Mittwoch, 29. Juli 2015

Kleinigkeiten die beachtet werden sollten

Der Begriff Bischof assoziiert  die Vorstellung er sei ein sehr bedeutender Kirchenmann, der über tausende und zehntausende Christen die Aufsicht wahrnimmt. Aber das gilt nicht für die Alte Kirche. Damals 

„waren die Bischöfe einfach die Vorsteher im 
Kreis der Ältesten und hatten keine besonderen    Rechte... Jungklaus, Full Text of: „Die Gemeinde Hippolyts dargestellt nach seiner Kirchenordnung“

Sie standen den Gemeinden vor und diese, auch die römischen, waren klein. Einige Gemeinden bestanden aus nur zwanzig oder dreißig Mitgliedern. Die Bischöfe erhielten in den ersten 200 Jahren keine Aufwandsentschädigungen:

„...Manche Bischofsstädte (um das Jahr
400 G.Sk.) hatten nur eine einzige Kirche,
und diese besaß die Maße einer
bescheidenen Dorfkirche"

Hertling, „Geschichte der Katholischen Kirche bis 1740“ Morus-Verlag, Berlin S. 45, 46

Dennoch gab es überall ordinierte Priester und Diakone, die selbstverständlich alle ihren Beruf zum Broterwerb ausübten. Jeder Mann konnte und sollte Priester werden. Maßstab war der Grad seiner christlichen Lebensführung: Das Gebot der Keuschheit musste unbedingt beachtet werden, d.h. ein Mann durfte selbstverständlich seiner Ehefrau beiwohnen. Er durfte aber keine außerehelichen sexuellen Kontakte unterhalten, er musste ehrlich und treu sein, worin sich sein Glaube an Christus ausdrückte.

Bei der Ordination von Diakonen durch den Bischof verspricht dieser, wenn der Diakon tadellos gedient hat, kann er später „das erhöhte Priestertum" empfangen...“  Jungklaus, Full Text of: „Die Gemeinde Hippolyts dargestellt nach seiner Kirchenordnung“. 

Erst nach 325 nahm die Bedeutung des Bischofsamtes in dem Maße zu, wie es für die Kirche selbst immer weniger Gutes bewirkte. Sobald Bischöfe anerkannte Beamte des Staates wurden, versuchten reiche Geschäftsleute "Bischof" zu werden, weil sie dann gerichtlich nur noch schwer zu belangen waren. Vor allem genossen sie Steuerfreiheit.

 „Konstantin (hatte) die Verfügung getroffen, Angehörige des Klerikerstandes generell von curialen Lasten zu befreien, das dürfte einige der Curiales (den Stadtadel) dazu verführt haben, die städtischen Verpflichtungen abzustreifen und eine Position im Klerikerstand anzustreben.“ 

Jungklaus, Full Text of: „Die Gemeinde Hippolyts dargestellt nach seiner Kirchenordnung“

Ab 330 wurden deshalb die "Bischofsstühle bestiegen", nicht selten erst nach der Niederringung eines Konkurrenten. 
In Deutschland sind die großkirchlichen Bischöfe weiterhin Angestellte des Staates, auf deren Besoldungslisten sie stehen.

                                         
„Bischof-GL-Müller“. 2006
Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bischof-GL-M%C3%BCller.JPG#/media/File:Bischof-GL-M%C3%BCller.JPG

In vorreformatorischer Zeit, etwa um 1400, erreichte das Bischofsamt den höchstdenkbaren Grad an Verkommenheit, obwohl es durchaus auch ehrenwerte Männer gab, die danach trachteten ihr Amt gewissenhaft zu verwalten. Aber diese bildeten die Ausnahmen.

 „...Wenn die Kirche dem armen Laien wenig bot, so hatte sie dafür einen zureichenden Grund: die Mehrzahl der Geistlichen besaß auch nicht viel mehr von Lehre und ...Inhalt des Glaubens. Das Amt des Bischofs war völlig verweltlicht. Ihre Weiber, Gelage, die Jagd... waren ihre Tagesinteressen. Es gab Kirchenfürsten und Äbte die kein Latein verstanden und nicht lesen und schreiben konnten. Nicht viel besser erging es der Mehrzahl der Mönche und der Plebanen, den Pfarrgeistlichen, denen vorzugsweise die Seelsorge für die Laien oblag. Wenn sie beim Gottesdienst Gebete und Reden lateinisch lesen mussten, so buchstabierten sie mürrisch, ohne Verständnis des Sinnes und der Worte, ihnen selbst war barbarisch, was sie beteten, und das galt für natürlich, weil jeder Müßiggänger und faule Bauch sich in den Priesterstand drängte (Bezug: Nic. De Clamengis De praesulibus simoniacis, ed J.M. Lydius, 1613, p. 165)Der Franziskaner Bernhard Baptisè klagte in einer Predigt, die er auf dem Konzil in Costnitz vor den Kirchenfürsten und der versammelten Geistlichkeit Europas hielt: „So schlecht sind unsere Geistlichen geworden, dass schon fast die ganze Geistlichkeit dem Teufel verfallen ist.“ (Bezug: v.d. Hardt, Con.Const. T.I.P. XVIII. P.880 sq)... die hussitische Bewegung begann mit dem Zorn und Ärger über unredliche Gewaltakte der kirchlichen Partei... im Jahr 1392 wurde das Jubeljahr auf dem Vissegrad verkündet, von Latäre bis zu Kreuzerhöhung wallfahrtete zahlloses Volk zu den heiligen Stellen durch die Städte von Prag, spendete und beichtete und erhielt dafür reichlichen Ablass. Großes Geld nahm die vornehme Geistlichkeit ein, die Beutel der Armen wurden leer. Die Einnahmen musste der Erzbischof mit dem König Wenzel teilen... auch Magister Johannes (Hus) gab seine letzten vier Groschen dem Beichtvater, so dass er zuhause nur trockenes Brot zu essen hatte..."

 Gustav Freytag, Bilder aus der deutschen Vergangenheit“ Zweiter Band. Leipzig, S. 218-219, 223


In der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage findet man das Urbild des Bischofs und die Ur-Gemeinde, in der jeder Mann ehrenamtlicher Priester werden kann, (das er mit seiner gleichberechtigten Ehepartnerin teilt). Vorausgesetzt er lebt sexuelle Reinheit und, dass er sich um Ehrlichkeit und Wahrheitsliebe bemüht um so seinen Glauben an Jesus Christus auszudrücken. 




Dienstag, 28. Juli 2015

(2) Der Sieg des Christentums ist ein unausgeräumter Skandalfall .




Das traditionelle, weltweite Christentum feiert das Wirken einer Reihe dubioser Persönlichkeiten, die ganz und gar nicht ins Bild des frühen Christentums passen, weil sie über die Köpfe von x-beliebigen Menschen hinweg, per Reichsdekrete verfügten oder verfügen ließen, dass und wie sie Christen zu sein haben. 
Das gegenwärtige Christentum feiert immer noch die Zerstörer jener Freiheitsrechte die Christus prinzipiell allen zusprach, ob sie ihm anhingen oder nicht.
Insbesondere für Kaiser Konstantin gilt das Urteil, Feind Christi zu sein, es gilt auch für Bischof Ambrosius von  Mailand, den Frankenfürsten Chlodwig, Kaiser Justinian I., und für zahlreiche Päpste, wie Damasus von Rom, Großfürst Wladimir und für viele andere Persönlichkeiten der Welt- und Kirchengeschichte, wegen ihrer ungerechten Gewaltausübung.
Dieses Urteil haben sie selbst mit ihren Untaten geschrieben, wir können es nur bedauernd feststellen.
Soweit die räuberischen römischen Legionen garantieren konnten, dass ihres Kaisers Wille Gesetz ist, entwickelte sich die Gegenkirche. Niemand, weder in Christen- noch in Heidenreihen hätte solchen Verlauf im Jahr 200, vorausschauend für möglich gehalten. Unausdenkbar war für sie, dass es je Reichsgesetz werden sollte, man habe Christus anzubeten.  Justinian I. machte es allen mit drohender Faust klar: wenn euch euer Leben teuer ist, dann fallt nieder vor IHM. Allerdings war sein Christus ein reißender Wolf, der des Schafsfells nicht mehr bedurfte, denn er befehligte eine unschlagbare Armee.
Ohne die Gewaltaktionen von  Herrenmenschen dieses Typs hätte das Evangelium Jesu Christi langsam aber stetig wachsen können. Sie jedoch haben es vernichtet. Sie haben in den Sauerteig Christi den Beton – du musst - gerührt.  
Dem Brutalen konnte sich die Urkirche nur solange widersetzen, wie ihre Bischöfe standhielten. Aber Konstantin hat sie die Falle gelockt. Er wurde zunächst nur Herr einiger weniger von den damals 2 000 Bischöfen – den Gemeindevorstehern von Gruppen bis zu einhundert Mitgliedern - . Aber für den Anfang reichte es aus, der ganzen Kirche nach und nach seinen Willen aufzuzwingen. Seine eifrigsten Helfershelfer zur Vernichtung des Individualrechtes sollten Ambrosius und Justinian I. werden.
Kaum ein anderer Lehrpunkt war dagegen für die Ersten Christen bedeutender als der vom Recht auf Entscheidungsfreiheit jedermanns. 
Das höchste Ziel für damalige Christen waren das Erreichen der Gottähnlichkeit, irgendwann in der Unendlichkeit – möglich deshalb, weil Menschen buchstäbliche Geistkinder Gottes sind, die ins Fleisch geboren wurden um sich zu entfalten.
Das Gebot Christi: Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist, stand ganz obenan auf der Liste unabdingbarer Christenpflichten.
All das stellten die in Kategorien der Machtpolitik denkenden und handelnden Scheinchristen von Rang entschieden in Frage, obwohl eben diesen Aspekt bereits Origenes (185-254) als unverzichtbaren Teil des Evangeliums Christi herausgestellt hatte:

„Erst aufgrund der Tugend wird man ein Kind Gottes und erst in der Erwerbung der Tugend durch eigenen Eifer erwirbt der Mensch die Ähnlichkeit Gottes. Unentbehrlich für das Erreichen der Gottähnlichkeit ist also die Entscheidungsfreiheit.“
H. Benjamins „Eingeordnete Freiheit; Freiheit und Vorsehung bei Origenes.“
E.J. Brill, 1994, S. 13
Das Resümee lautet:
Jeglicher Versuch die Entscheidungsfreiheit irgendeines Menschen zu beeinträchtigen ist Teil des Antichristlichen. Weder die Erhöhung von kirchlichen Feierlichkeiten noch vermeintliche Opferdarbringungen wie sie die im Zölibat lebenden Priester zu erbringen haben, können den Verlust des Individualrechtes wett machen.

Montag, 27. Juli 2015

Der "Sieg des Christentums" ist ein unausgeräumter Skandalfall



Das Dreikaiseredikt „Cunctos populos“ wurde am 28. Februar 380 in Thessaloniki von den römischen Kaisern Theodosius I., Gratian und Valentinian II. verabschiedet. Es beendete die nominelle Religionsfreiheit des 4. Jahrhunderts und gilt als ein wesentlicher Schritt, um das Christentum zur Staatsreligion zu machen."

Deutsche Enzyklopädie 

Drei Fragen erheben sich:

Wissen die Christen:
-   -  dass Theodosius I. (347-395) zu diesem Zeitpunkt, als er den Katholizismus (die athanasianische Version des Christenglaubens) zum "Sieger" der Geschichte erklärte, noch kein Christ war? Er wurde erst zehn Monate danach getauft,
-  dass Kaiser Gratian (359-395) völlig unter dem Diktat seines Beraters Ambrosius (359-397) stand, der die arianische Glaubensversion hasste. Er folgte damit ausdrücklich der Linie des im Jahr 366 blutig agierenden "Papstes" Damasus von Rom. Der Text des Cunctos populos bekräftigt dies mit Nachdruck.
-    -  und drittens, wer weiß schon, dass  Kaiser Valentinian II. (371-392) damals, als er angeblich seine Unterschrift unter das Dekret der Intoleranz setzte, erst neun Jahre alt war? Er hätte sich damit gegen seine von ihm hochverehrte Mutter Justina erklärt, denn sie stand lebenslänglich auf der Seite der antitrinitarischen Arianer. Mit ihr gemeinsam kämpfte er nach der Inkraftsetzung des Gesetzes zum Glaubenszwang verzweifelt und vergeblich gegen die Maßregeln seines Beraters Ambrosius von Mailand.
   Wie passt das zueinander?


Diese drei Tatsachen stehen außerdem fest:
1. Ambrosius von Mailand dachte aus staatsmännischer Sicht trinitarisch: Gewissensfreiheit würde den totalen Sieg jener Variante des Christentums beeinträchtigen, die er bevorzugte. Man könnte sagen, sein Rechtsverständnis ensprach im Kern dem Lenins, des Befürworters des Roten Terrors. 

2. Reichsweit bestand die Christenheit um 380, wie gesagt, aus zwei Hauptvarianten (sowie mehreren Untergruppen)
-     a) die Trinitarier (Nicäner, die bis heute zu glauben haben, dass da nicht drei Götter sind, sondern nur ein Gott. Damals nannte man sie Orthodoxe, sie waren „die Katholiken“. Sie waren die Privilegierten. 
 Sie durften die Mitglieder der nichttrinitarischen (nichtnicänischen) Christengruppen "bis aufs Blut" verfolgen. Die gesamte „christlich ökumenische Kirchengemeinschaft“ zählt sich heute ebenfalls dazu. Eins ihrer in verschiedenen Versionen auftauchenden Schlagworte lautet: Wer nicht "trinitarisch glaubt, der ist kein Christ."
-   
    b) die Antitrinitarier (heute im Wesentlichen „Mormonen und Arianer anderer Richtungen)

3. Das am 28. Februar 380 verabschiedete Dreikaiseredikt „Cunctos populos“ erlaubte Gottesdienste grundsätzlich nur den Katholiken. Den christlichen Nichtkatholiken, wurden die eigenen Kirchen weggenommen. Hier startet etwas, das in die spanische Inquisition mündete. Mit diesem Gesetz war auch den Hellenen, den Mandäern, den Manichäern usw. der Kampf angesagt. Umgehend wurden griechischen Tempeln die Existenzberechtigung strittig gemacht. Bald wurden die ersten hellenischen Heiligtümer geschliffen.
2015 äußert sich der "Oberste Rat der ethnischen Hellenen  wie folgt:

380
Durch ein Edikt des Kaisers Flavius Theodosius vom 27. Februar wird das Christentum die ausschließliche Religion des römischen Reiches. Es verlangt, dass "alle verschiedenen Völker, die unserer Gnade und Mäßigung unterworfen sind, im Bekenntnis der Religion fortfahren sollen, die den Römern durch den göttlichen Apostel Petrus gesandt wurde." Die Nichtchristen werden "abscheulich, ketzerisch, dumm und blind" genannt. In einem weiteren Edikt nennt Teodosius alle, die nicht an den christlichen Gott glauben, "verrückt" und stellt alle Abweichungen von den Dogmen der Kirche unter Strafe. Ambrosius, Bischof von Mailand, beginnt alle Tempel seines Gebiets zu zerstören. Die christlichen Priester führen den hungrigen Mob gegen den Tempel der Demeter in Eleusis und versuchen, die Hierophanten Nestorius und Priscus zu lynchen. Der 95 Jahre alte Hierophant Nestorius beendet die Eleusinischen Mysterien und verkündet die Herrschaft geistiger Dunkelheit über die menschliche Rasse.

381
Am 2. Mai beraubt Theodosius die Christen, die zur heidnischen Religion zurückkehren, aller ihrer Rechte. Im gesamten östlichen Imperium werden Tempel und Bibliotheken geplündert oder neidergebrannt. Am 21. Dezember stellt Theodosius auch einfache Besuche der hellenischen Tempel unter Strage. In Konstantinopel werden der Tempel der Aphrodite in ein Bordell und die Tempel des Helios und der Artemis in Ställe umgewandelt.

384
Kaiser Theodosius befiehlt dem Prätorianerpräfekten Maternus Cynegius, einem begeisterten Christen, mit den örtlichen Bischöfen zusammenzuarbeiten und die Tempel der Heiden in Nordgriechenland und Kleinasien zu zerstören.

385 bis 388
Maternus Cynagius, ermutigt durch seine fanatische Frau, und Bischof "Sankt" Marcellus durchkämmen das Land und schließen und zerstören Hunderte hellenischer Tempel, Schreine und Altäre. Unter anderem zerstören sie den Tempel von Edessa, das Kabeirion von Imbros, den Tempel des Zeus in Apamea, den Tempel des Apollon in Dydima und alle Tempel von Palmyra. Tausende unschuldiger Heiden aus allen Teilen des Reiches erleiden in den Todeslagern von Skythopolis den Märtyrertod.

Johann Matthias Schroekh beschreibt in seiner „Christlichen Kirchengeschichte“ Bd 14 sehr anschaulich, wie Ambrosius von Mailand Justina, der Mutter des angeblichen Unterzeichners des „Dreikaiserediktes“, Valentinian II., verbot ihre eigene Kirche in Mailand nutzen zu dürfen, weil sie den Arianern anhing. 

Valentinian II. erließ Gegenbefehle, doch Ambrosius unterlief die Dekrete des Kaiserhauses mit herablassendem Schulterzucken. 
Er soll ein stramm antiarianisches, absolut intolerantes Edikt mitverfasst oder gebilligt haben? Er habe sich gegen Mutter und Freunde gestellt, um anschließend für deren Recht auf freie Religionsausübung zu kämpfen?

Die angeblichen Christen von damals und heute waren und sind selten gut bewandert in ihrer eigenen Geschichte.
Aber dies müssen sie wissen: was da von ihren fanatisch agierenden Vorfahren im Glauben zum „Sieg“ getragen wurde war sehr wenig christlich. 
Es war ein Sieg der Intoleranz, den viele Heutechristen bedenkenlos mitfeiern, wenn sie zu einem Gedenkgottesdienst irgendeines „Heiligen“  gehen.

In der Tat, da sind "unüberbrückbare Differenzen mit den Mormonen" und anderen Antitrinitariern. Es ist im Wesentlichen so, dass die Intoleranz der Trinitarier den Bau einer Brücke zu denen nicht zulässt, die grundsätzlich sagen:


"Wir erheben Anspruch darauf, den allmächtigen Gott nach den Eingebungen unseres Gewissens zu verehren und gestehen allen Menschen dasselbe Recht zu, mögen sie verehren, wen oder wo oder was sie wollen." 11. Glaubensartikel der Kirche Jesu Christi der Heilige der Letzten Tage (Mormonen)


Unvergessen: Trinitarier behaupten: Gott hat kein Angesicht. Antitrinitarier glauben: Gott hat ein menschliches Angesicht. Wegen dieses Glaubensunterschiedes haben die Trinitarier den Nichttrinitariern seit, 325, das Christsein bis zur Stunde abgesprochen.

Samstag, 25. Juli 2015

(1) Wie aus Ketzern Rechtgläubige wurden


Aus Ketzern wurden Rechtgläubige (Orthodoxe)  – obwohl ihre „christlichen“ Glaubenspositionen denen der Mehrheit der Kirche widersprachen.

Das klingt provokatorisch?
Oder sollte es doch zutreffend sein?

Kurz gesagt, dies geschah mittels eines Tricks. 
Jemand mit großem Namen in der Weltgeschichte, Konstantin, (285-337) legte per Dekret fest, dass fortan eine  bislang innerhalb der Christenheit nur selten vertretene Version des Glaubens die neue Norm zu sein hat.

Hier ist Innehalten angesagt!
Die bis zur Stunde für alle Katholiken und ökumenischen Christen geltende Vorstellung wer und was Gott ist übernahm Konstantin aus den Bekenntnissen der paganen Priester Kaiser Diokletians (245-305). 

  

 Diokletian
                Er war der dominus et deus. Ein Lobredner schwärmte: 
der Du denen gleichst die Dich zeugten, durch sie regierst Du die Welt unvergleichlich, Du der diis geniti et deorum creatores, der von den Göttern gezeugte und Erzeuger von Göttern...in Dir leben die numina von Jupiter und Hercules - wir rufen Dich an, wir rufen Dir zu, jeden Sieg zu erringen ist uns heilig und mit uns bist Du der praesens deus - weshalb wir uns nicht fürchten, weshalb es uns eine Ehre ist, Dir unser Leben zu Füßen zu legen – Heil dir! Deine Herrschaft ist nicht nur durch die Erdgegenden begrenzt sondern sie reicht darüber hinaus in die Regionen ewiger Himmel. Wie wir auf Erden durch Dich glücklich werden, so als gelangten wir in Deine Gegenwart, stehen wir heute im Adyton - dem Allerheiligsten und spenden Dir unsere Treue. Wie der Weihrauch Deiner heiligen Priester umweben wir Dich...

Deshalb gleiche der Kaiser dem Gebieter desWeltalls.“


Kaiser Diokletian war während vieler Rede gar nicht anwesend, aber
"in solchem Fall hielt ein Jupiterpriester das Bild des Imperators in die Höhe, denn es wurde spätestens seit dieser Zeit geglaubt, dass der Kaiser und sein Bild eins seien."  Alexander Demandt „Diokletian und die Tetrarchie“ – „Aspekte einer Zeitenwende“ Walter de Gruyter, 2004

Dass der Kaiser und sein Gemälde eins seien, dass Diokletian eins war mit Gott, war eine Vorstellung die ihm einerseits nicht logisch erschien, andererseits bot sie ihm ein Denkmodell, das Zukunft haben sollte, wenn auch eine unglückliche, die unter Christen Hass stiften sollte. 


Diokletians Gott wurde unter Druck des mörderisch gesinnten Imperators Konstantin, im Jahr  der Kirche aufgezwungen. Diokletians Gott wurde per Reichsgesetz vor allem zum Gott der Christen.

Man glaubt es nicht, dennoch trifft es zu. Bis in die Gegenwart hinein drohen vorgebliche Christenprediger den Andersdenkenden: wer nicht diokletianisch (nicänisch) bekennt, dass der altrömisch-pagane Monotheismus der einzig richtige ist, „kann nicht selig werden.“

Auf diese und ähnliche Weise wurde das Original Schritt für Schritt zerschmettert.

Unabweisbar steht fest, dass die 4 Ecksteine des ursprünglichen Christentums aus diesen Elementen bestanden:

-    1. -  Jesus ist ein anderer als der Vater
-     2.  -   Er ist dem „allein wahren Gott“ untergeordnet

Dem widerspricht das diokletianisch-nicänische Bekenntnis von 325 diktatorisch!

-  3. - Das Individualrecht ist ein Gottesgeschenk. Niemand, selbst der allmächtige Gott darf und wird die Entscheidungsfreiheit selbst des geringsten Menschen niemals antasten. Die Christenpflicht zur Toleranz (Nächstenliebe) kann durch keinen Umstand jemals ausgesetzt werden.
Das Recht auf persönliche Entscheidungsfreiheit wurde nacheinander, 380, mit Cunctos populos ausgehebelt und 543 mit Codex Justianus endgültig eliminiert, wodurch das Antichristentum reichsgesetzlich festgeschrieben wurde.
Es wurde erst mit der letzten Sitzung von Vatikanum II  am 07. Dezember 1965 nun auch kirchlicherweits wiederhergestellt.
Erst 1 640 Jahre nach dem verhängnisvollen Konzil zu Nicäa distanzierte sich die römisch-katholische Kirche von allen Praktiken religiösen Zwangs: dass man
„ab jetzt nie mehr sagen könne, für die katholische Kirche sei die Religionsfreiheit kein Grundrecht, das in der Würde der Person begründet ist.“ Konrad Hilpert, „Die Anerkennung der Religionsfreiheit“
Zutreffend formulierte der damalige Konzilsberater und -beobachter Joseph Ratzinger (später Papst Benedikt XVI.)  nach der Abstimmung durch die Konzilsväter:
Die Erklärung über die Religionsfreiheit des Zweiten Vatikanums bedeutet insofern kirchlicherseits "das Ende des Mittelalters, ja das Ende der konstantinischen Ära".

-     4. - Nächst wichtigstes Kennzeichen des eigentlichen Christentums ist die unentwegte Beachtung des Prinzips der Wahrhaftigkeit.

Ab dem 4. Jahrhundert nehmen die Fälschungen von Dokumenten erheblich zu, bis weit ins Mittelalter hinein. Selbst die Päpste bedurften die Unterstützung dieser Lügner.

Ein Experte für Kirchengeschichte schreibt:

 „Die historische Forschung hat... gezeigt, dass die Päpste gerade seit dem 5. Jahrhundert mit ausgesprochenen Fälschungen ihre Macht entschieden erweitert haben… Bis auf den Urgrund müssen sie zurückgehen um offensichtliche Mängel zu kaschieren. „Eine Nachfolge Petri durch den Bischof von Rom sieht (Papst) Leo begründet in einem Brief des Papstes Clemens an den Herrenbruder Jakobus in Jerusalem: demzufolge habe Petrus in einer letzten Verfügung Clemens zu seinem alleinigen legitimen Nachfolger gemacht. Doch der Brief ist eine Fälschung vom Ende des 2. Jahrhunderts.“ Hans Küng „Kleine Geschichte der katholischen Kirche“, Berliner Taschenbuch Verlag S. 88, 84


Tausende, wenn nicht zehntausende Priester gaben sich im Verlaufe der Zeit die größtdenkbare Mühe, zu vertuschen wie das von Christus und seinen Aposteln errichtete Lehrgebäude einmal ausgesehen hat. Sie sind mitverantwortlich für den Scheinsieg des Antichristentums, das sich allerdings christlich gebärdete, und das bis zur Stunde, den Massen als „Geschichte des Christentums“ verkauft wird.

Freitag, 24. Juli 2015

Die höchst interessante Anmerkung einer desinformierten Redaktion




„Wir haben sehr mit uns gerungen, ob wir den Lebensbericht unseres BAHN-BKK-Mitglieds Waltraut Hansen in der „Gesundheit“ veröffentlichen sollen.
Ihre Persönlichkeit und ihre Lebensleistung, die mit der Medaille des Bundesverdienstkreuzes gewürdigt wurde, sind jedoch so außergewöhnlich, dass wir sie ihnen, unseren Lesern, nicht vorenthalten wollen.“ 
Redaktion der Gesundheit 4/98 S. 18

Warum das Redaktionsteam „sehr“ mit sich ringen musste?
Waltraut Hansen, die dreizehn Kinder zur Welt brachte kümmerte sich lebenslänglich auch um andere Menschen, aber es haftete ihr ein Makel an:

Sie schrieb:
 „Als meine Kinder erwachsen wurden und das Haus verließen, habe ich gefühlt, dass ich noch genügend Kraft habe, um etwas für die Bürger zu tun. Da habe ich hier und da versucht, meine Hände walten lassen,  so wie es jahrzehntelang war. Stets habe ich 23 Kinder zu Tisch versammelt, weil einige Mütter keine Kraft hatten, ihre Kinder selbst zu führen.“

Daran konnte niemand etwas aussetzen. 
Doch der Haken bestand nun darin, sie hatte vernehmlich hinzugefügt,  sie hätte ihre Kraft aus ihrem unerschütterlichen Glauben und der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) gezogen.
Na, sowas!

Nichts bleibt wie es ist


Überall rund um den Globus ändern sich Situationen in Wissenschaft, Lebensstil, Anschauungen und Zielsetzungen rasant. Nichts bleibt wie es war. Jede Frage ist zugelassen, jeder Zweifel erlaubt. Es scheint, dass es kaum noch oder gar keine feststehenden Fundamente mehr gibt.

Andererseits gibt es religiöse Fanatiker, insbesondere im Islam, die nicht nur das Gegenteil behaupten, sondern das mit Waffengewalt unterstreichen wollen.

Das hat auch sein Gutes! Erst wenn wir sehen, dass es dabei letztlich um unsere eigene Freiheit geht, springen wir aus dem Ruhebett auf die Füße. „Mein Menschenrecht auf Entscheidungsfreiheit ist unantastbar!“
Da ist es. Es kam sofort als Widerspruch und Maxime zurück, aber es kam nicht aus dem Nichts.
Es gibt also doch Feststehendes für uns.

Es gibt halbe Götter, nämlich uns. Warum also soll es nicht Ganze geben?
Es gibt Lieblosigkeit, aber jeder weiß, dass Liebe ein unentbehrlicher Faktor ist und bleiben wird, solange wir sind.
Moroni sagt sogar: Ohne Liebe bist du ein Nichts!


Diese drei sind es, die bedroht werden. Zugleich sind sie es, die die Welt zusammenhalten: die gute Freiheit, die nie missbraucht werden darf und das Wissen um den Gott jener Liebe die alleine Beständigkeit des Glücks gewährt.

Würden wir leben, was wir lehren, legten wir guten Grund zur Glaubwürdigkeit

„1948 schrieb der grundehrliche katholische Historiker und Jesuit Ludwig Hertling:

In der Barockzeit (1570-1770)
„ging (es) dem Klerus, den Bischöfen und den Klöstern zu gut. Sie waren nicht lasterhaft, sie lebten nicht in Saus und Braus, aber doch zu herrenmäßig, ungeistlich. Sie bauten sich Schlösser und Paläste aus reiner Freude am Bauen. Jeder Fürstbischof, jeder Fürstabt wollte ein kleiner Ludwig XIV. sein, sein kleines Versailles haben… es kam nicht nur davon, wie oft behauptet wird, dass damals die meisten deutschen Bischöfe  aus Adelsfamilien stammten. Die oft aus ganz kleinen Verhältnissen stammenden Äbte waren genauso prunksüchtig wie die geistlichen Herren in den feudalen Domkapiteln. Das Schlimmste war, dass man sich zu sicher fühlte. Das Verantwortungsgefühl der nächsten Zukunft gegenüber war abhandengekommen.“ „Geschichte der katholischen Kirche bis 1740“

„Das Bistum Limburg verlangt in der Finanzaffäre um den früheren Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst laut einem Zeitungsbericht Schadensersatz in Millionenhöhe. "Der vom Papst eingesetzte Administrator Manfred Grothe hat im Vatikan mehrfach die Forderung nach materieller Wiedergutmachung vorgebracht. Jetzt muss der Papst entscheiden", sagte Bistumssprecher Stephan Schnelle der "Bild"-Zeitung. Mit einer Entscheidung im Vatikan wird nach Angaben der Zeitung im September gerechnet.

Es geht um die Kostenexplosion beim Bau der Limburger Bischofsresidenz. 5,5 Millionen Euro waren dafür veranschlagt, letztlich kostete das Projekt gut 31 Millionen. Eine kircheninterne Prüfung der Baukosten zeigte schwere Fehler auf. Ein neues Nutzungskonzept für das Gebäude gibt es nicht.“ Spiegel 27.07.2015

Freitag, 17. Juli 2015

Bei Gott ist kein Ding unmöglich?


Die übertriebene Auslegung von Lukas 1: 37 hat schon manche genarrt. Dass eine bis dahin unfruchtbare Frau  schwanger wird, ist in der Tat keine Unmöglichkeit.  Aber daraus abzuleiten, Gott könne, da er allmächtig sei, alles bewirken was er will, ist wiederum eine Frage der Betrachtungsweise.


Er wolle das Gute, und dennoch triumphiere das Böse. Darum könne Gott nicht sein, schlussfolgerten einige der alten Griechen, zumindest sei er nicht allmächtig.


Die alten Pharisäer spotteten über solche etwas dümmliche Attacke. Selbstverständlich gibt es keinen alleskönnenden Gott:


„Kann ER etwa einen Stein so schwer machen, dass er ihn nicht mehr aufheben kann?“


Vernünftigerweise ist zu sagen, dass der Gott der Bibel, - der Gott der die Gesetze gab, - sein Wort nicht brechen kann. 

Er ist an die Bedingungen gebunden die er selbst setzte. Kein normaler Mensch würde von Gott das „Wunder“ erwarten, er ginge unwissend zu Bett und wachte, wegen seiner dringenden Bitte an den „Allmächtigen“ ihn klüger zu machen, am nächsten Morgen als ein Albert Einstein auf.


Tatsächlich liegen uns in den heiligen Schriften und in den Lebensberichten zahlloser Menschen Zeugnisse vor, die klar belegen, dass Gott eingegriffen hat, aber nie im Widerspruch zum Gesetz. Erst haben wir das unsererseits Machbare zu leisten, dann ist es richtig, dass wir ihm unsere nicht unsinnige Bitte vortragen.


Joseph Smith der wahrlich nicht zu Unrecht beanspruchte inspiriert zu sein, formulierte seine auf diese Weise gewonnene Erkenntnis in eben diesem Sinne:


„Es gibt ein Gesetz, das im Himmel vor den Grundlegungen dieser Welt unwiderruflich angeordnet wurde und auf dem alle Segnungen beruhen und wenn wir irgendeine Segnung von Gott erlangen, dann nur, indem wir das Gesetz befolgen, auf dem sie beruht.“ Lehre und Bündnisse 130: 20-21


 Die mormonische Kirchenzeitschrift „Ensign“, März 2015, gibt ein ebenso bewegendes, wie überzeugendes Beispiel dafür:

“Du must beten!”


Jimy Saint Louis, Haiti


1245
„Als am 12. Januar 2010 infolge des schrecklichen Erdbebens, das Haiti verwüstete, ein vierstöckiges Betongebäude über mir einstürzte, zeigte mir der Herr seine Macht.

Während ich unter dem Gewicht der Trümmer schrie, fragte mich eine friedevolle Stimme: „Jimy, warum betest du nicht, anstatt zu schreien?“

Ich konnte jedoch nicht aufhören zu schreien, weil ich Angst hatte, binnen weniger Minuten zu sterben. Die Stimme, die so klang wie ein guter Freund, der mir wirklich helfen will, sprach erneut zu mir: „Jimy, du musst beten.“

Der Schmerz in meinen Beinen wurde unerträglich. Mir ging in der Dunkelheit, die mich umgab, der Sauerstoff aus. Ein weiteres Mal hörte ich die Stimme: „Jimy, du musst beten.“

Da wehrte ich mich nicht länger. Mit schwacher Stimme sagte ich: „Vater im Himmel, du kennst meine Kraft, und du weißt, wie lange ich diesen Schmerz ertragen kann. Ich bitte dich, nimm diesen Schmerz von mir. Im Namen Jesu Christi. Amen.“

Nach diesem kurzen Gebet schlief ich sofort ein. Ich habe keine Erinnerung mehr an das, was dann geschah, aber als ich aus einem tiefen Schlaf erwachte, waren die Schmerzen verschwunden. Wenig später wurde ich von Rettungskräften gefunden, die in den Ruinen des Bürogebäudes nach Opfern suchten.

Später hörte ich, dass ich von den fünf Angestellten, die im zweiten Stock des Gebäudes in Port-au-Prince gearbeitet hatten, der Einzige war, der lebend aus dem Schutt geborgen wurde. Aufgrund meiner Verletzungen verlor ich ein Bein und musste mehrere Monate im Krankenhaus verbringen. Aber ich weiß, dass der Heilige Geist mir eingegeben hat, zu beten, und dass der Vater im Himmel mein Gebet erhört hat.

Ich kann davon Zeugnis geben, dass der Vater im Himmel unsere Gebete auf seine Weise und gemäß seinem Willen erhört – wo immer wir uns auch befinden und wann immer wir auch beten.“