Samstag, 17. September 2016

"Der Geist jedes Menschen wird umgehend zu dem Gott heimgeführt, der ihm das Leben gab,"

Im Buch Mormon gibt es den Bericht Almas des Jüngeren der um 70 v. Chr. drei Tage wie tot dalag – tief ohnmächtig – und der drei Tage lang in der ewigen! Hölle heftigste Gewissensqualen litt, ehe er sich besann, dass es den Messias gibt.
So fand sein Höllendasein ein plötzliches Ende.
Er schreibt ausführlich darüber und sagt etwas, dass nun fast ausnahmslos alle Menschen bestätigen, deren Geist sich für Minuten oder Stunden vom Körper löste: 

„Was nun den Zustand der Seele zwischen dem Tod und der Auferstehung betrifft—siehe, mir ist von einem Engel kundgetan worden, dass der Geist eines jeden Menschen, sobald er aus diesem sterblichen Leib geschieden ist, ja, der Geist eines jeden Menschen, sei er gut oder böse, zu dem Gott heimgeführt wird, der ihm das Leben gegeben hat.“  Alma 40 : 11
Exakt dies bestätigen nun Millionen Menschen infolge eigener Erfahrung.

Bereits Jakob, ein Bruder des bekannten Buch-Mormon- Autoren Nephi lehrte um 550 v. Chr.:
„ O wie groß die Heiligkeit unseres Gottes! Denn er weiß alles, und es gibt nichts, was er nicht weiß. Und er kommt in die Welt, auf dass er alle Menschen errette, wenn sie auf seine Stimme hören werden; denn siehe, er erleidet die Schmerzen aller Menschen, ja, die Schmerzen jedes lebenden Geschöpfes, sowohl der Männer als auch der Frauen und Kinder, die der Familie Adams angehören. 
(Dies ist ein interessanter Texteinschub der zweimal im B. Mormon vorkommt und der darauf schließen lässt, dass bereits den Autoren des Buches Mormon bekannt war, dass es außer der adamitschen Kultur, der wir entstammen andere gab! G.Sk)
Und er erleidet dies, damit die Auferstehung allen Menschen zuteilwerde, damit alle am großen Tag, am Tag des Gerichts, vor ihm stehen können.“ 2. Nephi 9: 20-22

Im Buch Mormon gibt es mehrere Berichte dieser Art, die wegen ihrer allgemeinen Bedeutung niedergeschrieben wurden.

Auch der im selben Buch auftauchende Lamonibericht hat, wegen der theologischen Klarstellungen, erhebliches Gewicht. Alma 18 sollte mehr Beachtung finden, weil diese und ähnliche Ereignisse schließlich dazu führten, dass die Bekehrten ihre Waffen begruben.

weil sie lieber ihr eigenes Leben hingeben wollten, als das Blut ihrer Brüder zu vergießen.“ (3)

Nahtoderlebnisse oder außerkörperliche Erfahrungen führen fast immer zu Änderungen bisheriger Lebensweisen. Sie bessern den Menschen.
Lamoni, (um 90 v.Chr.) König der Lamaniten des Landes Ischmael, stand unter dem Eindruck einer Glaubensunterweisung durch Ammon, einem bedeutenden nephitischen Missionar. Seine innere Erregung erreichte ihren Höhepunkt, als er erkennt, wie sehr die Überlieferungen seiner Väter von dem abwichen was er plötzlich als korrekt betrachtete. Nämlich, dass es auf Seiten seiner Lamaniten zu viel unberechtigten Hass auf die Nephiten gegeben hatte. Dieser Mann muss zur Erkenntnis seiner Verantwortung vor Gott gekommen sein, denn er ruft, als sein Geist zurück in den Körper kam, spontan aus:

O Herr, sei barmherzig, gemäß deiner überreichen Barmherzigkeit, die du dem Volk Nephi erzeigt hast, sei zu mir und meinem Volk barmherzig!“

Es heißt: „Als er das gesagt hatte, fiel er (erneut) zur Erde, als sei er tot.“

Es vergehen zwei Tage und zwei Nächte, seine Frau und seine Kinder „beklagten sein Hinscheiden.“

Ammon, der Nephite, wird herbeigerufen. Nach kurzem Gespräch mit der Königin und nachdem Ammon Lamoni betrachtet hatte wusste er, dieser Mann ist nicht tot:
er schläft in Gott! Begrabe ihn nicht!... Sie glaubte … und wachte über das Bett ihres Ehemannes, von der Zeit an bis zur Zeit anderntags, die Ammon bestimmt hatte, dass er sich da erheben werde...
und gemäß der Voraussage Ammons erhob Lamoni sich und als er sich erhob, streckte er seine Hand zur Frau aus und sagte: Gesegnet sei der Name Gottes, und gesegnet bist du. Denn so gewiss wie du lebst, so habe ich meinen Erlöser gesehen und er wird hervorkommen und von einer Frau geboren werden, und er wird alle Menschen erlösen, die an seinen Namen glauben. Als er diese Worte gesagt hatte schwoll ihm das Herz, und er sank abermals vor Freude nieder, und auch die Königin sank nieder, denn sie war vom Geist überwältigt...“
schließlich sinkt auch Ammon „von Freude überwältigt“ zu Boden.

Die Nachricht vom Tod der Drei dringt nach draußen. Streit erhebt sich wie das zu bewerten sei. Aber da ist die Magd Abish, die bereits Jahre zuvor bekehrt worden war, wegen eines außergewöhnlichen Traumes oder wegen einer Vision ihres Vaters.
Abisch „veranlasst“, dass die Menge näher kommt. Als sie jedoch erkennt, dass die Erregung der Zuschauer zunimmt, weint sie,

geht zur Königin, nimmt sie bei der Hand, um sie vielleicht vom Boden aufzurichten. Sobald sie ihre Hand berührt hatte, erhob sie sich und stand auf ihren Füßen und rief mit lauter Stimme: O heiliger Jesus, der mich vor einer furchtbaren Hölle errettet hat! O heiliger Gott, sei barmherzig zu diesem Volk! Als sie das gesagt hatte, schlug sie die Hände zusammen, denn sie war von Freude erfüllt, und sprach viele Worte die nicht verstanden wurden...
Es gibt Berichte das Nahtoderfahrene eine Weile nach der Rückkehr in unbekannter Sprache redeten.
Lamoni erhebt sich, er dämpft den immer noch nicht gestillten Ärger einiger...

 aber es gab viele unter ihnen, die seine Worte nicht hören wollten, darum gingen sie ihres Weges.“

Die anderen allerdings, die begriffen hatten, dass sich Bedeutendes zugetragen hatte, und die in kraftvoller Weise fühlten dass die Ausrufe ihres Königs und ihrer Königin ihr Innerstes gerührt hatten, bekannten:

dass sich ihr Herz gewandelt hatte und das sie nicht mehr den Wunsch hatten Böses zu tun.“

Großartig ist, wie die wichtigsten Teile dieses schlichten, aber erfreulichen Berichtes, mit den Nahtoderfahrungen oder ähnlicher Erlebnisse, heutiger Menschen übereinstimmen.
Peter Fenwick, Neuropsychiatrist in London, der sich wissenschaftlich mit den Aussagen von Nahtod-Patienten befasste, sagte:

dass 88 % der von ihm befragten Personen Gefühle von Ruhe, Frieden oder Glück empfanden... Völlige Schmerzfreiheit, Frieden, Freude und Glücksseligkeit seien der bemerkenswerteste Teil ihrer Erfahrung.“ 

diese Gefühle würden wesentlich regelmäßiger auftreten als jedes andere Element der Nahtodeserfahrung. So widerspiegeln die Buch Mormon-Berichte eben dasselbe.

Freude überwältigt Lamoni und Alma.
Es ist bedeutend, dass nicht nur das zu Unrecht umstrittene Buch Mormon in der kanonischen Literatur der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, fast unentwegt, von diesen Bindungen des unsterblichen Menschengeistes an Gott spricht. Jedes Mitglied dieser Kirche weiß, dass alle (heute lebenden) Menschen ein vorirdisches Dasein hatten.
Dies wiederum entsprach der Lehre der Urkirche, wie der große Origenes (185-254) eindringlich bezeugt. (Dass die Großkirchen in der Tradition der Ablehnung dieser Tatsachen stehen, ist ihr Problem. Nicht wenige Theologen behaupten Origenes hätte sich zugunsten Reinkarnation ausgesprochen, das jedoch trifft nicht zu.)

Wir sind hier um eigene Erfahrungen in der Gottesferne zu sammeln. Hier müssen wir beweisen, ob wir willens sind nach den Eingebungen unseres Gewissens zu handeln.
Dieses Leben ist eine Prüfungszeit in der wir uns vorbereiten sollen Gott zu begegnen. So lautet die Quintessenz des Mormonismus.

Es gibt zahllose Aussagen die einander unterstützend von der glorreichen anderen Welt sprechen, aber auch davon, dass wir diesseitig erst unsere Mission zu erfüllen haben, ehe wir dort bleiben dürfen.
Gegenwärtige Schätzungen gehen davon aus, dass knapp 5 % der Weltbevölkerung diesem Kreis der Erfahrenen zuzurechnen sind (dazu zählen diejenigen die von ihren Nahtoderfahrungen berichteten).

Der bekannte deutsche Nahtodforscher Jörgen Bruhn schrieb das lesenswerte Buch: „Blicke hinter den Horizont“  http://www.alster-verlag-hamburg.de/en , das nun auch in Englisch erschien: "Glimpses Beyond the Horizon"

Atheistische Hinweg-Erklärungsversuche scheitern grundsätzlich an der Tatsache, einer gewissen Einheitlichkeit des Musters der Schilderungen einer jenseitigen Welt, sowie an den übereinstimmenden Aussagen, dass die Rückkehrer fortan bewusster lebten, fast immer ihre Furcht vor dem Tod verloren hatten und stärker als zuvor bestrebt waren, gut zu sein.
Während Katholiken sich eher die Existenz "einer ewigen Seele" (korrekt: "ihres ewigen Geistes") vorstellen können, stehen evangelische Theologen fast immer ratlos vor dem Phänomen des Fortbestehens des Bewusstseins nach dem Tod.

Die Bibel bestehe nicht auf die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele, sagen sie.
Der Informatiker Wolfgang Mueller sagt kritisch, dass der amtskirchliche "Evangelische Erwachsenenkatechismus" sowie ein "Handbuch der protestantischen Theologie"
  „ein extrem säkulares Verständnis von Seele formuliere … Seele ist ein tiefes Gefühl ... Eine eigenständige Seele gibt es nicht ... Der Mensch stirbt den ganzen Tod.“ 
Das ist der Kern der Ganztodtheorie bzw. Ganztodtheologie.
Es gibt evangelische Theologiestudenten die beklagen, während des gesamten Studiums wäre der Komplex „menschliche Seele“ ausgeklammert worden.

 "Dabei bedeutet Religion die Verbindung mit Gott und was, wenn nicht die Seele, vermag diese Beziehung herzustellen?", fragt Wolfgang Mueller.
Es ist bedeutend, dass gerade das Buch Mormon fast unentwegt, von diesen Bindungen des unsterblichen Menschengeistes an Gott spricht.
Wir sind buchstäbliche Geistkinder Gottes und damit Götter im Keimzustand. Von daher ist Christi Gebot, das sich auf unsere in der Ewigkeit fort zu setzende Evolution richtet, ernst zu nehmen:


   „Ihr sollt vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Matth. 5

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