Hochrangige Protestanten und Katholiken "informierten", 1995, und unmittelbar vor der Anhörung jeweiliger Repräsentanten verschiedener religiöser Gruppen einige der designierten Mitglieder der „Enquete-Kommission“ des
Deutschen Bundestages.
Dagegen kann und will niemand etwas einwenden.
Allerdings muss von bekennenden Christen erwartet werden, dass sie sich in höherem Maße als üblich von ihrer Pflicht wahrhaftig zu sein, leiten lassen und nicht von parteiischen Interessen.
Insbesondere wurden, aus den Reihen der Informanten, die "Mormonen" als gefährlichste unter den christlichen "Sekten" dargestellt.
Aus einem persönlichen Gespräch mit der damaligen Sektenbeauftragten des Landes Mecklenburg-Vorpommern Frau Dr. S. Hermes, - unmittelbar nach der Anhörungsrunde - bestätigte sie mir meine Erkenntnis. Die erwähnten Mitglieder entschuldigten sich bei unseren Repräsentanten. Sie wären nicht korrekt unterichtet worden.
Wohl auch deshalb fiel das Urteil der Kommission wie im Endbericht der 13. Wahlperiode (1996) nachzulesen ist ziemlich scharf aus:
„Wenn religiöse und weltanschauliche Gemeinschaften
öffentlich mit dem abwertenden Begriff „Sekten“ klassifiziert werden, kommt
dies einer Anklage und einer
Verurteilung gleich… Eine als „Sekte“ bezeichnete religiöse und weltanschauliche Gemeinschaft ist
gesellschaftlicher Ablehnung oder gar Verachtung ausgesetzt. Sie wird in der
öffentlichen Diskussion häufig als generell und bedrohlich wahrgenommen. Dies
gilt auch dann, wenn sich diese Organisation und ihre Mitglieder rechtlich und
moralisch nichts zuschulden haben kommen lassen… Es sollten abwertende
Verallgemeinerungen vermieden werden, die das gesamte Spektrum religiöser und
weltanschaulicher Minderheiten unter einen unzulässigen
Generalverdacht stellen.“ S. 190 Endbericht, Juni 1998
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