Die übertriebene Auslegung von Lukas 1: 37 hat schon manche genarrt. Dass
eine bis dahin unfruchtbare Frau schwanger
wird, ist in der Tat keine Unmöglichkeit.
Aber daraus abzuleiten, Gott könne, da er allmächtig sei, alles bewirken
was er will, ist wiederum eine Frage der Betrachtungsweise.
Er wolle das Gute, und dennoch triumphiere das Böse. Darum könne Gott nicht
sein, schlussfolgerten einige der alten Griechen, zumindest sei er nicht
allmächtig.
Die alten Pharisäer spotteten über solche etwas dümmliche Attacke. Selbstverständlich
gibt es keinen alleskönnenden Gott:
„Kann ER etwa einen Stein so schwer machen, dass er ihn
nicht mehr aufheben kann?“
Vernünftigerweise ist zu sagen, dass der Gott der Bibel, - der Gott der die
Gesetze gab, - sein Wort nicht brechen kann.
Er ist an die Bedingungen gebunden die er selbst setzte. Kein normaler Mensch würde von Gott das „Wunder“ erwarten, er ginge unwissend zu Bett und wachte, wegen seiner dringenden Bitte an den „Allmächtigen“ ihn klüger zu machen, am nächsten Morgen als ein Albert Einstein auf.
Er ist an die Bedingungen gebunden die er selbst setzte. Kein normaler Mensch würde von Gott das „Wunder“ erwarten, er ginge unwissend zu Bett und wachte, wegen seiner dringenden Bitte an den „Allmächtigen“ ihn klüger zu machen, am nächsten Morgen als ein Albert Einstein auf.
Tatsächlich liegen uns in den heiligen Schriften und in den Lebensberichten
zahlloser Menschen Zeugnisse vor, die klar belegen, dass Gott eingegriffen hat,
aber nie im Widerspruch zum Gesetz. Erst haben wir das unsererseits Machbare zu
leisten, dann ist es richtig, dass wir ihm unsere nicht unsinnige Bitte vortragen.
Joseph Smith der wahrlich nicht zu Unrecht beanspruchte inspiriert zu sein,
formulierte seine auf diese Weise gewonnene Erkenntnis in eben diesem Sinne:
„Es gibt ein
Gesetz, das im Himmel vor den Grundlegungen dieser Welt unwiderruflich
angeordnet wurde und auf dem alle Segnungen beruhen und wenn wir irgendeine
Segnung von Gott erlangen, dann nur, indem wir das Gesetz befolgen, auf dem sie
beruht.“ Lehre und Bündnisse 130: 20-21
“Du
must beten!”
Jimy
Saint Louis, Haiti
„Als am 12. Januar 2010
infolge des schrecklichen Erdbebens, das Haiti verwüstete, ein vierstöckiges
Betongebäude über mir einstürzte, zeigte mir der Herr seine Macht.
Während ich
unter dem Gewicht der Trümmer schrie, fragte mich eine friedevolle Stimme:
„Jimy, warum betest du nicht, anstatt zu schreien?“
Ich konnte
jedoch nicht aufhören zu schreien, weil ich Angst hatte, binnen weniger Minuten
zu sterben. Die Stimme, die so klang wie ein guter Freund, der mir wirklich
helfen will, sprach erneut zu mir: „Jimy, du musst beten.“
Der Schmerz in
meinen Beinen wurde unerträglich. Mir ging in der Dunkelheit, die mich umgab,
der Sauerstoff aus. Ein weiteres Mal hörte ich die Stimme: „Jimy, du musst
beten.“
Da wehrte ich
mich nicht länger. Mit schwacher Stimme sagte ich: „Vater im Himmel, du kennst
meine Kraft, und du weißt, wie lange ich diesen Schmerz ertragen kann. Ich
bitte dich, nimm diesen Schmerz von mir. Im Namen Jesu Christi. Amen.“
Nach diesem
kurzen Gebet schlief ich sofort ein. Ich habe keine Erinnerung mehr an das, was
dann geschah, aber als ich aus einem tiefen Schlaf erwachte, waren die
Schmerzen verschwunden. Wenig später wurde ich von Rettungskräften gefunden,
die in den Ruinen des Bürogebäudes nach Opfern suchten.
Später hörte ich,
dass ich von den fünf Angestellten, die im zweiten Stock des Gebäudes in
Port-au-Prince gearbeitet hatten, der Einzige war, der lebend aus dem Schutt
geborgen wurde. Aufgrund meiner Verletzungen verlor ich ein Bein und musste
mehrere Monate im Krankenhaus verbringen. Aber ich weiß, dass der Heilige Geist
mir eingegeben hat, zu beten, und dass der Vater im Himmel mein Gebet erhört
hat.
Ich kann davon Zeugnis geben,
dass der Vater im Himmel unsere Gebete auf seine Weise und gemäß seinem Willen
erhört – wo immer wir uns auch befinden und wann immer wir auch beten.“
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