(1) “Der europäische Atheismus als Frucht des nachnicänischen Christentums.”
Mehr
als 20 000 Gespräche zu DDR-Zeiten legten mir offen, dass
konsequente Atheisten ebenso selten, wie echte Christen sind.
Auf
die schlichte Frage hin, die sich an bekennende Atheisten richtete,
etwa: aus welcher Notwendigkeit heraus die blinde Natur die
hochkomplexen Voraussetzungen für die Möglichkeit des Sehens
geschaffen haben soll, gab es fast ausnahmslos verblüffte Gesichter.
Es ist lohnenswert darüber nachzudenken, wieviele
Voraussetzungen gleichzeitig geschaffen werden mussten, um
Lichtreize über die Sehnerven zum Sehzentrum des Hirns zu leiten um
dort zu einem für den Empfänger erkennbaren Bild verarbeitet zu
werden.
Das kann der Zufall nicht leisten.
Bezeugen
die selbst in den lichtlosen Tiefen der Meere anzutreffenden
Geschöpfe mit ihrem bunten Kleid und den wie ausgesucht schönen,
exakt symetrisch und direkt auf unseren Geschmack zugeschnittenen
Farbkompositionen doch eher
eine große Gestaltungskraft, als irgend etwas anderes.
Zu
sagen: „ich fand keinen Gott“ ist sicherlich ehrlich. Mit solcher
Aussage jedoch hört der Atheist auf ein Atheist zu sein, er wurde
zum Agnostiker.
Man
kann natürlich sagen: „ich glaube nicht“. Auch das ist irgendwie
begründbar.
Marxistisch
orientierte Atheisten, waren meistens zufrieden mit der Aussage ihres
großen Vordenkers: „Gott ist nur
eine Illusion, deshalb gibt es ihn nicht.“
Allerdings
machten sich zahllose gescheite Leute mit der schnellen Akzeptanz
dieser These der Leichtgläubigkeit verdächtig, indem sie sich
eben nicht die Frage stellen: Woher
weiß Marx, dass Gott nur eine Illusion ist? Wie kann er sicher sein,
dass in den ungeheuren Weiten des Weltalls, wir die einzigen Götter
sind?
Welchen
Anhaltspunkt hat der Atheist für solche Annahme? - außer einem, den
ihm ausgerechnet die Christen an die Hand gaben:
den
Gott der Jesusverehrer kann es nicht geben, weil dieser zugleich
der Friedefürst sein will und andererseits der Verursacher von
zehntausend großen und kleinen Kriegen, nach dem Sieg des
Christentums, in Europa war.
Zum
Glück ist es wahr, den Gott des „traditionellen Christentums“
gibt es nicht. Er war eine böse Illusion. Bedenke es vor dem Hintergrund der schweren Verbrechen, die mit Berufung auf den heiligen Namen Christi begangen wurden.
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