Donnerstag, 9. September 2021

Das Recht des Schwachen

 

Ein kleiner Brief

 

Liebe Claudia, danke für deine Worte. Während der Jahrzehnte wuchs meine Liebe für die Lehren des Buches Mormon.  

Der Tag wird kommen: Selbst deutsche Journalisten werden erkennen, dass das Hauptwort dieses für uns kanonischen Werkes, nämlich "Rechtschaffenheit", - außer im Judentum - vor allem in unserer Religion praktisch und dogmatisch den höchsten Rang einnimmt.

Konfuzius lehrte: .. Auf Rechtschaffenheit versteht der Edle sich, auf Gewinn der niedrig Gesinnte, aber das derzeitige China gestattet den Turbokapitalismus.

Theoretisch oder dogmatisch bekennen sich alle Kirchen zum Grundsatz der Rechtschaffenheit, nur in der Realität haperte und hapert es. Andernfalls hätte es nie die unsäglichen Verunglimpfungen Andersglaubender gegeben.


Zwangstaufen vo Mauren in Spanien im siebzehnten Jahthundert


Wie anders wäre diese Welt wenn jeder sich auch nur bemühen würde für das Recht des Anderen einzutreten wo es missachtet wird. Das Recht jedes Schwachen wurde zu keiner Zeit gewürdigt, selbst nicht in Klöstern. Bis heute  wird es überall mit Füßen getreten, auch in muslimischen Ländern, in Russland, in Hongkong, in Norkorea sogar rings um uns herum, wenngleich hier auch nicht in den Ausmaßen wie in den postkommunistischen Ländern in denen die Vermögenden sich nicht nur die (im Marxismus besonders erwähnte) Mehrwerrate aneignen, sondern auf diebische Weise den Gesamtwert. Wer außer Joseph Smith vertrat entschieden die Ansicht, dass wir alle gleiche Ansprüche auf das Eigentum haben. Für diejenigen denen es gelingt den höchsten Grad einer Herrlichkeit zu erlangen gilt Gottes Versprechen: Er werde alle gleich machen an Macht, Kraft und Herrlichkeit. LuB 76, 95

Mittwoch, 8. September 2021

1990

 Eine Hand legte sich auf meine Schulter. Ich drehte mich um. Inmitten einer Menschenmenge die in den Ratssaal drängte, sah ich in ein eher rundes, rotes Gesicht eines ebenso kleinen Mannes. Er sagte: „Jürgen! Jürgen Vogt, Amateurfunker, Esparanto.“ Keine Ahnung –

ich zuckte die Schulter. „Erinnern sie sich nicht vor 25 Jahren...?“ Ich konnte mir ein spöttisches Schmunzeln nicht verkneifen. Er blieb mir auf den Fersen, bis ich vor meinem Sitz stand. Er wog den Kopf und half nach: „In der Abendschule, 65, da haben sie es uns gezeigt.“

Ja, - da war sie im Nu vor mir, die ganze Situation. Sowohl das Furchtbare wie das Großartige. Mein Vater hatte sich eine Woche zuvor in einer Phase tiefster Depressionen das Leben genommen. Erhängt. Er Gemeindepräsident in Wolgast und ich der DP.
Nun fünfundreißigjährig musste ich den bislang nicht vorhandenenn Nachweis liefern, wenigstens über das Wissen eines Zehnklassenschülers zu verfügen, denn ich erhielt das OK unseres Unternehmens für den Besuch der Fischereiingenieurschule zu Hubertushöhe, Berlin. So alt war ich und immer noch dumm. 1945, kurz bevor die Rote Armee in unsere kleine Peenestadt einmarschierte, wurde ich mit vierzehn Vieren und einer Zwei – einem „Gut“ das ich wahrlich wegen einer Lüge nicht verdient hatte – aus der 8. Klasse ins Leben entlassen.
Nebenbei gesagt meine beiden Lehrer haben mich nur gelangweilt.
Da saßen wir damals, Im Herbst 65 in der Aula der „Fritz-Reuter-Schule“ und warteten auf unseren Physikdozenten Lasse. Wir, das waren etwa zehn Armeeoffiziere und zwanzig andere wie ich. Als er hereinkam sah ich, nächst ihn, nur ein schwarzes Loch.
Ich war psychisch am Ende.
Sohn Hartmut (später Bischof der Churchillward in Melbourne) war damals 11, Matthias 6 (später, wie ich selbst vor ihm, Missionsratgeber in Berlin) .
Ich fragte mich, wie soll ich ihnen ein Licht, wenigstens ein Lichtlein sein. Andererseits war mir, viele Jahre zuvor, ein Zeugnis durch die Macht des Heiligen Geistes in nie zuvor erlebtem Ausmaß zuteil geworden. Unumstößlich Nephi, Lehre, Abinadi, Moroni ... seien historische Persönlichkeiten, das wurde mir mitgeteilt, so intensiv, dass es unauslöschlich wurde.
Mein innerer Konflikt brach sich an jenem Abend Bahn. Plötzlich hörte ich mich laut reden: „Herr Lasse, im Nachgang zur letzten Lektion: Ist es in ihren Augen ein Verbrechen die eigenen Kinder religiös zu erziehen?“
Alle starrten mich an, als wäre ich plötzlich aussätzig geworden.
Ich aber wollte intuitiv durch die Finsternis drängen.
Das Entsetzen aller schien in Hauptmann Honolkas Mienen am stärksten zum Ausdruck zu kommen. Er könnte fünf Jahre jünger gewesen sein, als ich. Seine ohnehin bemerkenswerten Gesichstfalten vertieften sich. Breit und sicher saß er in seiner feldgrauen Uniform zwei Reihen vor mir und suchte meinen Blick.
„Ja!“ erwiderte Lasse nüchtern, und sämtliche Köpfe stimmten ihm zu.
Jetzt wollte er es wissen. Zwei Stunden lang ging es heftigst hin und her. Frage – Antwort - Frage. Von der Einstellung der Mormonenkirche zum Vietnamkrieg der USA bis hin zu Engels Argumenten pro Atheismus. Darwins „Enstehung der Arten“ kamen ins Gespräch und der Missbrauch der Religion in Gegenwart und Vergangenheit. Schlag auf Schlag. Einhunderundzwanzig Minuten ohne geringstes Licht von ganz oben – wie ich zunächst meinte.
Dann fasste unser Physiklehrer zusammen: „Wenn ihr mich fragt: Das war eine Lehrstunde. So etwas habe ich nie zuvor gehört. Was meint ihr?“ Er sagte noch mehr, sehr Positives, an das ich mich nicht mehr erinnern kann.
Honolka drang in mich, mit seinem Blick: „Na sowas!“ Er holte tief Luft: „Ich war mal Katholik...“
Ein halbes Jahr später nach Zeugnisempfang saßen wir in einer Gaststätte beieinander. Er direkt neben mir. Da legte er spontan seine Hand auf meinen Oberschenkel.: „Donnerwetter, du hast es uns gezeigt.“ Seine Augen...
Und in diesem Augenblick erinnerte ich mich, wie ich, an jenem denkwürdigen Diskussionsabend die wenigen hundert Meter von der Katharinenstraße zum Bienenweg zurücklegte, und wie ich halbwegs stoppte und zum blinkenden Himmelszelt aufsah: „Herrr ich habe wohl zuviel nur geredet,...“ da wurde ich von unsagbaren Glücksgefühlen überschüttet.
Zehn Jahre später wollte ich meinen Trabantkombi aus der in zehn Kilometer entfernten Werkstadt in Burg Stargard abholen, als ich feststellte, dass der nächste Personenzug erst in drei Stunden abfährt. Ich ging zum Taxistand. Das Fenster des Wagens senkte sich, ein junges Gesicht nickte mir zu: „Hallo Herr Skibbe! Wohin geht die Reise?"
„Du kennst mich?“
„Na klar, Herr Skibbe!“
„Ich bin Gerd!“ Alle sagten Gerd zu mir.
„Wissen sie nicht, 1965, in der Physikstunde mit Lasse.“
„Hm. Daran kannst du dich noch erinnern?“
„Jaaa... Da war was, ich kann es mir nicht erklären...“
Dann, nochmals 15 Jahre danach, im Ratssaal, noch stehend sagte Jürgen Vogt exakt dasselbe wie der Taxifahrer: „Da war etwas in der Stunde, ich kann es mir nicht erklären.“

Ingenieurschule "Schloss Hubertushöhe" bei Berlin

Montag, 6. September 2021

Christen lügen nicht.

 Ich will, dass die Evangelikalen aller Coleur aufhören Lügen über uns zu verbreiten.

Selbst die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen Berlin, versucht die Lehren der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten zu diskreditieren.
Am Schlimmsten waren die Darstellungen und Entstellungen der Theologie meiner Kirche die von Dr. Lothar Gassmann als verantwortlicher Redakteur und Leiter der Bibelgemeinde Pforzheim auch im Intenet verbreitet wurden.
Aber ich habe sie ertappt... und sie genötigt die Verleumdungen zu unterlassen
Meinen diesbezüglichen Artikel stellte ich ebenfalls unter https://www.blogger.com/.../576005918.../5552137175159753717 ebenfalls - als Blogger - ins Internet.
Er wurde bislang 1150 mal angeklickt.
Immer wieder wird leider auch katholischerseits kritisiert: Die Mormonen seien Arianer.
Kaum einer weiß was das ist und was hinter alledem steht, nämlich Arianer glauben, dass Christus und sein Vater getrennte Persönlichkeiten sind in deren buchstäblichem Abbild wir erschaffen wurden.
„Bereits 1846 wurden Ähnlichkeiten zwischen HLT Lehren (der Kirche Jesu Chrsti der Heiligen der Letzten Tage) - und Arianismus festgestellt.”
Wiki- Enzyklopedie
Die Glaubensformel der Arianer des 4. Jahrhunderts lautete: „Jesus ist der „filius unigenitus, Dominus et noster... wir glauben an Gott den Vater und an seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn und
G o t t, Werkmeister und Bildner der gesamten Kreatur, der seinesgleichen nicht hat.“
Gert Haendler „Die Rolle des Papsttums in der Kirchengeschichte bis 1200“
Höchste Kirchenfunktionäre des 4. Jahrhunderts tobten und es sollte erst im 19. Jahrhundert aufhören, das Morden und Brennen und Verbannen, das Verleumden derer die nicht den "dreifaltigen Gott" anbeten, und die nicht das Kreuz verehren.
Das Blut der zu zehntausenden hingerichteten Arianer sowie der ihnen verwandten Glaubensgruppen schreit nach Gerechtigkeit.
Zu Recht berufen sich die Verfolgten aller Jahrtausende auf das Christuswort der Bergpredigt: „Selig sind die da hungert und dürstet, nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.“
Da diese Verheißung sich im Diesseits nicht erfüllte wird das im Jenseits der Fall sein.
Alma 12: 14 schreibt im Buch Mormon: „unsere Worte werden uns schuldig sprechen, ja, alle unsere Werke werden uns schuldig sprechen; wir werden nicht für makellos befunden werden; und auch unsere Gedanken werden uns schuldig sprechen; und in diesem furchtbaren Zustand werden wir nicht wagen, zu unserem Gott aufzuschauen; und wir würden gar froh sein, könnten wir den Felsen und den Bergen gebieten, über uns zu fallen, um uns vor seiner Gegenwart zu verbergen.
Aber dies kann nicht sein; wir müssen hervorkommen und vor ihm stehen in seiner Herrlichkeit und in seiner Macht und in seiner Kraft, Majestät und Herrschaft und zu unserer immerwährenden Schande eingestehen, dass alle seine Richtersprüche gerecht sind...“
Innozenz III. schrieb mit Kanon 3, des ungeheuerlichen 4. Laterankonzils von 1215, nur Worte, doch die waren Befehle:
„Weltliche Mächte, die sich an der Ausrottung derer nicht beteiligten, die seitens des Papsttums als Ketzer betrachtet wurden, werden nach Mahnung exkommuniziert. Nach Ablauf eines Jahres werden ihre Vasallen und Lehnsnehmer von ihrem Treueid entbunden und der Papst gibt ihre Ländereien zur Besetzung durch kirchentreue Christen frei.
Wer an den Ketzerkreuzügen teilnimmt, genießt dieselben Privilegien wie ein Jerusalemfahrer. Wer hingegen den Ketzereien anhängt, wer sie verteidigt, in Schutz nimmt oder begünstigt, verfällt der Exkommunikation. Nach Ablauf eines Jahres verliert er seine Rechtsfähigkeit, wird von der Erbfolge ausgeschlossen, Richter verlieren ihre Jurisdiktionsgewalt, Kleriker ihre Ämter und Pfründen ...“
Dem folgten die Taten.
James D. McCabe, schreibt 1881, in "Cross and Crown":
„Kleine Kinder wurden aus den Armen ihrer Mutter gerissen, gegen die Felsen geschleudert und achtlos weggeworfen. Die kranken oder alten Menschen wurden entweder in ihren Häusern verbrannt oder in Stücke gehackt, halb ermordet liegen gelassen. Sie starben unter der Hitze der Sonne oder in den Flammen. Sie wurden Opfer grausamer Tiere...”
Weil das so war, stellte Jesus Christus seine Kirche 1830 wieder her.



Dieses Bild zeigt wie alleine zwischen 1000 und 1480 die arianischen u.ä. Dissidenten - wie die Mitglieder Kirche Jesu Christi der HLT im 19. Jahrhundert - quer über die Kontinente getrieben wurden


























































Zwang ist höllisch, die Heuchelei ein Übel!

Jesus, als er Petrus interviewte, sagte nicht: Jagt die Abtrünnigen und Hexen, sondern: Weide meine Lämmer.

Und an die Adresse derer gerichtet die als Studenten ein lustiges Sexleben führten und die nun den Biedermann machen: Jesus hat auch nicht gesagt oder auch nur angedeutet Mehrehe - wie sie frühe Mormonen eingingen - sei des Teufels, denn Er war ein Sohn Davids, der Prototyp solcher Bindungen war.

Was die "fromme Welt" Unschuldigen antat ist weder vergessen noch vergeben.



Das war nicht mehr die Geschichte des Christentums, nachdem die Oberhirten zum Knüppel gegen angebliche Ketzer griffen.

Zwang ist immer höllisch Selbst Männer wie Gregor der Große dienten nicht Christus, als sie ihre Vormacht missbrauchten. Anders als die heutige katholische Kirche akzeptierte der konstantinische Gott dieses konsequent-engherzigen Nicäners und Papstes Zwangsbekehrungen. Gregor schrieb um 600:
„Wenn ihr feststellt, dass die Menschen nicht gewillt sind, ihr Verhalten zu ändern, so befehlen wir, dass ihr sie mit größtem Eifer verfolgt...züchtigt sie mit Prügeln und Folter, um sie zur Besserung zu zwingen… sie sollen durch strengste Kerkerhaft zur Einsicht gebracht werden, wie es angemessen ist, damit jene, die sich weigern, die Worte der Erlösung anzunehmen, welche sie aus den Gefahren des Todes erretten können, durch körperliche Qual dem erwünschten gesunden Glauben zugeführt werden.“ Henry, Charles Lea „Geschichte der Inquisition im Mittelalter“ Der „erwünschte Glaube“? Dieser Glauben ließ Schrecklichstes zu, und das sollte so bleiben - bis ins 20. Jahrhundert hinein. Nicht nur die Aborigenes Australiens können ein schlimmes Lied davon singen. Nicht im finstersten Mittelalter, sondern noch im Juni 1858 wurde mit dem Vertrag von Tianjin das besiegte China von den christlichen Großmächten England, USA, Russland und Frankreich genötigt, den Opiumhandel zuzulassen, um positive Handelsbilanzen zu erzielen. Gleichzeitig erzwangen diese Nationen mit ihren das Geschehen diktierenden "Christen" das „Recht“, die chinesische Bevölkerung auf ihre Weise zu missionieren. Bitter ist die Erkenntnis, dass der vom Opium betäubte Chinese alles akzeptierte, sogar den europäischen Konstantinismus, der ihm als Christentum verkauft wurde.
Lege den Finger auf die Zeittafel und registriere, dass der Umschlag von Gut zu Böse im 4. Jahrhundert kirchenweit erfolgte.
Ich wundere mich, dass auffallend viele Gebildete keine Ahnung haben welch blutige Schlachten sich damals alleine in Rom die "Christenbischöfe" untereinander lieferten.
Liebe Kritiker ruft im Internet nur den Namen Papst Damasus auf. Ein Lexikon informiert: Die Gewalt und das Blutvergießen waren so groß, dass die beiden Präfekten der Stadt wurden gerufen, um die Ordnung wiederherzustellen.
Weil das so wahr, wurde 1830 die originale Kirche Jesus Christi durch Offenbarungen wiederhergestellt. Deren höchster Grundsatz lautet: Sei ehrlich und tolerant.
Enzyklopädie site:at.wikiqube.net

Es wir immer gelten: "Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken."


Die Thorwaldsen-Christus-Statue auf dem Tempelplatz in Salt Lake City

Samstag, 4. September 2021

Denke nach!

 Reinhard Staubach machte darauf aufmerksam, Joseph habe betont: Engel haben niemals Flügel...

wie wichtig.
Flügel trug stets Victoria, die Göttin der Siege in blutigen Schlachten, die zugleich die Begleiterin Sol Apollos war - den die Römer sei dem 2. nachchristl. Jahrhundert als Sol invictus verehrten, den Gott Kaiser Konstantins. Noch lange in christlichen - nachnicänischen - Zeiten wurden Kaisern wie Justinian I. (dem Erzfeind der Reste des Urchristentums) die Macht von dem geflügelten Wesen (Victoria) verliehen...
Ja Joseph sah in Visionen das und mehr. Spätere, Priester und Mönche, assoziierten Victoria mit dem Engel des "dreifaltigen Gottes". Übrigens war es Victoria die Konstantin in einem Apollotempel Galliens erschien und ihm eine XXX jährige Herrschaft versprach.... von daher auch die "christliche Umdeutung des leicht veränderten X als Siegzeichen Christi.
Diese Bilder aus dem Münzkatalog von Dr. Hubert Lanz, München, 2020 belegen die Aussage: hier Kaiser Justinian I. (482 - 548)


Justinian war der Erste der befahl kleine Kinder müssen getauft werden, und, wer sich nicht "christlich" bekennt, darf kein öffentliches Amt ausüben, wie den Arztberuf, oder als Jurist.
Er verhängte mit Codex Justinianus die Todesstrafe für Leute die seine eigene Glaubensüberzeugung nicht teilten.

Freitag, 3. September 2021

Muslime sollten das Buch Mormon lesen

Es stand eine Anfrage betreffs Konversion vom Islam zum Mormonismus im Raum. Das sei gefährlich, denn die große Rechtsschule der Kairoer Al-Azhar- Moschee  schrieb 1978:

„Alles Lob gebührt Gott, dem Herrn der Welten. Segen und Friede ... wer vom Islam abgefallen ist, wird  zur Reue aufgefordert. Zeigt er keine Reue, wird er islamrechtlich getötet.
Gott der Allerhöchste weiß es am besten."

Dem letzten Satz dieser Fatwa kann man nur zustimmen: Eine volle Akzeptanz des Buches Mormon durch Muslime kann deshalb nicht als Abfall von Islam betrachtet werden. weil es weithin mit dem Koran, und den von ihm anerkannten Bibeltexten übereinstimmt.
Im Koran werden die alten Propheten als Schriftbewahrer und als Gesandte und buchstäbliche Propheten Gottes bezeichnet.
Lehi, Nephi usw. stehen zeit- und ranggleich in eben dieser Reihe.
Mohamed verehrte den "allein wahren Gott" der Bibel, nämlich Elohim, Mohamed gab ihm den Zusatznamen "Allah"

Die Zielrichtung der erwähnten Fatwa widersteht dem "Christentum" des Kreuzes.
Im Bewusstsein der arabischen Welt wird nie in Vergessenheit geraten was ihnen die Kreuzritter jahrhundertelang antaten.
Nicht nur das.
Die in Spanien lebenden und zwischen 711 bis etwa 1100 vorherrschenden Muslime übten selten Gewalt gegen Christen.
Wie erstaunt waren die vorgeblich christlichen Eroberer als sie 1085 - nach fast vierhundert Jahren islamischer Regierung - Toledo "befreiten. Der Ortsischof kam mit seiner Anhängerschar und begrüßte die Conquistatoren: Niemand habe sie zur Konversion zum Islam gezwungen!
Es war stets umgekehrt.
Nachdem den Christen 1492 die Eroberung Granadas, der letzten islamischen Bastion auf europäischem Boden gelang, wurden die Friedensverträge gebrochen und die Mauren zur Taufe wie Vieh getrieben, um dann 1609 obendrein zur Auswanderung gezwungen. *
* Ich verfasste und veröffentlichte 2020 den 2-teiligen historischen Roman "Ordenspriester Dr. Jòse Carranza und sein Sohn" mit entsprechenden Dokumenten.
Was sich die sogenannten Christen überall wo sie obsiegten herausnahmen ist bis zur Stunde sichtbar: Immer noch weht das Banner Kaiser Konstantins von einer der bedeutendsten Kathedralen der Christenheit, der Hauptkirche zu Sevilla, als Wetterfahne.
An ihrer Stelle  stand bis 1402- in Sevilla - die maurische Hauptmoschee. Diese Demütigung war zu viel.
                                 

Die Giralda ist das Wahrzeichen der Stadt ... „Giraldillo ist die den (christlichen) Glauben darstellende weibliche Figur mit der Fahne Konstantins.“ Baedekers Reiseführer, Spanien, 5. Auflage, 1992. S. 584


Um Unterwerfung und die von Jesus untersagte Form der Weltherrschaft, ging und geht es g e g e n  Jesus. 

Die Giralda ist das Symbol der Geschichte des königlichen Wortbruches  der Vertreibung von 800 000 Mauren aus Spanien, so wie der Eliminierung der Juden. Sie entspricht dem konstantinischen Ungeist und Willen zur „Macht“. Beide Aktionen, zwischen 1492 und 1609 unter dem Kreuz ausgeführt, gehören zu den schändlichsten in der Historie der „Christen“heit.

Bezeichnend ist, dass der Hauptschuldige, Erzbischof Don Juan de Ribera, Valencia, durch Papst Pius VI., am 18. September 1796, für dieses Verbrechen und seine Intoleranz  „selig” gesprochen wurde.
Da sich die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage von alledem deutlich abgrenzt, - auch indem sie das Kreuz als christliches Symbol ablehnt - ist eigentlich nicht zu befürchten, dass ein Muslime von den Korangelehrten als Apostat betrachtet wird, falls er sich dieser Kirche anschließt, obwohl es durchaus theologische Differenzen gibt, aber die Übereinstimmungen überwiegen.
Es ist wahr: Mormonismus und Koran sind Varianten desselben Glaubens. Sie preisen die Barmherzigkeit des "allein wahren Gottes". Beide stehen für Toleranz und gegenseitigen Respekt ein.

Erinnern wir uns wie großartig uns drei historischer Persönlichkeiten des wahren Islam erscheinen: Oben steht der persische Muslime, Arzt und Philosoph al–Rāzī .

            Abū Bakr Muhammad ibn Zakariyyā al–Rāzī (854- 925) 

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Soviel stand für ihn fest: Alle Kinder des Großen über den Sternen sollten gut zueinander sein, um IHN und sich selbst glücklich zu machen. 
Al Razi, der bedeutendste aller Medizinlehrer lehrte: „Gott auferlegt uns, sich für das Wohlergehen jedes Menschen einzusetzen. Das Ziel des Arztes ist es, allen Menschen, selbst seinen Feinden, Gutes zu tun. Unser Beruf verbietet uns, jemandem Schaden zuzufügen: Mein Gott leite mich in der Wahrheit und nichts als in Liebe und Wahrheit zu leben.“ 
- „Unser Glaube verbietet uns, jemandem Schaden zuzufügen.“ 
Berühmt bis heute ist er, weil er in Bagdad Krankenhäuser  so einrichtete, wie wir sie kennen. Seine Heilerfolge sind sensationell, seine Schriften bahnbrechend.

 Abd er–Rahman III. war ein Held desselben Glaubens


                               Abd al-Raḥmān III (889/91 - 961)

Er stammte aus dem Haus der Umayyaden. Fast ein halbes Jahhundert lang regierte er das Kalifat Cordoba.

  
Er 
realisierte das herrliche Koranwort, das auch in der Bibel geschrieben steht: Gott ist Liebe. 
Dieser Große des Islams pries die Barmherzigkeit Allahs nicht nur mit den Lippen. 
Er drückte seine Ehrfurcht zu ihm in seinem liebevollem Tun aus. Schon als zwanzigjähriger Fürst des Kalifats Cordobas begriff er, was jedes guten Regenten Pflicht ist. Er wirkte dem Glaubensgezänk entgegen, nachdem er erkannt hatte, dass jeder Mensch unantastbare Rechte besitzt, die Gott ihm gewährte. Abd–er Rahman wusste, dass eine Veredlung der Welt unmöglich ist, wenn deren Führer verwildern. 
Mit seiner Weitsicht und Güte beglückte er alle. 
Kann es Besseres geben? 
 Abd er–Rahman III. tadelte nicht, sondern ermutigte alle in seinem Herrschaftsbereich Lebenden, kameradschaftlich, ehrlich, wohlwollend und gut menschlich zusammenzuarbeiten. Er sagte es nicht nur. Er lebte es vor: Wer Jude war lebte unbeeiträchtigt jüdisch, Und die Christen konnten ihn nur loben.

Die islamische Welt kann stolz auf Herrscher wie Saladin (1138 - 1193) sein. 1187 waren die Truppen  Saladins aufgestellt und bereit zum Angriff.  Nahe Jerusalem schlug er die Kreuzritter. "Das Schlachtfeld von Hattin ist übersät 
mit toten und verletzten Rittern.  
Trotz seines eindeutigen militärischen Erfolges hält Saladin indessen kein Blutgericht über die Kreuzfahrerstädte und -burgen in und um Jerusalem herum ab. Ihre Bewohner dürfen meist einfach frei abziehen oder müssen dafür ein Lösegeld entrichten... 
Am 2. 10. 1187, ziehen die Besiegten, geführt von Heraklius, dem Patriarchen von Jerusalem, gefolgt von Priestern und Mönchen, die den Kirchenschatz der Grabeskirche mit sich tragen, in einem langen Zug aus der Stadt. Und: Jerusalem fällt - von einigen Auseinandersetzungen um die Stadt abgesehen - kampflos in die Hand Saladins, Die Eroberung Jerusalems war der "größte militärische Erfolg, der dem Islam unter seiner Führung beschieden war und beschieden sein konnte" und " für Saladin und für seine Glaubensgenossen in erster Linie ein religiöser Sieg; wie kein anderer Erfolg es vermocht hätte, verbreitete die Wiedergewinnung Jerusalems Freude in der ganzen islamischen Welt...
Doch Saladins Versuche, den Belagerungsring um die Stadt Akkon endgültig aufzubrechen, misslangen. Am Ende blieb Akkon nichts anderes mehr übrig, als vor Richard Löwenherz zu kapitulieren. Dieser ließ nach seinem Einzug in die Stadt 3000 Muslime ermorden. Seine Versuche, danach auch Jerusalem zu erobern, scheitern kläglich, und als Richard Löwenherz später, kurz nach dem dreijährigen Waffenstillstand von 1192, das Heilige Land frustriert verlässt, hat er Jerusalem, dessen Befreiung das Ziel des ganzen Unternehmens gewesen war, nicht einmal gesehen. Stattdessen bot er nach seinen erfolglosen Aktionen gen Jerusalem Saladin einen Waffenstillstand an, den dieser, ebenfalls kriegsmüde geworden, annahm... Als der Waffenstillstandsvertrag in Kraft tritt, bleibt dem Kreuzfahrerstaat noch ein schmaler Küstenstreifen zwischen Jaffa und Tyrus, ungefähr das Gebiet, das der heutige Staat Israel in den Grenzen vor 1967 umfasst. Die Christen erhalten den garantierten Zugang zu ihren heiligen Stätten. Knapp ein halbes Jahr nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens starb Saladin am 4.3.1193 in Damaskus... Sein ganzes Handeln muss aus seiner tiefen Gläubigkeit, seinem Verwurzeltsein im Islam verstanden werden. [...] Als Streiter wollte er den Islam stark machen und die Gläubigen schützen." Sein Ruf in der islamischen Welt weit über seinen Tod hinaus beruht nicht zuletzt darauf sich Saladin um muslimische Pilger ebenso kümmerte wie "um alle Personengruppen, die einer Unterstützung bedurften: Gelehrte und Studierende aus der Fremde, Arme und Waisen. [...]
Wenn Saladin Audienz hielt, war der Andrang der Bittsteller groß und keiner ging weg, ohne Hilfe erhalten zu haben...
So gab er seinen Besitz zum Wohle vieler, die es ihm mit echter Zuneigung dankten. Sie liebten Saladin, der gerecht, gütig und selbstlos war."

Blicken wir noch einmal zurück:




Bild von Marco Zanoli

Mittwoch, 1. September 2021

Trennt Staat und Kirche sichtbar

 Manchmal verliert man das eigentliche Ziel aus den Augen.

Eine bekannte Schwimmerin machte sich quer durch den Ärmelkanal auf den Weg nach Dover. Trotz der winkenden weißen Klippen verlor sie im Wellengang die Orientierung. Ihr Vater der sie vom Boot aus begleitete, wies ihr den Weg.
Deshalb gehen wir sonntäglich zur Kirche um einander zu ermutigen nicht vom Kurs abzuweichen und uns mehr Wissen anzueignen.
Die in den Großkirchen üblichen Feierlichkeiten, insbesondere die der russisch orthodoxen Kirche hielten Persönlichkeiten wie der berühmte russische Schriftsteller Leo N. Tolstoi für verfehlt.
Er bemängelte die seit Jahrhunderten andauernde, all zu geringe Anstrengung von Kirche und Staat - die nicht nur dort seit je eine Einheit darstellte, - Menschen zu befreien,:
Russlands Geistliche hatten das von Jesus gesetzte Ziel, Früchte der Liebe hervorzubringen, aus den Augen verloren.
Sie stritten darum ob man sich mit zwei oder drei Fingern bekreuzigen soll. Sie zankten ob die Gottesdienstbesucher sich dreihundertmal bis zur Erde niederbeugen sollen oder sie diese Geste nur dreihundertmal andeuten müssen.
Der aufmerksame Russlandreisende Charles F. Ph. Masson, ein Mann mit Augenmaß, konnte nur den Kopf schütteln: Um 1780 schildert er welche Früchte Wladimirs Religion noch acht Jahrhunderte nach der „Christianisierung“ der Kiewer Rus, trug:
"Der Russe hat an nichts Interesse, weil er nichts besitzt... er lebt
ohne Vaterland, ohne Gesetze, ohne Religion... er hat noch gar
keinen Grund, die Scholle, auf die er gefesselt ist, zu verlassen
(er kann es sich nicht vorstellen....) Er hasst alle Arbeit, weil er
niemals für sich gearbeitet hat; er hat daher auch noch keinen
Begriff von Eigentum. Seine Felder, seine Habseligkeiten, sein
Weib, seine Kinder, er selbst gehören einem Herrn, (- einem
„christlichen“ Herrn, G. Sk.-) der in Willkür darüber schalten kann,
und es auch wirklich tut...“ "Geheime Nachrichten über Russland unter der Regierung Katharinas..." Paris, 1800
Nahezu einhundert Jahre später klagt Tolstoi:
„Wenn ich eine Schule- betrete und diese Menge zerlumpter, schmutziger, ausgemergelter Kinder mit ihren leuchtenden Augen […] sehe, befällt mich Unruhe und Entsetzen, ähnlich wie ich es mehrmals beim Anblick Ertrinkender empfand. Großer Gott – wie kann ich sie nur herausziehen? Wen zuerst, wen später? […] Ich will Bildung für das Volk einzig und allein, um die dort ertrinkenden Literaten und Künstler zu retten. Und es wimmelt von ihnen an jeder Schule.“
Die aus dem Byzantinismus stammende Religion kümmerte sich wenig oder gar nicht um die Ausbildung ihrer Mitglieder. Das Schicksal der bodenlosen Landarbeiter interessierte die wenigsten oft ebenfalls ungebildeten Geistlichen.
In seinem Brief an der Heiligen Synod den Tolstoi als Antwort seiner Exkommunikation schrieb, urteilt er scharf und zutreffend: „Die Lehre der Kirche ist eine theoretisch widersprüchliche und schädliche Lüge fast alles ist eine Sammlung von grobem Aberglauben und Magie.“
Tolstoi erkannte sehr wohl, dass die Mormonenführer höchsten Wert auf die Förderung ihrer Mitglieder legte... und, dass die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage entschieden für eine Trennung von Staat und Religion einrat.
Wohl auch deshalb machte Tolstoi, - 1892 - in Bezug auf das Mormonentum diese quasi-Prophezeiung.
Er sprach sie gegenüber dem Gesandten der USA aus, Dr. Andrew D. White (1832-1918), dem Gründer der berühmten Cornell Universität aus. Tolstoi sagte es also zu einer Zeit, als er noch nicht von seiner, der russisch-orthodoxen Kirche exkommuniziert worden war.
Der Höhepunkt der Tolstoi-Aussage lautet: “Wenn der Mormonismus fähig ist unverändert bis zur dritten oder vierten Generation zu bestehen, dann ist ihm bestimmt zur größten Kraft, die die Welt seit je sah, heranzuwachsen.”

Oben Dr. White, darunter Leo N. Tolstoi