Unter der Überschrift:
Choir's Unique Welcome to Berlin in 1955
schrieb die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage am
July 19, 2016
"Im Nachkriegsdeutschland der 1950er Jahre war es beispiellos, mit einer so großen Gruppe wie dem Tabernakelchor der Mormonen „mit einem regulären Zug durch die russische Zone“ nach Berlin zu reisen“, erklärte Justus Ernst
Vorbereitung, Verwunderung, Sorge und viel Beten traf der weltberühmte Tabernakelchor am Montagabend, den 5. September 1955, endlich in Berlin ein..."
Als der Zug des Chores in den Bahnhof einfuhr und die Chormitglieder begannen, die Treppe zur großen Haupthalle des Bahnhofs hinabzusteigen, schrieb Gilbert Scharffs, deutscher Kirchenhistoriker, „etwas, das die Chormitglieder selten erlebt hatten. Sie wurden von einem anderen Chor empfangen, der sie zur Begrüßung sang. Der Berliner Bezirkschor sang ‚Für die Stärke der Berge, wir segnen dich‘."
Wir DDR-Mitglieder durften dabei sein - kostenlos...
Ich hatte nicht das Geld mit dem Zug zu reisen und fuhr mit meinem, von einem Anbaumotor unerstützten Fahrrad die 130 km lange Strecke.
Nach dem Konzert , das uns unvergessbar in Erinnerung ist - kamen die Sänger nach draußen um uns zu verabschieden. Ich stand da, ein wenig verwirrt als mich zwei deutschprechende Chormitglieder fragten: Bist du verheiratet?
"Ja!"
"Kinder?"
"Ja einen Sohn!"
Spontan zückten ungefähr zehn Männer ihre Geldbörsen.
Neben mir stand Judith Hegewald, Schwerin,
Wir erhielten zusammen 40 Dollar.
Sprachlos rechnete ich blitzschnell 20 Dollar mal vier Westmark mal 4 (entsprechend dem Kurs der Wechselstuben) 320 Ortmark
310 war die Summe die ich Walter Krause (später Pariarch) schuldete um mir den Fahrradmotor zu kaufen ... und es blieb soviel übrig der Familie ein große Tafel Schokolade von meinem Ausflug mitzubringen.
Während der langen Rückfahrt summten unentwegt die Melodien dieses Nachmittags in mir...
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