Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die ganze Wahrheit. Jeder weiß
aus Erfahrung was gemeint ist. Wir neigen allesamt dazu uns selbst zu betrügen,
uns zu besänftigen, wir seien im Grunde gut und keineswegs Ungeheuer. Schlimmer
als viele Atheisten, irren vor allem Christen, die sich jetzt schon als
„gerettet“ betrachten. Gerettet vor dem Ertrinken in der sinnelähmenden eigenen
Dummheit? Haben sie vergessen, dass Jesu gemahnt hatte?
„Wer
(in der Wahrhaftigkeit) beharret bis
ans Ende, der wird gerettet (selig).“
Namentlich die evangelikalen Sekten verkünden, was zuvor die Päpste taten, wozu
sie niemand, außer ihre Cliquenbrüder, berufen hatten: Kirchenhistoriker von Döllinger charakterisiert diese Gefühlsduselei
mit den Worten:
„Der Mensch wird hier angewiesen,
durch einen Akt der bloßen Imputation (Zurechnung) fremder Gerechtigkeit rasch
in den Zustand der vollständigen Sicherheit und Heilsgewissheit überzugehen. Er
glaubt so fest er kann, dass er ein Auserwählter sei, dass er in das Verdienst
des Erlösers gehüllt, vor Gott als gerecht gilt, ohne es noch innerlich zu sein…er
weiß nichts anderes als dass alles darauf ankommt, eine recht günstige Meinung
vom eigenen Zustand zu haben.“ Papsttum
Andrzej Szczypiorski der bekannte
polnische Journalist und Schriftsteller schaute an diesem mir so viel bedeutendem 31. Oktober
des Jahres 1990, in die Runde der etwa 300 Kulturschaffenden die zu einem
Treffen in Frankfurt/Oder eingeladen worden waren. Er wandte den Kopf zur Seite
und sprach auf diese Weise auch seine bedeutenden Zeitgenossen an, die im
Präsidium saßen: Bundeskanzler Helmut Kohl, Rita Süssmuth, Ulla Hahn die westdeutsche
Lyrikerin und Exkommunistin, die gerade ihr beachtenswertes Statement abgegeben
hatte, darunter befand sich auch der Chef des Österreichischen Fernsehens:
„Meine Damen und
Herren, die Banditen sind nicht unter uns, sie sind in uns!“
Helmut Kohl hörte
es sowohl, wie ich. Alle Köpfe ruckten ein wenig. Niemand protestierte.
War ich nicht glücklich verheiratet?
War ich nicht „Mormone“ mit Herz und Seele? Aber, hatte ich nicht mindestens
zehn Sekunden lang gewünscht ich dürfte mit der blitzgescheiten und bildschönen Ulla einen Flirt haben, ehe ich
mich zusammenrüffelte?
Es gibt nichts zu beschönigen. Die 325 in Nicäa aus der Taufe gehobene
Reichskirche, samt ihrem Verwirrung stiftenden
nicänischen Bekenntnis, war rundum des Teufels. Was nicht heißt, dass
alle seine Mitglieder von Herzen Bürger dieses Reiches höllischer Regeln waren.
Der innerkirchliche Widerstand gegen den Lauf in die Verkommenheit, der von ganzen
Rotten inhumaner, verbündeter konstantinischer Kleriker angefeuert wurde, blieb
enorm. Er konnte trotz ungeheurer Brutalität, seitens der römischen Kirche, nie gänzlich gebrochen werden.
Alle Versuche das zu leugnen sind mehr oder weniger verbrecherischer
Art. Sie sind darauf gerichtet zu täuschen oder sogar um Licht und Wahrheit
zu löschen. Die Reichskirche war Konstantins hässliches Geschöpf, das begehrte
sich hübsch zu machen, das unglaublicherweise, kaum halberwachsen nur eine
Pflicht kannte: Menschen zu versklaven.
Des machtlüsternen Kaisers Ungeist
sollte und wollte und konnte die neue, seine Kirche, auftragsgemäß durch die Jahrtausende tragen,
weil sie sich immer verführerisch schön kleidete - mit dem außen sauberen
Lammfell -, obendrein goldgeschmückt.
Weil dieser Geist der Machtdemonstration und der Illusionen vorzugsweise
in Kathedralen und Domen wohnte, wurde er trotz seiner Eiseskälte für göttlich
gehalten.
Wie sie dastanden die Frommen und vor Ehrfurcht erstarrten, wenn Kreuzzügler
und andere fromme Banden, wie die ägyptischen Mönchshorden früherer Jahrhunderte brandschatzend daherzogen, wenn es Verbrennungen Unschuldiger
gab, wenn die einzige Tür zum riesigen jüdischen Ghetto Roms und andernorts
zufiel, bewiesen sie nichts als ihren haarsträubenden Aberglauben. Wo das Kreuz hinkam erkrankten die Seelen. Wie diese frommgläubigen Zurückbleibenden gleichgültig die Schultern zuckten, als
die Juden, die Maurisken, die Salzburger, die Ostgoten ..., die Katharer ausgetrieben und vernichtet wurden und wie sie sich dann beeilten sich Hausrat und Gebäude der Unglücklichen anzueignen und wie selig sie Gott für den neuen, wenn auch unverdienten Reichtum mit Lobgesängen dankten. Selten genug, dass ein Geistlicher es wagte sie ihrer Unmenschlichkeit wegen zu tadeln.
Henry Charles Lea schreibt in Auswertung einiger tausend Dokumente:
"So kam es, dass vom untersten Pfarrpriester bis zum höchsten Prälaten alle Grade der Hierarchie vielfach mit weltlichen, ehrgeizigen, selbstsüchtigen und zügellosen Männern besetzt waren." Geschichte der Inquisition im Mittelalter I
Tatsächlich hat die Kirche Konstantins nie nach dem Geist des Erbarmens,
sondern nach jener Vormacht getrachtet, die man nur mit Geld, Drohungen und
Propagandalügen gewinnen, und eine Weile bewahren kann. Vorteile die ihre Rädelsführer ihren Pfaffen
verschafften, vergolten diese mit absoluter Hörigkeit, indem sie Höllenqualen denen
androhten die nicht buchstäblich zu Kreuze krochen. Hauptsache ihr großer Boss saß auf
demselben Stuhl auf dem bereits vor Urzeiten möglicherweise ein makelloser Mann
namens Petrus gesessen haben könnte, weil dieses Sitzen an sich selbst, aber
eben nur auf diesem einen Hocker, sogar den grimmigsten, antichristlichen Kerl heiligte, ganz gleich was er vorhatte,
ganz gleich wie viele Fälschungen er anforderte um sich und sein Amt zu
rechtfertigen.
Es ist unglaublich, bis heute
weht das Banner Kaiser Konstantins von einer der
bedeutendsten Kathedralen der Christenheit, der Hauptkirche zu Sevilla, als
Wetterfahne.
Die Giralda ist das
Wahrzeichen der Stadt ... „Giraldillo ist die den (christlichen) Glauben
darstellende weibliche Figur mit der Fahne
Konstantins.“ Baedekers Reiseführer, Spanien, 5. Auflage, 1992. S. 584
Um Unterwerfung und
die Weltherrschaft, um Macht und Geld, im Sinne Konstantins ging und geht es
gegen Jesus.
Bis 1402 stand hier
- in Sevilla - die maurische Hauptmoschee. Die Giralda ist somit auch das
Symbol der Geschichte des königlichen Wortbruches und der Vertreibung von 800
000 Mauren aus Spanien, so wie der Eliminierung der Juden. Sie entspricht dem
konstantinischen Ungeist und Willen zur „Macht“. Beide Aktionen, zwischen 1492
und 1609 unter dem Kreuz ausgeführt, gehören zu den schändlichsten in der
Historie der „Christen“heit.
Bezeichnend ist,
dass der Hauptschuldige, Erzbischof Don Juan de Ribera, Valencia, durch Papst
Pius VI., am 18. September 1796, für dieses Verbrechen und seine
Intoleranz „selig” gesprochen wurde.
Das ist umso
ärgerlicher, als die Christen Toledos nach 400jähriger Okkupation durch die
Mauren und nach ihrer „Befreiung“ nur das Beste von den Siegern sagen konnten.
Alle Zeugen beteuerten übereinstimmend, nicht ein Maurenherrscher habe sie je genötigt
Muslime zu werden. Ganz anders die „Christen“. Sie verschärften die Grundsätze
des Glaubenszwanges und stellten Ultimaten. Sie wollten Macht und neuen
Lebensraum... wollten ihr Revier beherrschen. Wölfisches Trachten:
Assoziativ
erscheinen die Begriffe „Wolfsschanze“ und „Volk ohne Raum“ und man sieht Adolf
Hitler und das Hakenkreuz. Sticht es nicht ins Auge, dass die Spanier des 16.
Jahrhunderts, wie die Deutschen des 20. Jahrhunderts, jeweils mit Ahnenpässen
die Reinheit ihres Blutes belegen mussten?
Im 3. Reich hatte
man arisch zu sein. In dem expandierenden katholischen Reich Philipp II. hieß
es: „limpieza de sangre“ (Reinheit des Blutes). Auf der Ahnentafel war nicht
zufällig hier wie dort nachzuweisen, dass man gut katholischer bzw. arischer
Abstammung ist. Dass man nicht von Juden
oder Schweinen = Marranen = Mauren abstammte. Die einen wie die anderen wollten
eine judenfreie und von Minderwertigen bereinigte Welt haben. Extrem „rechtes“ Gedankengut!
Was Christen gerne den „Mormonen“ unterstellen: Betrug war die Basis
römischen Kirche, die nur der Kitt zusammenhielt, der aus einem ausgeklügelten Mix von ständig genährtem Fanatismus und Teilwahrheiten besteht.
Obwohl zwei Gelehrte des 15. Jahrhunderts, zuerst 1433 der deutsche
Theologe und Philosoph Nikolaus von Kues und dann um 1440 der italienische Humanist
Lorenzo Valla, mit Textanalysen nachwiesen, dass die sogenannte "Konstantinische
Schenkung", eine freche Fälschung sei, blieb der Vatikan bis ins 19. Jahrhundert hinein
dabei, dass die Urkunde zwar gefälscht sei, „es
die Schenkung aber dennoch gegeben habe“. Schließlich war der Umfang des
Geschenkes zu groß und wichtig für die verweltlichte Kirche. Die angeblich
echte Konstantinurkunde bildete die Rechtsgrundlage des Kirchenstaates. Sie sollte die Existenzberechtigung für den am schlechtesten verwalteten Staat in der gesamten zivilisierten Welt belegen; wie gebildete Reisende sich ausdrückten.
Basta, die
Schenkung gab es, auch wenn nichts dafür sprach. Es musste so sein.
Andernfalls hätte es gekracht. Und so war es. Sofort als öffentlichkeitswirksam durchsickerte,
dass des Kirchenstaates bedeutendster Stützpfeiler nur ein Falsifikat aus
brüchigem Pergament war, zerbrach dieser Kirchenstaat in tausend Scherben, bis
auf die letzten 44 Hektar.
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St. Petersplatz |
Wann werden die Geschichtsbücher die ganze Wahrheit sagen? Nämlich, dass der
Lateranpalast zwar irgendwann an die
Kirche kam, dass er zuvor aber durch Konstantins Mord an seiner Ehefrau
Fausta, für Konstantin verfügbar wurde. Denn der Inhalt der
„Konstantinischen Schenkung“ ist nichts als ein Sammelbecken unchristlichster
Wünsche machtbesessener Wüstlinge des 9. Jahrhunderts:
Es hieß darin:
Konstantin schenke dem römischen Bischof Silvester (314-335) (- der von
alledem nichts berichtet und wie es aussieht nie davon gehört hat -) den Vorrang über alle anderen Kirchen… Außerdem
wurden Silvester und seinen Nachfolgern die kaiserlichen Insignien und
Vorrechte Konstantins verliehen darunter sein Purpurmantel und Diadem. Dem
Papst gehöre, von nun an die Herrschaft
über ganz Italien und das ganze Abendland.
Selbstverständlich hätten Silvester und seine Nachfolger lieber ihr Leben verloren, als ein Dokument, das solche weltverändernde Rechtsübertragung belegt. Sonderbar, Blutstropfen Jesu, Maria Spinnrock, Josefs Barthaare und sogar Christi Kreuz blieben erhalten.
Mehr als das steht auf sehr, sehr dünnen Papierseiten geschrieben, weil es schriftkundige und willfährige Mönche gab die gewissenslos jede Lüge der Kurie auf künstlich gealtertem Pergament in die Welt setzten und zwar von Anfang an.
Selbst wichtigste Legitimationsbeweise, wichtiger als der Besitz der ganzen Welt, sind bar jeder wirklichen Dokumentation.
Für die Rechtsnachfolge der Kirchenfürsten, der ersten zweihundert Jahre gibt es nichts Echtes unter den vorliegenden Papieren zu finden. Der Fünfte der offiziellen Papstliste soll Evaristus gewesen sein. Sechs oder sieben
Jahre hindurch sei er, von 100 bis 107, Bischof in Rom gewesen, - einer von
mehreren.
Selbst von den überlieferten Namen anderer schlüsseltragender Personen weiß niemand ob sie
wirklich Generalautoritäten waren.
Bezogen auf Evaristus heisst es amtlich lediglich: "Die Daten
sind nicht gesichert". Ebenso:
6. Alexander I. (angeblich Papst von 107-116) amtlich: "Die Daten sind nicht gesichert"
7. Sixtus (116-125) amtlich: "Keine Daten vorhanden"
8. Telephorus um 125? Amtlich: Daten unsicher
9. Hyginus (136?-140?) amtlich: "Die Daten sind nicht
gesichert"
10. Pius I. (140-150?) amtlich: "Keine Daten vorhanden"
11. Anicetus (155-166?) amtlich: „Unglaubwürdige
Daten"
12. Soterus um 165? amtlich: „Unglaubwürdige Daten"
13. Eleutherus (175?-189?) amtlich: „Unglaubwürdige Daten"
14. Victor I. (189?-199?) amtlich: „Unsichere Daten"
Unglaubwürdige bzw. unsichere Daten? Ist dies anderes als das Eingeständnis, hier handelt es sich um Fälschungen ungeheuren Ausmaßes. Der Mangel wurde als dringlicher empfunden, als die Notwendigkeit bei der Wahrheit zu bleiben:
Was weiß man schon von z.B. von Nummer 14?
Wikipedia zitiert
eine ungenannte aber offizielle katholische Quelle:
„Der römische
Bischof Viktor
I. (189–199) exkommunizierte ganz Kleinasien wegen des Ostertermins, wurde
dabei aber von den übrigen Bischöfen, insbesondere von Irenäus von Lyon, zurückgewiesen.
Daneben exkommunizierte der Bischof einen gewissen Theodotus von Byzanz aus
theologischen Gründen und enthob den gnostischen Priester Florinus seines
Amtes; daneben verurteilte er den sogenannten Adoptianismus (d.h. Jesus Christus sei nicht Gott gewesen, sondern nur
ein zum Gottessohn adoptierter Mensch). Viktor
nahm so die Jurisdiktionsgewalt auch für andere Gemeinden mehrmals in Anspruch,
so dass sein Primatsanspruch geschichtlich dokumentiert ist.“
Auch dieser Primatsanspruch beweist nur den Ehrgeiz eines kleinen Mannes. Solcher Primatsanspruch ist nicht nur eine
Anmaßung, sondern – falls die Geschichte der „Exkommunikation ganz Kleinasiens“
(Gebiet der heutigen Türkei) wenigstens annähernd stimmen sollte, - ist dieses Ereignis ein Beispiel für klassischen Größenwahn. Selbst
wenn Dokumente vorliegen würden, die klar bezeugen, dass „der Bischof“
von Rom der Rechtsnachfolger Petri wäre, ausgestattet mit der Legitimation die Gesamtkirche zu leiten, hier hätte er
sich überhoben. Wegen eines möglichen Missverständnisses der Exaktheit eines
Datums - nicht wegen allgemein unchristlichen Verhaltens - unterschiedslos hunderte Gemeinden von der „wahren Kirche“, abzuschneiden, das heißt, (nach allgemeinem Verständnis damaliger Lehre) sie von den Segnungen
Gottes abzuschneiden, wäre ein ungeheurer Vorgang gewesen.
Niemand, weder Petrus noch der Vorsteher der Stiftshütte,
Eli, von dem das Samuelbuch der Bibel berichtet, hatten ewige unabdingbare Vollmachten. Eli, der Prophet Gottes, wurde wegen Vernachlässigung seiner Aufsichtspflicht gegenüber seinen Söhnen von Gott verworfen! (Sie hatten mit den Frauen der Stiftshütte Affären)
Legitimationen wurden und werden unter
Bedingungen und Auflagen übertragen. Im Übertretungsfall erlöschen sie.
Amtsanmaßung ist ein Fall schwerer Übertretung.
Es wären „viele blühende
Christenversammlungen“ betroffen gewesen, die sich allerdings um den Herrn Victor Nirgendwer, irgendwo in Rom ohnehin nicht scherten. Weder kannten sie ihn, noch wollten sie etwas, ihre Mitgleidschaft betreffendes von irgendjemandem, außer ihrem eigenen Bischof, wissen.
Sollte der Bericht von der Exkommunikation eines Großteils der Kirche, auch nur in etwa aktenkundig sein, zeigte diese Ausstoßung schließlich nichts weiter als antichristlichen Barbarismus.
Tatsache ist jedoch, dass die Papstansprüche einzelner Möchtegernegroß von Zeit zu Zeit erweitert wurden.
Als wäre sie sechsjährige Weihnachtsmanngläubige schrieben sie umfangreiche Wunschzettel.
Insgesamt lässt sich sagen, verglichen mit den Machtkämpfen die sich weltliche
Usurpatoren mit ihren Konkurrenten leisteten, sind die durch die Jahrhunderte
andauernden zwischen hochrangigen Christen ausgefochtenen von besonderer
Bösartigkeit.
Gregor VII. (Hildebrand, Papst von
1073-1085) ragt unter den Bösartigen noch auffallend hervor.
Schon, dass er mit einem Federzug hunderttausend Kinder vaterlos und einige zehntausend Ehefrauen zu Huren oder Witwen gemacht hat, läßt fragen, welcher Unterwelt dieser Unhold entsprungen ist. Er ist der Mann
der den Dictatus Papae, 27 Lehrsätze über den Primat
des Papstes, schrieb.
Auch wenn er beispielsweise im Investiturstreit mit Kaiser Heinrich IV. kirchenrechtlich zu drastischem Eingreifen gezwungen sah, der Kaiser musste in der Tat gemaßregelt werden, aber nicht so, wie Gregor es sich herausnahm.
Selbstverständlich können Kirchenämter selbst von Kaisern nicht verliehen werden.
Im Dictatus Papae, dem Wunschpapier des Herrn Hildebrand, heißt es:
„I. Die römische Kirche wurde allein durch den Herrn gegründet.
II. Nur der römische Bischof wird zu Recht universal genannt.
III. Sein Bevollmächtigter steht in einem Konzil über allen Bischöfen,
selbst wenn er ihnen durch seine Weihe unterlegen ist, und er kann gegen sie
eine Absetzungsformel aussprechen.
IX. Der Papst ist der einzige Mensch, dem alle Fürsten die Füße küssen.
X. Er ist der einzige, dessen Name in allen Kirchen ausgesprochen wird.
XII. Er kann Kaiser absetzen.
XVII. Keine allgemeine Synode kann ohne seine Zustimmung ausgesprochen
werden.
XVIII. Sein Urteil darf von niemandem verändert werden, und nur er kann die
Urteile aller abändern.
XIX. Er darf von niemandem gerichtet werden.
XXI. Alle causae majores (schwerwiegenden Fälle) jeder Kirche müssen ihm
vorgetragen werden.“
Mit dieser
Grundeinstellung die der 1606 heilig gesprochene Gregor VII. etwa gegen den deutschen König
Heinrich IV. durchsetzen konnte, indem er ihn mit dem politisch sehr wirksamen
Kirchenbann belegte, verursachte Gregor in seiner Eigenschaft als Christi
Stellvertreter „mehr als 75 blutige Schlachten.“ Peter de Rosa „Gottes erste Diener“
Anhang:
Unglaubwürdiger Teil römischer Geschichtsschreibung ist es, herauszustellen es hätte
immer nur einen Bischof für Rom gegeben. Sobald wir nämlich die vom römischen
Bischof Hippolyt (um 220) aufgezeichnete Gemeindeordnung betrachten, ergibt sich, dass diese Verantwortung sich wohl kaum über jeweils mehr
als 50 bis höchstens 500 Mitglieder (pro Gemeinde) erstrecken konnte. Im Jahr 220 gab es nach katholischen Angaben "eine Christengemeinde" die dann um 300 bereits "bis 100 000 Seelen" umfasste. (Hertling)
Jungklaus sagt:
„Wenn es bei einer so
feierlichen Handlung, wie die erste Entgegennahme vom Abendmahl, passieren
kann, dass nicht einmal
genügend Presbyter vorhanden
sind, war ihre Zahl (pro Gemeinde) unmöglich sehr groß... Der Bischof selbst
teilt das heilige Sakrament aus, ... während die Presbyter ihm zu Diensten
stehen. Ihre Aufgabe ist es... nur im Vertretungsfall sollen die Diakone diesen
Dienst übernehmen ... der Bischof leitet die Gemeinde. An seiner Seite stehen zwei
Ratgeber sowie das Ältestenkollegium... ... (Wenn es sich) um eine
auszuübende Kirchendisziplin handelte... bildete der Bischof mit dem Presbyterkollegium (Ältestenkollegium) das
Richterkollegium... Der Bischof ist bei jeder Taufe, bei jedem Abendmahl und
bei Ordinationen anwesend... die Diakone besuchen jene Kranken und Alten die
der Bischof nicht erreichen kann, aber sie erstatten ihm einen Bericht.“ Jungklaus, Full Text of: „Die
Gemeinde Hippolyts dargestellt nach seiner Kirchenordnung“
Alleine das Anhören der Berichte konnte u.U.
Stunden beanspruchen. Der Bischof und seine beiden Ratgeber ergänzten
einander, nahmen einander die Lasten ab.
(Alles verblüffend ähnlich wie in der Kirche Jesu Christi der Hiligen der Letzten Tage!)