Samstag, 15. Februar 2014

(2) Analyse eines typischen Antimormonenvortrages

Auch im zweiten Teil seiner Ausführungen zeigt Herr Cooper sich überzeugt, dass er Lob für seine Warnungen verdient. 
Er kommt zum Denk-Schluss:
Totalitärer, theokratischer Kommunismus [scheint das Ziel der Kirche Jesu Christi der HLT zu sein].

Die erschreckende Tatsache, [Leute,] ist dass die Mitglieder der Mormonenkirche kein Stimmrecht oder Teilnahme in irgendeiner Form in der Geschäftseinheit besitzen, die das Mormonentum kontrolliert. Sie können aufrichtig in ihren Funktionen als Bischöfe, Älteste, Hohepriester und Superintendenten der Sonntagsschulen sein, aber in der echten Welt von rechtlichem Eigentum und roher Gewalt sind sie nur 5.2 Millionen Bauern, [Bauern, Narren, wenn man so will,] die Gegenstand von Manipulationen von oben sind .”

Dieses Zitat deutet auf das Jahr 1983 hin. Damals hatte die kritisierte Kirche nur 5.2 Mio Mitglieder. Jetzt, Februar 2014, dagegen beträgt die Mitgliedschaft mehr als 15 Millionen.
Nach Cooper haben wir “Narren”, die “Gegenstand von Manipulationen von sind”, uns in der Zwischenzeit verdreifacht. 
Wie ein Parkourläufer zieht er mutig seine sonderbaren Kurven auf dünnem Eis indem er danach trachtet die "mormonische" Variante der urchristlichen Praxis der Gütergemeinschaft (die Vereinigte Ordnung) lächerlich zu machen:

Diese “volle Herrschaft Gottes” beinhaltet, was als der “Vereinigte Orden” (der Vortragende meint: die “Vereinigte Ordnung”) bekannt ist. Die “Offenbarungen” von Joseph Smith beschrieben es als eine theokratische kommunistische Gesellschaft. Alles Eigentum und Einkommen muss (muss Herr Cooper?) ??? der Kontrolle der Kirche übergeben werden um dann an jeden nach seinen Bedürfnissen verteilt zu werden, wie es Die Brüder für richtig halten, so dass “die Armen erhöht werden und die Reichen erniedrigt”.

Es wäre für jeden nützlich nützlich, gelegentlich die Bibel zur Hand zu nehmen.
Wie wäre es, wenn unsere Kritiker untersuchen würden, was in der Apostelgeschichte zum Thema Gütergemeinschaft geschrieben steht. Sie wissen offensichtlich nicht, dass die Ersten Christen ebenfalls “alles Eigentum und Einkommen” unter die “Kontrolle der Kirche” gestellt hatten.

Im weiteren jedenfalls erhebt sich wiederholt die Frage, ob der Kreis zu dem Herr Cooper gehört,  über ein solides Bibel- und Geschichtswissen verfügt. Sonst wüßten die Veranstalter, dass die von den Israeliten der alten Tage angestrebte Ordnung ihre Entsprechung im jüdischen Kibbuz fand.

Leider waren, sowohl die jüdische Version wie die mormonische “Vereinigte Ordnung”, nicht wirklich lebensfähig, obwohl sie keineswegs unter restriktiven Vorschriften standen.
 
Wahrscheinlich liegt es daran, dass nicht deutlich genug zwischen gesellschaftlichem und privaten Eigentum unterschieden wurde, zu dem das eigene Haus, ein eigenes Konto und eine limitiert leistungsabhängige Vergütung gehört.
Nebenbei gesagt, brauchte es einige Jahre, bis wir Mitglieder einer sozialistisch-kommunistischen Fischereigenossenschaft, die voll unter staatlicher Kontrolle stand, den uns zur Verfügung stehenden Gestaltungsraum auch nutzten und zwar dann zur Zufriedenheit aller Beteiligten. Es funktionierte - selbst unter restriktiven Umständen! Aber das ist hier kein Thema.

Sowohl das urchristliche, wie das neuzeitliche jüdische Experiment und auch die “mormonische” Variante waren “kommunistisch”, das ist korrekt, denn communis (lat.) bedeutet "gemeinsam".

Aber daraus abzuleiten die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage sei jemals bestrebt gewesen “totalitären, theokratischen Kommunismus” einzuführen und ihren Mitgliedern überzustülpen, ist mehr als nur eine dreiste Unterstellung, weil das der gesamten Theologie und dem Geist des Mormonismus klar widerspricht.

Man denke nur daran, dass gemäß der Offenbarungen die Joseph Smith von Gott erhielt, Lichtträger Luzifer schon im vorirdischen Dasein verdammt und so zum Satan wurde, weil er die Entscheidungsfreiheit des Menschen, die Gott ihm zugesprochen hatte, vernichten wollte. Zusatzschrift der Kirche Jesu Christi der HLT Köstliche Perle, Mose 4: 1-4
 

Dieses hässliche Spiel haben die Stalinisten mit ihren Zwangskollektivierungen und Enteignungen getrieben, bis es an innerer Unwahrhaftigkeit sozusagen gesetzmäßig zerbrach.
Nahezu jeder weiß, was “totalitärer Kommunismus” war und ist. Dieses Wissen belastet die gegen "Mormonmismus" zu Felde ziehenden Aktivisten schwer, wenn sie solche Unterstellungen verbreiten.
Ich persönlich nannte den “totalitärer Kommunismus” schon immer den “teuflischen Kommunismus”, im Gegensatz zum “göttlichen Kommunismus” den meine Kirche ebenso wie die Urkirche zur Norm machen wollte.

Cooper und seine Freunde versuchen mittels akrobatischer Wortverdrehung Furcht zu verbreiten. Vielleicht errangen sie damals einen Teilsieg,  aufgrund der Naivität eines Teils der Zuhörerschaft. 
Kritiker wie Herr Cooper verwischen den gravierenden Unterschied zwischen “müssen” und “wollen” vorsätzlich, sie ignorieren ihn und gleichen damit einem Arzt, der den Unterschied zwischen einer Schwellung und einem Krebsgeschwür nicht deutlich macht.

Keine Angst, Ihr scharfen Kritiker, niemand beabsichtigt Ihnen zu schaden, oder Ihnen auch nur ein Haar zu krümmen - außer, dass Sie damit rechnen müssen, dass Ihre unbegründeten Anklagen von Leuten wie mir nicht unwidersprochen als schicksalgegeben hingenommen werden.
Laden Sie mich zu einer öffentlichen Diskussion ein.

Oder fürchten Sie ich komme mit einer mit Pfeffer geladenen Pistole?

Wenn die Freunde des Herrn Cooper Ihre Reputation nicht einbüßen wollen, dann fügen Sie bitte wenigstens nachträglich eine Dokumentenliste an, wie ich es gewohnt bin, zu tun, wie es die Grundpflicht jedes Vortragenden ist. 

Unsere Angreifer wissen, wie Assoziationen funktionieren: der Schreck vor den verkappten Bolschewisten, namens Mormonen, soll sich einnisten und einfressen in die Hirne Ihrer Hörer um gegen  meine Kirche handfesten Widerstand zu erzeugen.
Allein diese Absicht ist so fragwürdig, wie die vorgeblich edle Motivation der Kritiker vom Typ Cooper.

Sie wissen allesamt, dass Mormonismus die Religion der Toleranz ist. Sie wissen, dass es festgeschriebenes Gesetz der Kirche Jesu Christi der HLT ist:

dass jeder Mann seine Priestertumsrechte sofort verliert wenn er jemals auch nur den geringsten Grad von Unrecht, irgendwelche Gewalt, Herrschaft oder Nötigung auf die Seele von Menschen ausübt.” Lehre und Bündnisse 121: 37

Unsere Spötter kennen sehr wohl das Gleichnis vom “Verlorenen Sohn”, sie wissen wie der Vater die Arme ausbreitet und den gescheiterten Heimkehrer freudig empfängt, dass er ihm ein Fest gibt, weshalb der ältere Sohn, der immer treu für den Vater geschuftet hat, ärgerlich reagiert ... und wie der Vater ihn liebevoll darauf hinweist: 
 
Mein Sohn! Du bist immer bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein!” Lukas 15: 31

Würden sie Gottes System “Alles was mein ist ist auch dein!” als Jesu Christi “totalitären, theokratischen Kommunismus” bezeichnen?

Mir scheint, dass alle Christen solche Denkweise die uns samt und sonders ein wenig gegen den Strich geht, zu erlernen haben und zwar in diesem Leben, weil letztlich alles Gott gehört. Alles gehört einem Gott der uns nie zwingen oder nötigen wird und der uns unser Opfer hundertfach zurückgeben will!
Lesen Sie doch Jesu Worte: dass

...jeder, der meinetwegen Haus, Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, bekommt es hundertfach zurück und wird das ewige Leben erhalten. Aber viele, die jetzt die Großen sind, werden dann die Geringsten sein, und die jetzt die Letzten sind, werden dann die Ersten sein." Matth. 19: 29-30

Einigen fiel es zu schwer, ALLES zu geben. Deshalb bot Gott Jesus Christus den Mitgliedern seiner Kirche an, nunmehr die Eingangsstufe zur Vereinigten Ordnung zu akzeptieren, indem sie statt “ALLES” nur den "Zehnten" zahlen.

Intellektuelle Unredlichkeit besteht darin, dass Leute auf andere mit spitzem Finger zeigen. So agieren sie eben, die Demagogen, die nahezu immer nur die Fastwahrheit und ganz selten die ganze Wahrheit sagen.
Ein kleiner Wortdreher und schon kommt das Gegenteil heraus. Diese anrüchige Kunst wurde mit dem hier erwähnten Vortrag unübersehbar auf die Spitze getrieben.
 Herr Cooper, was Sie zitieren ist zwar partiell korrekt, aber gezielt mit hämischen Untertönen versehen. Sie versuchen das Gleichheits-Prinzip meiner Kirche zu diffamieren, nach dem jeder Teilnehmer der Vereinigten Ordnung vom Präsidenten der Kirche bis zum schwächsten Mitarbeiter – allesamt -, dieselben Ansprüche auf das gesellschaftliche Eigentum haben.
Die Deutung jedoch ist unredlich:

Alles Eigentum und Einkommen muss der Kontrolle der Kirche übergeben werden um dann an jeden nach nach seinen Bedürfnissen verteilt zu werden, wie es Die Brüder (also die Generalautoritäten in ihrer Willkür) für richtig halten, so dass “die Armen erhöht werden und die Reichen erniedrigt”.

Nein, Herr Cooper, verwendete den Begriff “Willkür” nicht, aber er steht in Fettschrift zwischen den Zeilen geschrieben. Das Originalzitat lautet nämlich:

Ihr (Mitglieder der Kirche) sollt gleich sein, oder mit anderen Worten, ihr sollt jeder einen gleichen Anspruch auf das Eigentum haben, damit ihr die Belange eurer Treuhänderschaft vorteilhaft erledigen könnt – ein jeder gemäß seinen Bedürfnissen und Notwendigkeiten, soweit seine Bedürfnisse gerecht sind … ein jeder soll auf den Vorteil seines Nächsten bedacht sein und bei allem was er tut, das Auge nur auf die Herrlichkeit Gottes richten.” Lehre und Bündnisse 82: 17 und 19

Dies ist der entscheidende Grundsatz: diejenigen die sich in Christi Fußstapfen bewegen, tragen sich selbst in den Bereich einer höheren Gesellschaftsordnung (und zwar im Gegensatz zu der mehr als unbefriedigenden Ordnung des tatsächlich räuberischen Kapitalismus der permanent das Gebot zur Nächstenliebe verletzt).
Totalitärer Kommunismus hatte die Versklavung der unter seine Macht geratenen Menschen zur Folge während Christi "Kommunismus" auf die Befreiung - die Erlösung - gerichtet ist.

Mir müssen Sie nichts erzählen, ich selbst geriet als 15jähriger unter ein bereits leicht gedämpftes totalitäres Kommunismussystem und habe es bis zu seinem Zusammenbruch kosten müssen. Ich war dreimal in der Sowjetunion als Tourist und ich habe zu diesen Zeiten insgesamt mehr als 20 000 z.T. hoch vertrauliche Vieraugengespräche geführt.
Mir jubeln Kritiker vom Rang eines Herrn Cooper Ihre negative Vorstellung des Begriffes “Gleichsetzung” nicht unter, andererseits sind die meisten nicht mehr jung genug um Ausreden geltend zu machen. Hören wir diese Worte  des besagten Vortrages:

Schwerwiegende Probleme verhinderten die Umsetzung des “Vereinigten Ordens”. [Ihr seht, bis jetzt] hat es nie wirklich funktioniert. Allerdings freut sich die Kirche noch immer auf den Tag, wenn diese “Offenbarungen” Gottes durch den “Propheten” erfüllt werden und der theokratische Kommunismus der Mormonen weltweit fest etabliert ist. Und das kann nur passieren, wenn die Kirche die volle politische Macht übernommen hat. Wenn diese Zeit kommt, wehe allen, die die “Gesetze” des Mormonen-Evangeliums übertreten. Exkommunikation mit dem Verlust der materiellen Eigentümer werden [, meine Damen und Herren] um die Todesstrafe ergänzt werden."


"Meine Damen und Herren!" Das schlägt dem Fass den Boden aus. Mit dieser Aussage - die Mormonen strebten eine Art Stalinismus an - befinden Sie sich im Illegalen, und das "Meine Damen und Herren!" das Herr Cooper, werden Sie eines kommenden Tages vor Gott zu verantworten haben.
"Meine Damen und Herren!"  Sie sollten hier eine Weile innehalten und über diese Wortverbrechen nachdenken.

Herrn Cooper erschien wahrscheinlich assoziativ der allbekannte Hananias-Saphira-Bericht wie er in der Heiligen Schrift, in der Apostelgeschichte Kapitel 5 niedergeschrieben steht - zu der es im gesamten Mormonismus eben keine Parallele gibt! -:

Ein Mann namens Hananias aber und seine Frau Saphira verkauften zusammen ein Grundstück, und mit Einverständnis seiner Frau behielt er etwas vom Erlös für sich. Er brachte nur einen Teil und legte ihn den Aposteln zu Füßen. Da sagte Petrus: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, dass du den Heiligen Geist betrügst und von dem Erlös etwas für dich behältst. Hätte es nicht dein Eigentum bleiben können, und könntest du nicht auch nach dem Verkauf frei über dein Erbe verfügen. Warum hast du in deinem Herzen beschlossen, so etwas zu tun?. Du hast nicht Menschen belogen, sondern Gott. Als Hannanias diese Worte hörte stürzte er zu Boden und starb... “

Nun Herr Cooper, was "Meine Damen und Herren!" meinen Sie, lässt sich aus dieser Geschichte ableiten, Petrus sei ein Mörder?

Herr Cooper behauptete glatt, die “Mormonen” strebten nach jener Macht auf die Jesus und die Urkirchlichen bewusst verzichteten, obwohl er, dafür nichts, gar nichts, ins Feld zur Verteidigung seiner rüden Beleidigungen anzuführen vermag! Denn hier, an eben dieser Stelle hätte er es getan. Hier hätte er sein schweres Geschütz auffahren können. Er wäre und ist dazu verpflichtet oder ich nenne ihn einen Hetzer


Wer hat ihm geraten die Lehren der Kirche Jesu Christi durch brutal erlogene Hinzudichtungen zu erweitern? 
Wer? 
 Und er fühlte sich dabei wie ein gefeierter Held?
Überhaupt erweist sich die Schwäche des Gesamtvortrages darin, dass Cooper außer Stand ist selbst bei den abenteuerlichsten Anklagen auf Beweisdokumente zu verweisen,

Cooper, einmal in diesem Fahrwasser angelangt konnte nicht aufhören selbst urkirchliche Basislehren zu verunglimpfen:

...seit den frühen Tagen der Kirche war es schon immer Mormonen-Lehre, dass “… es unter bestimmten Umständen schwerwiegende Sünden gibt, für die die Reinigung des Christus nicht funktioniert, und dass das Gesetz Gottes ist, dass die Menschen ihr eigenes Blut vergießen müssen, um für ihre Sünden zu büßen.” Es wird allgemein angenommen, dass diese “schwere Sünden” sich in der Kategorie Mord und Ehebruch befinden. Dies ist jedoch nicht klar durch das Mormonentum definiert.”

Es traf und trifft ausschließlich auf die Kategorie Mörder zu. 

Nach allem was ich je über Praktiken in der Pionierzeit der Mormonen erfuhr, gab es lediglich den Fall des John D. Lee, der, 1858, am Massenmord auf den “Bergwiesen” führend beteiligt war - nämlich bei der Vernichtung einer missourischen Auswanderungsgruppe von etwa 140 Seelen, dessen Blut mit dem Einverständnis der Generalautoritäten vergossen wurde, indem ihn ein offiziell ernanntes Erschiessungskommando hinrichtete.
Es ist eine der gemeinen Unterstellungen, vage anzudeuten, insgeheim wären früher in den Felsengebirge auch Ehebrecher hingericht worden...und wiederum legt der Mann Cooper nichts vor.

Gleichgültig welche Provokationen, 1858, seitens der “Missourischen Wildkatzen” vorausgingen, wobei eine Anzahl Männer damit prahlten wieviele Mormonenfrauen sie damals in Missouri gewaltsam “geritten” hätten und dass sie im Besitz der Waffe seien, mit der Joseph Smith erschossen wurde, - es war Mord.

Ja, es trifft zu, dass “Mormonen” - wenn auch nicht allesamt - in allen unzweifelhaftenFällen von Massenmord, die Todesstrafe befürworten.

Dieses sühnende Blutvergießen war und ist gut gemeint, weil Mitglieder der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage dieses Leben als die entscheidende Zwischenstation auf der Reise ihres ewigen Geistes betrachten, nämlich dass wir möglichst gereinigt von diesem Erdenplatz davon gehen sollten.

John D. Lees und anderer beteiligter Männer Sünde war tatsächlich “Sünde wider den Heiligen Geist”, die nicht aus Gnade gelöscht werden kann.
Hier ist Leiden angesagt!
Der Urchrist Origenes (185-254) betonte diese Lehre als ausdrücklich urkirchlich :

Sünde wider den Geist ist eine schwere Sünde, die wiedergutgemacht werden muss, also nicht aus Gnade Vergebung finden kann. Es ist die Sünde gegen den Nächsten, welche diesen in seinen von Gott verliehenen Rechten verletzt. Alles, was dem Nächsten in diesem Sinne (vorsätzlich) angetan wird, ist Sünde wider den Geist. Auch Gott zu leugnen und den Nächsten damit in seinen Gefühlen zu verletzen ist Sünde wider den Geist — überhaupt alles, womit man den andern verletzt. Solche Sünde muss in einem nächsten Leben — oder möglicherweise bereits im derzeitigen — durch ein entsprechendes Schicksal oder Leid gesühnt werden (vgl. Hom. Jer. 11—3 und Mat. 5,22; 12,31f.) Der deutsche Arbeitskreis “Origenes” im Internet

Ein Massenmörder oder ein Mörder unschuldiger Kinder, nach deren Missbrauch, muss nach dem Gesetz der Urkirche mit vergleichbarer Münze bezahlen, aber nicht um die Rachegelüste irgenwelcher Menschen zu befriedigen, sondern er muss einsehen, dass er das Recht auf sein Weiterleben eingebüßt hat. Und es wird und wurde gehofft, dass der Täter bitter bereut.
Sein Blut muss gemäß dieser Einsicht vergossen werden, damit er vor Gottes Gericht ewige Gnade beanspruchen darf.

Einen anderen Zweck gibt es nicht, für diese, vielen als archaisch erscheinende Praxis. Mormonischerseits wird die Hinrichtung eines Vielfachmörders allerdings immer auch mit gewissem Unbehagen empfunden, obwohl es das Gesetz der Bibel verlangt.

Im alten Israel sollten sogar Inzest, Homosexualität, Sodomie, Zauberei und Götzendienst mit dem Tod bestraft werden. 3. Mose 20

Kein Richter der Welt würde in Fällen eindeutiger Morde, wie im Fall eines Heinrich Himmler, Recht zugunsten solchen Mörders sprechen.
Hat der internationale Gerichtshof zu Nürnberg nicht eine Reihe der Mörder zu Recht hingerichtet?

Weil es aber eine Reihe vollzogener Todesstrafen an im Nachhinein als unschuldig erkannten Menschen gab, sprechen sich immer mehr Menschen generell gegen die Todesstrafe aus.

Das ist völlig in Ordnung. Ob das aber dem Willen Gottes entspricht ist eine andere Frage.

Cooper blies weiter zum Angriff, nun indirekt auf das mormonische Tempelwerk zielend:
Können Mormonen wirklich erwarten, dass die Welt zu einer Religion konvertiert, die so unehrlich und geheim präsentiert wird und vieles davon zurückgehalten wird, weil es so “heilig” ist? Wenn Mormonen wirklich “die einzig wahren Christen” sind, dann lasst sie dem Gründer des Christentums nacheifern, der gesagt hat, “Ich sprach offen vor aller Welt … und im Verborgenen habe ich nichts gesagt.”

Nun, Herr Cooper, nehmen sie erneut ihre Bibel zur Hand. Lernen Sie, bevor Sie den nächsten Unsinn verzapfen!
Im Matthäuskapitel 17 lesen sie die Geschichte, dass Jesus und einige seiner Jünger eine Gottesschau erlebten, doch:
"als sie den Berg wieder hinunterstiegen, befahl Jesus ihnen: »Erzählt niemandem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.”


Herr Cooper kehrt sodann wieder zu anderen Andeutungen und seinen durch nichts gerechtfertigten, ekelhaften Verdächtigungen zurück:

Das schwerste aller Verbrechen, Apostasie (Abtrünnigkeit), trägt die Todesstrafe und diejenigen, die einen Abtrünnigen töten, retten seine Seele. Das ist ein echtes Anliegen der Ex-Mormonen. Viele haben Todesdrohungen erhalten und auf manche ist sogar [kürzlich] geschossen worden.”

Die Öffentlichkeit wäre Ihnen und Ihren Unterstützern sehr verbunden Herr Cooper, wenn Sie von den “vielen Todesdrohungen” ein paar wenige, auf Echtheit untersuchte, vorlegen würden. Sie selbst müssen ja einige dieser Drohbriefe selbst gelesen haben, hätten Sie sich sonst hinreissen lassen solche Ungeheuerlichkeiten wie Fakten zu unterbreiten?  Es wäre also ein Leichtes für Sie gewesen, und obendrein Ihre verdammte Pflicht und Schuldigkeit hier Dokumente zu präsentieren.

Damit spaßt man nicht.
Aber statt dessen schlagen Sie einen Haken:
[Ihr seht, Leute, die] Lehre des “Blutopfers” wurde in Utah praktiziert noch vor der Eigenstaatlichkeit, bis der Mormonenführung klar war, dass sie die Bundesgesetze einzuhalten hatten, oder sie würden von der Armee der Vereinigten Staaten durchgesetzt.
[William Cooper: Und das ist das Einzige, was es aufgehalten hat, dass solche Dinge in der Öffentlichkeit praktiziert wurden. Es wurde, für viele Jahre, im Geheimen fortgeführt, und es gibt viele, die schwören, dass es heute noch immer im Gange ist.]
Plötzlich knickte Herr Cooper ein, indem er im Folgenden von Gerüchten spricht:

"Es gibt Gerüchte, dass diese Doktrin noch immer heimlich im heutigen Utah praktiziert wird. Es wäre seltsam, wenn es nicht mehr praktiziert werden würde, denn Mormonen rühmen sich damit, dass sie von allen Menschen “praktizieren, was sie glauben …”

Seit wann rechtfertigen Gerüchte eine beliebige Anklage?
Aufgrund von Phantasien kommt Herr Cooper nun mit seiner rasiermesserscharfen Logik zu dem Schluss:

Wenn es der Mormonenkirche je gelingen sollte, die Welt zu übernehmen, wird das Mormonentum, mit seinen fanatischen und bizarrsten Praktiken, das Gesetz werden, das durchgesetzt wird, unbeugsam gegenüber jedermann.”

Daraus folgt die Aufforderung an jedermann: Hütet euch vor den Mormonen!

Ich dagegen würde um etwas anderes bitten:

Prüfet alles und das Beste behaltet!”

1.Thess. 5: 14-24


Fortsetzung folgt

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