Viele
Menschen gehen davon aus, dass Charles
Darwin (gest. 1882) der
erste Wissenschaftler war, der die Evolutionstheorie entdeckte. Jedoch läßt es
sich belegen, dass es Jahrhunderte zuvor Wissenschaftler gab, die die
Evolutionstheorie ausführlich behandelten. Zu nennen sind hier einige der
wichtigen muslimischen Gelehrten chronologisch zu erwähnen:
1. Cabir bin Hayyan (gest. 815) war der Ansicht, dass
die Menschen ähnlich wie die Pflanzen und Tiere durch verschiedene komplexe
Stadien entwickelt wurden. Er vertrat auch die Weltanschauung, dass es eines
Tages möglich sei, Menschen auch in Laboratorien zu produzieren. (vgl. Cabir bin Hayyan; Kitabu’s-seb’ûn
& Kitab el-Usûl)
2.
Der Begründer der Soziologie Ibn
Khaldun (gest. 1406) sagte wörtlich: “Die Menschen haben sich von den Affen
fortentwickelt”. (vgl. Mukaddime, Band 1 S. 231)
Der
türkische Theologe R. Ihsan Eliacik schrieb
in seinem Werk “Erzähl mir von der Religion”: “Die Muslime brauchen sich nicht vor der Evolutionstheorie
zu fürchten. Im Gegenteil. Der Koran enthält einige Verse die darauf hinweisen,
dass die Evolutionstheorie durchweg mit dem Koran kompatibel sei”. (S.
152)
Als
Beleg führt der Theologe folgende Verse an: “wo
er euch doch Schritt für Schritt erschaffen hat” (71:14)
“Und Allah ließ euch Pflanzen gleich aus der Erde
herauswachsen” (71:17) …
Muhammad Abduh (gest. 1905) lehnt es zum Beispiel ab, die Geschichte Adams
als die Geschichte des ersten Menschen zu verstehen. Vielmehr sieht er in Adam den ersten vernunftbegabten (hayvan-i
natik) Nachfahren eines Geschöpfes, das selbst noch nicht vernunftbegabt war. “Und als dein Herr zu den Engeln sagte: “Ich werde auf der
Erde einen Nachfolger (khaliefa) einsetzen”! Sie sagten: “Willst du auf ihr
jemand einsetzen, der auf ihr Unheil anrichtet und Blut vergießt, wo wir
(Engel) dir lobsingen und deine Heiligkeit preisen?” Er sagte: “Ich weiß, was
ihr nicht wißt.” (Koran 2:30)
Abduh deutet den hier dargestellten Verlauf der
Schöpfungsgeschichte als Beleg dafür, dass Adam nicht der erste Mensch war. Das
Wort “Nachfolger” (khaliefa) bezieht er nicht auf Gott, sondern auf ein
vorangegangenes Geschlecht, dass nicht vernunftbegabt war. (Siehe hierzu Tefsiru’l Menar Band 1, S. 359-360)
Wie
können die Engel es wissen, dass der noch nicht erschaffene Mensch “Unheil
anrichtet und Blut vergießt”? Die Antwort muss lauten dass die Erde vor Adam
von anderen Lebewesen bewohnt war und dass die früheren Erdbewohner vor den
Menschen auf Grund ihrer Freverhaftigkeit durch anrichten von Unheil und Blut
vergießen untergangen waren, und von denen heutzutage die archeologischen
Entdeckungen gemacht werden. (Muhammd Ibn Rassoul Tafsir S.
58)
Quelle: "Was sagt der Islam zur Evolutionstheorie?" Tavhid, 2011
Und
die Mormonen?
Die Definition der Kirche
Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage für "Mensch" lautet: „der Mensch ist
Geist“ Lehre
und Bündnisse 93: 33
Diese Aussage verblüfft –
zunächst -.
Die Erklärung ist einfach:
„Der Mensch war auch am Anfang bei Gott“ ebenda Vers 29
"Anfang" meint: in der Ewigkeit im vorirdischen Dasein, in der Präexistenz.
Kombiniert mit zwei
gleichlautenden Aussagen des Buches Mormon ergibt dies die Lösung eines sonst
kaum lösbaren Konfliktes:
Erlösung (Errettung)
bedeutet, dass der aus der Gegenwart Gottes in die Sterblichkeit gefallene
Mensch unter Auflagen zurück in die Gegenwart Gottes gelangen kann.
„Er
(der Christus) kommt in die Welt, auf dass er alle Menschen errette… die der Familie Adams angehören.“ 2. Nephi 9:21
In den Aufzeichnungen
Mormons im Buch Mormon wird dieser Aspekt erneut erwähnt, dass „wir
alle vor dem Richterstuhl Gottes stehen müssen – jede Seele die zur ganzen menschlichen Familie Adams
gehört“ Kapitel 3: 20
Die Doppelerwähnung an zwei
zeitlich wie räumlich weit voneinander entfernten Plätzen hebt die Bedeutung und die Notwendigkeit, der Aussage hervor.
Folglich gab es
Zivilisationen voradamitischer Wesen für die in der Welt der Wissenschaft der
Begriff „Mensch“ gilt.
Die Theologie der Mormonen
bestimmt jedoch, dass diese gewiss mit uns verwandten Wesen vor Adam nicht in derselben
Verantwortung wie wir vor Gott stehen. Welcher Art ihre Errettung ist wissen
wir nicht. Aber es gab sie. Sonst wäre der Verweis auf die Zugehörigkeit der Heutemenschen zur "Familie Adams" überflüssig.
Eine Erklärung der Ersten
Präsidentschaft der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage sagt:
„Alle heute lebenden Menschen gehören zur Familie Adams.“
„ALLE MENSCHEN – Mann und Frau – sind als Abbild Gottes
erschaffen. Jeder Mensch ist ein geliebter Geistsohn oder eine geliebte
Geisttochter himmlischer Eltern und hat dadurch ein göttliches Wesen und eine göttliche
Bestimmung.“
Eine Proklamation an die Welt, 1995
Es gibt viele Übereinstimmungen des sogenannten Mormonismus mit dem Koran, nicht jedoch mit allen Auslegungen. Jesus Christus ist im Islam ein Prophet, in den Heiligen Schriften aller Christen ist er "Gottes Sohn"
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