Freitag, 10. Mai 2013

Wenn es einen gerechten Gott gäbe...



Hunderttausendfach und abermillionenmal wurde der Vorwurf erhoben, - wo war Gott? - immer wenn unvorstellbares Elend geschah. Aber selten hat sich jemand gefragt, was es bedeuten würde wenn dieser Gott so eingreifen würde, dass himmelschreiendes Unglück verhütet wird.
Wir sind hier um zu lernen.
Wir sind hier um uns frei zu entfalten, nicht um gegängelt zu werden.
Wir sind nicht nur von dieser Welt, sondern ewige Intelligenzen, die Gott fördern will.
Wir lebten bevor wir ins Fleisch geboren wurden.

Zahllose Menschen überwanden widrigste Umstände, andere suchten die widrigen Umstände um sich selbst und anderen zu beweisen, dass jeder Gipfel erstürmbar ist.

Wir sind hier um zu erlernen, dass wir einander zu respektieren haben und den “anderen” glücklich zu machen.
Wir sind Götter im Keimzustand, lehrte nicht nur Origenes (185-254) der wichtigste Lehrer und Zusammenfasser der Traditionen der Urkirche.
Bild Wikipedia Origenes 

Das war die allgemeine Kirchenweisheit der ersten Jahrhunderte, geleugnet von nahezu der Gesamtpriesterschaft der Großkirchen, deren Versagen auch durch Ausklammerung solcher Erkenntnisse erst mitverursacht wurde.

... Der Gedanke der Vergottung ist der letzte und oberste gewesen; nach Theophilius, Irenaeus, Hippolit und Origenes findet er sich bei allen Vätern der alten Kirche, bei Athanasius, bei den Kappadoziern, Appolinares, Ephraim Syrus, Epiphanius u.a” (1)

Gemeint ist damit nicht, dass wir “Sterblichen, die die schleichenden, erblichen Mängel umwinden” jemals Gott werden könnten, sondern, unserem geläuterten, unsterblichen Geist in uns, der eben hier geprüft wird, setzt niemand eine Grenze wie weit er sich, kraft der ihm innewohnende göttlichen Fähigkeiten entwickeln kann .
Wir müssen zuvor jedoch uns selbst, Gott dem Allweisen und der Welt beweisen, wer wir wirklich sind.
Waren wir Bombenwerfer aller Grade oder Wohltäter an unseren Familien und Feinden?

Die klagenden Feinde der Freiheit stellen sich das in etwa so vor: Gott müsste konsequenterweise jeden Halunken, der die eigene Ehefrau zu hintergehen beabsichtigt, vor dem Tun am Kragen packen, er müsste den Kidnapper in dem Augenblich da er zugreift auf den großen Zeh treten...

Von wenigen Ausnahmen abgesehen sind wir Menschen eben wegen unserer Intelligenz und Vernunft verantwortlich und werden zu verantworten habe, was wir bewusst angerichtet haben.
Nicht Gott wird uns verfluchen, sondern wir selbst werden uns zu dem erklären, was wir tatsächlich waren und sind.
Wem Geld, momentanes Vergnügen oder Macht mehr bedeutete, als die Mahnung seines Gewissens, wird sich mit der eigener Hand gegen die Stirn klopfen.

Götter der Ewigkeit (Schöpfer neuer Welten) zu werden setzt voraus, dass wir zuvor bewiesen haben, dass uns der Allmächtige, der immer unser Vater bleiben wird, - der Oberste aller, - der Schöpfer oder Former unseres Geistes, vertrauen darf.

Sogar Luther und Papst Benedikt XVI. haben gesagt, dass wir dieses Potential in uns tragen.

Papst Benedikt XVI. wies z.B. in seiner Generalaudienz, am 20. Juni 2007 darauf hin:

Christus, das Göttliche Wort, „wurde Mensch, damit wir vergötlicht würden...“

Erst der bösartigste unter allen Zerstörern des Urchristentums, Kaiser Justinianus (482-565) - jener Mann der die theoretischen Voraussetzungen schuf die Juden dauerhaft als Menschen 2. Klasse zu behandeln -verbot per erzwungenem Synodenbeschluss diese Grundwahrheit des Christentums.


Wikipedia: Justinianus, Echtbild nach einem Mosaik in Ravenna.

Justinianus verfluchte die Basislehre Christi mit den Worten der Ostsynode, 543: „Wenn einer sagt oder dafürhält, die Seelen der Menschen seien präexistent gewesen, insofern sie früher Intelligenzen und heilige Mächte gewesen seien; ...so sei er im Banne....“

Der Gegensatz zu Justinianus, wie durch Joseph Smith überliefert, lautet:

Der Herr hatte mir, Abraham, die Intelligenzen gezeigt, die geformt (- nicht geschaffen - G.Sk.) wurden, ehe die Welt war...“ Nach Joseph Smith berief: „Am Anfang der oberste der Götter einen Rat der Götter zusammen. Sie kamen zusammen und arbeiteten einen Plan aus, wie die Erde zu erschaffen und zu bevölkern sei.“(2) 

Um aber die Gottähnlichkeit zu erlangen oder aber höllischen Status, darf selbst Gott nicht unseren Willen, und sei er noch so böse, brechen.

Erst aufgrund der Tugend wird man ein Kind Gottes und erst in der
Erwerbung der Tugend durch eigenen Eifer erwirbt der Mensch die Ähnlichkeit Gottes. Unentbehrlich für das Erreichen der Gottähnlichkeit ist also die Entscheidungsfreiheit.“ (3)


Quellen :

  1. ) Adolf von Harnack „Dogmengeschichte“, Mohr-Siebeck, 1990 S. 46
    2.) Köstliche Perle, Abraham
    3.)  H.. Benjamnins „Eingeordnete Freiheit; Freiheit und Vorsehung bei Origenes.“ E.J. Brill, 1994, S. 13


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