Freitag, 12. Oktober 2012




Der Papst beharrt nüchtern auf der Identität einer einzigen Kirche durch alle Zeit” Paul Badde am 12. Okt. 2012 in Welt-online


Von Beginn an war die Christenheit geteilt. Mit ungeheurer, Christen verbotenen hassvollen Bitterkeit sind die gegensätzlichen Teile der Christusreligion bis an die Zähne bewaffnet immer wieder gegeneinander gezogen, absolut unversöhnlich.

Nur in seiner Illusion steht Benedikt XVI. dieser „einen“ Kirche vor, - das heißt nicht, jemand wie ich wäre sein Feind. Nein, ich bewundere den deutschen Papst, möchte nicht an seiner Stelle stehen, denn das Fundament dieser Kirche war nie heil und ist nicht zu heilen, obwohl der Christusglauben vieler Katholiken tief und innig ist, und die Opferbereitschaft zahlloser Geistlicher und Laien liebenswert.
 
Aber, leugen läßt sich nicht, dass die Kirche der Apostel eine ganz andere war.
 
- alle Männer trugen zuvor gleichberechtigt das Priestertum
- Predigtkanzeln und Beichtstühle gab es nicht, dafür ein Lesepult
- niemand wurde für die Ausübung seines Dienstes für die Gemeinde finanziell entlohnt
- niemand der in der Kirche amtierte trug eine besondere Kleidung
- wer immer konnte besuchte die Zusammenkünfte der Synagoge und den Tempel, wie es Petrus und Paulus taten
- es gab keine Babytaufen
-Taufen waren immer Untertauchungen, als Symbol der Grablegung des "alten", des sündigen Menschen
- Niemand kannte zu Zeiten der Apostel die Lehren von der Erbsünde, der Vorherbestimmung (Prädestination) und des monastischen Lebens
- Gott Vater, Gott Jesus Christus und Gott Heiliger Geist kam jeweils ein personales Sein zu
- es gab keine Kreuze in irgendwelchen Gottesdiensten
- keine Altäre in Versammlungen
- alle Männer entsprechenden Alters waren verheiratet
- jeder Gemeinde, wenn sie nicht gerade winzig war, stand ein verheirateter Bischof vor
- kein Bischof trug einen Bischofsstab, es sei den er war von Beruf Schafhirte wie Spyridon von Zypern
- jede Art von Glaubenszwang wurde in der Urkirche als antichristlich - heidnisch - imperialistisch   betrachtet
- die Entscheidungsfreiheit irgendeines Menschen anzutasten wurde als Gotteslästerung durch Exkommunikation geahndet
- Sündenvergebung durch den Bischof bezog sich nicht auf   Ehebruch, Mord, Verleumdung, Falschaussagen
- Übertretungen wie etwa Ehebruch, Mord, Verleumdung, Falschaussagen oder Teilnahme an Fälschungen usw. führten zum Ausschluss aus der Gemeinschaft.
- außer dem Tempel zu Jerusalem gab es keine Monumentalbauten
- Weihrauch, Glockengeläut, Rosenkranz, Weihwasser usw. gab es nicht
-  Kirchensteuern wären undenkbar gewesen (es gab Kollekten die unbedingt freiwillig waren)
 
Wenn die neu erfundenen Elemente, wie das kirchlich geheiligte Kreuz, (das nur ein Marterinstrument war, das in der Christenheit der ersten 400 Jahre in keiner Gemeinde vorkam), das Messe lesen, statt des Abendmahls, die Babytaufe oder die Priesterbesoldung, überhaupt die Sonderstellung der Priester usw., die Talare und Predigtkanzel aus den Großkirchen incl. der röm.-kath. Kirche verschwinden würden, was bliebe übrig?
 
Basis aller Kirchen, was sie allerdings vehement bestreiten, ist ein Mix aus Konstantins Kaiserphilosophie, seines Gedanken- und Glaubensgutes, sowie von biblischen Aussagen. Nichts in der europäischen Frühgeschichte ist so klar bezeugt als diese bedauerliche Tatsache.

Spätestens mit Kaiser Konstantin und seinem 1. ökumenischen Konzil. 325, endete die Geschichte des Christentums. Es kam die Zeit des Gegenchristentums herauf und demgemäß ist der Geschichtsverlauf düster und kalt.

Da hilft es auch nicht, mit dem Papstwappen zu demonstrieren und zu prahlen, die römische Kirche sei im Besitz altapostolischer Legitimationen, denn diese Autorität ging durch die Lügen die von frommen Christen erfunden wurden verloren.
Da war viel zu viel Geld im Spiel, zuviel Gewalt.
Die Karrieremacher haben alles verdorben.

Nicht einmal ein Buchhalter würde seine Legitimation behalten, wenn er lügt und betrügt.
Christi Auftrag an Petrus die Lämmer zu weiden, (und eben nicht die Wölfe) war an die Frage gebunden ob er Christus mehr liebt, als Geld und Macht.




Bild: Wikipedia
Goldener Schlüssel bedeutet das höhere,
der silberne Schlüssel symbolisiert das niedere Priestertum


Wie schnell und endgültig Legitimationen verlustig gehen können beschreibt das Alte Testamemt:

Eli, der berühmte Tempellehrer und Prophet des alten Bundes um 1000 v.Chr. büßte seine ursprüngliche Legitimation ein und wurde von Gott durch Samuel ersetzt, weil er seinen Söhnen

nicht Einhalt gebot... sondern sie nur ermahnte nicht mit fremden Frauen zu schlafen... Darum habe ich der Herr dem Haus Eli geschworen ihre Schuld kann nicht durch Opfer und Gaben in Ewigkeit gesühnt werden..., denn sie waren nichtsnutzige Menschen. Sie kümmerten sich nicht um den Herrn“ 1. Samuel 2 u 3
 
Die alten Geschichtsschreiber Israels kehrten den Unrat nicht unter den Teppich. Sie nannten das Kind und das Problem beim Namen. Sie distanzierten sich klar von Missbräuchen indem die Übertreter oder die Dulder von Übertretung abgeschnitten wurden.

Der Absolvent der päpstlichen Universität Gregoriana und Expriester Peter de Rosa folgte diesem Muster an Wahrhaftigkeit. Er griff aus dem erbärmlichen Chaos der Kirche wiederholt Perioden wie die zwischen 800 und dem Jahr 1000 heraus, die unbestrittenes Allgemeinwissen sind, das tiefer ins Bewusstsein aller dringen muss, als Warnung, dass Gott sich nicht spotten läßt. Unerbittlich verlangt das Kausalgesetz  Konsequenzen.
 
Es sei denn jemand glaubt nicht, dass der seiende Jesus Christus das Haupt der Kirche war, ist und sein wird, wird jeder bekennen, dass Wille und Weisung allezeit vom Kopf ausgehen und nicht von irgendwelchen Gliedern.

Die berühmte Familie Conti, die Grafen Alberich von Tusculum... waren Kriegsherren, sie gewannen die Kontrolle über die Papstwahlen, sieben Päpste kamen aus dieser Familie. Fast ausnahmslos trugen sie dazu bei ein Rom der Schande zu formen... nicht lange nach Karl dem großen über 150 Jahre lang, waren alle Päpste finstere Gestalten... Fürsten der Finsternis, Jünger Belials, Mörder, Ehebrecher, Kriegsgewinnler... (Papst) Stephan VIII. wurden 930 Ohren und Nase abgeschnitten... 946 war (Papst) Benedikt V. geflohen nachdem er ein Mädchen entehrt hatte.“ (2) Gottes erste Diener“ Knaur, 1988, S. 60


Kein nichtsnutziger Papst wurde seiner Übertretungen wegen abgesetzt, ein Unhold folgte dem anderen, Legitimationen waren längst verspielt und wenn ein Guter kam tat er das Beste was er konnte und legte Ehre für Gott und sich selbst ein.
Aber die durch Betrug verdorbene Kirche blieb verloren und auf sich selbst gestellt. Denn sie hatte 325 das Band zu ihrem eigentlichen Herrn definitiv zerschnitten.

Das geschah damals zur Zufriedenheit Konstantins der mit seinem unverschämten und „erfolgreichen“ Herrschaftsanspruch Bischof der Bischöfe der Kirche zu sein, eben kräftig nachhalf den einen (einzigen) Faden zu zerschneiden.

Es war wie ein Köpfung.

Niemand hat je einen Geköpften zurück ins Leben gerufen.

Da hilft alles Leugnen nichts.
Allerdings begann es scheinbar harmlos um das Jahr 55 herum: Zwei Sorten Christen unter den echten zankten sich. Hier die überwiegend heiden- oder griechischchristlichen Nachfolger des Paulus, die alle Christen vom Zwang des mosaischen Gesetzes ganz befreien wollten, weil Jesus von Nazareth das Gesetz erfüllt habe, und da die Mehrheit unter den Judenchristen die sich in Vielem dem alten Gesetz weiterhin verpflichtet sahen, denn die jüdische Religion ist die des Tuns des Guten.

Paulus hingegen schwor auf die alleinige Rechtfertigung durch den Glauben an Christus, Petrus, Jakobus und Johannes, die „Säulen der Kirche“ (Galaterbrief) beharrten auf das Tun der guten Werke.

Jakobus, „der Bruder des Herrn“ brachte die Sicht seiner Partei auf den Punkt:

Meine Brüder, was nutzt es, wenn einer sagt er habe Glauben, aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten? Wenn ein Bruder oder Schwester ohne Kleidung ist und ohne das tägliche Brot und einer von euch zu ihnen sagt: Geht in Frieden, wärmt und sättigt euch! ihr gebt ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen – was nützt das? So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat...“ 1: 14

Gegensätze wie diese wurden später durch Kompromisse minimiert, aufgehoben wurden sie nie.

Die angebliche Einheit der Kirche wurde durch staatliche Unterstützung in einigen Teilen des römischen Imperiums erzwungen. Es war ein höchst ehrloses und blutiges Machtgerangel, flankiert vom nicänischen Bekenntnis, auf das immer noch viele Kirchen bestehen. Sie wurden in der Antike unterstützt von Gesetzen zum Glaubenszwang wie das berüchtigte „Cunctos populos“ vom 27. Februar 380 oder wie der Codex Justinianus aus dem 6. Jahrhundert, die nie in Vergessenheit geraten dürfen, die jedem Menschen das Recht auf Entscheidungsfreiheit absprachen und raubten. Der größte unter den schäbigen Raubzügen war der aus dem die Kirche Benedikts entstand.

Du hast Christ zu sein, - und zwar athanasianisch-katholischer - wenn nicht schlag ich dir den Schädel ein.

Aber, kann man die unersetzliche Liebe mit Gewalt erzwingen?

Der leuchtenden Frohbotschaft wurde der Garaus bereitet und die frostige Drohbotschaft trat ihre Dauerherrschaft an.

Da verliert jeder, wenn er erst in diese Umstände hineingepresst wurde, auch der vermeintliche Gewinner.

Legitimationen sind ausnahmslos an Bedingungen geknüpft.

Diese Vergewaltigung des freien Willens von Ungezählten, trägt partiell die Züge der Erzwingung von politischer Einheit des Kommunismus in der Stalinära. (Fraktionsmacherei ist verboten). Niemand hat die Toten gezählt in diesem mehr als tausendjährigen Glaubensstreit, aber es handelt sich um Millionen.
 
Nein, die Kirche Christi akzeptierte, dass sie vom beginnenden Papsttum gewaltsam getrennt wurde.
 
Papst Benedikt XVI. steht vielen guten Menschen vor und er geht ihnen mit gutem Beispiel voran. Doch Haupt der Christenheit ist er nicht.
Das aber hindert ihn nicht erleuchtet zu sein.
 
 

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