„Keine Kette
ist stärker als ihr schwächstes Glied.“
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Das
Problem seitens aller Kirchen die irgendwie und irgendwann aus der
katholischen Kirche hervorgingen, besteht im Mangel an
Legitimationen bzw. deren Nachweisen, denn es gibt keine lückenlose Verbindung zu
den Aposteln der Tage Christi. Selbst wenn nur ein einziges
Kettenglied fehlte wäre die mit dem Anker (Christus) verbundene Kette, selbstredend wertlos. Die
Papstliste erwähnt zwar Petrus als Bischof von Rom, doch sein
„Aufenthalt in Rom ist
historisch nicht gesichert“
(1) Ebenso
steht auf dem Papier, aber nicht in echten Dokumenten geschrieben,
dass Linus sein Nachfolger war. Aber es gab keinen Bischof Linus in
Rom, so verhält es sich mit den Nachfolgern des Linus, Anaklet,
Clemens, Evaristus, Alexander, Sixtus I., Telesphorus, Hyginus, Pius
I., Anicetus, Soterus, Euleutherus, Victor I.. Sie werden allesamt
als Heilige verehrt, ob sie jedoch gelebt haben, oder sogar Bischöfe
in Rom waren, kann niemand sagen. Es
heißt Petrus habe von 33 bis 67 in Rom als Bischof gewirkt.
Vierunddreißig Jahre Amtszeit eines Mannes von Format Petrus, soll
keine Spuren hinterlassen haben? Zudem ist außerordentlich
fragwürdig, wie jemand der einer schnell wachsenden Kirche vorsteht, zugleich als
Vorsteher einer Gemeinde amtieren kann, und das in einer zahlenmäßig enorm
großen.
Zudem
lässt es die bekannte Gemeindeordnung damaliger Zeit und die
Ausdehnung der Millionenstadt nicht zu, dass es im Rom des
3. Jahrhunderts
nur eine einzige christliche Gemeinde gab. Der katholische Historiker Ludwig Hertling SJ geht in seiner „Geschichte der Katholischen Kirche bis 1740“ S. 34 bereits für die Zeit um 250 sogar von über 50 000 römischen Christen aus, er hält selbst 100 000 Mitglieder für möglich. Alle in einer Gemeinde? Hippolyt
der um 220 einer der Bischöfe Roms war, beschreibt das
Aufgabengebiet dieser Kirchenführer zuverlässig: „Der
Bischof ist bei jeder Taufe, bei jedem Abendmahl und bei Ordinationen
anwesend... die Diakone besuchen jene Kranken und Alten die der
Bischof nicht erreichen kann, aber sie erstatten ihm einen Bericht.“
(2)
Außerdem
wird „für
das Jahr 250 ... die Anzahl 100 italienische Bischöfe angegeben.“
(3) Gemäß
derselben Gemeindeordnung des Hippolyt (um 220) gab es das Abendmahl
(Eucharistie) nur dort wo ein Bischof war. Noch
„waren
die Bischöfe einfach die Vorsteher im Kreis der Ältesten und hatten
keine besonderen Rechte...“
(4)
Die Ausdehnung Roms, um 300, entspricht in etwa der Größe Rügens |
Wer sich je an einem heißen Sommertag in Rom aufhielt, der weiß, dass keine Mutter mit ihren Kindern, Großväter und Behinderte 15 km Hinweg zur „Gemeinde Rom“ bewältigen konnten, arm wie sie überwiegend waren, zu Fuß gehen mussten. Es ist kaum anzunehmen, dass es im weiten Land prozentual mehr Mitglieder, als in Rom gab. Es muss dort 6-8 Gemeinden gegeben haben, wenn nicht zehn und mehr. „...wir wissen aus Optatus, dass um das Jahr 311 einige 40 Basiliken(Gemeinderäume G.Sk.) in Rom waren“ (5) Dass diese Zahl der Wahrheit nahe kommt geht auch aus dieser Information hervor: „Während sich früher die Christen, als ihre Gemeinden noch klein waren, in Privathäusern zum Gottesdienst zusammenfanden, war dies im Anfang des III. Jahrhunderts anders geworden. Jetzt hatte fast jede größere christliche Gemeinde ihr eigenes Gotteshaus... Wir werden uns zu Hippolyts Zeit diese Kirchen noch aus Holz gefertigt oder als große Räume ohne Seitenschiffe, Säulenreihen u. dgl. zu denken haben.... Wie primitiv noch die Gotteshäuser im Anfang des III. Jahrhunderts waren, können wir am besten aus dem Bericht des Lampridius, vita Alex. 49, g entnehmen. Danach bewarben sich unter Alexander Severus (im Jahr 230) die Christen um einen öffentlichen Raum, auf den nur noch die Garköche Anspruch erhoben.“ (6) „Selbst in Rom … mit dem absolut größten Anteil von Christen an der Bevölkerung lässt sich bis heute kein einziger christlicher Versammlungsort für die Zeit vor der konstantinischen Wende (um 325) nachweisen ....(7)
Das zu wissen, hilft Dir zu verstehen, warum der Anspruch der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, die restaurierte Urkiche zu sein, ernst zu nehmen ist.
Quellen:
(1) Liste der Päpste
(2) Jungklaus, „Die Gemeinde Hippolyts dargestellt nach seiner Kirchenordnung
(3) Henry Chadwick „Die Kirche in der antiken Welt“ de Gruyter, S. 67
(4) ebenda(5) Johann J. Ignaz von Döllinger „Hippolytus und Kallistus“ 1853
(6) ebenda
(7) Christoph Müller, Inaugural Dissertation Albert-Ludwig-Universität in Freiburg „Kurialen und Bischof...“ 2003, S. 13
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