Unmittelbar vor der mörderischen Schlacht, 312, soll Kaiser Konstantin vom Himmel her gehört oder in den Wolken gelesen haben: „In diesem Zeichen - dem Kreuz - sollst du siegen!“
Du, Konstantin, sollst siegen – nicht das Christentum.
Er soll seinen Soldaten befohlen haben, das Christogramm auf ihre Schilde zu malen.
Das ist ein Märchen.
Übrigens, Kreuze befanden sich längst auf den römischen Standarten der Legionen. Da gab es sie schon mindestens 100 Jahre vor ihm. Das geht u.a. aus einem Aufsatz des Christen Felix Minucius hervor. Etwa im Jahr 200 schrieb Minucius, was er davon hielt, das Kreuz, an dem Jesus starb, und das Kreuz der Kaiser und ihrer Legionen miteinander in Verbindung zu bringen: „Kreuze beten wir nicht an und wünschen sie nicht. Ihr allerdings, die ihr hölzerne Götter weiht, betet vielleicht hölzerne Kreuze an als Bestandteil eurer Götter. Was sind sie denn anderes, die militärischen Feldzeichen und Fahnen, als vergoldete und gezierte Kreuze? Eure (!) Siegeszeichen haben nicht bloß die Gestalt eines einfachen Kreuzes, sondern sie erinnern auch an einen Gekreuzigten... bei euren religiösen Gebräuchen kommt (das Kreuz) zur Verwendung.“Siehe Stemberger „2000 Jahre Christentum“ "Dialog Octavius"
„Dieses Zeichen wurde seit Generationen von Kaisern im Feldlager beim Altar aufbewahrt. Frühestens 324, im Feldzug gegen Licinius, könnte es vielleicht, verändert durch Hinzufügung des griechischen P (Rho) als „Christusmonogramm” gedeutet worden sein. Ob es damals überhaupt irgendeinen Bezug zum Christentum hatte, ist unsicher, denn zahlreiche Untersuchungen belegen, dass das Chi Rho schon in jüdischen Schriften auftaucht und die Bedeutung von ‚fertig’ oder ‚brauchbar’ hatte.“ Siehe Seeliger „Die Verwendung des Christogramms durch Konstantin im Jahr 312“ - Untersuchungen kath. theol. Universität Tübingen
Übereinstimmend sagt Bruno Bleckmann: „Konstantin ... ließ lediglich eine Schlaufe an der vorhandenen Senkrechten anbringen. Doch trotz Hinzufügung der Schlaufe bleibt dieses X, das Zeichen des Sol Apollo, das Konstantin im Apollotempel gesehen hat. Ihm, dem Gott Sol Apollo, schrieb er seinen militärischen Erfolg (an der Milvischen Brücke) zu, wie der Triumphbogen zu Rom beweist.“ Siehe "Konstantin der Große”
zitiert aus meiner 2020 veröffentlichten Studie "Der Zerfall und die Auferstehung des Christetums.
ΧΡΙΣΤΟΣ – Christós „der Gesalbte“
ΘΕΟΥ – Theoû (neugriechisch Θεού Theoú) „Gottes“
ΥΙΟΣ – Hyiós (neugriechisch Υιός Yiós) „Sohn“
ΣΩΤΗΡ – Sōtér (neugriechisch Σωτήρας Sotíras) „Retter“/„Erlöser“
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