Freitag, 7. Februar 2014

"Die ausstehende Rehabilitation" by G. Skibbe -




Die ausstehende Rehabilitation von mehr als 25 Millionen Europäern

Historiker werfen immer mehr Licht auf die tatsächliche Geschichte. Unlautere Berichterstattung wird korrigiert und manchmal blamiert oder sogar gnadenlos verurteilt.
So war das im Fall der polnischen Offiziere in Katyn, die 1940 von sowjetischen Militär- oder „Sicherheits“ - Einheiten erschossen wurden, und nicht, wie kommunistischerseits behauptet, von den Nazis, obwohl nicht wenigen Deutschen leider auch das zuzutrauen gewesen wäre.
Gewissheit allerdings, konnte im Osten Europas kein Historiker erlangen, wer die insgesamt 24 000 Männer hinrichtete, sehr wahrscheinlich, weil sie sich ihrer Bolschewisierung widersetzten, bis Michail Gorbatschow am 13. April 1990


"die sowjetische Verantwortung für diese Massenmorde einräumte und sein tiefes Beileid ausdrückte. Die Ministerpräsidenten Russlands und Polens, Wladimir Putin und Donald Tusk gedachten 2010 in Katyn erstmals gemeinsam der Verbrechen. Noch lebende Täter wurden jedoch strafrechtlich nicht verfolgt."


Ein US-Untersuchungsausschuss bewies allerdings bereits 1952 die NKWD-Täterschaft. (1)
So ähnlich verhält es sich mit den Henkern die sich stolz Christen nannten, die aus unglaublicher Arroganz Verleumder, Hetzer und Mörder wurden, die jedoch im Gegensatz zu den Katynverbrechern, wie in den Fällen des Damasus von Rom, (2) oder wie dem des sogenannten heiligen Ambrosius von Mailand immer noch durch kirchliche Gedenktage geehrt werden. (3)
Damit muss Schluss gemacht werden!
Die Opfer der  frommen Fanatiker hatten sich ebenfalls nur geweigert ein Bekenntnis zu akzeptieren, das dem Rat ihres Gewissens widersprach.
Eigentlicher Anlass die Rehabiliterung einzufordern ist eine Randnotiz, erschienen in dem Buch "Kirchen und Ketzer" von Thomas Hägg das zwischen 2004 und 2006, mit Unterstützung des norwegischen Forschungsbeirates für Klassische Philologie und Religionswissenschaft der Universität Bergen geschrieben wurde.
Darin steht nun nur dieser simple Satz: 

 "der Erzketzer Arius ist Traditionalist. Er steht fest auf dem Boden der kirchlichen Lehrtradition." (4)
Für Insider entspricht diese schlichte, korrekte Feststellung in ihrer Dimension, der ungeheuren Behauptung:


nicht Adolf Hitler, sondern Lord Chamberlain und Dalladier brachen den 2. Weltkrieg vom Zaun“


falls eine anerkannte Autorität in Sachen neue Geschichte solche Lüge schreiben und beschreiben würde. Bislang galt nämlich, allen Erkenntnissen zum Trotz ein Lehrsatz den der berühmte Ludwig Hertling „Geschichte der katholischen Kirche bis 1740“ Morusverlag Berlin, mit Imprimatur, so formulierte:


... der Arianismus war die erste der drei großen Häresien, die im Altertum die Kirche erschütterten.“ (5)


Obwohl seit langem bekannt ist, dass der Hetzer und Gegenspieler des Presbyters Arius (250-336), nämlich der Diakon Athanasius (298-373) der Verursacher der folgenschwersten Häresie war, geht seit 1 700 Jahren, diese bösartige Verleumdung um.
Arius hat Schuld!“
Unerhört, was sich gewisse Theologen damit leisteten. Hunderttausende „Wahrheitsverkünder“, die Pfarrer und Prediger werden wollten, mussten, bevor sie ihre Universitäten verließen, geradezu einen Eid auf diese Unwahrheit leisten. Vor allem in den USA wird immer noch, seitens der Evangelikalen, jede Wette auf das falsche Pferd gesetzt. Reuelos geht das so weiter.
"Wer nicht athanasianisch glaubt, ist des Teufels." (6)

 
All das im 21. Jahrhundert!
Ein doppelter Blick ins Internet legt offen, das auch im deutschsprachigen Raum bis zur Stunde und wider besseres Wissen von der „arianischen Häresie“ geredet wird. Binnen einer viertel Sekunde findet Google - search: 26 000 Einträge unter: "Die arianische Häresie", aber nicht eine von der „athanasianischen Häresie“.


Natürlich weiß kaum jemand, von Insidern und Experten abgesehen, worum es überhaupt ging und geht.
Kurz gesagt und für einige zur Erinnerung:gemäß Athanasius Meinung! ist es falsch zu glauben, dass Elohim, der Vater Jesu Christi, größer als sein Sohn ist (und ebenso inkorrekt sei es, dass demzufolge Jesus erst Gott wurde, da das Jesus verkleinern würde).


Nach der Meinung des Athanasius,  dieses kleinen dunkelhäutigen Wortgewaltigen und in Übereinstimmung mit der paganen, zum Monotheisnus neigenden Lehrauffassung Kaiser Konstantins, sind da nicht mehrere Götter sondern nur einer, - ein Kollektivgott -.
Diese Neigung zur Eingottlehre entsprach dem Mode-Trend des heidnischen Rom – und für einige Christen, so wie für Athanasius, war es dem 1. der 10 Gebote Mose geschuldet:
ICH BIN der Herr dein Gott, … du sollst nicht andere Götter haben neben mir.“ (7)
Da gab es scheinbar keinen Raum für
ein personales Sein“
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Dass dies ein voreiliger Schluss wurde bestätigen mittlerweile, außer dem erwähnten Thomas Hägg auch andere:


Gert Haendler sagt es in seinem Werk: „Die Rolle des Papsttums in der Kirchengeschichte bis 1200“ Vandenhoeck & Ruprecht, 1993 S 56,141:


Einer ist der Gottvater aller, der auch der Gott unseres Gottes ist... Christus ist wohl Gott, aber er ist dem Vater unterordnet.“....
Und unter www. dogmatic. „Die vornizänische Theologie“, 2009, Uni-Bonn, S. 145 wird dasselbe gesagt:

Irenäus stellt das Gottsein von Sohn und Geist klar heraus, „beiden kommt ein personales Sein zu, da sie gemeinsam mit dem Vater handeln.“


In Betracht gezogen werden muss jedenfalls die Tatsache, dass Kaiser Konstantin in Nicäa, 325, seine eigene "diokletianische" Gottesvorstellung mit Nachdruck durchsetzte:
Die katholische Quelle "Familia Spiritualis Opus" bekennt 2013: 
"Alles schien in bester Ordnung, jedoch hatten einige Bischöfe nur ein Lippenbekenntnis abgelegt, da Kaiser Konstantin mit der Verbannung für jener Bischöfe gedroht hatte, die das Bekenntnis nicht unterschrieben..."

Den großkirchlichen Theologen ist längst bewusst, dass „die Kirche in Nicäa im Jahr 325 … die Wünsche Konstantins befolgte, obwohl sie sie nicht billigte...",
so sagt es Heinz Kraft, in seiner  Habilitationsschrift „Konstantins religiöse Entwicklung“ Heidelberg - Uni Greifswald, 1954 S. 81 ff
In derselben Arbeit stellt Prof. Kraft heraus: dass die mit dem 1. ökumenischen Konzil zu Nicäa 325 geschaffene andere Kirche die Kirche Kaiser Konstantins war:
 "Eben so wenig, wie Konstantin Christus erwähnt, ist die Kirche auf Christus bezogen...“ 
Prof. Wolmeringer bestätigt in seinem „Konstantin-Artikel“ vom 05.03.07 im Internet, diese Tatsache lediglich mit anderen Worten:  
 „Konstantin ist verantwortlich für die Entstehung des katholischen  und orthodoxen Christentums.“
Ist es unter diesen Umständen nicht angesagt: die ausstehende Rehabilitation von mehr als 25 Millionen Europäern zu fordern? 

Denn mindestens 25 Millionen Europäer verloren wegen ihrer angeblich „arianisch-ketzerischen“ Ansichten ihre Freiheit. Fast alle rissen andere Familienangehörige mit hinein in den tödlichen Strudel gnadenloser Inquisitionswellen. Niemand hat sie gezählt die deswegen oder wegen ähnlicher Abweichungen vom römischen Kurs ihr Leben verloren.
Dieter Wyss nennt es die „Phänomenologie und Psychopathologie des Bösen“:
Llorentes, Sekretär der spanischen Inquisition berichtet, gestützt auf Archivmaterial, Torquemada habe 10 220 Menschen lebend verbrannt, sowie mit Unterstützung Ferdinands und Isabellas 114 300 Familien für immer ruiniert.“ (8)
Erwähnenswert ist, dass Arius ( 250-336) - ein hoch gewachsener Mann, der leicht gebückt ging, gekleidet in Toga und Mantel, immer mit gedämpfter Stimme und bemerkenswert tolerant, - nicht der Aussage der Bibel widersprach, sondern dass er ebenfalls, wie sein Feind Athanasius, den Wortlaut des 1. Gebotes verteidigte: mit dem Unterschied, dass er die Formulierung:
Ich Bin der Herr dein Gott“
auf Christus bezog. Denn das war ja der Vorwurf auf Gotteslästerung den die Juden damals erhoben und weshalb er letztlich gekreuzigt wurde. Jesus habe schon zuvor in einer anderen Szene den Pharisäern, auf die Frage wer er sei, geantwortet:
... Jesus antwortete ihnen: ICH BIN von keinem Dämon besessen, sondern ehre meinen Vater... ICH BIN nicht auf meine Ehre bedacht... Amen, amen ich sage euch: noch ehe Abraham wurde BIN ICH. Da hoben sie Steine auf um sie auf ihn zu werfen“ (9)
Die Pharisäer, die Jesus in der Nacht verhafteten, fielen fast in Ohnmacht, als er bekannte: ICH BIN es! (10) Mormonen glauben dasselbe:
„Jehova, der Gott des Alten Testaments, ist Jesus Christus, der große ICH BIN.“ (11)


Selbst Joh. Adam Moehler, der sonderbarerweise Athanasius verteidigt verstand es:


Der Sohn ist nach Justin weder bloßer Mensch, noch eine unpersönliche Kraft Gottes, sondern der Zahl nach ein anderer. Er ist Gottes Sohn im eigentlichen Sinne. Er hat zu Moses aus dem Dornenbusch gesprochen: ‚Ich bin, der ich bin, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.“... Apol. J. C. 65... Er ist der Jehova des Alten Testaments, der Allmächtige.“ (12)
    Eben diese Basislehre des Urchristentums, Christus sei dem wahren Gott nachgeordnet missfiel dem Vater der Orthodoxie, Konstantin.
Nachgeordnet wollte er - der Kaiser aller, der der Christus sein wollte - (Prof. Clauss) nicht sein. Zudem widersprachen seine Absichten denen der Urkirche.
Arius auf dem „Boden der Lehrtradition stehend“, rief wiederholt mit Origenes (185-254) aus:
... Manche schätzen nicht, was wir sagten, indem wir den Vater als den einen wahren Gott hinstellten und zugaben, dass andere Wesen neben dem wahren Gott Götter werden konnten, indem sie an Gott teilhatten.“ (13)
Arius glaubte zudem, - im starken Gegensatz zu Athanasius, dass Gott eine Gestalt hat. Das geht deutlich aus den späteren Schimpfreden des Athanasius hervor:
Sie, die sich Christen nennen, (die Arianer), vertauschen die Herrlichkeit Gottes mit der Ähnlichkeit eines Bildes von einem vergänglichen Menschen.“ (14)
Es ist typischer, athanasianischer Hohn zu sagen: „Sie die sich Christen nennen!“ Dieser Ton hätte jedem rüden Agitator des 20. Jahrhunderts gefallen.
Es muss ohnehin erlaubt sein zu fragen: Wenn es eine Intelligenz vom Range des ewigen Vaters gibt, soll sie unfähig sein sich selbst eine bleibende Form zu geben?
In Nicäa sagte Konstantin klar: er werde zwar die Christen fördern, aber nur unter der Voraussetzung, dass sie sein Gottesbild akzeptieren.
Es war ein seinerseits nicht abgeschlossener Erkenntnisprozess. Konstantin glaubte, was er in seiner Jugendzeit am Kaiserhof Diokletian - wo er als kaiserliche Geisel leben musste - von paganen Priestern gehört und was ihn geprägt hatte: alle römischen Götter fließen zu einem einzigen zusammen, weshalb der christliche Vater und sein Sohn nicht zwei sind, sondern nur einer. Damit war es unpassend zu denken sie hätten Antlitz und Gestalt.
Übrigens wie vielen bereits bekannt ist, widersprach Papst Benedikt XVI. ohne viel Umschweife den eigentlich „ewig“ gültigen Aussagen des Athanasius ohne Wenn und Aber.
Verwunderlich ist indessen, dass dieser Korrektur eines Elementarteils römischer Religion, so gut wie keine Reaktion folgte.
Der Papst sagte am 23. Januar 2006 in seiner ersten Enzyklika:
Dantes „Göttliche Komödie“ habe ihn ... inspiriert, ... wo ein „kosmischer Ausflug“ im inneren des Paradieses zum innersten Licht der Liebe führe, „die Sonne und Sterne zugleich bewege“. – Das tiefste Innere dieses unzugänglichen Lichtes sei jedoch nicht etwa ein noch gleißenderes Leuchten oder noch helleres Scheinen, sondern das zarte Gesicht eines Menschen, das dem Seher da endlich auf seiner Suche entgegentrete. Dies sei „etwas vollkommen Neues“. Das menschliche Antlitz Jesu Christi, das Dante im Inneren des innersten Geheimnisses Gottes erkenne, sei „noch viel bewegender als die Offenbarung Gottes in der Form des Dreifaltigen Kreises von Erkenntnis und Liebe. Gott, das unendliche Licht, ... besitzt ein menschliches Gesicht.(15)


Während seiner Begegnung mit den Priestern der Diözese Rom am 22. Februar 2007, also ein Jahr später, erhärtet Benedikt: Gott ist nicht bloß ein ferner Schatten, eine »erste Ursache«, sondern er hat ein Antlitz: Es ist das Angesicht der Barmherzigkeit, das Angesicht der Vergebung und der Liebe, das Angesicht der Begegnung mit uns. Diese beiden Themen durchdringen sich also gegenseitig und müssen immer zusammengehen.“


Diese Aussagen sind ebensowohl großartig wie schön. Danke Papst Benedikt. Sie haben es wunderbar gesagt:
Leider bleibt ein wenig unklar, ob das bereits die direkte der Abkehr vom nicäischen Bekenntnis bedeutet.
Einige Generationen früher wäre der deutsche Papst von seiner eigenen Kongregation verbrannt worden.
Wir wissen es längst: Athanasius brachte die Finsternis herauf, die wiederum das „Mittelalter“ verursachte.
Wir wissen es längst. Athanasius hat den Stunk angefangen:
Schon der bekannte evangelische Theologe Friedrich Schleiermacher (1768-1834) kam nicht umhin festzustellen, dass
Athanasius... das Signal zu den Verfolgungen gegeben hat. Schon auf dem Nicänischen Konzil mag er die Hauptursache des strengen konstantinischen Dekrets gewesen sein... Er fängt überall mit Schimpfen und Heftigkeit an und ist unfähig und unbeholfen im Disputieren.“ (16)
Bereits in seiner 1. Rede hetzte Athanasius:
Wenn man sie aber logisch untersucht, so wird es sich herausstellen, dass sie (die andersdenkenden Christen, diejenigen die sich erlauben wie Arius zu glauben) bitteren Spott und Hohn verdienen..., verdienen sie nicht allen Haß?” (17)
Auch Prof. Hans Lietzmann stellte schon vor vielen Jahren fest:
„Er (Athanasius) wird die nicänische, orthodoxe Leitfigur der kommenden Kämpfe.“
(18)
Und all das weil Arius ein Häretiker gewesen sein soll: Seit jenen Tagen wurde in der Kirche Hass gepredigt, die Hetze wurde Teil der Gottesdienste zuerst der Athanasianer - der Orthodoxen - dann auch auf der arianischen Seite, später, sehr viel später, als bereits die blutrünstigen Armeen Konstantinopels gegen sie marschierten, mit dem klaren Auftrag Kaiser Justinians: "Vernichtet sie" 
Zuerst kam die Eliminierung der arianischen Goten (Vandalen) in Nordafrika, dann die Ausrottung der Arianer in Italien, mit der Zerstörung des ostgotischen Reiches:
Bild Wikipedia
Bild Wikipedia: Kaiser Justinian (482-565)


Es ist wohl eher einem glücklichen Umstand zu verdanken, dass das Komprimat des authentischen Arius-Christus-Bekenntnis in einer Aufzeichnung des berühmten Arianers Wulfila erhalten blieb, denn diese Formulierung ist, aus christlicher Sicht, alles andere als grundfalsch.
 
Jesus ist der „filius unigenitus, Dominus et noster... (M Pl. Suppl. I. 707) ... er (Wulfila) glaubt an Gott den Vater und an seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn und Gott, Werkmeister und Bildner der gesamten Kreatur, der seinesgleichen nicht hat.“.
Ein "Normalchrist" wäre wohl außerstande überhaupt einen Unterschied zu seinem eigenen Glauben zu entdecken. Um jedoch die ganze Wahrheit zu sagen: die geradezu künstlich herbeigeführten Bekenntnisdifferenzen sind nicht der eigentliche oder einzige Grund für die Verfolgung und Vernichtung der Arianer (Bogumilen, Novatianer, Waldenser usw.) durch die Athanasianer (Katholiken usw.). Es ging unentwegt um die Machtfrage, um Privilegien und Geld.


Deshalb ist es hoch an der Zeit, die Rehablitierung von mehr als 25 Millionen Opfern athanasianischer Propaganda, nicht alleine von Rom zu fordern, sondern von allen, die den Boden des nicänischen Bekenntnisses verteidigen.


Die gesamte „christlich ökumenische Kirchengemeinschaft“ steht hier in der Pflicht.







Siehe zu diesem Thema auch

(1)Streifzüge durch die Kirchengeschichte - Betrachtungen aus dem Blickwinkel eines Mormonen

insbesondere:

(3) Streifzüge durch die Kirchengeschichte - Betrachtungen aus dem Blickwinkel eines Mormonen




Quellen:


  1. Wikipedia

    2.) Eine Anzahl Arianer Roms gingen am frühen Morgen des 26. Oktober des Jahres 366 in ihre kleine Julii-Kapelle (heute: St. Maria in Trastevere). ...Deshalb rückte „(um) acht Uhr morgens, Damasus mit seinem gottlosen Anhang heran. ... mit (dem) gesamten Klerus, alle mit Beilen, Schwertern und Knitteln bewaffnet... während kein einziger Damasianer fällt erliegen 160 Ursinaner dem Angriff." Bischof Ursinus entkommt mit einigen Freunden) Martin Rade lic. Theol. „Damasus, Bischof von Rom“, 1882, S. 14.
    3.) Ambrosius schrieb im kritischen Sommer 378 alles auf ein Karte setzend, für den jungen verunsicherten Kaiser Gratian zwei Bücher („De fide“) Da heißt es: „Die Arianer (Italiens und die Goten G.Sk.) haben sich gegen die Kirche Gottes verschworen!“... „der (richtige) Glaube des Herrschers (gewährleiste) mehr als die Tapferkeit der Soldaten den Sieg... Ambrosius behauptete: „Jesus Christus soll das römische Heer führen!" Leopold von Ranke „Werk und Nachlass“, S. 21 
    Ambrosius malte Schwarz-Weiß, er entmischte nicht. Untrennbar gehörten für ihn Staat und Kirche zusammen. Ambrosius hätte wissen müssen, mit Jesus dem Fürsten des Friedens und seiner Lehre der Versöhnung hatte das ganze Treiben nichts zu tun.
    Reiner Konstantinismus war das. Angesichts der Tatsache, dass
    viele Goten sich auf den Namen Jesu Christi hatten taufen lassen, was einer Verpflichtung auf seine Lehre von der Rechtschaffenheit gleichkam, wäre er zwingend dazu verpflichtet gewesen angemessene diplomatische Schritte einzuleiten. Schließlich wünschten die Goten nur Sicherheit für ihre Familien. Seitdem die Asiaten den Reflexbogen als Waffe erfunden hatten, war ihnen kein europäisches Heer mehr gewachsen. Gratian ließ sich überzeugen, gegen seine Bedenken zu handeln und daran ist zu ermessen, wie sehr Ambrosius dem jungen Verantwortung tragenden Mann geistig überlegen war. Es hieß nur: fortan „wies der (junge Kaiser) die Arianer ab und folgte Ambrosius.“
    Günther Gottlieb „Ambrosius von Mailand und Kaiser Gratian“ Ambrosius hatte dabei als entscheidende Autorität die Bibel aufgerufen:
      „Der Kaiser soll gerüstet mit dem Schwert des Glaubens, dem Sieg entgegen ziehen... der Krieg gegen die Goten und der Sieg über sie seien von Hesekiel geweissagt worden. Die Goten sind Gog, von denen der Prophet (Hesekiel) schreibt, dass er mit Gottes Hilfe vernichtet werde. Es ist nicht zweifelhaft, dass die ‚catholici’ welche die Strafe für den Unglauben anderer ertragen haben, bei Gratian Hilfe für den rechten Glauben finden. Der Glaube an Gott und die Treue zum imperium Romanum können nicht voneinander geschieden werden...(die Goten) die ‚Häretiker’ sind die ‚antichristi’; diese Häresie sammelt ihr Gift aus allen anderen Häresien.“
    Günther Gottlieb „Ambrosius von Mailand und Kaiser Gratian“ S. 13  Ambrosius hatte verlangt der Kaiser müsse sich ganz den militärischen Aktionen widmen „und daran denken die Siegeszeichen aufzurichten... so wollte Ambrosius „den Kaiser für seine kirchenpolitischen Ziele gewinnen
    und den Gegnern der (katholischen Kirche) den Kampf ansagen.G. Gottlieb, „Ambrosius von Mailand und Kaiser Gratian“ V. & Ruprecht, 1973


      4.) Hägg, "Kirchen und Ketzer" 2010, S. 61
      5.) Ludwig Hertling „Geschichte der katholischen Kirche bis 1740“ Morus-Verlag Berlin, mit Imprimatur, S. 73
      6.) Mormons & Romney Presidency “Dangerous” According to Evangelical Author     (ReligionDispatches) (May 28, 2011) Warren Smith, Journal „Religion Dispatches“, Mai 2011, Autor Keller verschärfte den Ton noch: “A vote for Romney is a vote for Satan.” ebenda . Ähnlich äußerte sich bereits 2007 der President der Predigerseminare der südlichen Baptisten der USA Dr. Mohler. Ähnlich auch: www.bibelkreis.ch/themen/MormonenVJ.htm - am  04. Juli 2011: Die Mormonen sind eine der gefährlichsten Irrlehren der Neuzeit“
    7.)  Exodus 20: 2
    8.)  Dieter Wyss, „Kain: Phänomenologie und Psychopathologie des Bösen“,  Neumann,1997
    9.) Joh. Kap 8: 48-59
    10.) Joh. 18: „Auch Judas, der Verräter stand bei ihnen. Als Jesus wiederholte: Ich bin es! wichen sie zurück und stürzten zu Boden und er fragte sie abermals: Wen sucht ihr? Sie sagten: Jesus von Nazareth. Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, dass ICH es BIN.“ 
    11.) Lehre und Bündnisse 29:1 
    12.) Joh. Adam Moehler „Athanasius der Große und die Kirche in seiner Zeit“ Mainz, 1844, S. 33
    13.)  Handwörterbuches für Theologie und Religionswissenschaft“, dritte, völlig neu bearbeitete Auflage, 4. Band Kop-O, Mohr (Paul Siebeck) Tübingen, 1960 S. 1692 – 1702, Stichwort 'Origenes', und Origenes Kommentar zu Joh.: 2:3 bei Wikipedia unter Arianismus
    14.)  Bibliothek der Kirchenväter, Vier Reden gegen die Arianer (Orationes contra Arianos, RFT Information, 1. Rede, Teil 2 
    15.) KIRCHE HEUTE, Mai 2006
    16.) Joachim Boekels, Dissertation: „Schleiermacher als Kirchengeschichtler“, 1993, Google Books Result  
    17.) Maßgebliche Werke des Hl. Athanasius in der Übersetzung der "Bibliothek der Kirchenväter" (auch in RTF-Format)
    18.) Prof. Hans Lietzmann „Geschichte der Alten Kirche“, de Gruyter, 1999, S. 8

  Anmerkung:  

Arius hielt sich an die von Origenes (185-256) zusammenfassend dargestellten Lehren der Urkirche, die zu seiner Zeit fast ausnahmslos von allen Bischöfen mitgetragen wurden:

Den meisten der 220 Konzilsteilnehmern die sich in Nicäa zusammengefunden hatten, stand nach wie vor, die „christliche Wahrheit“ näher als der durch Kaiser Konstantin kreierte “neue” Glaube, auch wenn sie aus Angst das Gegenteil unterschrieben hatten. Später bestätigte sich die Wirklichkeit dieses Verbrechens:


seitens des Kaisers Konstantin wurde mit Drohungen und Ankündigung von Repressalien gearbeitet. Jeder Bischof wird einzeln vorgenommen. Ihm wird das Bekenntnis (das Nicänum) vorgelegt und er wird zugleich vor die Alternative gestellt, entweder zu unterschreiben oder in die Verbannung zu gehen... in Nicäa wird auch die Kirchenorganisation in die Organisation des Reiches eingepasst. Folgerichtig wurden alle in Nicäa gefassten Beschlüsse zum Reichsgesetz erklärt.“ (1)  
Rudolf Leeb „Konstantin und Christus“ – die Verchristlichung der imperialen Repräsentation, Walter de Gruyter, 1992, S. 154
und H. Chr. Brennecke „Ecclesia in republica“ Theologiegeschichte, de Gruyter S. 47, 48, 30: „Noch mehr als dreißig Jahre später lehnen die Homöusianer das nicänische „homousious“ unter anderem ab, weil Konstantin in Nicäa der Unterschriften der Bischöfe mit Gewalt erzwungen hatte...“

Schon längst haben hochrangige Theologen dargelegt, dass das Nicänum Konstantins Machwerk war.


Prof. Hans Küng, verweist darauf in seiner „Kleinen Geschichte der katholischen Kirche“: „Konstantin selber läßt das nachher so sehr umstrittene unbiblische Wort wesensgleich griech. Homousios lat. ‚consubstatialis einfügen... Die Unterordnung des Sohnes unter den einen Gott und Vater (der Gott) , wie von Origenes und den Theologen der Vorzeit allgemein gelehrt, wird jetzt ersetzt durch eine wesenhafte, substantielle Gleichheit des Sohnes mit dem Vater
Vor Küng war es Adolf von Harnack, siehe „Lehrbuch der Dogmengeschichte“ Mohr-Siebeck, 1990, S. 232:

Die große Neuerung, (nämlich das Athanasium G.Sk.) die Erhebung zweier unbiblischer Ausdrücke“ (Vater, Sohn und Heiliger Geist sind „unius substantiae“ G.Sk.) zu Stichworten des Katholischen Glaubens sicherte die Eigenart dieses Glaubens... Im Grunde war nicht nur Arius abgewiesen, sondern auch Origenes... fortan musste die Kirche die Last einer ihr fremden Glaubensformel tragen.“

Niemand konnte jemals das Nicänum verstehen!
Prof. Dr. Bernd Oberdorfer, Augsburg, Fachmann für systematische Theologie, bekennt dieses Tatsache mit den Worten in „Zeitzeichen“, evangelische Kommentare, August 2004

Muss, wer an Jesus Christus glaubt, sich auch das paradoxe „Hexeneinmaleins“ (Goethes) zu eigen machen, dass Gott einer und drei zugleich ist? Verlegenheit ist noch das harmloseste, was viele Christen (darunter nicht wenige Theologen) befällt, wenn die Sprache auf die (nicänische) Trinitätslehre kommt.“

Theologen flüchten gerne in die Johhannesaussage:

Gott ist Geist und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.” 4: 24

Ein Blick in Lehre und Bündnisse, eine Zusatzschrift der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) belehrt uns, dass der Mensch ebenfalls Geist ist, siehe Abschnitt 93: 33  
            "Der Mensch ist Geist!"

Nämlich das innerste Wesen Gottes, wie des Menschen ist Geist.


Übrigens, auch Sir Isaak Newton lehnte das nicänische Bekenntnis klar ab.

1 Kommentar:

  1. Lieber Gerd,
    ich danke dir für diese Zusammenstellung augenöffnender Fakten!
    Als sonst begeisterter Dostojewski-Leser konnte ich mir bisher nicht erklären, warum dieser ausgesprochen gebildete Schriftsteller stets so kritisch über die Katholische Kirche schreibt.
    Wenn ich mir nun vorstelle, dass ein Dostojewski ebenfalls über dieses geschichtliche Faktenwissen verfügte, wird mir Einiges klarer.

    Vielen Dank!
    Sven

    Hier ein kleiner Auszug, der mir beim lesen deines Blocks in den Sinn kam:

    Dostojewski „Der Idiot“ Vierter Teil, Kapitel 7:

    „Wieso soll denn der Katholizismus ein unchristlicher Glaube sein?« fragte Iwan Petrowitsch, sich auf seinem Stuhl umwendend. »Und was für ein Glaube ist er denn?«
    »Erstens ist er ein unchristlicher Glaube!« erwiderte der Fürst in großer Erregung und mit übermäßiger Schärfe. »Das ist das erste, und zweitens ist der römische Katholizismus sogar schlimmer als der Atheismus selbst, das ist meine Meinung! Ja, das ist meine Meinung! Der Atheismus predigt nur das Nichts, aber der Katholizismus geht weiter: er predigt einen entstellten Christus, einen von ihm verleumdeten und beschimpften Christus, das reine Gegenteil von Christus! Er predigt den Antichrist, das schwöre ich Ihnen, […] Meiner Ansicht nach ist der römische Katholizismus überhaupt kein Glaube, sondern einfach eine Fortsetzung des weströmischen Kaisertums, und es ist bei ihm alles, vom Glauben angefangen, dieser Idee untergeordnet. Der Papst hat die Erde in Besitz genommen, einen irdischen Thron bestiegen und das Schwert ergriffen; seitdem geht alles in dieser Art weiter, nur haben sie zum Schwert noch die Lüge, die Intrige, den Betrug, den Fanatismus, den Aberglauben und das Verbrechen hinzugefügt; sie haben mit den heiligsten, aufrichtigsten, schlichtesten, wärmsten Empfindungen des Volkes gespielt, alles, alles haben sie für Geld, für gemeine weltliche Macht hingegeben. Und das wäre nicht die Lehre des Antichrists?!
    […]
    »Ich habe nie von einzelnen Vertretern der Kirche gesprochen. Ich rede von dem, was das Wesen des römischen Katholizismus ausmacht, ich rede von Rom.
    […]
    An ihren Taten sollt ihr sie erkennen, heißt es in der Schrift. Und glauben Sie nicht, daß das alles so harmlos und für uns ungefährlich wäre; o nein, wir müssen Widerstand leisten, und auf das schnellste, auf das schnellste! Unser Christus muß als Schild dem Westen entgegenstrahlen, unser Christus, den wir uns bewahrt und den sie nicht gekannt haben! Wir dürfen uns nicht sklavisch von den Jesuiten angeln lassen, sondern müssen ihnen jetzt entgegentreten, indem wir ihnen unsere russische Zivilisation bringen, und man darf bei uns nicht sagen, daß ihre Predigt elegant sei, wie sich soeben jemand geäußert hat...«
    […]
    »Nein, übertrieben ist es nicht, eher zu schwach ausgedrückt, ja, zu schwach ausgedrückt, weil ich nicht imstande bin, die richtigen Worte zu finden, aber...«“

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