Bei meiner Ehre, auch diese kurze Geschichte, hat sich genau so zugetragen:
Am 28. oder 29. April 1945 kam jemand und sagte mir, die Familie meines Schulkameraden hätte mir vor ihrer Flucht vor den heranstürmenden Sowjetsoldaten ihre Kaninchen hinterlassen. Ich wählte den kürzesten Weg zurück, nachdem ich festgestellt hatte, dass es da in der Nähe des Wolgaster Gaswerkes nichts zu holen gab. Kurz vor der Endstation der Eisenbahnlinie Züssow-Wolgaster Hafen, schrie ein junger Soldat, der plötzlich in mein Blickfeld kam: "Stopp sofort: keinen Schritt weiter! Du stehst mitten im Minenfeld!" Bis dahin war ich von einer Schienenschwelle auf die nächste getreten. Jetzt sah ich, dass sich zwischen den Holzschwellen kleine tellergroße Erdaufwölbungen befanden. Pioniere waren wohl gerade abgerückt, die das Bahnhofsgelände mit Minen bestückt hatten.
Daran
musste ich gestern zurückdenken, während ich der Ansprache eines
riesigen jungen Samoaners zuhörte, der seine Mission erfüllt hatte und
der uns alle durch seine angenehme Geistigkeit beeindruckte, zumal wir
ihn kannten wie lax er auftrat bevor er auf seine Mission für meine
Kirche ging.
Sind diese jungen Leute nicht dem blutjungen deutschen Soldaten ähnlich, der mich warnte.
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