"Ich bin auf Mission, weil ich aufgehört habe an Christus zu glauben" - Hitch Bolt
"Ich bin Hitch" mit festem Händedruck, einem intensiven Schweizer Dialekt und einem sympathischen Lächeln um die Lippen begrüßt mich ein rüstiger 60er um 10 Uhr vormittag in Brixen. Zusammen mit seiner Frau ist er um 4 Uhr morgens in Zürich losgefahren, um seine Mission in Südtirol anzutreten.Minuten später stellt er sich am Rednerpult den Anwesenden mit dem in der Überschrift erwähnten außergewöhnlichen Satz vor. Nach einer kurzen rethorischen Pause erklärt er, was er damit meint.
"Es ist nicht lange her, da verlor ich ohne Vorwarnung das Bewußtsein und bin einfach umgefallen. ich fiel ins Koma und die Ärzte haben um mein Leben gekämpft. Mein Geist hat meinen Körper verlassen und ich konnte alles genau beobachten, was in diesem Raum geschah. All die Anweisungen die erteilt wurden, die Hektik und den Einsatz aller Beteiligten. All dies dauerte so lange, dass es den Ärzten unmöglich schien, dass ich dass alles ohne Dauerschäden überstehen könne. Ein dauerhaftes Koma und beständiger Pflegefall waren die Maximaloptionen. Die offizielle Feststellung des Todeszeitpunktes eine reine Frage der Zeit und der wahrscheinlichste Ausgang.
"Nun ich bin hier. Sie können mich sehen und ich gehe herum. Was ist geschehen? Ich war bereit in eine andere Welt zu gehen. Da habe ich ihn gesehen und er hat mich berührt." Hitch fährt mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand auf den linken Unterarm (oder umgekehrt ?) und ihm versagt die Stimme und nicht nur seine Augen werden feucht. "ich habe immer an Christus geglaubt, doch nun glaube ich nicht mehr. Ich weiß es und möchte es mit allem zu dem ich fähig bin möglichst vielen mitteilen, wie sie inneren Frieden und Errettung finden können. Ich lege davon Zeugnis ab."
Er erzählte weiter, dass er aufgrund seiner Erfahrung regelmäßig zu Untersuchungen in die Schweiz zurückkehren muß. Gleichzeitig versicherte er, dass er dazwischen mit ganzen Kraft seiner Persönlichkeit seine Berufung als Missionar erfüllen werde.
Ein bescheidener Mann. Ich habe nicht einmal ein Bild von ihm im Internet entdeckt. Elder Erlacher kennt ihn schon lange und erzählte mir: Hitch hat viele Schweizer umgedreht und gelehrt, gezeigt und lebt vor, wozu christliche Liebe und Hingabe fähig sind.
Heinz Mauch Villach 24. 10. 2013
Zeitung “Meine Woche”
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