Donnerstag, 26. Februar 2015

Freier Wille ein Geschenk des Himmels


„Die Menschen sollen sich voll Eifer einer guten Sache widmen und vieles aus freien Stücken tun und viel Rechtschaffenheit bewirken; denn es ist in ihrer Macht, selbständig zu handeln und, wenn die Menschen Gutes tun, werden sie ihres Lohnes keineswegs verlustig gehen..“  Joseph Smith Lehre und Bündnisse Abschn. 58: 27-28

Es geht nicht mehr um Rechthaberei, sondern um das Überleben der Menschheit. Nie zuvor war die gesamte Weltbevölkerung zeitgleich  einer handvoll Mächtiger auf Tod und Leben ausgeliefert.

Zu sagen: "Daran können wir nichts ändern" ist eine Lüge.

Doch, wir können!

So weit gehen wir mit den Sozialisten überein. Dann trennen sich die Wege.

Wir glauben an ewige Werte. Uns ist die Entscheidungsfreiheit das höchste Gut. Den Revolutionsfreunden geht es um eine andere Art der Freiheit, wie sie überhaupt - soweit bekannt - eine andere Werteskala kennen, die von einer angenommenen Notwendigkeit bestimmt wird.

Aber, im blanken Darwinismus stehen zu bleiben bedeutet die Hauptlehre der Urchristen abzulehnen. Eigentlich ein Paradoxon, denn Darwinisten sind Verfechter der Evolution,  (lateinisch evolvere „entwickeln“) wie die urchristliche Lehre - und die der "Mormonen" - auf die ewige Entwicklung (Progression) des Menschen ausgerichtet ist.

Natürlich reden die Darwinisten von der biologischen Weiterentwicklung... während die Gegenseite die grenzenlose Entfaltung des unsterblichen Teils des Menschen meint, die aber richtungsweisend im Diesseits beginnen muss, nämlich mit der Höherentwicklung der Tugend.

Nie darf vergessen werden, dass die Urchristen der ersten drei- bis vierhundert Jahre an Stelle der Kreuz-und Bluttheologie obenan verstanden, dass alle Menschen (seit der Ära Adam!) ins Fleisch gefallene Geistkinder Gottes sind, um hier Erfahrungen zu sammeln, die ihnen ermöglichen sollen dermal einst selbst Götter und Göttinnen zu werden. Das sei eben möglich, da sie buchstäbliche Nachkommen Gottes sind, ausgestattet mit unendlich großem Potential und versehen mit dem Auftrag, nie den Gedanken prinzipieller Gleichheit  aller Menschen zu vernachlässigen.

Es ist intellektuell unredlich diese Aussagen als "typisch mormonischen Unfug" abzuqualifizieren, denn allen Theologen sollte das Gegenteil bekannt sein.

Mit einer ähnlich unehrlichen Anklage behaftet - er lehre, dass schon im Diesseits der Mensch vergottet werden könnte - wurde der berühmte Nestorius von Konstantinopel im Jahr 431 mit Schimpf und Schande davon gejagt und schließlich in den Tod getrieben...


Zu theologischem Basiswissen gehört die Kenntnis, dass  

"der Gedanke der Vergottung der letzte und oberste gewesen ist; nach Theophilius, Irenaeus, Hippolit und Origenes findet er sich bei allen Vätern der alten Kirche, bei Athanasius,bei den Kappadoziern, Appolinares, Ephraim Syrus, Epiphanius u.a " Adolf von Harnack „Dogmengeschichte“, Mohr-Siebeck, 1990

  Welch große Rolle dabei "Entscheidungsfreiheit" und Entfaltung der "Tugend" spielen, war den Alten sehr wohl bekannt. Origenes (185-254) erinnert lediglich:

„Erst aufgrund der Tugend wird man ein Kind Gottes und erst in der Erwerbung der Tugend durch eigenen Eifer erwirbt der Mensch die Ähnlichkeit Gottes. Unentbehrlich für das Erreichen der Gottähnlichkeit  ist also die Entscheidungsfreiheit.“ H.. Benjamnins „Eingeordnete Freiheit; Freiheit und Vorsehung bei Origenes.“

Diese Tatsache steht: 

Die  eifrigsten Zerstörer der Freiheitslehre Christi, haben seinen Namen - nur den Namen - immer groß geschrieben. Sie haben ihn Tag und Nacht angebetet, aber seinen Geist ermordet, indem sie das göttlich verbürgte Individualrecht, wenn auch in offensichtlich bester Absicht, nieder knüppelten.
Illustre Persönlichkeiten stehen in diesem Kampf gegen Christi Geist obenan:

Ambrosius von Mailand (339-397). Zumindest mit seiner Zustimmung wurde, 380, das Staatsgesetz "Cunctos populos" verabschiedet, das jede andere Religion als die katholische verbot. Gewissensknechtung war die Folge, sowie die Vernichtung der griechischen Kultur

Er ist der Vater der Idee das "arianische" Christentum sei antichristlich und gehöre ausgerottet.


 Augustinus von Hippo (354-430) empfahl im sogenannten Donatistenstreit (in dem es u.a. um die Akzeptanz einer Zweittaufe nach Exkommunikation ging), die Donatisten zu nötigen die Linie Roms zu unterstützen. Er prägte das Schlagwort: "Compelle intrare" d.h. "Zwingt sie!" 

Wie wenig er (sowie später zahlreiche Theologen, wie Luther, Calvin usw. vom freien Willen des Menschen hielten kommt in der widerlichen Augustinuslehre von der Vorherbestimmung (Prädestination)  des Menschen zum Ausdruck. Mit dieser Theorie will er sagen: du kannst sowieso nichts zu deiner ewigen Erlösung beitragen, es ist alles schon vorbestimmt. Auf deinen Willen kommt es nicht an.
Diese Willensverachtung schlägt sich in der gesamten protestantischen Literatur und Lehre nieder.

Professor Hubertus Mynarek, ehemaliger Dekan der Katholischen Theologischen Fakultät, Wien kommentiert:

„Die Prädestinationslehre ist das Inhumanste, das man sich überhaupt vorstellen kann, ist ein rüder Faschismus der göttlichen Selektionsrampe…

Luther betont, dass die Prädestination…eine über jeden Zweifel erhabene Glaubenswahrheit ist, an der auf keinen Fall gerüttelt werden dürfe, die zu akzeptieren sei.“ Mynarek „Die Neue Inquisition“ S. 189  

Dagegen glauben "Mormonen", wie Origenes, dass Gott Dinge und Ereignisse vorhersehen kann, aber die Dinge geschehen nicht, weil sie vorher gesehen wurden!

Immer wieder betonten Bischof Hippolyt von Rom, (170 -236)  und Origenes (185-254) die Wichtigkeit des menschlichen Willens und des Individualrechtes. Ebenso die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Weil sie entschieden das Jedermannsrecht auf persönliche Entscheidungsfreiheit vehement vertritt, wird sie verleumdet. (Die Angriffe auf „mormonische“ Polygamie sind nur Ablenkung von dieser Tatsache)

„Der Schöpfer gewährte den Intelligenzen, die er schuf, willensbestimmte, freie Bewegungen, damit in ihnen eigenes Gut entstehe, da sie es mit ihrem eigenen Willen bewahrten.“   H.S. Benjamins „Eingeordnete Freiheit: Freiheit und Vorsehung bei Origenes“ E.J.
Brill, 1994:

"Sämtliche Geschöpfe besitzen freien Willen, nach dem sie ihre Lebensbahn gestalten können. Hieraus entsteht die bunte Mannigfaltigkeit der Welten mit allen ihren Gegensätzen und Entwicklungsstufen.

 Die Geschöpfe werden eben nicht durch einen Kreislauf, der nach mehr oder minder langen Zeiträumen in dieselbe Bahn zurückkehrt, dazu getrieben, dies oder jenes zu tun oder zu begehren; vielmehr richten sie den Lauf ihrer Handlungen dahin, wohin sie ihr persönlicher freier Entschluss lenkt." (princ. II 3,4). Arbeitskreis Origenes

Die Lehre von der Vorherbestimmung ist nicht nur falsch, sie lähmt den Willen des Menschen gut zu sein.

Origenes lehrte:

„Gott hat... keine Vielzahl verschiedener Wesen geschaffen, sondern alle gleich... Es gibt keine... gesellschaftliche Rangbestimmung, der Wille des Einzelnen ist entscheidend, und das heißt: der autonome Wille des Einzelnen... Franz Schupp „Geschichte der Philosophie im Überblick“ CCH Canadian Limited
Bd 2 , 2005

Über den urchristlichen Glauben urteilte Prof. Lietzmann:

"...alles sittliche Handeln erfolgt durch die Entscheidung des Willens zum Gutsein oder zum Bösen. Der Mensch kann sich von allem Schicksalszwang lösen und die Freiheit gewinnen, Gottes guten Geboten zu folgen, die dem Wesen des Menschen entsprechen und von ihm freudig ergriffen werden.“  Hans Lietzmann „Geschichte der alten Kirche“ de Gruyter 1999. S. 267 u 568

Lang, sehr lang ist die Namensliste von Päpsten, Kardinälen und Geistlichen aller Schattierungen die den Niedergang des originalen Christentums zu verantworten haben.

Scheußlich waren ihre Untaten, scheußlicher noch all dies mit dem Namen des Fürsten der Gerechtigkeit in Verbindung zu bringen.  

Luther schreibt in „de servo arbitrio“

"Wenn wir glauben, es sei wahr, dass Gott alles vorherweiß und vorherordnet, dann kann er in seinem Vorherwissen und in seiner Vorherbestimmung weder getäuscht noch gehindert werden, dann kann auch nichts geschehen, wenn er es nicht selbst will. Das ist die Vernunft selbst gezwungen zuzugeben, die zugleich selbst bezeugt, dass es einen freien Willen weder im Menschen noch im Engel, noch in sonst einer Kreatur geben kann.“

Hier und nicht nur hier irrt der große Mann. Er war eben ein Augustinermönch.

Niemand unter den „Mormonen“ verdammt ihn deshalb. Auch nicht Augustinus, der neben vielen guten Sätzen einige Bosheiten zur Kirchenlehre machte:

Augustinus Lehre von der Prädestination wirkte sich als Schwächung der Leistungsfähigkeit des menschlichen Willens aus.

 

„Nur eine relativ kleine Zahl von Menschen (zur Wiederauffüllung der durch den Engelsfall entstandenen Lücke!) sei zur Seligkeit vorausbestimmt. Die anderen seien eine ‚Masse der Verdammnis’... diese Lehre stellt den Gegenpol dar zu der Lehre des Origenes von einer am Ende zu erhoffenden Allversöhnung. Sie wird in der abendländischen Christenheit ebenfalls eine unheimliche Wirkung erzielen und unendlich viel Heilsangst und Dämonenfurcht verbreiten bis hin zu den Reformatoren Luther und besonders Calvin, der diese Lehre rücksichtslos zu Ende denken wird.“ Prof. Hans Küng Kleine Geschichte der katholischen Kirche

 

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage wurde durch Mitarbeit des Propheten Joseph Smith wieder hergestellt.  Im Wesentlichen lehrt sie wie der große Schiedsrichter in Glaubensfragen seiner Zeit, Origenes:

 „Zwar sind alle Geschöpfe ganz auf Gott angewiesen, eigene Anstrengungen werden durch seine Gnade weit überwogen. Aber die Vorsehung hat alle Regungen des freien Willens von Ewigkeit vorausgesehen und eingeplant, und sie werden gerecht vergolten…

… durch die Kunst seiner Pädagogik wird Gott (seine Geschöpfe) doch noch dazu bringen, dass sie dem Guten beständig anhängen.... Gottes Pädagogik und der freie Wille der Logika, den Gott durch Erziehung fördern und nicht durch Zwang vergewaltigen darf, sind die eigentlichen Pole des origenistischen Systems.“ Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft, dritte völlig neu bearb. Auflage, vierter Band Kop-O, J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960, S. 1696

 
Es ist wie Jesus sagte:

„Meine Lehre ist nicht mein, sondern des, der mich gesandt hat. So jemand will des Willen tun, der wird innewerden, ob diese Lehre von Gott sei, oder ob ich von mir selbst rede. Joh. 7: 16

 
Niemals wird Gott den Willen irgendeines Menschen brechen. Deshalb darf sich  das Böse eine Weile austoben. Aber wir werden alle ernten was wir gesät haben. Weil all das logisch, vernünftig, türenöffnend und wahr ist, bin ich seit 1945 ununterbrochen bewusstes und glückliches Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Ich wurde inne, dass „Mormonismus“ Christi Lehre ist.

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