Entscheidungsfreiheit
Urkirche – die Kirche vor Nicäa
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Jesus Christus sprach
permanent den freien Willen seiner Hörer an. Er setzte ihn voraus: „wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, … und
ihr habt nicht gewollt.“ (25) Bischof Irenaeus (130-202): Gott gewährte allen
Menschen von Beginn an das Recht sich frei entscheiden zu dürfen. Freiwillig
sollen wir Gott folgen, nicht gezwungen. (26) “Origenes (185-254): Kern der Frohen Botschaft ist „Gottes
Pädagogik und der freie Wille der Logika, (das sind wir) den Gott durch
Erziehung fördern aber nicht durch Zwang vergewaltigen darf.“ (27)
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Kirche Jesu Christi der Heiligen der
Letzten Tage
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Glaubensfreiheit
hat höchste Priorität. Glaubenszwang, Diffamierung Andersglaubender
usw. werden praktisch als Ausdruck des Antichristlichens
verstanden. Handlungen dieser Art
führen zur Exkommunikation. (28) (29)
„Die
Menschenkinder … sind … für immer frei geworden und können Gut von Böse
unterscheiden. Und sie sind frei, um
Freiheit und ewiges Leben zu wählen durch den großen Mittler für alle
Menschen oder um Gefangenschaft und Tod zu wählen…“ (30) “Niemand darf
von einem anderen oder auch vom Staat wegen dem, was er in Bezug auf Gott
glaubt, kritisiert, verfolgt oder angegriffen werden.“ (31) „Wir beanspruchen das Recht, den Allmächtigen Gott zu
verehren, wie es uns das eigene Gewissen gebietet, und gestehen allen
Menschen das gleiche Recht zu, mögen sie verehren, wie oder wo oder was sie
wollen. (32) (33)
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Katholische Kirche
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Im Jahr 380 wurde
mit Billigung des führenden Katholiken Bischof Ambrosius von Mailand (337-397), - wenn nicht unter seiner
Federführung, - das Gesetz zum Glaubenszwang: "Cunctos populos" als Staatsdiktat in Kraft gesetzt. Allen anderen Religionen vom Hellenismus bis zu sämtlichen
nichtkatholischen Christen wurde das Existenszrecht abgesprochen. Bischof „Augustinus
von Hippo (354-430) meint schließlich …
auch Gewalt gegen Häretiker und Schismatiker theologisch rechtfertigen zu
können … mit Berufung auf das Jesuswort: ‚Zwinge (statt nötige) sie
hereinzukommen, die draußen sind...’ Augustinus, der so überzeugend von
Gottes und der Menschen Liebe zu reden wusste... wird so in fataler Weise
durch die Jahrhunderte zum Kronzeugen für die theologische Rechtfertigung von Zwangsbekehrungen, Inquisition und
heiligen Krieg gegen Abweichler aller Art. (34)
Erst mit Vaticanum
2 (1965-65) anerkannte die katholische Kirche das Recht des Menschen auf
Entscheidungsfreiheit. (35)
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Ökumenische Kirchengemein-schaft
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Verschiedene
Meinungen. Hauptströmungen sehen eine Verpflichtung zu religiöser Freiheit. Es
gibt aber auch Gruppen die dem Menschen die Fähigkeit zur Willensfreiheit
absprechen, gemäß Luthers Behauptung: „Da ist kein freier Wille zur Erlösung,
sondern nur die Freiheit zu sündigen“(36) Luther sagte: „…Ketzer kann man
ungehört verdammen.“ (37)
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Judaismus
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Maimonides (etwa 1204) größter
jüdischer Denker des Mittelalters: “Der freie Wille” wurde jedem Menschen
gewährt!” (38)
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Quellen:
25.) Matth. 23: 37
27.) Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft,
dritte völlig neu bearb. Auflage, vierter Band Kop-O, J.C.B. Mohr (Paul
Siebeck) Tübingen, 1960, S. 1696-2002
28.) Lehre und Bündnisse 121: 34 - 41 Glaubens- oder
Gewissenszwang auszuüben führen zum Verlust göttlicher (priesterlicher) Legitimationen.
Kinder sind behutsam im Licht des Evangeliums Christi zu erziehen und zu
lenken.
29.) Lehre und Bündnisse 10:28: „Wahrlich,
wahrlich, ich sage dir: Weh dem, der lügt, um zu täuschen, weil er meint, der
andere lüge auch, um zu täuschen; denn so jemand wird von der Rechtsprechung
Gottes nicht ausgenommen.“ Lehre und Bündnisse 42:21 „Du sollst nicht lügen; wer lügt und nicht umkehren will, soll
ausgestoßen werden.“ Buch Mormon 2. Nephi 9:34: „Weh dem Lügner,
denn er wird in die Hölle hinabgeworfen
werden.
30.) Buch Mormon 2. Nephi
2:26,27
31.)
Elder
Robert D. Hales, Kollegium der zwölf Apostel Generalkonferenz 2015
32.) 11.
Glaubensartikel der Kirche Jesu Christi der HLT, 1840
33.) Köstliche Perle Mose 4: 1-4
34.) Hans
Küng „Kleine Geschichte der katholischen Kirche“ S. 73
35.)
Konrad Hilpert, „Die Anerkennung der Religionsfreiheit“
Der damalige Konzilsberater und -beobachter Joseph Ratzinger (der spätere
Papst Benedikt XVI.) formulierte nach der Abstimmung durch die
Konzilsväter: Die Erklärung
über die Religionsfreiheit des Zweiten Vatikanums bedeutet insofern
kirchlicherseits "das Ende des Mittelalters, ja das
Ende der konstantinischen Ära".
36.) The Encyclopedia of Christinity, 2008
a statement from U.S. Lutheran – Roman
Catholic dialogue, p 272
37.) Luther “Tischreden”.
Bekannt ist seine Diskussion mit Erasmus von Rotterdam (1466-1536) „… der freie Wille ist eine reine Lüge.“
38.) Louis Jacob “A Jewish Theology”, 1973
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