Mittwoch, 16. Mai 2012

  1. (3.) Mormonismus im Spiegel deutscher Fachliteratur
Deutlich wird von großkirchlichen Theologen unterstellt, die Behauptung der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, es habe einen Glaubensabfall gegeben sei falsch.

Ein kurzer Blick in die Fachliteratur, die Inquisition betreffend, hebt jeden Zweifel auf:

Niemand der die Absicht hat Theologe zu werden, sollte versäumen zuvor Henry Charles Lea`s zweitausendseitige „Geschichte der Inquisition im Mittelalter“ zu lesen.

Henry, Charles Lea, (1825-1935)
Sie gilt als Standartwerk. Er selbst wurde von den Universitäten Harvard, Princeton, Gießen, Moskau u.a. ausgezeichnet.













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Die von Lea aus dem Lateinischen u.a. Sprachen übersetzten Dokumente, sprechen für sich:

Bd 1, S. 123: „Gervasius von Tilbury, war, um jene Zeit (1180) ein junger Mann, und Kanonikus (d.h. jemand der bei einer Messe mitwirkt) in Reims,... Er befand sich eines Tages im Gefolge seines Erzbischofs Wilhelm, der einen Ausritt unternahm. Voll Wohlgefallen fiel sein Blick auf ein niedliches Mädchen, das alleine im Weinberg arbeitete...“ seine Liebeswerbung wurde abgewiesen, mit der Erklärung, das sei ihr nicht erlaubt. „Eine so strenge Tugend war ein offenbares Zeichen von Ketzerei, weshalb der Erzbischof, als er herankam, das Mädchen sogleich in Gewahrsam bringen ließ, denn seiner Meinung nach musste sie zu den Katharern gehören...“

Anschließend verhört „bewies das Mädchen große Vertrautheit mit der Heiligen Schrift. Deshalb bestand kein Zweifel, dass sie von Satan inspiriert wurde...“ Sie blieb gegenüber allen Versprechungen von Reichtum wie gegen Androhungen von Strafe standhaft.“ Sie wurde zum Scheiterhaufen verurteilt und „ertrug ihre Qual heiter und ohne Stöhnen.“

Bd 1 S. 26
„Nach seiner Konsekration zu Lyon reiste Papst Clemens V. (Papst von 1159-1181) von dort nach Bordeaux. Auf dieser Reise plünderten er und sein Gefolge die am Wege liegenden Kirchen so gründlich aus, dass nach seinem Weggang von Bourges der Erzbischof Aegidius, um überhaupt sein Leben fristen zu können“ auf Lebensmittelspenden angewiesen war... „durch den päpstlichen Aufenthalt in der wohlhabenden Priorei Grammond verarmte das Haus derartig, dass der Prior daran verzweifelte, die Geschäfte wieder zu ordnen und deshalb abdankte, worauf sein Nachfolger sich nur dadurch helfen konnte, dass er eine schwere Steuer auf alle Häuser des Ordens legte...“ Päpstliche Erpressungen waren an der Tagesordnung... „jeder Widerstand gegen solche Erpressungen wurden durch Exkommunikationen unterdrückt, die das ganze Königreich (Englands und Frankreichs) in Verwirrung brachten.“

Bd. 1 S. 21 „... die allgemeine Jursidiktionsgewalt Roms gab im weitesten Umfange Gelegenheit zu Missbräuchen schlimmster Art.“...S. 22: „Die päpstliche Kurie war ein Schrecken für alle, welche mit ihr in Berührung kamen.“

Wikipedia: „Als Römische Kurie (lat./ ital.: Curia Romana) wird seit etwa dem 11. Jahrhundert die Gesamtheit der Leitungs- und Verwaltungsorgane des Heiligen Stuhls für die römisch-katholische Kirche bezeichnet.

Lea, Bd. 1 S. 23 „Im folgenden Jahrhundert (dem 13.) erklärte Robert Grosseteste kühn vor Papst Innozenz IV. (1243-1254) und vor seinen Kardinälen, die Kurie sei eine Quelle aller Gemeinheit, welche das Priestertum zu einem Gegenstand des Spottes und der Schande für die ganze Christenheit mache und 150 Jahre später bestätigten die, welche die Kurie am besten kannten, dass dies noch unverändert wäre.“

Übertretungen die bekannt und deshalb vergeben werden sollten, wurden Hauptursache zum Aderlass. S. 24 „...Gegen Zahlung der "cullagium" genannten Abgabe, wurde dem Priester erlaubt seine Konkubine zu behalten... so war die geistliche Gerichtsbarkeit die Quelle des größten Profits für die Prälaten und des größten Elends für das Volk.

... nicht zu Unrecht bezeichnete der Archdiakon von Bath, Peter von Blois, die bischöflichen Ordinarien (Ordinariat: Verwaltungsbehörde des Bistums) als Schlangen der Ungerechtigkeit, die an Bosheit alle Schlangen nund Basilisken überträfen, als Hirten, nicht von Lämmern, sondern von Wölfen, und als Menschen, die ganz und gar der Bosheit und dem Raube ergeben sind.“

2 000 Seiten bezeugen eine für Christen unannehmbare Geschichte, nämlich die einer gefallenen Kirche.

Eli der große Prophet, (um 1000 v.Chr.) der Hanna die Verheissung gab, sie werde einen Sohn zur Welt bringen - Samuel - , wurde später von Gott des Abfalls bezichtigt. Samuel der noch unter der Obhut Elis aufwuchs wurde durch Gott selbst belehrt, warum er Eli verworfen hatte und ihn, Samuel, an seine Stelle setzen werde: „ Ich (Gott) habe über Elis Haus das Urteil gesprochen, wegen seiner Schuld: denn er wußte, wie seine Söhne Gott lästern und gebot ihnen nicht Einhalt.“ 1. Sam. 3: 13
Gott verwarf die Abgefallenen seit je, die sich "selbst mästen und der Witwen Häuser fressen... umso härter wird das Urteil sein, das sie erwartet." Markus 12: 40 Paulus verschärft noch:
"Wer seinen (Christi) Geist nicht hat, gehört nicht zu ihm." Römer 8: 9

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