Mittwoch, 9. Mai 2012



Kommentarlos:

Bild.de schrieb am 11. April 2012: (ungekürzte Wiedergabe)

“Was macht die Mormonen so erfolgreich?”

"Nur rund sechs Millionen US-Amerikaner bekennen sich offiziell zum Mormonentum, 14 Millionen sind es weltweit. Fast 140 Tempel gibt es, rund 30 Milliarden Dollar soll das Kirchen-Vermögen betragen.

Doch die Mormonen haben einen ganz eigenen Schatz: ihre Disziplin, ihre enge Bindung an die Familie, ihr Selbstvertrauen.

IST DAS IHR ERFOLGSGEHEIMNIS?

Aus den Reihen der Mormonen gehen Männer mit Gespür fürs Geschäft hervor: Hotel-Mogul John Willard „Bill“ Marriott Jr. (80, geschätztes Privatvermögen 1,6 Milliarden Dollar) beispielsweise. David Neeleman (52), Gründer gleich dreier Fluggesellschaften, darunter auch JetBlue Airways.

Utah-Gouverneur Jon Huntsman Jr. (52), US-Schauspieler Aaron Eckhart (44, „Erin Brockovich“), American-Football-Star Steve Young (50) – sie alle sind Teil der „Church of Jesus Christ of Latter-day Saints“, kurz LDS (dt. „Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage“).

Auch Ex-Wirtschaftsboss und Ex-Senator Mitt Romney, dessen Privatvermögen auf 250 Millionen Dollar geschätzt wird, wurde im Sinne der Mormonen erzogen.

Nach seiner Schulzeit ging er zweieinhalb Jahre als Missionar nach Frankreich. Er heiratete jung, bekam mit seiner Frau Ann Lois (62) fünf Söhne. Kein Alkohol, kaum koffeinhaltige Getränke wie Kaffee und Cola.

Seine Stärke: keine Angst vor Rückschlägen. Wer als Missionar die Tür vor der Nase zugeschlagen bekommt, heißt es, versucht es trotzdem ein zweites, drittes, viertes Mal.

Auch den Anlauf auf das Präsidentenamt nimmt er 2012 schon zum zweiten Mal.

Doch als eine „Kirche der Manager“ wollen die Mormonen sich nicht verstanden wissen. Ralf Grünke, Sprecher der „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“, zu BILD.de: „Wir sind auch die Kirche der Altenpfleger, Maurer und Opernsänger.“

Die Stärke der Mormonen liege vielmehr in der Erziehung ihrer Kinder, im intensiven Kontakt zur meist großen Familie.

    US-Schauspielerin Katherine Heigl (33, „Grey's Anatomy – Die jungen Ärzte") wurde in Washington geboren, wohnt jetzt in Utah. Sie ist gläubige Mormonin, ihre Vorfahren stammen aus Deutschland
        • Marriott & Heigl Diese Amerikaner sind Mormonen

    Diszipliniert und mit viel Sinn fürs Geschäft: Hotel-Mogul John Willard „Bill“ Marriott (80). In seinen Marriott-Hotels liegt neben der Bibel auch das Buch Mormon auf allen Zimmern
    Foto: dapd

Auch Vampir-Expertin Stephenie Meyer (38), Autorin der bekannten „Twilight“-Saga, ist bekennende Mormonin. Wie es ihr Glaube vorschreibt, trinkt auch sie keinen Alkohol
American-Football-Star Steve Young (50, rechts) ist ebenfalls Mormone, wurde in Salt Lake City (US-Staat Utah) geboren.
Auch Kevin Rollins (58), Ex-Vorsitzender der Computerfirma Dell, ist Mormone

David Neeleman (52), Gründer gleich dreier Fluggesellschaften, darunter auch JetBlue Airways.

David Neeleman (52), Gründer gleich dreier Fluggesellschaften, darunter auch JetBlue Airways

Foto: dpa Picture-Alliance



  • Aaron Eckhart
    US-Schauspieler Aaron Eckhart (44, „Erin Brockovich“) gehört seit seiner Geburt dem mormonischen Glauben an.

  • Dr. Kai Funkschmidt, Mormonen-Experte der Evangelischen Kirche, zu BILD.de: „Mormonensind sehr praktisch, pragmatisch und hierarchisch orientiert.“ Dazu gehöre auch der Gedanke einer höheren Selbstdisziplin.
In Mormonen-Familien werden schon kleine Kinder mit verantwortungsvollen Aufgaben bedacht. „Unsere Botschaft an die Kinder ist: ,Du bist gefragt!' Wir messen dem, was Kinder sagen, eine große Bedeutung zu“, erklärt der Sprecher der Kirche.

Ralf Grünke zu BILD.de: „Kinder werden früh als vollwertiges Mitglied der Gemeinde wahrgenommen und wachsen in diesem Selbstverständnis auf.“

Grünkes Sohn beispielsweise hielt schon im Alter von vier Jahren seine erste Predigt im Kinderkreis.

Und noch etwas ist wichtig für die Gläubigen: Bildung. Grünke zitiert aus einem der heiligen Bücher: „Die Herrlichkeit Gottes ist Intelligenz.“

Grundlage der „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ ist das Buch Mormon, das der damals 24-jährige Joseph Smith 1830 veröffentlichte. Darin wird behauptet, dass Jesus Christus nach seiner Auferstehung nach Amerika gekommen sei, um dort seine Kirche zu gründen.

Amerika – das gelobte Land der Mormonen also, der Ort göttlichen Handelns – bald wird sich zeigen, ob es auch ein Mormone sein wird, der die Geschicke der Vereinigten Staaten in den nächsten Jahren lenkt."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen