Montag, 26. August 2013

(4) Die gefährlichsten Sekten" by Gerd Skibbe


Es erscheint als absurd, Kirchen die sich Jahrhundertelang behauptet haben und die das Leben ganz Europas bis 1918 absolut dominierten und deren Mitgliedschaften immer noch hunderte von Millionen betragen als Sekten zu betrachten.

Aber!

Nicht ein Winzling irgendwo auf diesem Erdball, sondern die Vergangenheit, die tatsächliche, durchlebte Geschichte, bestätigt:

Sämtliche Kirchen die es im Jahr 1820 gab waren und sind – gemäß den international anerkannten Kriterien - Sekten.

Man sollte stets im Auge behalten, dass der Begriff Sekte zweierlei meint:

1.) Als Sekte wird eine Gruppe bezeichnet die von der Mutterkirche abgewichen ist.

Bedeutende Dokumente belegen, dass es vor 1830 keine Kirche oder Denomination gab, deren Legitimationen, Lehren, Geist und Strukturen mit denen der Urkirche übereinstimmten.

Sie stellen allesamt Abweichungen dar, die teilweise enorm fortgeschrittene, krebsartige Wucherungen aufweisen. Insbesondere was die Legitimationen betrifft ist die Situation dramatisch, wenn man bedenkt, dass jeder kleine Büroleiter sofort seine Vollmachten verliert, nachdem er sie missbrauchte.

Hinzukommt, dass die Kirche zwar auf eine Legitimations- bzw. Sukzessionskette verweist und sich darauf beruft, obwohl lt. offizieller Papstliste kein Name der Bischöfe zwischen Beginn der ersten römischen Gemeindegründung bis zum Jahr 190 n Chr. belegbar ist.

Weil diese Frage, soweit sie den Führungsanspruch Roms betrifft, den Vorrang vor allen anderen hat wurden Urkunden geschaffen, die den als schmerzlich empfundenen Mangel beheben sollten.

Zweites Kettenglied soll Linus gewesen sein, doch Prof. Hans Küng verweist darauf, dass „alle Linus zugeschriebenen Aufzeichnungen als Fälschungen und Irrtümer entlarvt wurden.“ „Kleine Geschichte der katholischen Kirche“ 2002 Berliner TBV S. 33

Die meisten Quellen - insbesondere das "Liber Pontificalis" - sprechen zwar von einem Märtyrertod (Linus). Doch da zu der Zeit seines Todes keine Christenverfolgung in Rom erwähnt wird, halten das die meisten Historiker für eher unwahrscheinlich.” (uni-protokolle.de)



Nicht nur theoretisch betrachtet, muss es gemäß Kirchenlehre eine Verbindung zwischen dem Anker Christus und dem Kirchenschiff geben.

Was aber ist eine Kette wert, wenn ein Glied fehlt?

Außerdem ist unsicher ob Petrus jemals in Rom war. Ob er dort sogar Vorsteher einer Gemeinde gewesen sein könnte, erscheint sehr unwahrscheinlich.

Die Daten der ersten 13 seiner angeblich autorisierten Nachfolger sind eher frei erfunden.

Der Anker ist da. Er befindet sich verbindungslos irgendwo und das Schiff trieb im Gezeitenstrom und vor dem wechselnden Wind hilf- und richtungslos dahin.

Deshalb die vielen Probleme.

Die dargebotene Legitimatiosnreihe: Petrus-Linus-Anaklet-Clemens-Evasristus-Alexander-Sixtus-Telephorus-Hyginus-PiusI.-Anicetus-Soterus-Eleutherus ist nicht da. Es hat sie so nie gegeben.

Papst Damasus, nachdem er die Mitglieder der hochchristlichen Nachbargemeinde des Ursinus erschlagen ließ, kam auf die verrückteste aller Ideen. Er behaupete, es käme darauf an auf dem Stuhl in Rom zu sitzen, auf dem angeblich schon Petrus sitzend die Kirche dirigiert hat, als ob Petrus nicht vor allem in Jerusalem “sitzend” gelehrt hätte, als wäre der Ort des Hauptgeschehens nicht mehr von Bedeutung.

Es gab viele in Rom die den Papststuhl besetzten und dennoch nichts als Unheil angerichtet haben:

Kirchengeschichtsschreiber Hertling beschreibt es mit Imprimatur:


“... von 893 an herrschte in Rom ständiger Bürgerkrieg zwischen Spoletanern und Antispoletanern, Gegnern und Anhängern des Papstes Formosus, auch nachdem Formosus längst gestorben war... Es waren nurmehr Raufhändel der römischen Familien, die ihre Mitglieder zu Päpsten machen und die von anderen Familien aufgestellten Päpste zu stürzen suchten.

Die Verwirrung war so groß, dass wir von manchen dieser Päpste, die oft nur Wochen oder Tage im Amt waren, nur die Namen wissen und nicht einmal immer feststellen können, ob sie rechtmäßige Päpste waren... von geordneter Aktenführung war keine Rede. Geschichtsschreibung gab es keine... ob alle diese Päpste lesen und schreiben konnten ist zu bezweifeln.”  Geschichte der Kath. Kirche bis 1740

Währenddem weiß jedermann, dass kein Bandit, der als Thronräuber auf einem Monarchenstuhl Platz nahm, dadurch legitimer König wurde.

Immer klarer, nachdem die Geschichtsforschung unwiderlegliche Beweise auf den Tisch legte, erhebt sich die gewichtige Frage, warum überall im Leben, Legitimationen erlöschen, wenn Amtsmissbrauch vorliegt, nur eben nicht in jener Kirche in der Christus Wahrheit und Rechtschaffenheit an die erste Stelle gerückt hatte.

Selbst wenn Rom bis ins Jahr 800 hinein sauber geblieben wäre – was ganz und gar der Faktenlage widerspricht -, danach hätte sie jegliche Glaubwürdigkeit und Ehre eingebüßt.
Soweit der Punkt 1.

Die, wie erwähnt international anerkannte Definition des Begriffes “Sekte” lautet im 2. Punkt:

Aufgrund seiner Geschichte und Prägung durch den

kirchlichen Sprachgebrauch erhielt der Begriff “Sekte” abwertenden Charakter. Er verbindet sich heute mit negativen Vorstellungen, wie der möglichen Gefährdung von etablierten religiösen Gemeinschaften oder Kirchen, Staaten oder Gesellschaften."

Sekten kennzeichnen sich folglich selbst. Ihre Geschichte entspricht dem eigenhändigen Druck ihres Echt-Etiketts:

Sekten sind Gruppen, - ob sie nur einige hundert Mitglieder oder hunderte Millionen umfassen, - die

etablierte Gemeinschaften... Staaten oder Gesellschaften gefährden.”

Jeder unserer Blicke auch die in geschönte Geschichtswerke, belegen, in welchem Ausmaß die “christliche Kirchengemeinschaft”, - die mit dem 1. ökumenischen Konzil, 325, hervorkam, - etablierte Gemeinschaften... (wie der des pharisäischen Judaismus ) vorsätzlich gefährdete.

Das weltumspannende Kirchentum hat den Untergang der antiken Europakultur zu verantworten. Es zerstörte das Mandäertum, die Gesellschaft der Manichäer, der Hellenen, der Bogumilen, der Katharer, der Waldenser und viel mehr, dennoch versuchen ihre Exponenten mit dem Finger auf andere zu zeigen.

Wie das zu nennen ist, ist klar. Es muss hier nicht wiederholt werden.

Die tatsächliche Kirchenpolitik hetzte Staaten gegeneinander.

Von Beginn der Gründung der nachnicänischen Kirche beraubten die Konstantinchristen, infolge ihres Machtdenkens, wen sie konnten.

Vormacht!

Das Wohl der Kirche war allen Christen, die im Machtpoker mitspielten, unwichtig.

Schon bald nach Nicäa, 381, auf dem Konzil zu Konstantinopel wurde ein Kanon erarbeitet, in dem der Machtkampf der 4 Patriarchate gegeneinander geregelt werden sollte.

Dieser Kanon richtete sich noch nicht gegen Rom, sondern gegen die alten Patriarchate (Alexandria und Antiochien), die als apostolische Gründungen Konstantinopel weit überlegen waren, nun aber zurückgestuft werden sollten.” Neuner, Kleines Handbuch der Ökumene.

Vor allem sollten die Arianer “zurückgestuft” werden, auf das Nivau einer gefährlichen Sekte. Deutlich erkennt man den Einfluss des Mailänder Bischofs Ambrosius der über Kaiser Theodosius, der das Konzil einberufen hatte, wie über eine Wachspuppe verfügte.

Es ging ihnen genau darum, das zu erobern was Jesus strikt verboten hatte. Das “christlich” zu nennen ist fragwürdig.

Bereits die Söhne Konstantins bewiesen nach dessen Ableben, was sie von ihrem “christlich” gesonnenen Vater gelernt hatten. Sie rauften wie hungrige Löwen um dessen Erbe, das groß genug für Millionen Friedfertige gewesen wäre um ein wünschenswertes Leben zu führen.

Ihrer waren nur drei.

Wie ihr Vater wollten sie alles haben, als läge darin die ganze Erfüllung.

Nachdem die Söhne noch gemeinsam alle potenziellen Thronbewerber, als eventuelle Konkkurenten ausgerottet hatten, gingen sie anschließend einander an die Gurgel.

Christlichen Herrschern war es, im Gegensatz zu buddhistischen, wie König Asoka, (300 v Chr.) absolut gleichgültig wieviel Schaden sie sich dabei selbst und anderen zufügten.

Lernunfähig blieben sie räuberisch gesinnt, das trifft auch auf die Protestanten zu.

Exakt 100 Jahre zu spät kommt das sogenannte “Friedenspapier” der evangelischen Kirche, von 1999.

Es wäre immer aktuell gewesen, aber nun wo die Kirche um Substanz ringt, nachdem es bereits in den 60er Jahren Friedensmärsche gab – die sehr anzufragen sind, soweit sie den Kommunisten und ihren Welteroberungsplänen dienten (ob gewollt oder nicht) werden große Reden gehalten.

In einem Kommerntar heißt es:

In der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) wird insbesondere seit der Kosovo-Intervention 1999 engagiert und kontrovers die Diskussion über das friedensethische Zeugnis der Kirche geführt; sie findet im Blick auf die seit dem 11. September 2001 veränderte Welt vertieft statt. Auch die Evangelische Kirche von Westfalen darf in dieser Zeit in der Wahrnehmung ihres Friedensauftrages nicht nachlassen.”


1945 zeigten sie sich zerknirschter als 1918. Davor paradierten sie mit ihrem Oberhaupt, Kaiser Wilhelm II. stolz und siegessicher in den Abgrund.


Kaiser Wilhelm II. (1859-1941)

Der Mann mit dem angeblich unbesiegbaren Adler auf seinem Prachthelm, das damalige Oberhaupt der evangelischen Kirche Deutschlands, wollte den 1. Weltkrieg unbedingt.

Er liebte dieses Gedankenspiel von der Zertrümmerung seiner französichen, russischen und englischen Mitchristen, "von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüte".

Er wollte unbedingt seinen Willen und das Können beweisen, die Welt und noch mehr Kolonien zu erobern. Darin haben ihn seine Prediger und Kirchenlehrer bestärkt, die sonst so salbungsvoll "ihren" Jesus zu zitieren vermochten.
  
   ... jubelnd begrüßten katholische und protestantische Geistliche den Ausbruch des Ersten Weltkrieges … Hei wie es saust aus der Scheide! Wie es funkelt im Maienmorgensonnenschein! Das gute deutsche Schwert, nie entweiht, siegbewährt, segensmächtig. Gott hat dich uns in die Hand gedrückt, wir halten dich umfangen wie eine Braut...komm Schwert, du bist mir Offenbarung des Geistes... im Namen des Herrn darfst du sie zerhauen.“ Pfarrer Weber „Jugendlexikon Religion“, rororo, Rowohlt, 1988, S. 343

Ob seine Gegenspieler viel besser dachten und handelten, ist jedoch mehr als fragwürdig.

Wer die Depeschen der Wochen und Tage vor dem Ausbruch dieses ersten Weltenbrandes auch nur zum Teil gelesen hat, die damals zwischen den Regierungen Österreiches, Russlands, Großbritanniens, Frankreichs usw. ausgetauscht wurden, der nimmt mit Schrecken zur Kenntnis, dass sie allesamt den heißen Machtkampf ausfechten wollten, unter einer Bedingung, dass der jeweils andere (Mitchrist) als Brandstifter dargestellt werden kann.



Wilhelm von Gottes Gnaden” Hofprediger, bevor er Kaiser wurde, war Adolf Stoecker




Stoecker (1859-1941)


"Da Stoecker der Ruf anhing, ein Tumulte auslösender Hetzer zu sein, bemühte er sich in öffentlichen Auftritten vor einem gediegenen Publikum um den Anschein der Seriosität, Konzilianz und Besonnenheit. Daraus ergaben sich immer wieder Lügen. Seine Unterschrift unter die Antisemitenpetition bietet ein anschauliches Beispiel. 1881 antwortete er im Preußischen Landtag auf die Frage „Haben Sie unterschrieben?“ mit „Nein“, woraufhin ihm seine Unterschrift vorgehalten wurde" Wanda Kampmann: Adolf Stoecker und die Berliner Bewegung. In: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht. Band 13, 1962, S. 575.Hinweis aus Wikipedia

Das Verlogene im Christentum hatten schon früh die Antireligiösen erkannt, die jedoch, insbesondere nach dem schrecklichen Ende 1918, mit ihrem "Sozialismus" dem Oberwahn huldigten, sie würden es besser machen. Die Resultate kennen wir, die nun erneuerten Versprechen ebenfalls.

Macht sichern, Vormacht erringen! Protzen und pranzen, die einen wie die anderen konnten nicht anders. Sie werden nie anders können, es sei denn sie entkernen ihren eigenen Charakter der gerne Prinzipien predigt um sie hinterher durch heimliche Taten zu verraten.

Obwohl sie, in Europa   zwischen dem Jahr 400 und 1917, allesamt fromme Christen waren, dachten, fühlten und handelten die angeblichen   Christusverehrer und die von berufswegen Frommen, absolut antichristlich machtgeil, nächstenfeindlich und mörderisch, wie ihr Geheimvorbild Konstantin der Große (285-337), der erste Kaiser der jene "Christen" förderte, die ihn anbeteten.
Deshalb halfen sie, in vielen Fällen nachweislich,  den Schwerverbrechern, den Auschwitzmördern, dem Arm der Gerechtigkeit zu entkommen

Vielleicht war es wohlmeinend, dass Emanuel Geibel dichtete:
"Am deutschen Wesen soll die Welt genesen!"

Nicht nur Kaiser Wilhelm war überzeugt davon.


Allerdings:

Zur Ehre der Christen, die zu allen Zeiten ihr Gewissen über Kircheninteressen stellten sollen wir stellvertretend an die tapferen Mitglieder der “Bekennenden Kirche” denken. Ungefähr ein Drittel der evangelischen Christen Deutschlands wagten es, sich auch unter Lebensgefahr gegen die Mehrheit zu stellen, die Hitler teilweise frenetisch zujubelten.

Fast immer war der Strom der Opponenten sehr schwach, aber es gab ihn immer, und fast immer war es die Amtskirche, die diesen Strom auf brutale Weise brach.

Das ist das Sektiererische, das sich heute auch darin zeigt, dass sich aus dem mainstream der christlich-ökumenischen Kirchengemeinschaft Verleumdungen über diejenigen ergießen, die gänzlich anders gesonnen sind.

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