"Dann wird man Angela Merkel stürzen"
Auf Deutschland könnte wegen der Flüchtlingsprobleme eine
Demokratiekrise zukommen, befürchtet FDP-Vizechef
Wolfgang Kubicki
So, Welt-online gestern.
Könnte... natürlich.
Es wird einige geben, die diesen Tag herbeiwünschen.
Und dann?
Sie habe habe dies und jenes falsch gemacht, sagten nicht
wenige, als von den Nahostflüchtlingen noch kaum die
Rede war. Dabei standen vor der ebenso klugen wie
bescheidenen Bundeskanzlerin in all den Jahren Berge
von Problemen, die sie ohne unser Zutun zu unseren
Gunsten meistern konnte.
Nur, dieses Mal sind wir alle gefragt mitzumachen.
Das ist keine Sache für jenen Kritikertyp der sich aus dem
Fernsehsessel nur ungerne erhebt.
Nun steht die Frage unerbittlich, ob wir ihr bei der
Eingliederung der Entwurzelten helfen wollen oder nicht.
Diesmal geht es um mehr, als nur unseren Bedenken
Luft zu machen.
Da ist dieses Bauchgefühl, die "Dahergelaufenen" könnten
oder werden Deutschland islamisieren.
Sollte das der Fall sein, dann wäre es unsere Mitschuld.
Wieviel kümmern wir uns denn um unsere Denkkultur?
Sind wir wirklich Aktivposten im
weltweiten Kampf um die Bewahrung der
immer bedrohten Menschenrechte?
Angela Merkel heisst die, die alles verloren willkommen.
Sollen wir sie deshalb blamieren?
Handelt es sich nicht um unsere Mitmenschen?
Ich erlebte wie im schrecklichen Winter 1945 Millionen
erschöpfte, seelisch kranke, verzweifelte Menschen aus dem
weithin fast unzerstörten Osten in die kaputten Städte
des Westens drängten.
Bis heute schäme ich mich daran zurückzudenken, wie
zahlreiche Bayern, die sonntags fromm auf ihrer Knien lagen,
die Elenden als "Zugereiste" beschimpften, wie unwirrsch
reiche Bauern bettelnde Kinder behandelten.
Natürlich muss den Neuankömmlingen unmissverständlich
klar sein oder gemacht werden, dass Sicherheit zum Nulltarif
nicht zu haben ist. Sie sind vorbereitet, - wo nötig, -
umzulernen.
Als Opfer religiöser und politischer Intoleranz werden
sie mehr denn je Toleranz schätzen, wenn wir selbst dieses
Ideal für sie in der Tat hoch halten.
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