung mit Magda geschiedene Quandt exkommuniziert worden nicht zutrifft.)
Viele hetzten damals und nicht nur damals, als befänden sie sich immer noch im hochchristlichen Mittelalter, gegen harmlose Juden und vor allem in der späteren Sowjetunion gegen gemäßigte Sozialdemokraten. Sie schmiedeten dort wie hier  finsterste Pläne, das lag auf der Hand. Die Wirklichkeit übertraf dann alle Befürchtungen um ein Vielfaches.
Niemand, nachdem sie mit List  die Macht "ergriffen", konnte die Verwirklicher beschwichtigen.
Es ging um die Macht.
In Russland hieß es zu Lenins Zeiten: 
"Alle Macht den Räten!" Das sollte suggerieren: Alle Macht dem Volk!
In der Realität führte diese propagandistische Parole direkt in die Unmündigkeit des Volkes. Es war blanke Hetze. 
Jahrzehntelang unterdrückte die Geheimpolizei das Gewissen ganzer Völkerschaften des Riesenreiches.

Obwohl Christus immer noch verlangt, dass jeder Baum, der keinen guten Früchte hervorbringt abgeschnitten werden muss - etwas das die Kirche Jesu Christi der HLT praktiziert indem sie Mitglieder ausschließt die schwere Verbrechen begehen und sogar schon im Fall wiederholten Ehebruchs - wurde niemand wegen erwiesener  Unmenschlichkeit von den Großkirchen exkommuniziert.
Ist das nicht wahr? Bedauerlicherweise ermöglichten gerade großkirchliche Kreise in nicht wenigen Fällen Haupttätern, 1945, unmittelbar nach Kriegsende, die Flucht vor der Justiz. 
Paulus vertrat vehement die von Jesus eingeführte Ordnung, die eben das verbot. Klipp und klar steht es, im 1. Korintherbrief im Kapitel 5 niedergeschrieben:

"Habt nichts zu schaffen mit einem, der sich Bruder nennt und dennoch Unzucht treibt, habgierig ist, Götzen verehrt, lästert, trinkt oder raubt; mit einem solchen Menschen sollt ihr nicht einmal zusammen essen.
Ich will also nicht Außenstehende richten - ihr richtet ja auch nur solche, die zu euch gehören -,
die Außenstehenden wird Gott richten. Schafft den Übeltäter weg aus eurer Mitte!"

Das ist kein Ratschlag sondern ein Gebot. Wer seine Frau oder seinen Nachbarn betrügt, oder gar andere Menschen verfolgt, hat sein Bündnis, das er mit seinem Bekenntnis einging, ohnehin gebrochen. Es muss und kann eventuell erneuert werden, aber, nicht bevor die Untaten aufhörten und eine Zeit der Bewährung geleistet wurde.
Es ist schwer zu verstehen: in der katholischen Kirche dürfen Ehebrecher und Verbrecher, nachdem sie gebeichtet haben umgehend an der Kommunion teilnehmen, wiederverheiratete Geschiedene  dagegen nicht.
Auf verhältnismäßige "Kleinigkeiten" das größere Gewicht zu legen ist schon fraglich. 

Einer der wirkungsvollsten Zerstörer Israels, in der Hitlerzeit war Adolf Eichmann. Er war der "Organisator der Endlösung der Judenfrage". Er gehörte zu den schlimmsten Übeltätern aller Zeiten, wenn man die Auswirkungen betrachtet.

Er glaubte den Hetzern bedingungslos und diente ihnen bedingungslos. Er hätte jedoch, gemäß Christi Weisung von der evangelischen Kirche, der er durch Taufe angehörte, total abgeschnitten werden müssen. 
Nichts von alledam.
Im Gegenteil.
Zumindest taten katholische Kirchenleute ihr "Bestes" ihn vor Strafe zu schützen.
Eichmann bekannte später:

Ich erinnere mich in tiefer Dankbarkeit an die Hilfe katholischer Priester bei meiner Flucht aus Europa und entschied, den katholischen Glauben zu honorieren, indem ich Ehrenmitglied wurde - Der Organisator der "Endlösung", der Protestant Adolf Eichmann, 1961 in Kleine Israel-Chronik Hagalil, 2010


Wikipedia sagt:
 

"Mit Hilfe des Sterzinger Pfarrers Johann Corradini gelangte Adolf Eichmann  über die österreichische Grenze nach Südtirol, wo er im Franziskanerkloster Bozen untergebracht wurde. Im Jahre 1950 hatte er genug Ersparnisse zusammen, um mit Hilfe deutsch-katholischer Kreise um den österreichischen Bischof Alois Hudal im Vatikan über Italien entlang der sogenannten Rattenlinie nach Argentinien auszuwandern.

Natürlich verlangt Gott von uns , dass wir allen Menschen vergeben, - und ich glaube auf Grund mormonischer Theologie -  dass sogar dieser Mann, wenn er tiefe, ehrliche Reue zeigt, irgendwann in der Ewigkeit tatsächlich allseitige Vergebung erlangen könnte - aber in diesem Fall vermag meine Vergebung gar nichts. Millionen Juden waren es, die er den Henkern auslieferte. Sie sind es die Vergebung gewähren können oder auch nicht.
Selbst Gott kann ihm vorher nicht vergeben. Matth 5: 25-26

 Ich frage mich, warum Mormonen so erpicht darauf sind als Christen zu gelten, nachdem viele , zu viele, dieser Kategorie, gezeigt haben, dass sie Jesus die Stirn bieten. 
Wenn Ambrosius von Mailand ein Christ war, einer der zum Völkermord gegen die Goten aufrief, - und zwar in seinem Werk "De fide", das an Kaiser Gratian gerichtet ist - weil ihm, Ambrosius, dieser Goten Christentum nicht gefiel, und wenn auch Papst Damasus, der im Jahr 366 an der Spitze eines Schlägertrupps marschierte um eine ganze Christengemeinde zu erschlagen ein Christ war,
(- seine Kirche ehrte ihn bislang sogar mit Gedenktagen, -) und wenn Urban II. der zu den mörderischen Kreuzzügen aufrief und Papst Innozenz III. der die harmlosen Waldenser ausrotten wollte und das fast geschafft hat, allesamt Christen waren, dann kann und will ich keiner sein.

Selbst Hitler war zumindest nomineller Christ. Niemand hat ihn exkommuniziert. 

Adolf Hitler 1889-1945
Hitler trat auch nie aus der katholischen Kirche aus. Er verehrte Luther als größtes deutsches Genie, wegen dessen Judenhass.
Warum soll ich Wert darauf legen ein Christ unter Christen zu sein? 
Ich möchte jedoch der Kirche Jesu Christi angehören, weil sie tolerant ist, jedoch nicht gleichgültig wenn dumme Theorien zur Glaubenslehre und törichte Konzilsbeschlüsse als heilsnotwendig erklärt werden. Meine Kirche liebt die Juden und die Araber. Sie ist weitherzig, aber nicht blind auf beiden Augen. Sie erlaubt es einen Ehevertrag durch Scheidung zu kündigen, wenn diese Ehe zur ständigen Qual wurde. Etwa wenn einer Alkoholiker wurde oder ein fauler Strick und Sadist obendrein ist, oder absolut egoistisch.
Meine Kirche kämpft darum grundsätzlich jede Ehe stabil zu machen, zu einem Zustand in dem sich alle geborgen fühlen die dazu gehören, aber sie stemmt sich nicht unvernünftig gegen den nicht unberechtigten Wunsch der Partner, weil die ihren freien Willen haben.
Meine Kirche lehrt auch nicht, das Sex nur zum Zweck Kinder zu zeugen legitim ist.
Ihr ist Heuchelei zuwider, und zwar nicht nur weil Jesus Heuchelei verabscheut.
Meine Kirche lehrt, dass wir niemanden verletzen dürfen, dass wir vergeben sollen und großherzig über kleine Fehler des anderen hinwegsehen.

Meine Kirche droht nicht, aber sie warnt, dass wir für jede Tat uns selbst, unserem Partner und Gott gegenüber rechenschaftspflichtig sind.
Meine Kirche hat nie gelehrt, wenn man kein "Mormone" ist kommt man in die Hölle. Sie sagt, das Gott unser Herz ansieht, dass er unsere Absichten kennt.
Belohnt wird nur wer sich anstrengt andere und sich selbst wirklich und dauerhaft glücklich zu machen.
Meine Religion ist wie die jüdische eine des Tuns des Guten.
"Tut es", sagte Jesus, "wer es nicht tut, - das Gute, - der hat auf Sand gebaut." 
Meine Kirche beschwichtigt die Hitzigen, die die ganze Welt einreissen möchten, aber selbst noch kein Haus gebaut haben.









Sonntag, 28. September 2014

Sex im Leben der Mormonen

Mormonen, Katholiken und andere, wenn auch keineswegs alle Christen, sehen sich in der Pflicht den Willen Gottes zu tun.

Paulus brachte es mit einem kurzen Satz auf den Punkt:

"Das aber ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr meidet die Hurerei. 1. Thess. 4:3

Im Kontext der Bibel ist gemeint: der Wille Gottes verlangt, dass ihr  das Fremdgehen, den Sex vor und ausserhalb eurer Ehe meidet.

Man denke nur an die Zehn Gebote, die unentwegt warnen zu begehren, was einem nicht zusteht, wie etwa "deines Nächsten Weib".

Nirgendwo kann eine ideale Gesellschaft hervorkommen und bestehen, wenn nicht klare Grenzen gezogen werden.
Es war ein Fehler den eine Anzahl Bischöfe im frühen 4. Jahrhundert begingen, indem sie eigene und zudem törichte Ideen in die Kirche einfügten, die schließlich zur Ehelosigkeit christlicher Priester führten, weshalb die Heuchelei zunahm. Biographien wurden gefälscht und schlimmeres. Legenden traten an die Stelle echten Lebens. Lügen mussten als Kitt dienen.
Das Gesicht der Kirche änderte sich rasant, als sowohl der Zugang zum Priestertum wie die Priesterehe erschwert wurden. Nun zerbricht die römisch-katholische Kirche eben deshalb, der Kitt bröckelt.
Es kann nicht länger verschwiegen werden, dass Priester aller Kirchen - wie auch Nonnen - nur Menschen sind.
Gott hat weder sie, noch uns, auf ein Mönchsleben hin erschaffen.
Es ist ein verhängnisvoller Fehler, den Topf über das Feuer zu hängen, aber zugleich einen festen Deckel darüber zu stülpen.

Es gibt viel Kritik an mormonischem Sexualverhalten, aber zu Unrecht.

Ich denke, dass ich ein "normaler" Mann bin. Dennoch hielt ich mich daran, dass man als Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage jede Art sexueller Aktivität unterlässt, bis der Eintritt in eine rechtmässig geschlossene Ehe eben das erlaubt, was jeder Normale sich erträumt,  was natürlich nicht einfach, aber möglich ist. 
Die Versuchungen sind und bleiben dennoch allgegenwärtig, gleichgültig ob man verheiratet ist oder nicht.

Doch wenn man "Treue" schon zuvor eingeübt hat, ist es leichter zu widerstehen. Man kann den (diesbezüglichen) Willen Gottes zum eigenen Willen machen.
Man geht millionenfachen Problemen aus dem Weg.

Das macht den Unterschied aus. 









Mittwoch, 24. September 2014

Friedensengel unserer Tage

Herr Pastor Heydenreich kannte einige Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage persönlich, darunter die Kinder meines Sohnes Hartmut. 
Er wusste, um was es ging, als er uns, 1997, mit einer Wanderausstellung in die Ecke bedrohlicher Sekten stellte.


Er wusste, dass "Mormonen" sich nie an Massen wenden, sondern immer an den einzelnen Vernünftigen, der sich längst der beschämenden Geschichte des weltweiten Christentums bewusst geworden war.
Das ist es was sie, trotz gegenteiliger Aussagen, mehr fürchten als die Pest, das ernsthafte Abwägen von Tatsachen, denn es ist unleugbar: Mormonismus ist nicht mehr und nicht weniger als das wiederhergestellte Original der Urkirche.

Siehe "Streifzüge durch die Kirchengeschichte" 600 Belege, 200 S. unter
Pastor Heydenreich befürchtete, dass die Missionare der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage aktive Mitglieder seiner Gemeinde überzeugen könnten, "Mormonen" zu werden.

Herr Heydenreich versprach mir außerdem schriftlich er werde eine gehörige Antwort auf meine Broschüre "Konstantin oder Jesus" geben, weil ich ihm darin Vorwürfe nicht ersparen konnte.  Es sind mehr als 10 Jahre vergangen, aber die Erwiderung blieb aus!
 
Pfarrer wie Herr Heydenreich beteuern immer wieder:
Ihr "Mormonen" glaubt doch nicht im Ernst, euer amerikanischen Sektenkitsch könnte mit unserer Heilslehre konkurrieren! Wir haben nichts zu fürchten!
Ich fragte ihn und seine Gesinnungsgenossen:


"Und warum stellt ihr uns dann in eine Reihe mit den Satanisten?"

Es ist erwiesen, sie gehen jedem Gespräch, das offen geführt wird, aus dem Weg:

Sektenbeauftrage wie Herr Pfarrer Thomas Gandow, Berlin taten jedenfalls alles um Gespräche zwischen „Mormonen“ und "Christen" zu unterbinden. 
Warum, wenn seine Seite doch die stärkeren Argumente hat? 
Wie der „Oranienburger Generalanzeiger“ berichtete, versuchte Herr Gandow, an einem Dezemberabend 1999, mit seinem Auftritt im Gemeinderaum der evangelischen Kirche zu Glienicke alles, um „zwischenmenschliche Gespräche“ evangelischer  Mitglieder mit den „Mormonen“ zu verhindern, obwohl die zu dieser Zeit in unmittelbarer Nachbarschaft ihr gerade fertig gestelltes Gemeindehaus für alle Bürger öffneten. 

Ich fragte ihn in einem Brief und per veröffentlichtem Leserbrief: 

"Wie Sie, Herr Pfarrer Gandow, in der evangelischen Gemeinde zu Glienicke, ausführten, halten Sie „zwischenmenschliche Gespräche doch für eher subjektiv“, so als wären Sie der Sachwalter reiner Objektivität. 
Glauben Sie allen Ernstes, dass sich, auf Dauer, Kontakte und Gespräche zwischen „Christen“ und „Mormonen“ vermeiden lassen?"
Auch wenn einige Damen und Herren Christen das meinen, verseucht sind wir nicht.





Weder Herr Heydenreich noch Pfarrer Joachim Keden, Düsseldorf konnten, als sie auch von mir angesprochen wurden moralische Bedenken, noch einleuchtende Gründe für ihre abweisende Haltung anführen.
Beide Herren urteilten jedoch nicht aus Unwissenheit. Sie ließen dennoch zu, dass Mormonen fast in einem Atemzug mit Satanisten genannt wurden.
Dafür haben sie dermaleinst geradezustehen.

Beide wussten substantiell, was auch die „Enquete-Kommission“ des Deutschen Bundestages  in ihrer 13. Wahlperiode (1996) angemahnt hatte:  

„Wenn religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften öffentlich mit dem abwertenden Begriff „Sekten“ klassifiziert werden, kommt dies einer Anklage und einer Verurteilung gleich… Eine als „Sekte“ bezeichnete religiöse und weltanschauliche Gemeinschaft ist gesellschaftlicher Ablehnung oder gar Verachtung ausgesetzt. Sie wird in der öffentlichen Diskussion häufig als generell und bedrohlich wahrgenommen. Dies gilt auch dann, wenn sich diese Organisation und ihre Mitglieder rechtlich und moralisch nichts zuschulden haben kommen lassen… Es sollten abwertende Verallgemeinerungen vermieden werden, die das gesamte Spektrum religiöser und weltanschaulicher Minderheiten unter einen unzulässigen Generalverdacht stellen.“ S. 190 Endbericht, Juni 1998


Der deutsche Baptistenprediger Jürgen Tibusek, Dozent für Religionswissenschaften, formulierte schon 1991:  

Die „innere Bestätigung“, die sie empfinden, nachdem sie Gott um Weisheit gebeten haben, „scheint für viele (Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) so stark zu sein, dass sie rationalen Argumenten gegenüber der Lehre und Geschichte der Mormonen nicht mehr zugänglich sind.“
 „Auf der Suche nach dem Heil“ Brunnen Verlag Giessen, 1991

Er legte nahe, "Mormonen" ließen sich von Satan inspirieren. Woher sie die Berechtigung beziehen solche Anklagen zu erheben, wissen sie selber nicht. Aber es muss etwas vorhanden sein, das sie umtreibt. 

Es wird Zeit, dass (gegen die Mormonen) etwas unternommen wird" schreibt der Theologiestudent Brandt, bereits sechs Wochen nach der "Machtergreifung" durch den Menschenverächter Adolf Hitler.
Sein Leserbrief wurde in der Neubrandenburger Zeitung am 10. 03. 1933 veröffentlicht