Sonntag, 13. Dezember 2015

Die evangelische Kirche Deutschlands, (EKD) dokumentierte ihre Missachtung der Lehren Christi

1999 schlummerte die evangelische Kirche die aktiven Verteidiger des Christusglaubens von der permanenten Notwendigkeit  ihres Tuns des Guten nahezu ein. Das geht aus diesem Statement der "Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre vom 31. Oktober 1999" klar hervor. Ihr Tenor lautet:  Du musst dich nicht anstrengen deine Religion zu leben. Du hast vor Gott nur die Pflicht auf ihn zu vertrauen. Da, im erwähnten Papier, heißt es: 

"Wir werden umsonst erlöst... Rechtfertigung geschieht allein aus Gnade... sola gratia. 


Das hat Christus nie gelehrt. Er setzte die Kriterien der Erlösung. Sie fanden keine Erwähnung.
Angesichts der wachsenden Bedrohung unserer angeblich christlich orientierten Welt durch rabiate Islamisten stehen wir allesamt in der Pflicht, mit den uns von Gott verliehenen Talenten zu "wuchern", "unser Licht leuchten zu lassen"... wir haben "das Salz der Erde" zu sein. Wir haben zu verinnerlichen, dass wir "alles was wir einem Geringen getan haben, ihm antun"... Wir haben die Gefangenen zu besuchen und sie herauszuholen aus ihrem Elend.
Das wir dies tun müssen, um letztlich vor Gott gerechtfertigt dazustehen kommt in der sogenannten Rechtfertigungslehre nicht zum Ausdruck. Im Gegenteil. 

Bewusst oder nicht wird dort verdrängt, dass Luther noch klar betonte, dass wir einmal vor Gott zu verantworten haben, was  wir angerichtet haben. 
 In den vielen Sätzen dieser "Erklärung" kommt Jesus nicht zu Wort - außer in einem völlig aus dem Zusammenhang gerissenen Zitat, das Petrus und seinen rechtmäßigen Nachfolgern die Vollmacht verleiht, Sünden zu vergeben -. 
Die "Gemeinsame Erklärung" beruft sich wieder und wieder auf Paulusbekenntnisse.

Aber es ist nicht einmal lupenreiner Paulinismus der da verkündet wird. Denn diesen Paulussatz: "Irret euch nicht, was der Mensch sät, das wird er ernten!" Galater 6: 17 unterschlägt die Erklärung.
Dieser Satz jedoch relativiert sämtliches Schrifttum Pauli!

Weil das der Fall ist, wurde er ausgeklammert. Doch die Aussage, dass der Mensch ernten wird was er sät, ist auch logisch unanfechtbar.
Man muss, manchmal sehr mühsam, Gutes säen.
Die Konsequenz der "Erklärung" lädt dagegen geradezu zur Faulheit ein, zum Nichtstun, während die Gebote Christi generell lauten: Bemüht euch! z.B. um eure Vervollkommnung. Wörtlich und im Zentrum der Bergpredigt steht darum jene große Aufgabe festgeschrieben, die ganz und gar nicht ins Konzept des Protestantismus passt:

"Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel, vollkommen ist!"

Hier handelt es sich jedoch nicht um ein rhetorisches Element einer Predigt, sondern um ein Gebot Christi! 
Fest steht: ein um Perfektion bemühter Artist muss täglich sechs bis zehn Stunden harte Arbeit leisten.

Der Heidenapostel Paulus  wurde allerdings ohne sich darum bemüht zu haben Christ, Gott selbst rief ihn an. Er hat ausnahmsweise auf diesem Weg erfahren, dass er in die falsche Richtung gelaufen war.
Dieser Fall kann und darf aber nicht verallgemeinert werden.

Das hätte Paulus sich sagen müssen. Er stellt stellenweise die damalige Kirchenlehre in Frage: "bemühe dich Licht zu erlangen", indem er wiederholt verkündet: er selbst sei aus reiner Gnade von Gott aus dem Irrtum und Dunkel der Ablehnung herausgerissen worden... und so überhöht er den Begriff Gnade.  
Gnade, Gnade, Gnade. Sola gratia!  
Petrus der Präsident der noch jungen Kirche ist empört, dass Paulus - "unser gelieber Bruder Paulus" - mit bedeutenden Begriffen, wie diesem, recht missverständlich umgeht. Weitsichtig ist er verärgert darüber, dass Paulus nicht ganz unschuldig daran ist, wenn Spätere, wie die Damen und Herren Verfasser der "Gemeinsamen Erklärung" von 1999, es wagen den folgenden Widersinn zu Papier zu bringen: 


Petrus Gnadenverständnis unterscheidet sich von dem seines Juniorpartners erheblich. Das muss er korrigierend aussprechen. Er, Petrus ist die, von Jesus eingesetzte "Säule" der Kirche, nicht Paulus. Petrus hat in Sachen Theologie das letzte Wort.
Er weist den übereifrigen Mann, wenn auch sehr behutsam, zurecht. Um zu definieren was die Kirche unter dem Begriff "Gnade" verstehen soll erläutert Petrus:

"... wenn ihr um guter Taten willen leidet und es ertragt,  
das ist Gnade bei Gott.
Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen; er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand;..." 1. Petrusbrief 2: 2-25


In Christi Fußtapfen gehen ist Gnade... 
Petrus wird sich sehr zusammen genommen haben, nicht aus der Haut zu fahren, eben weil Paulus verallgemeinert, was nicht verallgemeinert werden darf.  Denn wie der Trend des Judentums, war seines Herrn Lehre, die des Tuns des Guten. Allerdings bestand das jüdische Verstehen vom Tun des Guten, nicht wie bei den Christen darin Ketzer zu köpfen, wie an Bischof Priscillian im Jahr 385 geschehen, oder etwa darin eine ganze Gemeinde auszurotten weil sie urchristlich glaubte, wie 366, unter aktiver Teilnahme des Papstes Damasus zu Rom geschehen. 

Jahrelang begleitete Petrus seinen Christus. Er hatte jedes Wort und seinen Geist in sich aufgesogen. Kaum jemand kannte, wie er, die ewig gültigen Prinzipien des Erlösers.  Er schreibt entschieden und zugleich sehr um Versöhnung bemüht:

Seid überzeugt, dass die Geduld (griech. ypomoni) unseres Herrn 
eure Rettung ist. Das hat euch auch unser geliebter Bruder Paulus 
mit der ihm geschenkten Weisheit geschrieben; es steht in allen seinen Briefen, in denen er davon spricht. In ihnen ist manches schwer zu verstehen und die Unwissenden, die noch nicht gefestigt sind, verdrehen diese Stellen 
ebenso wie die 
übrigen Schriften zu ihrem eigenen Verderben.2. Petrus 3: 15-16

Petrus kennt den Begriff Gnade sehr wohl, verwendt ihn hier aus guten Gründen nicht. Petrus geht sehr weit. Er warnt. Paulus Trugschluss führe unweigerlich ins Verderben. Wegweisend fand er für den ersten Satz einen Begriff der die Erwartungshaltung Gottes einschließt: wir könnten mehr tun. Der Herr warte auf dieses unser Guttun mit schier unglaublicher "Geduld". 
Jakobus, dagegen, des "Herren Bruder" konnte Paulus ständige Überbetonung einer durchaus wichtigen Lehre - wenn sie im Licht der Bergpredigt betrachtet wird - nicht mehr hören. Verärgert fragt er zurück: Soll daraus folgen, gute Taten wären zur Erlösung nicht nötig? Jakobus schreit die Antwort: "NEIN!" , geradezu heraus:
 "Willst du aber erkennen, du eitler Mensch, daß der 
Glaube ohne Werke tot sei?" Jakobus 2: 20

In seinem Brief an die Galater reagiert Paulus, sei es auf schriftliche oder mündliche Hinweise schließlich. Er korrigiert sich, sieht sich plötzlich in der Pflicht Missverständnissen vorzubeugen und schreibt - nun unmissverständlich - : Irret euch nicht, was der Mensch sät, das wird er ernten.

Die "Gemeinsame Erklärung" lullt dagegen sogar echte Christen ein, als wäre das Werk schon getan und nun sei "Holiday" angesagt. 

Das Nichttun, - die Kontemplation, das Nichtsdazutun - sowie jede Art von Lehre der Idee vom "Nichtsdazubeitragenkönnen" betrachtet Petrus  als eine ins Verderben führende Lebenseinstellung.
Wie Paulus geht es ihm um die Frage der persönlichen Erlösung. Für Petrus allerdings ist es eine massive Irrlehre etwas zu verkünden, dass zur Annahme führen könnte, der bloße Glaube an Christus genüge um den schuldig gewordenen Menschen freizusprechen. 
Eben diese von Petrus verworfene Geisteshaltung und Philosphie wird fast anderthalbtausend Jahre später Martin Luther aus seinen persönlichen, durchaus nachvollziehbaren Gründen zur Basislehre seiner Theologie erklären.
Sie wird zwar den Protestantismus hervorbringen aber ihn zugleich in den Untergang der Bedeutungslosigkeit treiben.

Natürlich kann man Martin Luther verstehen: er hatte vom Tun her geleistet was er konnte... und fühlte sich dennoch verdammt. In den vielen Jahren seiner Zeit als Augustinermönch war er überstreng mit sich selbst umgegangen und war bemüht alles zu halten was die Ordensregeln - aber nicht Christus - von ihm verlangten:

  "Wahr ist's, ein frommer Mönch bin ich gewesen und habe so gestrenge meinen Orden gehalten, dass ich's sagen darf: Ist je ein Mönch gen Himmel kommen durch Möncherei, so wollt' ich auch hinein kommen sein. Das werden mir bezeugen alle meine Klostergesellen, die mich gekannt haben. Denn ich hätte mich, wo es länger gewähret hätte, zu Tode gemartert mit Wachen, Beten, Lesen und anderer Arbeit."

Da fühlen wir alle in liebevoller Weise mit ihm und stehen an seiner Seite, denn vor und zu seinen Zeiten wollten die Christen durch ‚besonders gute Taten’ Erlösung finden, nämlich in Pilgerreisen, im Reliquienerwerb (die ohnehin überwiegend Falsifikate darstellten), in der Teilnahme an endlosen Kreuz- und Kriegszügen gegen Islam, Heiden-, Ketzer- und Judentum. Das Gutsein bestand aus Kasteiungen, langanhaltenden Wiederholungen gewisser Floskeln, im fast pausenlosen "Vater-unser" Geplapper und im geradezu blinden Gehorsam gegenüber jeweiligen kirchlichen Vorgesetzten. Das waren weder Guttaten noch waren sie wünschenswert.

Aber dann fiel Bruder Martin ins andere Extrem mit Verneinung der Fähigkeit des Menschen zu seiner Erlösung beizutragen. Was dabei praktisch an Gleichgültigkeit der meisten lutherisch Gläubigen herauskam ist unübersehbar negativ.

Ganz anders Joseph Smith:
                                       
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Joseph Smith 1805-1844
Er sagte er habe zuvor Gott um Erkenntnis gebeten und dann seien ihm diese Worte offenbart worden:

"Wahrlich (der allmächtige Gott, Schöpfers Himmel und der Erde) sagt: Die Menschen sollen sich voll Eifer einer guten Sache widmen und vieles aus ihrem eigenen, freien Willen tun und viel Rechtschaffenheit zustande bringen;
 denn die Macht ist in ihnen, wodurch sie für sich selbst handeln können.Lehre und Bündnisse 58:27

Auch 

" für Erasmus (von Rotterdam) war es schon aus pädagogischen Gründen nicht anders
denkbar, als dass der Mensch durch seinen freien Willen an seinem Heil mitwirkt. Luther
dagegen war im Hinblick auf die sittlichen Möglichkeiten des Menschen äußerst pessimistisch.
Für ihn hing alles allein von der freien Gnade des allmächtigen Gottes ab, die für ein auch noch
so geringes Mitwirken des Menschen am Heil keinen Platz ließ."   Thomas Martin Schneider "Freiheit bei Martin Luther"


Diese Einstellung ist immer noch die Linie der offiziellen evangelischen Kirche Deutschlands. Auch weil "Mormonismus" dem entgegensteht, verurteilen gewisse Exponenten des Protestantismus die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.
Origenes beteuerte es ebenfalls wie Joseph Smith und damit völlig anders als Luther, der immer von der eigenen Erfahrung ausgeht, aber eben nicht berücksichtigt, dass die Forderungen seines (Kloster-) Ordens andere waren, als die des Christus die er in der Bergpredigt formuliert hatte. Der große Alexandriner (Origenes) verkannte keineswegs die Rolle der Gnade Christi, doch er lehnte jede Übertreibung konsequent zurück: 

„Zwar sind alle Geschöpfe ganz auf Gott angewiesen, eigene
Anstrengungen werden durch seine Gnade weit überwogen. Aber die
Vorsehung hat alle Regungen des freien Willens von Ewigkeit vorausgesehen
und eingeplant, und sie werden gerecht vergolten.“
 Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft ... Mohr - Siebeck, 3. Auflage


Das ist ausgewogener, verständlicher Klartext. Er erregt keinen Widerspruch.
Wären die Großkirchen bei Origenes (185-254) geblieben dann hätten sie sich nicht dermaßen arrogant gegen Christus verhalten, indem sie, gleich nach der staatlichen Anerkennung des Katholizismus, im 4. Jahrhundert, alles Menschenmögliche unternahmen - und zwar jahrhundertelang -, die Freiheit der Kinder Gottes zu vernichten!   

Dafür gibt es keine Entschuldigung!
Weil sie es taten rief der allmächtige Gott die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, 1830, erneut ins Leben.
ER restaurierte was Menschen verdarben. 

Die meisten Mitglieder der Kirche Jesu Christi sehen allerdings, dass innerhalb der katholischen sowie der Evangelischen Kirche Deutschlands schon seit Luthers  Zeiten und auch gegenwärtig schwache Strömungen vorhanden sind, die Weitherzigkeit und Versöhnungsbereitschaft erkennen lassen. 
Es gibt Querdenker und Aussagen von Protestanten mit Gewicht die eben nicht mehr lutherisch sind.
Dazu gehören solche Bekenntnisse wie das von Frau Prof. Dr. Regine Schulz Direktorin des Roemer- und Pelizaeus-Museums. Sie sprach, 2012, in ihrer Kanzelrede in der Andreas-Kirchengemeinde Hildesheim über „Tod,  Auferstehung und Ewiges Leben“ im Alten Ägypten.
Es ist für die Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage erstaunlich zu hören, wie Frau Prof. Dr. Regine Schulz  - wenn auch sehr, sehr feinsinnig, aber immerhin - Luther die Stirn bietet und dabei ungewollt die ersten beiden Kapitel des Buches Abraham (in der mormonischen Zusatzschrift "Köstliche Perle") bestätigt!, indem sie sagt:
   "dass den Menschen des Alten Ägypten  die Frage nach dem Glauben ganz fremd gewesen sei sie hatten nicht einmal ein Wort dafür. Ihre Vorstellung von der Götterwelt und der Ordnung des diesseitigen und jenseitigen Lebens sei nach ihren Begriffenüberliefertes Wissen gewesen, die Wahrheit. Sie fürchteten das Totengericht, denn das Weiterleben nach dem Tod hing vom Wohlverhalten im Diesseits ab. Es gab Hoffnung auf Gerechtigkeit,  Hoffnung auf Gnade gab es nicht.
Der Maßstab für das richtige Leben sei zusammengefasst im Begriff Ma`at, der sich nicht übersetzen lasse, weil er viele Bedeutungen einschließt: Gerechtigkeit, Ordnung, Weisheit."

Solche Statements sind für "Mormonen" mehr  als erfreulich - obwohl sie, wie gesagt, derselben Überzeugung wie Origenes sind, dass "alle Geschöpfe ganz auf Gott angewiesen, eigene Anstrengungen werden durch seine Gnade weit überwogen. Aber die Vorsehung hat alle Regungen des freien Willens von Ewigkeit vorausgesehenund eingeplant, und sie werden gerecht vergolten."
Solche Erklärungen tragen der Vernunft Rechnung. 


Gemäß dem Berichterstatter des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Hildesheim, Sarstedt ließen die Äußerungen der Ägyptologin die Folgerung zu:
"Die Personifizierung des umfassenden Begriffes in der Göttin Ma`at schaffe eine Verbindung zur Person Christi,..."

Bravo!, denn eben dies lehrte Joseph Smith. Es war kein Geringerer als der Superintendent Helmut Aßmann im Gespräch mit der Museumsdirektorin, 
der dies zum Ausdruck brachte.

"Er leitete den Abend als Lektor, schuf einen 
Rahmen von Liedern und Gebeten zum 
Thema Tod und Auferstehung. In einem Kurzinterview stellte er der Gastrednerin eigene und von Besuchern notierte Fragen, zum Beispiel die nach ihrer eigenen Jenseitsvorstellung. Sie sei Protestantin, sagte Regine Schulz. Und der festen Überzeugung, dass das Verhalten im Diesseits sich auf das Leben im Jenseits auswirke." 

Eben dies ist reiner "Mormonismus", aber das Gegenstück zum Protestantismus.

Die schlichte Logik verlangt die Übereinstimmung mit Origenes und den zuverlässigsten Kirchenvätern, sowie dem Lehrgut der ältesten Apostel!


Danke Joseph Smith! Dank Gott ist es so, dass wir niemals  Spielbälle des Allmächtigen waren, sondern hochbegabte und geliebte Gotteskinder sind. Wir haben unser Vermögen zugunsten einer besseren Welt von Morgen einzusetzen.

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