Samstag, 23. Juni 2012


    (1) Sorry, Eure Heiligkeit, keine Lorbeeren für Ganoven
Ehrlich gläubig versucht Papst Benedikt XVI. der tödlichen Falle, in welche zahllose Theologen und päpstliche Fehlentscheidungen das traditionelle Christentum manövriert haben, eine Tür zu geben.
Aber das ist nicht mehr möglich. Zuviel Antichristliches wurde kirchenrechtlich sanktioniert. Es sind zuviele Ungeheuerlichkeiten passiert, zuviele böse Spiele gab es, mit Dingen mit denen sich das Spielen von selbst verbietet.
Davon wird hier, am Beispiel Cyrill von Alexandria, (375-444) die Rede sein.
Papst Benedikt XVI. lobt ihn, denn Patriarch Cyrill war um 430 derjenige, der das zitternde Zünglein an der Waage, in Richtung Rom wippte.

Das hat ihm der Vatikan immer hoch angerechnet.
Obwohl dort nicht unbekannt war, mit man es zu tun hatte.
In seiner Generalaudienz vom 3. Oktober 2007 setzte Bendikt XVI. diesem Meister der Intrige einen Lorbeerkranz aufs Haupt, indem er sagte:
Liebe Brüder und Schwestern!
Bei der Fortsetzung unseres Weges auf den Spuren der Kirchenväter begegnen wir auch heute wieder einer großen Gestalt: dem heiligen Cyrill von Alexandrien. Cyrill, der mit der christologischen Auseinandersetzung verbunden war, die um das Jahr 431 zum Konzil von Ephesus geführt hat und der als letzter bedeutender Vertreter der alexandrinischen Tradition galt, wurde später im griechischen Osten als „Bewahrer der Genauigkeit“ – was als Bewahrer des wahren Glaubens zu verstehen ist – und sogar als „Siegel der Väter“ bezeichnet. Diese früheren Bezeichnungen bringen eine Tatsache zum Ausdruck, die kennzeichnend für Cyrill ist: mit der Absicht, die Kontinuität der eigenen Theologie zur Tradition aufzuzeigen, hat der Bischof von Alexandria stets auf die ihm vorausgehenden kirchlichen Schriftsteller (unter ihnen vor allem Athanasius) Bezug genommen. Er gliedert sich bewusst und ausdrücklich in die kirchliche Tradition ein, in der er die Gewähr für die Kontinuität mit den Aposteln und mit Christus selbst erkennt. Der heilige Cyrill, der sowohl im Osten als auch im Westen als Heiliger verehrt wird, wurde 1882 von Papst Leo XIII. zum Kirchenlehrer erklärt, ...“

Doch entsprechend den Ergebnissen moderner Geschichtsforschung steht Cyrill da, als einer der schäbigsten Hetzer aller Zeiten, als rücksichtsloser Fortsetzer des Zerstörungswerkes am originalen Christentum.
Sogar das „Martyrologium Sancrucense“ gibt zu:
Cyrill, 412 Patriarch von Alexandria... ist in den Augen der Kirche heilig, freilich weniger wegen seiner Taten.

Vor ihm gab es 5 Patriarchate mit gleichen Vormachtansprüchen. Bis Cyrill schließlich seinen Hilferuf an Cölestin, nach Rom schickte, war offen, welche Metropole den Vorrang in der Christenheit haben wird, wenn überhaupt:
Jerusalem oder Antiochien, Konstantinopel, Rom, oder gar Alexandria.
Man denke daran, dass der Bischof Konstantinopels schon 381 den Titel "Ökumenischer Patriarch" annahm. Das heißt, er war für den gesamten Erdkreis zuständig.
An Cyrill wird auch deutlich, was Jesus meinte als er sagte:
Niemand füllt neuen Most in alte Schläuche.“
um zu erklären, warum er den ewig neuen Most - sein immerwährendes Evangelium - nicht in die Gefäße der damaligen Schriftgelehrten und in die Formen und Traditionen des erstarrten pharisäischen Judaismus gießen konnte, sondern seine eigenen Leute (Gefäße) auswählte, die einfachen, aber intelligenten Fischer usw.

Oder mit anderen Worten gesagt: Weil die traditionellen Kirchen mit ihren geänderten und versteinerten Bräuchen und infolge ihrer Anpassungen ans Heidentum, im Verlaufe der Jahrtausende brüchig und deformiert wurden, berief der allmächtige Gott Joseph Smith und offenbarte sich ihm. Er rief die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage aus einem scheinbaren Nichts hervor und suchte Menschen, die offen waren für das durch ihn zu restorierende "neue", ewig gleiche Evangelium, das bis dahin fast zur Unkenntlichkeit verstümmelt worden war.

An Cyrill von Alexandria erweist sich auch die Notwendigkeit

zurückzukehren zum „neuen Most“, dem originalen Christentum,

das er als Patriarch Alexandrias maßgeblich vergiftete.

Jesu Lehre:
Liebt eure Feinde und tut denen Gutes die euch hassen,“
verstanden Männer wie er völlig anders.
Kaum im Amt, 412, aber mit ungemeinen Rechten und Unrechten ausgestattet, stürzte Cyrill sich auf die Novatianer, eine urchristliche Splittergruppe die sich über die Jahre ihrer Verfolgung durch die nachnicänische katholische Kirche, schwer kämpfend hier und da retten konnte. Cyrill verbot, wo er konnte, nachdem sie gefunden wurden, ihre christlichen Gottesdienste. Er läßt die Gemeinderäume dieser andersartigen Christen plündern und schließen.
Die ihm nicht genehmen Gemeinden konnte Cyrill erledigen, allerdings nicht die Lehren der Kirche der Novatianer. Sie finden sich noch jahrhundertelang im Glaubensgut verschiedener Ostkirchen und in denen der Vaudois und der Waldenser sowie der Katharer. Es gab sie noch im 12. Jahrhundert in Deutschland, weithin verbreitet.

Verbreitungsgebiete der Novatianer (Waldenser) um 1200
Sie sind in einigen aber wichtigen Passagen im Glaubensgut der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) lebendig, wie die Lehre der Notwendigkeit ständiger Führung durch die Macht des Heiligen Geistes, wie die vom Individualrecht (Entscheidungsfreiheit), der Präexistenz u.a..

Damit jeder sich sein eigenes Urteil bilden kann wird hier nebenbei erläutert was Rom und Cyrill den Novatianern vorwerfen.
Nämlich, dass diese Gruppe sich enger an die Weisungen der ersten Apostel hielt.
Aus dem Mund eines Historikers klingt das so:
Der gelehrte Presbyter Novatian (er zählt in der römischen Papstliste als Gegenpapst!) vertrat... die traditionelle Auffassung, dass die Kirche keine Macht habe, des Mordes, des Ehebruchs und des Abfalls Schuldigen die Vergebung zu gewähren, sondern dass sie nur Gott um Erbarmen und im Gericht bitten können. ... Diese Spaltung (ereignete) sich 251 (es war ein) Zusammenstoß zwischen der ursprünglichen Auffassung von der Kirche als einer Gemeinschaft von Heiligen... und der jetzt (neu) aufkommenden Anschauung (die z.B. „Papst“ Kallixt) vertreten hatte, das sie eine Erziehungsanstalt für die Sünder sein soll.“ (1)

Das vermeintliche Verbrechen der Novatianer bestand also, nach Cyrill, darin, dass Ihre Bischöfe den Übertretern sagten: "Sucht dieVergebung Gottes."
Cyrill ist rabiat gegenüber allen die seinen Leitungsstil und seine Ansichten ablehnen, und er ist rabiatester Antisemit. Aus jüdischer Sicht ist Cyrill ein Verbrecher:

    „Erzbischof Cyrillus von Alexandria durfte es unter (Kaiser) Theodosius II. wagen, die Juden aus dieser Stadt zu vertreiben... er hatte sich durch Verfolgungen der Ketzer und Andersgläubigen besonders hervorgetan... die von ihm aufgestachelte Christenmenge drang im Jahr 414 in die Synagogen und nahm sie für sich in Beschlag. Die Juden wurden aus der ihnen zur Heimat gewordenen Stadt vertrieben, ihrer Häuser und Habseligkeiten bemächtigte sich die plündernde Menge...“ (2)
Es traf 30 000 Menschen, wahrscheinlich aber mehr. Das soll im Geist, und nach dem Willen Christi geschehen sein?
Lautete Jesu Lehre nicht deutlich:

Alles , was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen.“ ?

Um die Prinzipien Christi kümmerte Cyrill sich grundsätzlich nicht. Unter seinen Augen und unter seiner Regie gedieh der Fanatismus. Deshalb wurde die heidnische Philosophin und berühmte Mathematikerin Hypatia von einem christlichen Klüngel umgebracht. Sie korrespondierte mit christlichen Bischöfen. So mit Synesios von Kyrene (370-413), einem ebenfalls klugen und toleranten Mann. Sie hatte Fragen, die das praktische Christentum betrafen und war jedem einleuchtenden Argument zugetan. Das und anderes passte Cyrill nicht. Man hatte zu glauben. Punktum. Vor allem hatte man ihm zu glauben.

Hypatias Vergehen bestand darin, zu sagen, dass sie Cyrill nicht mag.
Alle christlichen Quellen geben dem Kyrill die Schuld oder Mitschuld... Der wahre Grund der Ermordung war möglicherweise, dass Hypatia nicht nur mit dem praefectus augustalis Orestes zusammenarbeitete, sondern eine einflussreiche Frau innerhalb der Opposition gegen Cyrill insgesamt war.“ (3)

Wikipedia: Hypatia vor ihrer Ermordung in der Kirche. Gemälde von Charles William Mitchell, 1885, Laing Art Gallery
    ... die Mönche … hätten sie … zur Fastenzeit aus ihrem Wagen, (gezerrt) und nackend ausgezogen ... und sie wie ein Opferlamm in die Kirche (geschleppt). Hier ermordete man Hypatia ... (4)

Cyrill betrachtete die Ereignisse aus der Sicht eines Machtmenschen. Er wollte nicht wissen, dass dieser Satz des Johannes zum Lehrgut Christi gehörte:
Wenn jemand sagt er liebe Gott und hasst doch seinen Bruder, der ist ein Lügner.“ 1. Joh. 2: 6
Deshalb brach Cyrill den enorm folgenreichen Streit mit dem Patriarchen von Konstantinopel, Nestorius, vom Zaun, der schließlich dazu führte das Nestorius verflucht, aus Konstantinopel vertrieben und in der Wüste geschickt wurde, wo er im Elend verreckte.

Wir Heutigen wären erstaunt, wenn wir den

Gesang der Mönche am Kaiserpalast nach dem Bekanntwerden der Absetzung des Nestorius (hören könnten der menschenfeindlicher kaum sein konnte G.Sk.): ,

"Verachtet bist du, an welchem Orte du auch seiest; verflucht bist du vor Gott, o Jude! Der Christ ist siegreich alle Zeit! Gebt den Juden jetzt den Juden, gebt den Verräter den Juden!"; das Volk schrie: „Man möge Nestorius, den Juden, verbrennen... " (5)
Wie die Mönche nach dem mehr als fragwürdigen Konzil zu Ephesus 431 in ihren schwarzen Roben dastehen und das Maul aufreißen, ist unvergessen und erschütternd zugleich.

Was hatte Nestorius getan, dass ihn die volle Wut der Mönche traf?
Fragen wir seine Heiligkeit, Papst, Benedikt XVI. und einen Fachmann für alte Kirchengeschichte, Kaplan Dr. Leonhard Fendt, dessen Inauguraldissertation, schon 1909, an der kath.theol. Fakultät der Kaiser - Wilhelm-Universität zu Straßburg Kempten verteidigt wurde.

Papst Benedikt XVI. sagte:

Der neue Bischof von Konstantinopel (Nestorius) erregte in der Tat bald Widerstand, weil er in seinen Predigten für Maria den Titel »Mutter Christi« (Christotókos) anstelle des der Volksfrömmigkeit schon sehr lieb gewordenen Titels »Mutter Gottes« (Theotókos) vorzog.“ (6) 

Was?
War es das?
Nestorius hatte gewagt zu sagen er ziehe aus guten Gründen vor, Maria die Mutter des Sohne Gottes, die »Mutter Christi« (Christotókos) zu bezeichnen, statt sie "Theotokos" zu nennen?
Eure Heiligkeit, war das alles?
"Ja", sagt Papst Benedikt XVI., "Patriarch Cyrill ist der "Bewahrer des wahren Glaubens" .
Ist es denn inkorrekt zu sagen: "Maria sei die Mutter Christi?"
Musste Nestorius wegen solche Nichtigkeit ins Gras beissen?

Natürlich nicht, nicht nur deswegen.
Gehen wir ein wenig zurück. Es lohnt sich.
Hier wird ein enorm wichtiges Stück Kirchengeschichte geschrieben, gefälscht und schließlich offen gelegt.
Nestorius, ein beliebter Prediger, wurde, 428, vom Patriarchat Antiochien weg, von Kaiser Theodosius II. nach Konstantinopel berufen, denn er war ein Verfolger der arianischen Restkirche, also ein konsequenter Orthodoxer. Nestorius war zwar nicht mehr der jüngste, im Jahr seiner Einsetzung, mit seinen siebenundvierzig Jahren, aber in Frauenaugen „schön wie David“. Er war „rothaarig, mit großen Augen... und mit sehr angenehmen Klang seiner Stimme hielt er allerlei Ansprachen... viele kamen nur zur Kirche, um den Ton seiner Stimme zu vernehmen.“(7)

Es ist kaum zu vermitteln, dass ein Günstling des Kaisers und nicht weniger Bürger der damals wichtigsten Stadt der Welt wegen der erwähnten Kleinigkeit in Ungnade fällt.
Nun kommt Dr. Fendt. Er verweist auf die Augusta Pulcheria, die langjährig ihren wenig jüngeren Buder Theodosius II. dirigiert hatte. (Jedenfalls bis er, 422, Eudocia heiratete)

Pulcheria ist eine in allen Regenbogenfarben schillernde Persönlichkeit.  Zurückgesetzt von Schwägerin Eudocia sinnt und spinnt sie ihr Spiel, im Rahmen der verbliebenen Möglichkeiten.
Sie kungelt mit Cyrill von Alexandria.
Die beiden haben gemeinsame Interessen.
Beide sind machtgeil.
Beide sind nicht ehrlich.
Pulcheria schwört sie wolle ewige Jungfrau sein (und es gibt Legenden die sie nicht anders zeichnen als eine die Augen verdrehende Keuschheit in Person.
Bild Wikipedia: links die Hand Gottes, die sie angeblich  krönt.

 Auch sie ist eine Intrigantin, sagt Nestorius ebenso erbarmungs- wie rücksichtslos gegenüber seiner eigenen Sicherheit. Schon bald nach seinem Amtsantritt nahm er ihr die Maske der Biederen.
Pulcheria hat weit aus mehr Geschichte gemacht, als ihr schwacher Bruder. Sie weiß, dass Cyrill und Nestorius einander abstoßen, denn da ist seit vielen Jahren ein Rangstreit zwischen Alexandria und Konstantinopel.
Beide wollen die jeweils Größten in der bereits stark deformierten Kirche sein.
Sie hört, dass Cyrill dem Nestorius verübelte

..., dass er ihm (412) keine Weihegeschenke (zu seiner Wahl) übersandt und einer Gruppe angehört, die eine nicht näher definierte Klage gegen ihn (Cyrill) erhoben hatten... (8)

Nestorius wiederum wusste längst, dass Cyrill Millionenerbe seines Onkels und Amtsvorgängers Theophilos war. Es handelte sich vor allem um Raubgut. Es stammte aus der Vernichtung des alexandrinischen Tempels der Hellenen, des Serapisheiligtum, 391.

Dass mit diesem Übergriff auch die wenigsten teilweise in diesem Gottesdienstgebäude, untergebrachte berühmte Bibliothek Alexandrias vernichtet wurde, ist wohl sicher. Eigentlich hatte Thedosius I. (unter dem massiven Einfluss Ambrosius von Mailand) verfügt, wenn er schon die Erlaubnis zur Zerstörung des Serapistempels gibt, dann sollten die Edelmetalle zur Unterstützung der Armen verwandt werden...
Nestorius sah also Ursache, Cyrill mit Misstrauen zu begegnen.
Nestorius wusste, dass wiederum Pulcheria als vertraute Cyrills ihm scharf auf die Finger sehen wird, also war Vorsicht geboten. Doch wie das Leben ist, nichts bleibt ewig verborgen. Sehr bald muss Nestorius Pulcheria bei einem Flirt ertappt haben. Muss. Denn er legt sich mit ihr an, in einer Weise die jede spätere Versöhnung ausschließt.
Am Ostertage pflegte der Kaiser im Chor der Kirche die Kommunion zu empfangen, und Pulcheria hatte vom Bischof Sirinnius. die Erlaubnis erhalten, das gleiche zu tun. Als Nestorius eines Tages sah, dass sie wieder auf das Chor zuschritt, fragte er, was das bedeuten solle. Der Archidiakon Petrus erklärte es ihm. Da eilte Nestorius herbei und verhinderte die Kaiserin am Eintritt in den Chor. Die Kaiserin wurde unwillig und sagte: Lass mich doch der Gewohnheit gemäß eintreten. Er aber sprach: Dieser Ort darf nur von den Priestern betreten werden. Sie sagte: „Vielleicht, weil ich nicht Gottes Mutter bin?“ Er sprach: „Des Teufels Mutter bist du; und er jagte sie weg.“ (9)
Da ist der Perdefuß, das Schlagwort, mit dem Cyrill von Alexandria wenig später gegen Nestorius zu Felde ziehen wird, mit diesem Begriff ihn in die Verbannung jagen.
Hier erscheint er blitzartig: Mutter Gottes, (Theotókos), wie eine Parole im Krieg an der Front. Wer das Kennwort nicht weiss, riskiert sein Leben.

Kaplan Dr. Fendt wirft nun sein scharfes Licht auf dieses Objekt. Er wird nicht ein gutes Haar an Cyrill lassen. Wenn der Bericht zutrifft muss Nestorius zweifelsfrei gewusst haben, dass Pulcheria eine Unheilige war.
Sie war nicht zuerst unheilig weil sie einen oder mehrere Liebhaber beglückte, sondern weil sie vorgab, das völlige Gegenteil, eine Nonne, zu sein, und weil sie mehr als eine Ursache gegeben haben musste ehe Nestorius sich hinreissen ließ, ihr zu antworten:
Des Teufels Mutter bist du; und er jagte sie weg.“

Auch Kaplan Dr. Fendt verweist auf diesen Schwerpunkt:
Wenn... die Daten des Briefes „an Kozma, Haupt der Gläubigen in Antiochien" (ed. 0. Braun, Zeitschrift der deutschen morgenländischen Gesellschaft 54, (1900) auf Richtigkeit beruhen sollten, hätte Nestorius nicht die Religiosität, sondern den Herrscherinnenstolz der Pulcheria beleidigt: „Pulcheria. und ihre Nonnen pflegten am Sonntag nach Empfang der Kommunion (im Hof des Gemeindehauses?) zu frühstücken. Nestorius aber empfing sie nicht. Das Bild der Herrin Pulcheria, das über dem Altare gemalt war, löschte Nestorius aus . . .; die (oroh?) der Pulcheria, die bald zur Zeit des Opfers auf dem Altare ausgebreitet war, bald von ihr getragen wurde, entfernte Nestorius" (10)

Von Pulcherias unterstützt treibt die Feindschaft zwischen den damals beiden bedeutendsten Christen ihrer Zeit, Cyrill und Nestorius auf seinen Höhepunkt zu, denn auch Augustinus von Hippo weilt nicht mehr unter den Lebenden und der Papst ist eine Null.
Der Streit kulminierte im Konzil zu Ephesos 431, auf dem nicht nur die Dumheit sondern auch das Konstantinkreuz domieren sollten...


Quellen:
  1. Henry Chadwick, Die Kirche in der antiken Welt“, S.134
  2. W. Keller „Und wurden zerstreut unter alle Völker“ Knaur, 1966, S. 132
  3. Karl Leo Nöthlich: Johann Hahn „Gewalt und religiöser Konflikt“ Akademie Verlag,2004
  4. Arnulf Zitelmann „Hypatia” Taschenbuch – Beltz
  5. Kaplan Dr Leonhard Fendt, Inauguraldissertation, Kaiser Wilhelm- Universität
  6. Generalaudienz 03. Okt 2007
  7. Christian Pesch „Nestorius als Irrlehrer“ Full text Paderborn, 1921
  8. Josef Lössl, „Julian von Aeclanum, Studien zu seinem Leben, seinem Werk, seiner Lehre“ Brill, 2001, S. 311
  9. Christian Pesch, „Nestorius als Irrlehrer“ Paderborn 1921, Verlag Schöningh
  10. Leonhard Fendt, Inauguraldissertation, kath.theol. Fakultät der Kaiser-Wilhelm-
    Universität zu Straßburg, 1909, Kempten, S.71.

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