Samstag, 17. März 2012

(2) "Mormonen sind gefährlich"

In den USA ist, in der Phase des Vorwahlkampfes 2012, anscheinend alles erlaubt, was dem „Mormonismus“ generell und speziell dem GOP Kandidaten Mitt Romney Schaden zufügen könnte.
Von Bill Keller als namhaften Einzelkämpfer: „a vote for Romney is a vote for satan“,  bis zum Anti-Romney- bzw. - Anti-Mormonen - Predigerbündnis der Evangelikalen in South Carolina, im Februar dieses Jahres, ist alles möglich.
Selbst seriöse Blätter neigen dazu den Mormonen eher zu misstrauen, auch in Deutschland. Den Vogel schoß nun allerdings ein anderer ab.
Dietrich Spreder von Kreudenstein - ein bekennender Atheist und sonst eigentlich zurechnungsfähig - schreibt auf seiner Webseite, im Oktober 2011, einen gewissen Herrn Münchhausen nachahmend : Die Mormonen (Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) haben die Marktlücke Totentaufe erkannt und sammeln Namen. Millionen von Namen sind in ihren Datenbanken gespeichert. Aber Vorsicht! Die nachträgliche Taufe bei den Mormonen hat einen gewaltigen Pferdefuß. Wenn nämlich das mit der Nachtaufe klappt, dann ist man automatisch Mitglied bei den Mormonen und da heißt es nicht wie bei den Zeugen Jehovas "Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben (Matthäus 10,8)", nein - die erwarten von einem, dass man sich dankbar erweist - mit 10% vom Nettogehalt. Das ist der Vereinsbeitrag. Ganz schön happig. Da klingt einem nicht nur das Halleluja in den Ohren, sondern da hört man zusätzlich noch den Geldbeutel pfeifen, wenn ihm die Luft ausgeht. Und wenn man dann kein Geld mehr hat, dann geht es einem so wie den katholischen Ordensleuten. Da wagt es keiner aufzumucken, die singen alle: "Lobet den Herrn".
Diese Köstlichkeit sollte man zweimal lesen!, und Hand aufs Herz, lieber Zeitgenosse, was hat eine Marktlücke mit denen zu tun die längst von uns in eine bessere Welt gingen? Oder holen die Mormonen auch noch von den Konten der Verstorbenen den Zehnten ab? nachdem das mit der „Nachtaufe“ geklappt hat?
Wirklich?
Der "Nachgetaufte" wird automatisch Mitglied bei den Mormonen? Wie es um die Logik eines Mannes mit klingendem Namen bestellt ist, hat er persönlich beredt beschrieben.
Oder hat er da möglicherweise doch etwas Wesentliches verwechselt?
Jedenfalls, Menschen im Zustand der Ohnmacht, (Säuglinge),  zu taufen und sie umgehend als Mitglieder in ihre Listen einzutragen, geschieht andernorts, sehr geehrter Herr.

Verordnungen für Verstorbene sind Ausdruck unserer Wertschätzung für sie. Es ist so (gemäß unserem Verständnis) dass auch für  die unsterbliche Seele gilt, dass die Taufe als Symbol der Reinwaschung von tatsächlich begangenen aber bereuten Vergehen verstanden wird.
Obenan steht in unserer Theologie die Lehre von der Unantastbarkeit der Würde des Menschen. Niemals würde eine Eingliederung gegen den ausdrücklichen Willen irgendeiner Person erfolgen
Das ist ja unser Vorwurf, der sich an die Großkirchen richtet: Warum tauft ihr Ohnmächtige?
Die stellvertretenden Taufen  ersetzen nicht das eigene Bemühen deren die in die andere Welt gingen.
Sie haben Bewusstsein, auch das Bewusstsein von Schuld.
Der Wunsch frei zu sein von der möglichen Gewissensqual ist von Bedeutung, er ist Voraussetzung dafür, dass wir uns bessern.
Ja, Mormonen glauben an den ewigen Fortschritt und an ein ewiges Glück. Aber niemand kann wirklich glücklich sein, solange ihn Schuldgefühle heimsuchen.
Den Schuldigen davon zu befreien, war und ist die Absicht Jesu Christi. Deshalb sagte er:

Wenn du Bürger des Reiches Gottes werden willst, bedarfst du der Taufe (der Reinwaschung).
Da nach unserem Glauben ein Säugling schuldfrei ist, sollte er nicht getauft werden.
Jeder Erwachsene allerdings sollte danach trachten sich durch Reue und Taufe von Schuld zu reinigen. Möglichst im Diesseits, aber es gibt eine 2. Chance. Deshalb wird in unseren Tempeln u.a. die Taufe für die Verstorbenen vollzogen. Die Verordnung ist allerdings nur gültig, wenn Gott sie anerkennt, sowie diejenigen die es wünschen, für alle anderen ist sie bedeutungslos.


Hier ist eine andere Perle:
Das "Israel - Magazin – European Info Press", veröffentlichte am 25 Februar 2012, unter der Überschrift: „Anne-Frank von Mormonen-Sekte posthum getauft“ diese Warnung von Dean Grunwald: „Nur Mormonen haben Zugang zu der internen Sekten-Genealogie-Datenbank, die auch verwendet wird, um die Namen von Verstorbenen für posthume Taufen ermitteln zu können...
Mit den posthumen Taufen, stehlen die Mitglieder der christlichen Mormonen-Sekte den jüdischen Holocaust-Opfern nicht nur den Glauben, um dessen sie von den Deutschen ermordet wurden, sie stehlen ihnen darüber hinaus auch in schamloser Weise ihre Seelen!“
Wow!
Wäre ich ein Außenstehender würde ich wahrscheinlich spontan ausrufen: Was für Teufelskerle doch diese Mormonen sind, diese kleinen Halunken! Die wissen sogar, wie man vom Diesseits aus, mit Tricks, den lieben Gott persönlich beklauen kann. Schamlos stehlen diese modernen Tempelraubritter glatt aus dem Himmel jene guten Seelen hinweg, die, nach langen, langen Jahren der Verfolgung gehofft hatten unter liebevollen Vaterarmen endlich zur Ruhe zu kommen.
Da verschlägt es einem die Sprache!
Weil da der Allmächtige nix machen kann, kommt nun der besorgte Aufrüttler Dean Grunwald und versucht sich mit Vollkraft für die Sicherheit der Seelen einzusetzen, die von den Mormonen noch nicht gestohlen wurden.
Wie, Mister Dean Grunwald, wäre es es mit einem ganzseitigen Inserat: "Es werden noch mehr einäugige Nachtwächter gesucht?"
Aber Scherz beseite, wer so redet der hat seine Erfahrungen und echte Angst. Mister Grunwald kommt mir so vor, als wäre er auch um die eigene Sicherheit besorgt, schließlich könnte er eines nicht fernen Morgens als ein versehentlich zum Mormonen gemachter Neubürger aufwachen.
Todesmutig raffte er sich deshalb auf, aber immerhin nicht zu spät. Entschlossen trotzte er der wachsenden Mormonengefahr und warf sich lobenswerterweise  gegen die räuberische Armada, in die Brust!
Dean Grundwald weiß sogar, dass zur internen Sekten-Genealogie-Datenbank nur diese unverschämten, spitzbübischen Sektierer Zugang haben. Alle Achtung, so muss man das künftig in Angriff nehmen, erst schreiben und dann recherchieren.
Das soll wohl Schule machen?
Gratulation an das "Israel Magazin". Mit sowas kann man ein ganz neues Leserklientel gewinnen: die Superbornierten. Na, Hauptsache die leeren Seiten werden gefüllt und die Kasse auch.
Liebes Redaktionskollegium: nächstens schreibt ihr noch, weil der Mormone Romney, falls er Präsident der USA werden sollte, (und er würde sein Versprechen wahrmachen, als als erstes Israel besuchen), dann täte er das möglicherweise im Auftrage der al Qaida.

Good luck!
Herr Baron Münchhausen läßt Seinesgleichen freundlich anerkennend grüßen!

5 Kommentare:

  1. Sehr geehrter Herr Skibbe,
    vielen Dank, dass Sie sich mit meinem im Israel-Magazin veröffentlichten Artikel „Anne-Frank von Mormonen-Sekte posthum getauft“, kritisch auseinandersetzen, was von mir persönlich begrüsst wird.
    Ich habe viele Jahre in Provo, Utah, gelebt und dort persönliche- und familiäre Freundschaften mit Mormonen geschlossen, die zum Teil bis auf den heutigen Tag Bestand haben. Dabei blieb es natürlich nicht aus, dass viel und oft über Religion gesprochen wurde. Ich habe mich seinerzeit intensiv mit der Geschichte und der Religion der "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" beschäftigt und besitze bis heute eine Ausgabe des "Buch Mormon", die ich auch gelesen habe. Desweiteren, habe ich Interviews mit jungen Missionaren über deren Erfahrungen usw. während ihrer Zeit in Deutschland geführt. Während meiner Vortragsreisen in Deutschland, habe ich vor Jahren auf Einladung, u.a. Vorträge in den Mormonen-Gemeinden von Recklinghausen/Marl und Köln gehalten.
    Wenn ich also schrieb, „Nur Mormonen haben Zugang zu der internen Sekten-Genealogie-Datenbank, die auch verwendet wird, um die Namen von Verstorbenen für posthume Taufen ermitteln zu können", dann ist dies keine an den Haaren herbeigezogene Vermutung von mir, sondern beruht auf Aussagen von Mitgliedern der Kirche.
    Was die posthumen Taufen von Holocaust-Opfern anbelangt, bin nicht nur ich hierüber zu Recht empört und wie es scheint, haben führende Persönlichkeiten ihrer Kirche zwischenzeitlich erkannt, dass diese Taufen sittenwidrig sind. Wie sonst erklärt sich dieser Aufruf: "Mormon Leaders Warn Followers To Stop Controversial Baptisms...Stop posthumous baptisms of unauthorized groups, such as celebrities and Jewish Holocaust victims...Our preeminent obligation is to seek out and identify our own ancestors".
    Und zu Ihrer Behauptung, was wir über den Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney schreiben würden,"...der Mormone Romney, falls er Präsident der USA werden sollte, (und er würde sein Versprechen wahrmachen, und als erstes Israel besuchen), dann täte er das möglicherweise im Auftrage der Al Qaida", ist einfach nur lächerlich. Ich habe im Januar diesen Jahres seine Erklärung und Spendenaufruf "Israel has 'no better friend in the world than me", ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht.
    Was ich Ihnen bei allem Verständnis für Ihre Kritik übel nehme ist die Unterstellung: "Na, Hauptsache die leeren Seiten werden gefüllt und die Kasse auch."
    Ich darf Sie an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass alle Autoren "ehrenamtlich in ihrer Freizeit" an diesem "selbstfinanzierten, nicht-kommerziellen Medienerzeugnis" arbeiten.
    Ein Blick in die Rubrik "über uns" und/oder "kontakt", hätte Sie eines Besseren belehrt.
    Ihre Unterstellung, ich hätte in der Sache nicht recherchiert "erst schreiben und dann recherchieren", kommt nun als Bumerang auf Sie zurück.
    MfG
    Dr. rer pol Dean Grunwald
    Editor in Chief
    European Info Press Ltd.,
    1600 New Hampshire Ave NW
    Washington, D.C. 20009-2562
    U.S.A.

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    1. Guten Tag Dr. Grunwald

      ich sage gleich, es liegt mir fern Sie zu blamieren, denn, dass jeder freien Zugang zu unserer Datenbank hat, ist bekannt. Ich sage es deshalb, weil mir dieser Part vermeidbar erscheint, im Gegensatz zum Hauptteil. Das muss ausgefochten werden.

      Sie haben in einem enorm wichtigen Punkt Recht, da bin ich im Unrecht und entschuldige mich in aller Form, weil ich einsehe, dass ich einem Irrtum unterlag und hoffe, dass Sie mir verzeihen.
      Es handelt sich um meine Unterstellung, dass Sie aus quasi niederen Beweggründen, nämlich um “die Kasse zu füllen” geschrieben hätten.
      Das ist eine schwerwiegende, aus Nichtwissen erfolgte Beleidigung für die natürlich der allgemeine Grundsatz gilt: Unwissenheit schützt nicht vor Strafe.
      Dies gilt allerdings auch für Sie!
      Es gilt für jeden der öffentlich schreibt.
      Ich kann Sie durchaus verstehen,
      doch so wie ich Sie verstehen kann, sehr geehrter Herr Dr. Dean Grunwald, so bitte ich Sie herzlich, sich in meine Lage hineinzuversetzen.
      Lebenslänglich habe ich die Ideale meiner Kirche in der Zeit des Kommunismus gegen die Ungeheuerlichkeiten des Kulturbolschewismus und seine Philosophie verteidigt, hatte mich, nachdem ich mir die Hörner abgestoßen hatte, aus dem politischen Leben völlig zurückgezogen und flüchtete praktisch in das Berufsleben eines Binnenfischers. Ich behaupte nicht, dass ich jemals ein Held war und habe mein nicht immer einwandfreies Leben offengelegt (englisch “Steps Through Two Dictatorships” im Internet kostenfrei auch in deutsch abrufbar)
      Während der setzten 65 Jahre habe ich kaum etwas anderes getan als mein geschichtliches Wissen zu erweitern, und unentwegt “Mormonismus” aus allen denkbaren Positionen zu betrachten.
      In tausenden Gesprächen prüfte ich mich und meine Religion mit Argusaugen.
      Ich fand es immer bestätigt: “Mormonismus ist die Religion der Toleranz. Die Grundsätze der Hochachtung vor der Würde des anderen, echt empfundene Nächstenliebe und die Wahrung des Individualrechtes Jedermanns stehen in der wieder und immert wieder diffamierten Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage nicht nur obenan auf ihrer Agenda, sie sind uns, den langjährigen Mitgliedern, tief ins Herz geschrieben.
      Ausschließlich jede Amtshandlung, auch die stellvertretenden Taufen, sind nur in diesem Kontext zu lesen.
      Wenn stellvertretende Taufen an Israeliten erfolgten, dann nur aus dem Verständnis, dass es der betreffenden Seele zur Erhöhung dient. Das mag theologisch strittig sein, nicht bestritten werden sollte die gute Absicht. Es stach zu tief, zu vernehmen, dass wir eine Art Sklaverei betreiben und “Seelendiebe” sind. Ich ersuche Sie herzlich, Ihre Äußerungen zu bedenken.
      Stellvertretende Verordnungen für Verstorbene als “sittenwidrig” zu betrachten, ist nicht verboten, obwohl es zeigt wie ungeheuer die Missverständnisse sind die in gekonnt geschriebene Sätze gefasst, zu Hass aufstacheln, etwas das tatsächlich sittenwidrig ist.
      Nicht nur, dass meine (mormonische Familie) seit ihrem Glaubenswechsel, 1932, konsequente Judenfreunde sind, habe ich Anne Franks Tagebuch mehrmals mir großer innerer Anteilnahme gelesen. Wer sollte sie nicht lieben?
      Wer sollte ihr nicht das Bestdenkbare wünschen oder gar geben, wenn das im Bereich des Möglichen erscheint.
      Als Tempelinsider und Mitglied meiner Kirche, als Mensch und politisch denkender Mann fühlte ich mich von Ihnen gedemütigt und beleidigt.
      Dennoch versöhnlich gestimmt
      Gerd Skibbe

      PS. wenn Sie Dr. Gunwald die “Mormonen” seit langem kennen, sollten Sie wissen, dass wir weltweit hunderte "Familienforschungszentren" unterhalten. Über den IGI (Internationalen genealoischen Index") kann jeder erfahren wer von seinen Vorfahren bereits stellvertretende Tempelverortdnungen empfing. Das war nie ein Geheimnis. Jeder kann zudem im Internet über “LDS family search” per Mausklick zu unserer Datenbank Zugang erhält. Probieren Sie es aus! 21 Millionen Einträge, kostenfreie Benutzung.

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  2. Anstand ist Glückssach und Glück haben Sie selten, nicht Wahr, Herr Skibbe?
    Die Art und Weise, in der Sie Herrn Grunwald hier vorzuführen versuchen, spottet jeder Beschreibung.
    Hinter der Maske des biederen Gläubigen verbergen Sie Ihr wahres Gesicht, denn Ihre Ausführungen lassen keine Spur von christlicher Nächstenliebe, Anstand oder Respekt erkennen. In Wirklichkeit sind Sie sind ein Pharisäer - sonst nichts!
    Mit der gleichen pseudoreligiösen Inbrunst mit der Sie einem in Ihren Augen "angeblichen" Angriff auf Ihre Glaubensgemeinschaft entgentreten wollen, haben Sie als HJ-Pimpf Ihren geliebten Führer verteitigt - und das mit dem gleichen Gefühl der Erhabenheit gegenüber anderen.
    Das Sie Ihre unflätigkeiten dann noch im Namen Ihrer Religonsgemeinschaft verbreiten, ist gelinde gesagt, eine Unverschämtheit, mit der Sie andere Gläubige und vor allem Ihre Kirche, schlicht und einfach in Verruf bringen.
    Sie sollten sich einfach etwas schämen, falls Sie in Ihrer "göttlichen" Überheblichkeit überhaupt noch dazu fähig sind - was ich nicht glaube!

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    1. Liebe (r) Anonym

      Sie haben recht, ich liebte Adolf Hitler. Es war der Hitler den meine Eltern hassten und den mir meine Erzieher als "Messias" geschildert haben, insbesondere in den Jahren der Abwesenheit meines Vater von zuhause. Es scheint, dass Sie meine Bekenntnisse gelesen haben: (kostenlos im Internet) "Steps Through Two Dictatorships". Ja ich war fanatisiert und dumm. Aber als reifer Mensch, sollten Sie mir das nicht mehr vorwerfen, zumal ich niemandem Schaden zugefügt habe und nachdem ich durch meinen Lebenslauf belegte, dass ich jeder Lehre gegenüber offen dastehe die für die Gleichberechtigung aller eintritt (weshalb wir auch keine Pfarrer haben)und die das Menschenrecht auf individuelle Entscheidungsfreiheit entschlossen verteidigt. Das ist der Hauptteil meiner Religion.(Fast jede Passage des Buches Mormon redet davon)
      Niemand muss es mir glauben: ich schreibe nicht im Namen meiner oder irgendeiner Religionsgemeinschaft, das würde sich meine durchaus straff organisierte Kirche auch entschieden verbitten. Aber ich schreibe als freier Mann der über einen sehr wachen politischen Instinkt verfügt und der aus Antrieb seines Gewissens vernehmlich sagen muss, was ihm wichtig und wovon er ehrlich überzeugt ist.
      Bedenken bezüglich der "Mormonen" darf jeder haben. Aber daraus leitet sich, für Zurechnungsfähige noch lange nicht das Recht ab, Hass zu schüren und Desinformationen in die Welt zu setzen.
      Das ist es ja, was wir alle Hitler und seinen Leuten vorwerfen, sie hetzten und verunglimpften z.B. die Juden ua. bis das Propagieren in tödliches Agieren umschlug. Es wäre gut gewesen, wenn die Großkirchen diesen Machtidioten, bevor sie zur Macht kamen, entschiedener widersprochen hätten, (statt den Führereid zu leisten)
      Ich bedauere, dass Ihnen meine Geradlinigkeit als Überheblichkeit erscheint.

      Versetzen Sie sich bitte eine Minute in meine Lage. Zwischen 1952 und 1960 wurden in der damaligen DDR gegen "Zeugen Jehovas" und gegen die Kirche Jesu Christi der HLT schwerwiegende Behauptungen erhoben.
      Wie sollen wir uns damals dagegen wehren? Wir waren den Diktatoren wie Freiwild ausgeliefert.
      Jetzt haben wir Rede- und Pressefreiheit. Jetzt kann man sich verteidigen. Wenn ich beispielsweise lese, das Herr Dr. Dean Grunwald, verbreitet, "Mormonen... stehlen in schamloser Weise die Seelen Verstorbener", dann erhebt sich nicht nur die Frage nach der Logik des Angreifers, sondern auch nach seiner Wahrhaftigkeit.
      Denn das Eine ist gewiss, "Mormonentheologie und -praxis war seit je auf Bewahrung des Individualrechtes jedes Menschen gerichtet.
      Uns in die Nähe der Sklavenhalter zu rücken, könnte unter Umständen gerichtliche Folgen haben.
      Nein, meine Kirche würde nie von der Linie der Nichtverteidigung abrücken. Aber einer wie ich kann den Fehdehandschuh aufheben.
      Zuletzt allerdings wird Gott unser Richter sein.
      Es wird einfach zu viel Unsinn über meine Kirche verbreitet. Ich schäme mich, dass ich nicht klarer gesagt habe, dass "Mormonen" "andere Gläubige", niemals behelligen werden. Allerdings sollten nicht nur die Mitglieder meiner Kirche zeigen, dass wir nicht mehr alle Spinnereien und Desinformationen unwidersprochen hinnehmen sollten.

      Übrigens, pseudoreligiös sind diejenigen die fromm tun und keck lügen.

      Dazu stehe ich, Gerd Skibbe

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  3. lieber bruder skibbe,

    durch "zufall" bin ich auf ihre seite gestossen. darf ich ihnen meine anerkennung aussprechen, dass sie sich soviel mühe geben, ihren glauben an jesus christus und die kirche, der sie angehören, mit mut und klarheit darzustellen. ihre geschichtlichen informationen schätze ich sehr: wie die liebevolle - durch propheten und apostel geführte ursprüngliche kirche jesu christi- durch die ermordung ihrer von christus bevollmächtigten priestertumsträgern und führer in wenigen jahrhunderten so dramatisch durch schlechte menschen nahezu vollkommen von der wahrheit und lehre christi abgefallen ist. somit ging die fülle des evangeliums leider sehr schnell verloren.
    ein gewisser martin luther hat dies durch seinen rom-besuch mit sichtlichem erschrecken erkannt (ablaßhandel etc..). darum wollte er die kirche zur reinheit zurückführen. welche kämpfe damit einhergingen, kann jeder daran interessierte nachlesen.
    die kirche jesu christi der heiligen der letzten tage wurde durch einen propheten wiederhergestellt und lehrt uns all das, was für die errettung des menschen wesentlich ist. was wurde den ersten kirchenmitgliedern nicht allesfälschlicherweise angelastet: sekte, ihre mitglieder verspeisen in geheimen versammlungen menschenfleisch, bringen unruhe und haben sogar rom angezündet etc...
    und wie wir sehen, gehen die verleumdungen gehen bis heute unvermindert weiter.
    wünsche ihnen weiterhin viel freude für ihre geschätze arbeit,

    mit bestem gruß,
    br. peter cunia aus wien

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