Donnerstag, 30. Januar 2014

Antwort an meinen Freund und Kritiker Axel ...

Lieber Axel, 

es ging und geht mir nicht darum Mitt Romney herauszuheben, sondern um Kritik an den unterschiedlichsten durch nichts gerechtfertigten Hetz- und Nebel- Kampagnen die durch fromme Herren, gegen meine Religion und Kirche weltweit initiiert werden, weil diese Attacken erfolgen um Menschen gezielt irre zu führen

Hier ging und geht es auch um Claus Klebers Journalismus. Ich stellte erneut sein Machwerk:  "Bibelfest im Pulverschnee - Olympia im Mormonenstaat" in Frage. Das, was er fabrizierte, das macht man nicht!
Das war zuviel Schnee. 
Das entsprach nicht dem Niveau dieses Mannes.
Das war unter seiner Würde.
Das war primitive Desinformation durch gewollte Ausklammerung des Wesentlichen.
Kein Journalist von Format tut sowas.
Ich werde den Verdacht nicht los, dass Klebers primitiver "Utah-Beitrag"  "erkauft" wurde. 
Tatsächlich wurde Claus Kleber danach Nachrichtensprecher im öffentlich-rechtlichen  Rundfunk.
Falls sich dieser Zusammenhang je bestätigen sollte, werde ich, so heftig wie ich kann, reagieren.

Ich kenne sie doch!

Als ich noch in Neubrandenburg frischgewählter Kreissekretär der CDU war, bestellte mich der geistliche Rat der Stadt ein.
Heute frage ich mich, mit welchem Recht?
Dort erhielt ich ziemlich klare Weisung zu verhüten, dass Herr Dr. Dregger, Bundestags-Fraktionsvorsitzender der CDU-CSU, am 20. April 1990, im ehemaligen KZ-Teil Fünfeichen ein Kreuz niederlegt oder errichtet, dies sei Anliegen und Sache der örtlichen Kirchen.
Ich spürte die "Macht".
Wenn ich nicht schon zuvor, per Beschluss unseres Kreisvorstandes durchgesetzt hätte, dass Herr Dr. Dregger in Neubrandenburg nicht öffentlich, - d.h. auf dem Marktplatz  - sprechen darf (weil ich durch den SED-PDS Kreisvorsitzenden gewarnt wurde, es käme zu einem Massenaufmarsch seiner Genossen mit roten Fahnen, denn Herr Dr. Dregger sei wegen seiner extremen Rechtshaltung so etwas wie eine Persona non grata ! Man bedenke, die DDR bestand mit ihren Rechtsvorschriften fort!), hätte ich mich den "Wünschen" des geistlichen Rates widersetzt.
Ich kenne sie!
Ich kenne ihren Geist.
 
Sie leben und überleben, weil der Staat BRD kräftige Finanzspritzen in die kranken Kirchenorgane steckt und auf der Basis nachmittelalterlicher Pflichten ihre Kirchengebäude aus Steuermitteln repariert und für sie die Kirchensteuer eintreibt. Aber was mich noch mehr empört ist die Art ihrer fortwährenden Einmischungen.

Sie sitzen in den Aufsichtsräten und erteilen Aufträge. So schlimm, wie in Deutschland ist es in den USA nicht, aber immer noch schlimm genug.
Ich weiß, dass Romney Niederlagen 2008 u 2012 weitgehend dem Gegenkurs evangelikaler Prediger zuzuschreiben sind.
 
Die bekannte Fälschung mit den Weihnachtskarten, die angeblich Romney 2007 in Umlauf gebracht hatte, verfehlte in Georgia und South-Carolina seine Wirkung nicht.

Es ist zweitrangig ob ich Romney-fan bin oder nicht. Es geht um Fairness.

Ich erlaube mir zu sagen, dass ich niemals, weder in Artikeln, noch in Büchern, noch in Gesprächen Fakten unterschlagen habe, die die andere, die gute Seite des "real existierenden Sozialismus" betrafen. Ich glaube fast, ich bin ein Fanatiker pro Objektivität.
So sehr wie ich den starren Dogmatismus der Ostdiktatoren verflucht habe, so sehr und gerne habe ich bestätigt, wie gut das sozial-politische Programm und die Bildungspolitik der DDR gedacht war.
Ich hasste die Bevormundung und Bespitzelung, aber ich habe niemals bestritten, dass da guter Wille vorhanden war, die Menschen gleich zu behandeln, sie vor Drogen und Verbrechertum zu schützen. Nie werde ich das nun so enorm vermisste Gemeinschaftsgefühl,  die Solidarität vergessen, die als Frucht "sozialistischen" Denkens vorhanden war.

Was Recht ist muss Recht bleiben.
Mir gefällt, dass Joseph Smith wiederholt erklärte, er sei bereit für die Rechte eines Baptisten oder eines Katholiken zu sterben. (So, übrigens spricht kein Betrüger oder Machtidiot)

Und ich bin bereit für die Rechte derjenigen zu leben, die wie Du Axel um Redlichkeit und um intellektuelle Durchdringung und Besserung aus dem Ruder laufender politischer Prozesse bemüht sind, denn das weiß ich aus dem knappen Hundert Deiner Kritiken: Du ringst um die Wahrheit.
Das kann ich leider nur von sehr wenigen Geistlichen sagen.
(Allerdings billige ich Deinen Denkansatz nicht, der größere Schuldanteil, für den Jahrzehnte währenden "Kalten Krieg" liege auf USA - Seite) 

Ich habe nie ein schlechtes Wort gegen die gesprochen, die meine Religion ablehnen, denn das ist ihr gutes Recht, es sei denn sie logen, bis sich die Balken bogen. Und da, vorne an, stehen auf Seiten der Verleumder die Frommen mit ihrer unglaublichen Dreistigkeit. Da stehen sie die Dr. Hauth, Prof. Dr. Leuenberger, Dr. Lothar Gassmann, die Pfarrer Rößle, Zimmer, Heydenreich, Dave Hunt, Bill Keller, Dr. Mohler, Wepf...

Einige dieser Herren habe ich der Lüge überführt und eben das in meinen Blogs offen gelegt.
Bei mir muss sich niemand entschuldigen, aber ich selbst bin nicht gewillt den Angreifern alles nachzusehen.
Möge Gott mir helfen, niemals jemandem Unrecht zu tun. Falls mir dieses Vergehen je unterlaufen sein sollte, bitte ich es mir aufzuzeigen, dann will ich Buße tun.

Dein Freund Gerd







4 Kommentare:

  1. Lieber Gerd,

    1) Danke fuer die freundlichen Worte bezueglich meiner publizistischen Aktivitaeten. Auch ich sehe Deinen guten Willen, obgleich wir natuerlich in vielen Dingen sehr unterschiedlicher Meinung sind.

    2) Auch ich (und gerade als Marxist) sehe die DDR, trotz aller partiell positiven sozialen Intentionen, sehr kritisch. Ihr Gesellschaftssytem war nicht sozialistisch (und schon gar nicht ein ein angeblich entwickelter Sozialismus), sondern wie das gesamte Sowjetsystem eine sonderbare Mischung aus neofeudalen, staatskapitalistischen und vereinzelt fruehsozialistischen Elementen.

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  2. 3) Das Platzhirschgebaren der Grosskirchen in der BRD, einschliesslich ihrer , ist natuerlich recht anachronistisch. Zumindest hat hier die alte DDR alle christlichen Kirchen gleich behandelt...
    4) Der erschreckende Niveauverlust nicht nur in den Privatmedien, sondern auch im oeffentlich-rechtlichen Fernsehen und Radio ist schlimm und wurde zu Recht von Leuten wie Reich-Ranicki und auch Helmut Schmidt angeprangert. Allerdings muss man ueber deren am Ende nur oberflaechliche Kritik hinausgehen und eben diesen Niveau-Verlust mit dem neo-liberalen Turbo-Kapitalismus in Beziehung setzen. So sind sicherlich auch die Beitraege ueber die Mormonen sensationell aufgebauscht und in erster Linie auf die Zuschauerquote hin orientiert. Der Kapitalismus braucht und produziert das Verbloedungs-Fernsehen.

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  3. zu Punkt 3) ... einschliesslich ihrer sog. Sekten-Weltanschauungsbeauftragten...

    zu Punkt 4) Allerdings sind die von der Mormonenfuehrung in Salt Lake City produzierten Selbstdarstellungen ebenso einseitig und intellektuell duerftig. Da kann man nur hoffen, d. sich mehr und mehr einfache Mitglieder selbst organisieren und betaetigen, ohne irgendwelche selbsternannte Autoritaeten um Erlaubnis zu fragen.

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  4. 5) Ich glaube nicht, d. Romney ohne die Stoermanoever von evangelikaler Seite die Wahlen 2008 und 2012 haette gewinnen koennen. Zu sehr war seine republikanische Partei durch die verbrecherischen 8 Bush-Jahre diskreditiert. Auch sehen wir nun in den USA einen gewaltigen demographischen Wandel, verbunden mit einer sozial-kulturellen Neuorientierung. African-Americans und Latinos sowie Asian-Americans warden bald in der Mehrheit sein. Das Land wird vielfaeltiger, pluralistischer und liberaler. Siehe beispielsweise die immer staerkere Unterstuetzung fuer die Homo-Ehe. Eine Mehrheit der unter dreissigjaehrigen Amerikaner lehnt den Kapitalismus ab... und kann mit den patriarchalisch-orthodoxen Kirchen weniger anfangen. Obama hat leider die in ihm gesetzen Erwartungen nicht erfuellt ... aber Romney symbolisiert viel zu sehr das alte erz-kapitalistische Amerika, welches immer weniger Amerikaner wollen.

    6) Lieber Gerd - vielleicht solltest in Deinen Beitraegen die anti-kapitalistischen und basisdemokratischen Traditionen des Mormonismus wieder hervorheben. Die Buerokraten in Salt Lake City haben ja ihr Bestes getan, um diese urspruenglich progressive Tendenz im Mormonismus zuzuschuetten. Man sollte es nicht den Romneys und den Boyd K. Packers dieser Welt ueberlassen, Mormonismus zu definieren und mit Leben zu fuellen. Und natuerlich auch nicht irgendwelchen bezahlten Weltanschauungsbeauftragen/Sektenbeauftragten der Grosskirchen in der BRD. Da hast Du durchaus Recht. Dein alter Freund und freundliche Kritiker Axel

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